Qel- Rudolph Hamburg 1
Oale und Fette für den Maschinenbetrieb
Stadt Rendsburg
Sonnabend, den 17. Jannar 1942.
Welkere Einschrällkung
öes Personenverkehrs
Mit Rücksicht auf die außerordentlichen
Anforderungen, die Kur Zeit an die Deutsche
Reichsbahn gestellt werden, die jetzt gegen
über der Friedenszeit einen fünfmal größe
ren Raum zu versorgen hat, tritt in der
Nacht vom 17. auf den 18. Januar um
0.00 Uhr eine weitere Einschränkung des
Personenverkehrs in Kraft. Es wird daher
jedem, der eine dringende berufliche Reise
antreten muß — und es ist wohl selbstver
ständlich, daß andere Reisen in dieser Zeit
überhaupt nicht unternommen werden —
empfohlen, sich vor Antritt seiner Reise bei
den Bahnhöfen und Auskunftsstellen der
Reichsbahn und des mitteleuropäischen Rei
sebüros nach den Fahrtmöglichkeiten zu er
kundigen.
Verdunkelungszeit: 18.—24. Jan. 17.45—9.00
* 5. Orgelseierstunde. Wir verweisen noch
mals auf die Sonntag nachmittag um 5 Uhr
in der Marienkirche stattfindende Musik mit
Flötensätzen und Orgelwerken von Bach,
Walther, Schickharöt und Eberlin hin. Ein
tritt frei.
* Generalmajor Hageuberg, der in Hildes
heim im Ruhestand lebt, vollendete am
18. Januar das 80. Lebensjahr. Als Leutnant
war er Adjutant des Schleswig-Holsteini
schen Pionier-Bataillons Nr. 9 (damals
Rendsburg) und später Kompaniechef (1898).
Von 1907 bis 1910 war er als Major Kom
mandeur dieses Bataillons, das damals in
Harburg in Garnison stand. Am Weltkrieg
nahm General Hagenberg als Regiments
und Brigadekommandeur teil.
*Der neunte 5v-^î^-Gewinņ. Am Don
nerstagabend wurde bei einem unserer
grauen Glücksmänner wieder ein Gewinn
von 60 &JL gezogen. Die glückliche Gewin
nerin war ein junges Mädchen aus Rends
burg, das das Los im Rendsburger Stadt
theater kaufte.
* Vorläufig keine Winter- und Sommer-
schlutzverkänfe mehr. Die Frage der Abhal
tung von Saisonschlußverkäusen war im
Kriege bisher von Fall zu Fall geregelt wor-!
den. Der Reichswirtschaftsminister hat nun
mehr eine endgültige Regelung in dem Sin
ne getroffen, daß Verkäufe zur Wende eines
Berbrauchsabschnitts Sommer- und Win
terschlußverkäufe) bi^. »auf weiteres nicht
mehr stattfinden.
* Deutsches Rotes Kreuz, Rendsburg. Am
Mittwoch, 21. Januar, beginnt ein neuer
Sanltätskursus im Adolf-Hitler-Haus.
Die unangenehmsten Feinde:
* 83 Jahre alt wird am Sonnabend, 17.
Januar, bei voller Gesundheit Frau Mag
dalene Christian, Büdelsdorf, Menzelstr. 21.
* Beförderung. Der Postbetriebsassistent
Brüningsen wurde mit Wirkung vom 1.
November 1941 zum Postbetriebswart be
fördert.
Reitergefolgschaft der HF. I/18S. Die Gefolgschaft
tritt morgen, Sonntag, um 8.48 Uhr, auf der Weiche
(neben der Adols-Hitler-Schule) an.
Die Motorgesolgschaft 1/189 tritt morgen um 8.48
Uhr vor dem Stadttheater an.
* Gestohlen wurde am Donnerstagmittag vor einem
Geschäft in der Prinzessinstraße ein Damensahrrad.
Marke „Geier". Das Rad hat schwarzen Rahmen und
schwarze Felgen mit gelben Streifen, Ballonberetsung
und Kettenschutz.
