Full text: (Erstes Bändchen)

Zaume gehalten wurde, haben ohne Zweifel jenen 
seltsamen Trübsinn und den Menschenhaß herbey⸗ 
gefuͤhrt, von dem er geplagt wurde, waͤhrend er 
mit dem Worte Menschheit philosophisch spielte, 
und sich einbildete, die Menschen zu lieben. So 
wird es begreiflich, wie dieser ungluͤckliche, geniale 
und oft großmuͤthige Mann, Unwuͤrdigkeiten be⸗ 
gehen, und nach Paradoxen jagen konnte, welche 
grade, weil sie mit manchen vortrefflichen Be⸗ 
merkungen, schoͤnen Gefuͤhlen und hinreißender Be⸗ 
redsamkeit ausgeschmuͤckt waren, so sehr dazu bei⸗ 
getragen haben, die schwachen Koͤpfe des Zeitalters 
zu verwirren. Als Musiker und Idyllendichter 
erscheint er mir liebenswuͤrdig, wie in seinem klei⸗ 
nen Stuͤck le divin de villag-æ; auch hat er in 
manchen Stellen in seiner Heloise die suͤßeste 
Liebe herrlich gemalt. — Wie nun Voltaire den 
bequemen, angenehmen Lebensweg wandelte (wel⸗ 
ches ihm als reichen Edelmannz Kammerherrz und 
Freundi eines Königs leicht war) wanderte der 
entlaufene Uhrmacher, der verabschiedete Bediente, 
schüchtern und finster seinen Seitenpfad. Da die 
Menschen nicht genug aus ihm machten, raͤchte 
er sich, indem er sie verachtete, und da er nicht
	        
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