Full text: (Erstes Bändchen)

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schlucken. Dieser Zug zeugt von des Dichters 
wacher Vorstellungsweise, starker Einbildungs⸗ 
kraft, und tiefem Gefuͤhl, das etwas von der 
Geschmacklosigkeit der Zeit gestoͤrt wurde. Durch 
Beatrices fruͤhzeitigen Tod, und durch die fort⸗ 
gesezten buͤrgerlichen Streitigkeiten, ward Dan⸗ 
te's von Natur schon ernster und strengek Geist 
noch finsterer; da er vergebens Lebensglück ge⸗ 
sucht, und waͤhrend seines Lebens nur dem Ver⸗ 
derben gegenzeinander streitender Kraͤfte begegnet 
war. Seine Theilnahme an den Begebenheiten 
der Welt, als, tapferer Krieget, Staatsmann 
und Gesandte, fuͤhrte ihn zulezt in Verbannung 
und Armuth. Seine gerechte Verachtung gegen 
das Zeitalter, sein heftiges Ringen nach dem 
Großen und Edlen, bewirkten, daß er seinen 
Trost in Verfertigung eines kuͤhnen Gedichtes 
fand. So schuf er sich aus großen, philosophi⸗ 
schen, poetischen, apokalyptischen; Bildern eine 
Hoͤlle fuür seinen Haß, und einen Himmel fuͤr 
seine Liebe, in welchen er, obgleich Mystiker, 
Scholastiker und bigott, sich doch weit uͤber sein 
Zeitalter hinausragend zeigte. Vorzuͤglich schoͤn 
kommt besonders der Streit vor, den sein na⸗ 
Die Dichter im Leben.
	        
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