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seine Gattinn hielt ihn davon zurück, indem sie
versicherre, dies Pferd sey ihr Liebling, und muffe
im nächsten Feldzüge für sie bestimnil bleiben.
Endlich erklärte sich Preußens tapferer König
gegen die Französische Unterdrückung. Eines Tages
stürzte sie nach ihrer Znrückkunft von einer Reise
nach Sagan, wo sie nähere Nachrichten darüber
eingezogen hatte, ins Zimmer, fiel ihrem Galten
freudig um dein Hals, und rief mit Thränen in
den Augen: In Breslau sammeln sich die Preußen
um ihren König; die Stunde der Erlösung hat
geschlagen; nun auf, und rüste Dich mit mir!
Schnell wurde das Hans bestellt, rmd Mann
und Frau rüsteten sich zum Kampfe. Sie gehör-
ken rn den Ersten, die im zweiten Schlesische» Hm
sarenregnnente Dienste nahmen. Marie Werder
verstand bereits den tleinen Dienst, und wurde so.
gleich gebraucht, die Rekruten zu exercieren. Nie
mand ahme, daß sie ein Weib sen, denn sie wußte
es immer so zu machen, daß sie mir ihrem Manne .
gemeinschaftliches Quartier bekam. Schon in Po
len, wo ihr Regiment zuerst focht und sehr Utk,
ward sie Wachtmeister. In diesem Dienste erwarb
sie sich durch ihre Ordnungsliebe, Pünktlichkeit,
Aufmerksamkeit und Strenge bald die Li de ihrer
Obern sowohl, als der ganzen Schwadron. Sie
war immer die Erste auf dem Lärmplage, die
Wachsamste auf den Vorposten und die Gewissen
hafteste in der Fürsorge für ihre Untergebenen und
deren Pferde. , . r ,
Nach Abschluß des Waffenstillstandes r.tt sie auf
Urlaub in ihre Heimalh, wo sie ihre häuslichen
Angelegenheiten-besorgte, und dann unaufgefordert
zum Negimenre zurückkehrte.
Der Waffenstillstand war verflossen; ringsum er:
scholl das Waffengeköse mächtiger, denn zuvor. In
dem Vorspiele der Leipziger Schlacht brachte unsere