Full text: Newspaper volume (1817)

einem reißenden Strome überschwemmte», berer 
dele Marie ihren Galten, seine Dienste dem Var 
terlande anzubieten, und entschloß sich, selbst den 
Feldzug mitzumachen. Beide gingen nach Bresr 
lau, Marie in Mannskleidung. Ihr von der Sonne 
stark gebräuntes Gesicht, ihr starker Körperbau und 
ihre ziemlich tiefe Stimme erleichterten es ihr, in 
ihrer Verkleidung für einen Mann zügelten. Sie 
ward sogleich als Husar, und ihr Mann als Öffn 
kier bei der Armee angestellt. , 
Das Detachement, unter welchem Marie Werder 
als Husar stand, befand sich in der Nahe von 
Schweidnitz. In einem hitzigen Gefechte desselben 
Mil einer Abtheilung des Französischen Belagerungs- 
Heeres von Breslau, welches Vandamme befeh 
ligte, erhielt unsere Heldinn einen Streifschuß am 
sinken Schenkel. Als ihr Mann sie verband, sagte 
sie sehr naiv zu ihm: Ein Gefecht ist doch >o ichltmm 
nicht, als ihr Männer es macht! 
Ihr Geschlecht wurde durch den Wundarzt, dem 
sie sich anvertraute, verrathen. Indeß vermochte 
dies sie nicht, ihre Laufbahn wieder zu verlassen. 
Kaum war sie wieder hergestellt, so verlor sie in 
einem bedeutenderen Gefechte bei Neurode den klei« 
neu Finger der rechten Hand durch einen,Säbel- 
^ Was thnt's? sagte sie scherzend, und die Schmer 
zen der Wunde verachtend; Eins von zehn 
bleibt neun! Bald war sie bei ihrer übrigens 
dauerhaften Gesundheit wieder hergestellt. 
Sie ging nun mit chrem Manne unter das 
Preußische Freicorps, welches die H^ren von 
Hirschfeld und Rochow errichteten. Bald darauf 
befand sie sich unter den Tapfer», die unter den 
Befehle des Lieuleiianks von Rochow in Sagan 
eine Abtheilung von achtzig Baier» aufhoben. Ei 
nige Zeit nachher wurde sie von ihrem Manne ge-
	        
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