einem reißenden Strome überschwemmte», berer
dele Marie ihren Galten, seine Dienste dem Var
terlande anzubieten, und entschloß sich, selbst den
Feldzug mitzumachen. Beide gingen nach Bresr
lau, Marie in Mannskleidung. Ihr von der Sonne
stark gebräuntes Gesicht, ihr starker Körperbau und
ihre ziemlich tiefe Stimme erleichterten es ihr, in
ihrer Verkleidung für einen Mann zügelten. Sie
ward sogleich als Husar, und ihr Mann als Öffn
kier bei der Armee angestellt. ,
Das Detachement, unter welchem Marie Werder
als Husar stand, befand sich in der Nahe von
Schweidnitz. In einem hitzigen Gefechte desselben
Mil einer Abtheilung des Französischen Belagerungs-
Heeres von Breslau, welches Vandamme befeh
ligte, erhielt unsere Heldinn einen Streifschuß am
sinken Schenkel. Als ihr Mann sie verband, sagte
sie sehr naiv zu ihm: Ein Gefecht ist doch >o ichltmm
nicht, als ihr Männer es macht!
Ihr Geschlecht wurde durch den Wundarzt, dem
sie sich anvertraute, verrathen. Indeß vermochte
dies sie nicht, ihre Laufbahn wieder zu verlassen.
Kaum war sie wieder hergestellt, so verlor sie in
einem bedeutenderen Gefechte bei Neurode den klei«
neu Finger der rechten Hand durch einen,Säbel-
^ Was thnt's? sagte sie scherzend, und die Schmer
zen der Wunde verachtend; Eins von zehn
bleibt neun! Bald war sie bei ihrer übrigens
dauerhaften Gesundheit wieder hergestellt.
Sie ging nun mit chrem Manne unter das
Preußische Freicorps, welches die H^ren von
Hirschfeld und Rochow errichteten. Bald darauf
befand sie sich unter den Tapfer», die unter den
Befehle des Lieuleiianks von Rochow in Sagan
eine Abtheilung von achtzig Baier» aufhoben. Ei
nige Zeit nachher wurde sie von ihrem Manne ge-