43
9⸗
il⸗
—9—
oler
pfa
1
31
schlucken. Dieser Zug zeugt von des Dichters
wacher Vorstellungsweise, starker Einbildungs⸗
kraft, und tiefem Gefuͤhl, das etwas von der
Geschmacklosigkeit der Zeit gestoͤrt wurde. Durch
Beatrices fruͤhzeitigen Tod, und durch die fort⸗
gesezten buͤrgerlichen Streitigkeiten, ward Dan⸗
te's von Natur schon ernster und strengek Geist
noch finsterer; da er vergebens Lebensglück ge⸗
sucht, und waͤhrend seines Lebens nur dem Ver⸗
derben gegenzeinander streitender Kraͤfte begegnet
war. Seine Theilnahme an den Begebenheiten
der Welt, als, tapferer Krieget, Staatsmann
und Gesandte, fuͤhrte ihn zulezt in Verbannung
und Armuth. Seine gerechte Verachtung gegen
das Zeitalter, sein heftiges Ringen nach dem
Großen und Edlen, bewirkten, daß er seinen
Trost in Verfertigung eines kuͤhnen Gedichtes
fand. So schuf er sich aus großen, philosophi⸗
schen, poetischen, apokalyptischen; Bildern eine
Hoͤlle fuür seinen Haß, und einen Himmel fuͤr
seine Liebe, in welchen er, obgleich Mystiker,
Scholastiker und bigott, sich doch weit uͤber sein
Zeitalter hinausragend zeigte. Vorzuͤglich schoͤn
kommt besonders der Streit vor, den sein na⸗
Die Dichter im Leben.