Die stehen Kleidet?
dec Katern
Roman von GtsiGruber
Copyright 1340 by Kranich Verlag, Berlin
45) Nachdruck verboten.
Unten in der ersten Reihe horcht der
Lberregisseur betroffen auf und boxt seinen
Direktor in die Seite: „Du, Möderl, die ist
ja fabelhaft!" Und Möderl nickt und grinst,
und dann lauschen die beiden Herren wei
ter. „Wien lacht wieder, Wien singt wie
der", jubelt der Chor, und Katrins Stimme
klingt klar und rein darüber hin: „Wien
bleibt Wien!"
„Na?" fragt Möderl seinen Oberregis
seur, und der gibt gelassen zur Antwort:
„Tie Donn kann der Teufel holen."
Mit ein wenig weichen Knien kommt
Katrin von der Bühne herunter und hört
sich skeptisch die Komplimente des Ober
regisseurs an. „Aber gehn's", sagt sie, „ich
kann doch nichts, ^.as bisserl Singen! Und
Sie machen so einen Sums davon!"
Aber nachdenklich ist sie doch, wie sie hin
ter dem Direktor die Treppe zum Büro
hinaufgeht. Und als der sie in sein Zimmer
zieht, ist sie sehr befangen. Sie weiß ja, daß
er wieder das alte Thema anschlagen wird,
und sie fühlt sich, nachdem sie auf der Bühne
gestanden und gesungen hat, nicht genug
gewappnet für seine Vorschläge.
Was er aber nun sagt, wirft sie doch bei
nahe um, und sie muß sich setzen. „Wie? Ich
habe nicht recht verstanden", sagt sie ver
wirrt.
„Sie haben sehr gut verstanden!" Bruno
Möderl schiebt sich einen Stuhl neben den
ihren und redet auf sie ein. „Ich habe Ihnen
ja immer gesagt, daß Sie Karriere machen
können, nur, daß es sich so rasch ergeben
würde, wußte ich nicht. Ich glaubte, Sie
höchster künstlerischer Klugheit. Man darf
hier einmal sagen, daß die Einheit zwischen
Werk, Willen und Wiedergabe vollkommen
hergestellt war. Der Sänger und in seiner
Person Kilpinen wurde überaus gefeiert:
ein großes Stück „Neuer Musik" hatte durch
höchste Gesangs- und Darstellungskunst ei
nen bedeutenden Sieg errungen."
*
Das Konzert findet statt am Mittwoch,
dem 18. März, um 19 Uhr im Kleinen Fest
saal des Stadttheaters. Karten sind im Vor
verkauf (Städt. Verkehrsamt, Altstädter
Markt)) und an der Abendkasse zum Preise
von JlJt 2,50, für Wehrmacht und Schüler
MJl 1,50 zu haben. Für den V e ra n st a l -
tungs ring der Hitlerjugend be
trägt der Preis 3UI 1,—. Die Karten müs
sen am Montag in der Zeit von 20 bis 21
Uhr im Haus der Jugend, Feierraum, ab
geholt werden.
* * *
* Konfirmationen in Rendsburg. Sonn
tag wurden in der Neuwerker Christkirche
von Propst Abraham 37 Knaben und 44
Mädchen konfirmiert, im Gemeindehaus in
Büdelsdorf von Pastor Vielfeldt 60 Knaben
und 44 Mädchen und itr der Kapelle in
Schacht-Andorf von Pastor Roos 23 Knaben
und 29 Mädchen.
Verdunkelungszeit: 16.—21. März 19.30—7.00
Schleswig-Holstein
Schließung von drei Mühlenbetrieben
in Schleswig-Holstein.
Der Vorsitzende der Hauptvereinigung
der deutschen Getreide- und Futtermittel
wirtschaft hat die Schließung von drei
Mühlenbetrieben in der Provinz Schle^
Holstein angeordnet, weil bei diesen erhc
liche Verstöße gegen die Selbstversorger-
und Bezugscheinbestimmungen festgestellt
wurden. — Im Kriege müssen an die Zu
verlässigkeit der Betriebsführer auf dem
Gebiete der Ernährungswirtschaft die höch
sten Anforderungen gestellt werden. Inha
ber von Müllereibetrieben, die es an der
nötigen Sorgfalt in der Führung fehlen
lassen und gegen die Abgaberegelung ver
stoßen, vergehen sich in schwerster Weise
gegen die kriegswirtschaftlichen Erforder
nisse und sind daher innerhalb der Kriegs
ernährungswirtschaft nicht tragbar.
