Full text: Newspaper volume (1817)

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lateinische und teutsche Correspondcnz. mit gvbfert; 
Gelehrten lind Freunden, «ich noch ist die Menge 
seiner Briefe, deren immer mehrere aufgefunden 
werden, lucht gezählt, aber in allen sein Genie 
und sein edle§ Herz sichtbar, — und mitten in 
diesem Drange von Arbeiten, die ihm täglich 
noch einige Stunden zu Gebot und Seibstberrachr' 
tung Zeit lassen mußten, war er für jeden De für 
chenden zugänglich, half er mit Rath und Thar, 
wo es Noth war, bekümmerte sich um jeden Ar 
men, der ihn ansprach, und gab sich mit der 
ganzen Seele den Freuden der Geselligkeit hin, wo 
man ihn immer jovialisch, voll von Einfallen (sie 
sind in seinen Tischreden aufbehalten), körnig 
und geistreich in seiner Unterhaltung, und mäßig 
in seine» Genüssen fand. Dabei blieb er auch der 
Kunst nicht fremd; seine trefiichen Kirchenlieder 
sind bekannt, wie seine entschiedene Vorliebe für 
die Musik, in welcher er, so oft es nur möglich 
war, durch Singen und Spielen aus der Flöte 
und Laute seine Erholung suchte. Nur eine seltene 
Geistes- und Körperkraft konnte dem Allen gewach 
sen seyn; bei einer minder starken Natur wäre ein 
so kharenreiches, müh- und wechselvolles Leben 
frühzeitig znm Ende geeilt. Zwar hatte Luther 
schon seit 1532 mit harten körperlichen Leiden 
<Skeinschmerzen und Schwindel) z» kämpfen und 
war in mèhrern Krankheiten dem Tode nahe, doch 
erhielt ihn Gott bis ins 6zşie Jahr, Kurz vor 
der letzten Reife nach Eisleben, wohin ihn die 
Grafe» von Mansfeld zur Schlichtung einer Strei 
tigkeit riefen, schildert er seinen Zustand in einem 
Briefe: „Ich alter, abgelebter, fauler, müder, 
kalter und nun auch einäugiger Mann, hoffte doch 
Nun ein wenig Ruhe zu haben; so werde ich aber 
dermaßen überhäuft mit Schreiben, Reden, Thun 
Md Handeln, als ob ich nie etwas gehandelt, ger \
	        
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