diesem anzunehmen. Gewoͤhnlich entfernt man
da das Wort von der That; leicht ist es, sagt
man, von einer Sache zu reden, allein recht kann
man den Menschen erst, wenn er handelt, erkennen.
Das wäͤre nun allerdings wahr und gewiß,
wenn man jedesmal scharfsinnig zu erkennen im
Stande waͤre, wo das Wort handelt oder wo
nicht; denn auch daß das Wort handeln kann, ja
daß eigentlich jedes menschliche Wirken durch das
Wort, als den Dollmetscher des Willens, geschieht,
wer vermoͤchte das zu laͤugnen? Der Selbststaͤndige
spricht, nur der Sclave gehorcht schweigend.
Jede Gemuͤthsbewegung, jeder Seelenzustand,
jedwede Faͤhigkeit, jede Begierde, aͤußert sich in
Worten, durch welche die Neigungen eines Ver—⸗
nunftwesens sich mit denen Anderer verbinden.
Alles was bewirkt wird, ist Handlung im eigentli—
chen Verstande; jede Begebenheit dagegen, wel⸗
che keine freye Wirksamkeit, sondern blos eine
aͤußere Fertigkeit oder Koͤrperkraft beurkundet, kann
nicht zu den selbststaͤndigen Handlungen gezaͤhlt,
sondern hoͤchstens als ein Huͤlfsmittel derselben
betrachtet werden.