Full text: (Erstes Bändchen)

noch ihn zu fühlen, oder das Verderbniß des Zeit⸗ 
alters zu begteifen. Er war im Gegentheil zu 
gleicher Zeit Sektetair des Herzogs von Alba, 
und des Apollo (obgleich man nicht glauben sollte, 
daß jemand diesen beyden verschiedenen Herren 
dienen koͤnne, ohne den Einen zu lieben und den 
Andern zu verachten). Auch fand er, obgleich 
selbst treuherzig und unschuldig, seine Dichterruhe 
in guter Laune, mitten unter Scheiterhaufen und 
Folterbaͤnken. Kein Wunder, daß ein so fuͤgsa⸗ 
mes Genie, welches so gut zu urtheilen verstand, 
ohne beschwerlich zu fallen, bewundert und ge⸗ 
liebt ward. Die Inquisition machte ihn zu ih⸗ 
ren Familiar, eine Ehre, welche man kaum dem 
Cervantes erwiesen hatte. Papst Urban VIII. 
gab ihm das Maltheserkreuz, die theologische Dok⸗ 
torwuͤrde, und ernannte ihn zum theologischen 
Kammerfiscal. In dieser Wuͤrde starb er im 
drey und siebzigsten Jahr, und ward mit koͤnig⸗ 
licher Pracht begraben. 
Durch den großen Calderone hob sich die 
spanische Poesie auf ihren hoͤchsten Punkt. Auch
	        
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