Rückblick auf die Woll- und Wintersachen-Sammluug
Sport
Der dritte Januar-Sonntag bringt den norddeut
schen Sportlern eine vielseitige Auswahl von Veran
staltungen. Die Nordmark-Fntzballmeisterschaft wird
diesmal nur mit drei Tressen, davon zwei in Ham
burg, fortgesetzt. Der HSV. trifft am Rothenbaum
auf Victoria und hat anscheinend keine Aussichten,
wiederum mit sechs Toren Unterschied zu gewinnen.
— Holstein-Kiel ist bei Wilhelmsbiirg 08 zu Gast, wo
immer sehr schwer zu gewinnen ist. Nach Kampf wird
aber ein Kieler Sieg erwartet. — Eimsbüttel mutz
nach Kiel zu Kilia reisen. Diese Fahrt wird den
Hamburgern einige Schwierigkeiten bereiten! es ist
aber anzunehmen, daß der Sieg beim ETB. bleibt.
Wieder 14 Spiele in Schleswig-Holstein.
Fußballmeisterschaft der ersten Klasse
Schleswig-Holsteins _ treten am Sonntag wiederum
14 Mannschaften auf den Plan. In allen Staffeln
kommt es zu "lteressanten Begegnungen, wie die
nachstellende AMetzung ,ergt: Borussia — Husum 18,
KronSburg "..^ensburg gg, Post — TSG. Gaarden,
UT. Kiel - Emtiacht. Neumünster IKlv — Fortuna-
Glückstadt, Gutheil-Neiimünstcr - Land und See.
MTV. Travemünde — Phonix, Jahn Kücknitz — LSŅ.
Travemünde, Post Lübeck — LSV. Großenbrode,
Schwarzweitz — LSV. GutheU Lübeck. TVA. Eckern
förde — LSV. Holtenau, BfB. Kiel — SP. Eckern
förde, Ellerbek - Friedrichsort, LSV. Schleswig —
Comet Kiel.
RTSV. — Lustwasfe Kaltenkirchen.
Am Sonntagnachmittag 2.30 Uhr trägt der RTSV.
aus dem Tribünensportplatz das erste Punktspiel der
Rückrunde gegen den Tabellenzwciten LSV. Kalten
kirchen aus. Das erste Zusammentreffen der beiden
Gegner endete unentschieden 2:2.
Geschwister Pausin aus dem Eis.
Hamburgs Großveranstaltung auf der Kunsteisbahn
in Planten un Blomen am Sonnabend und sonntag
(15.30—17.30 Uhr) wird beherrscht von dem Auftreten
der Wiener Geschwister Paust», die außerdem noch
ihre Landsleute Ebi Rada und die Juniorenmeisterin
Solar mitbringen. Von dem Hamburger Nachwuchs
laufen Vera Flügge und W. Kahle. Im Eishockey
gibt es einen Städtekampf Hamburg—Köln.
Es lohnt sich, noch einmal Rückschau zu
halten auf die Woll- und Wintersachen-
sammluttg, die seit den Weihnachtstagen
Ķs in zunehmendem Maße beschäftigt hat.
Es ist ein so vielseitiger Einsatz erfolgt, daß
wirklich von einer großen Gemeinschafts
leistung gesprochen werden darf. An erster
Stelle stehen natürlich die Spender, denen
es oft nicht leicht gewesen sein mag, sich von
liebgewordenen Dingen zu trennen, bei
denen der Geldeswert nicht einmal so ent
scheidend war wie die persönliche Bindung
aus mancherlei Gründen. An zweiter Stelle
aber stehen unbedingt unsere Rends
burger Frauen, die sich mit ihrem
Einsatz fast selbst übertroffen haben. Sechzig
bis hundert Frauen waren seit Tagen und
Wochen tm „Haus der Frau" in den Näh
stuben tätig, schufen, unter der Leitung der
bewährten Kräfte der NS.-Franenschaft aus
Altem Neues, nähten, strickten und häkelten
um die Wette, kaum, daß sie aufsahen, wenn
man neugierig einmal in den Raum hinein
blickte. Seit Tagen schafften auch die Mit
glieder der Damenschneiderinnung und
Lehrerinnen und Schülerinnen der Mittel
schule mit im „Haus der Frau". Alle waren
bienenfleißig, denn diesmal kam es darauf
an, schnell etwas fertigzustellen, damit un-.
