Full text: Newspaper volume (1817)

dem weil. Insten Jürgen Thies, das Leben auf 
eine hinterlistige Art geraubt worden ist. * 
Obschon der Missethäter Gatte und Vater von 
vier Kindern ist, so lebte er doch mit dem Weibe, 
des Ermordeten in einer ehebrecherischen Derbin- 
dung. Der gutmüthige Ehemann ertrug diese em 
pfindliche Beleidigung mit Geduld, und um so mehr 
Hütte man von den Ehebrechern erwarten sollen, 
daß sie semer in anderweitiger Hinsicht schonen wür, 
den. Sie verleugneten aber alles menichliche Ge 
fühl, vermehrten die Drangsale des Beleidigten 
und faßten endlich den grausamen Entschluß, sein 
Leben ihrer Wollust aufzuopfern. -- . 
Im Einverständnis und mit Hülfe der Ehebre 
cherin wurde, unter d m Schein der Freundschaft 
der Mord - Anschlag von diesem Sünder ausaer 
führt. Jürgen Thies war auf Anralheu seines 
verrätherischen Weibes an einem Abend bei ihrem 
Buhlen eingekehrt, war hier bis in die Nacht auf 
gehalten, und Brantwein zu trinken aufgemuntert 
worden. Die Ehebrecherin war ihm unbeuierkt 
dahin gefolgt, in der Absicht ihren Ehemann unker- 
weges mit Hülfe ihres Buhlen in euie Wassergrnbe 
zil stürzen. 
Da dieses aber nicht gelingen wollte, so wurde 
der wehrlose Mensch bis in seine Wobnung ver 
folgt, dort, unter Begünstigung des bösen Weibes, 
von diesem Buben überfallen, und mit einem ihm 
nin den Hals geschlmigeneli Stricke erwürgt. 
In der Todesangst hätte Jürgen Thies ge 
winselt und gezittert. Dies hatte aber auf seine 
Mörder keinen Eindruck gemacht, vielmehr wurden 
gleich nach vollbrachter That zur Verheimlichung 
derselben verschiedene Vorkehrungen getroffen, und 
der Leichnam in der folgenden Nackt von den ge 
meinschaftlichen Mördern in eine Wassergrnbe ge 
worfen. V-W» ■' •»'*
	        
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