sere Soldaten an der Ostfront nicht unnötig
lange zu warten brauchten auf all dir schö
nen Dinge, die hier aus Wolle und Pelzen
gestaltet wurden. Gestern war Termin. Der
Ortsgruppenleiter Bürgermeister Krab -
bes konnte wiederum große Stapel ferti
ger Sachen übernehmen und zur Abliefe
rung an die Kreisleitung bereitstellen. Mit
Worten des Dankes gedachte er des tatkräf
tigen Einsatzes, der unter der Leitung der
Ortsfrauenschaftsleiterin Frau Hollweg
geleistet worden ist. Alle anderen Sorgen
und Arbeiten waren zurückgestellt gewesen,
wo es galt, für unsere Soldaten wärmende
Woll- und Wintersachen zu bereiten. Wenn
man mit den Frauen sprach, kam einem
eine Welle warmer Mütterlichkeit entgegen,
das Sorgen und Umsorgen der Lieben ist
noch immer eine der schönsten Pflichten für
öie Frau gewesen. Und so war es auch jetzt
wieder.
Es ist eine recht stattliche Liste von Sachen,
die aus Resten und aus solchen Gegenstän
den hergestellt wurden, die sonst nicht zu
verwerten waren. Wir wollen die Zahlen
sprechen lassen:
255 Ohrenschützer, 53 Kopsschützer, 140 Leib
binden, 76 Paar Pelzpulswärmer, 100 Paar
Pulswärmer, 21 Paar Strümpfe, 237 Paar
Einlegesohlen mit Pelz, 25 Paar Pelzsüß
linge, 40 Pelzwesten, umgearbeitet aus
Damenpelzjacken und Pelzkleidung, 9 ge
fütterte Westen, 10 Pelznierenschützer und
74 Lungenschützer.
An die Pelzwesten hatte man erst nicht
heranwollen, weil es an sich Kürschnerarbeit
ist. Aber die Damenschneidcrmeisterinnen
mit ihren Gehilfinnen haben es dann doch
geschafft. Wer die Pelzwesten gesehen hat,
ist ehrlich erfreut über die saubere Arbeit,
die den Soldaten sicher auch Freude machen
wird. Aber das gilt auch von allen anderen
Sachen. Alles ist mit Ueberlegung gemacht
worden, gute Ratschläge von den Soldaten
wurden gern zur Kenntnis genommen, und
so sind lauter praktische Sachen entstanden,
für die unsere Soldaten im Osten gute Ver
wertung haben.
Unser Photograph hat die Woll- und
Wintersachensammlung im Bilde festgehal
ten. Einige Ausschnitte bringen wir heute.
Auf dem Bild links oben sehen wir
die Politischen Leiter mit dem Juttgvolk
ans ihrer Haussammlung. Biele Volksge
nossen brachten ihre Pelze und Wollsachen,
und vor allen Dingen ihre Skier zur Ab
nahmestelle im Städtischen Verkehrsamt
(rechts oben). Die Häuser des Altstäd
ter Marktes spiegeln sich in den Scheiben
der Schaufenster, in denen wir eine Aus
wahl der Spenden sehen. Hochbetrieb herrsch
te immer in der Turnhalle der Altstädter
Doppelschule, vor allem, als auch ein Teil
des Kreisergebnisses hier eingelagert wur-.
de. Unsere Frauen (Bilder in der
Mitte) sortierten nicht nur alles gewis
senhaft, sie nahmen auch gleich die erste
Ausbesserung vor, wo es sich um schadhafte
Stücke handelte. Gleichzeitig wurde im
„Haus der Frau" in den Nähstuben die Ar
beit aufgenommen. Auf dem Bild links
unten sehen wir einen kleinen Ausschnitt,
Frauen in eiüsiger Tätigkeit. Gleichzeitig
wurde in der Kürschnerwerkstatt von Mei
ster Ranft (rechts unten) ein Teil
der Pelze verarbeitet zu Pelzunterzieh
jacken. Kürschnermeister Ranft, der seinen
Urlaub für diese Arbeit benutzte (im Vor
dergrund rechts) hat Kameraden von der
Wehrmacht, Kürschner und Schneider als
Helfer bekommen. In einer anderen Näh
stube in der Doppelschule waren die Schnei
dermeister tätig und haben ans alten Män
teln und Decken wärmende Unterziehjacken
hergestellt. Diese Bilder sind Dokumente des
Einsatzwillens unserer engeren Heimat. Das
Ergebnis der gesammelten Woll- und
Wintersachen im Kreise ist noch weiterhin
gestiegen. Ohne die neu abgelieferten und
zum Teil noch nicht mitgezählten Sachen,
die von den Frauen fertiggestellt wurden,
waren es bisher 81 322 Stücke und Paare.
Wir dürfen uns wahrhaftig freuen, daß der
Kreis Rendsburg ein solches Ergebnis zu
stande gebracht hat. P.
Bilder (6) Phot.: Carstensen, Rendsburg.
Schleswig-Holstein
Mchszuschüsss fm die YHàMîsi'
zierung des Lmdes
Etwa drei Viertel aller landwirtschaft
lichen Betriebe sind bisher an die öffent
liche Elektrizitätsversorgung angeschlossen.
Die Elektrifizierung auch des Restes der
Landwirtschaft ist für die nächsten Jahre
eine besonders wichtige Aufgabe. Trotz des
Krieges hat der Reichsernährungsminister
zur Förderung des Anschlusses landwirt
schaftlicher Betriebe an die Elektrizitätsver
sorgung Reichsmittel in begrenztem Um
fange bereitgestellt. Die Mittel sollen als
Beihilfen des Reiches zu den Anschlußkosten
verwendet werden, welche die Werke erhe
ben. Die Aktion erstreckt sich nicht auf die
Bergbauerngebiete, da für diese gesonderte
Reichsmittel vorgesehen sind. Zn den Be
dingungen für die Reichszuschüsse gehört,
daß durch den Neuanschlutz in der Regel
fünf Betriebe mindestens in einem geschlos
senen Bauvorhaben erfaßt werden. Minde
stens 60 vH. der Betriebe müssen sich ver
pflichten, außer dem Licht-auch elektrische
Kraft zu verwenden. Der Reichszuschuß be
trägt 10 bis 60 vH. der Baukosten.
" * ~
gg. Fockbek. Die Ramme kippte um. Als
der 43jährige Zimmerer Claus M. aus
Fockbek auf einer auswärtigen Baustelle
beim Aufmontieren einer Ramme beschäf
tigt war, kippte diese um und M. sprang
aus etwa 8 Meter Höhe herunter. Dabei
zog er sich einen Bruch des rechten Fußes
und eine Prellung der rechten Hand zu. Er
kam in das RendFburger Krankenhaus.
Jevenstedt. Die Spar- und Leihkasse des
Sparkassenverbandes zu Jevenstedt ver-
öfffentlicht den Jahresaschluß 1940. Die
öffentliche und mündelsichere Sparkasse be
steht seit dem Jahre 1889. Im Berichtsjahr
1940 beträgt der Umsatz 5107 000 Jt.Æ. Die
Spareinlagen haben sich um 210 000 MJl auf
1040 000 ,'RJl erhöht. An Giroeinlagen wer
den außerdem 167 000 MJl ausgewiesen, so
daß Ende 1940 der Gesamteinlagen bestand
auf 1 207 000 <R.,tl angewachsen ist. Unter den
Aktiven haben die Bestünde an eigenen