Die Nortorfer Gemeinderäte tagte«.
wb. Nortorf. Im Rathaus war am Frei
tagabend eine Sitzung der Gemeinderäte.
Bürgermeister Hein gedachte in seinen
einleitenden Worten ehrend der Gefallenen
unserer Heimatstadt. Die Haushaltsrech
nung 1940 wurde verabschiedet. Die Ein
nahmen im ordentlichen Haushalt betragen
330 646,25 Jl, die Ausgaben 317 869,05 Jl,
es ist also ein Ueberschuß von 12 777,20 Jl
vorhanden, über dessen Verwendung zu
verfügen war. Ratsherr Bestehorn machte
den Vorschlag, einen Teil dieser Summe
als Rücklage für den Bau einer Wasser
leitung zu verwenden. Der Vorschlag fand
Billigung. Auf Vorschlag des Bürgermei
sters wurde beschlossen, den Ueberschuß wie
folgt zu verwenden: 6000 Jl Rücklage für
den Bau eines Verwaltungsgebäudes, 6000
Jl Rücklage für den Bau einer Wasserlei
tung, 1000 Jl Rücklage zur Unterhaltung
der städt. Grundstücke u. 1778 Jl als Schul
baurücklage. Die außerordentliche Haus
haltsrechnung 1940 schließt in Einnahme
und Ausgabe mit 88 210,90 Jl. — Die Nach
traghaushaltsrechnung 1941 beträgt in
Einnahme und Ausgabe 37 423 Jl. Die
Mehrausgaben in dieser Nachtragsrcch-
nung sind durch entsprechende Mehreinnah
men gedeckt. In einem 2. Nachtragsplan er
scheinen außerdem 4010 als Einnahme
für den Verkauf eines städt. Hauses. Die
ser Betrag fließt voll der Grunöerwerbs-
rücklage zu. — Ratsherr Vetter gab an
schließend den Erfolgsbericht der Stadt
werke für das Jahr 1939-40. Die Bilanz u.
Gewinnrechnung wurden von ihm ein
gehend erläutert. Der Bericht zeigt eine
günstige Weiterentwicklung des E.-Werkes
wie auch des städt. Gaswerkes. — Unter
Punkt 4 wurden Grundstücksangelegenhei
ten besprochen. An ein Nortorfer Jndu-
striewerk erfolgte der früher bereits ge
nehmigte Vekauf von 6090 qm städt. Ge
ländes am Postredder. Ueber den evtl. An
kauf einer Koppel durch die Stadt soll der
Ausschuß für Grundstücksangelegenheiten
Verhandlungen aufnehmen. — Bürgermei
ster Hein sprach dann über Schulangelegen
heiten. — Ein Antrag der Wassergenossen
schaft Thienbüttel auf städt. Unterstützung
zur Verbesserung der Wasserversorgung
wurde abgelehnt. Dagegen will die Stadt
die Löschwasserversorgung dieses Stadttei
les unabhängig von dem Thienbütteler
Wasserwerk durch einen günstig gelegenen
Hydranten sicherstellen. Die Wasserverhält
nisse sind günstig, so daß hierdurch keine
großen Kosten entstehen. — Der Bürger
meister ließ Bilder der früheren Bürger
meister Nortorfs in einheitlicher Größe her
stellen. Es sind markante, altehrwürdige
Köpfe unter diesen Betreuern der Geschicke
Nortorfs. Die Bilder sollen im Rathaus
einen Ehrenplatz finden. Mit dem Dank an
seine Mitarbeiter schloß Bürgermeister Hein
die Sitzung.
O.-Wittbekfeld. Diamantene Hochzeit. Am
17. März feiern die Eheleute Johann Seier
und Frau das seltene Fest der diamante
nen Hochzeit.
Ein Auftrag der Stadt Flensburg
an Kunstmaler Jan Latz.
Schleswig. Der bekannte Kunstmaler Jan
Laß am Laugsee ist vom Oberbürgermeister
der Stadt Flensburg beauftragt worden,
die Hauptwand in der Ehrenhalle des HJ.-
Heimes an des: Apenrader Straße, eines
stattlichen Neubaus in heimischem Rotzie
gelbau, mit einer größeren Wandmalerei
zu schmücken. Der Entwurf des Künstlers
zeigt rechts und links vom Kamin eine
wuchtige Kriegergruppe in mittelalterlicher
Tracht. In der „Aufbruch" genannten Dar
stellung folgen einem gepanzerten Ritter,
der auf hochsteigendem Roß die Kampfes
fahne in die Höhe hebt, drei weitere Krie
ger, von denen der erste das Schwert zückt
und der zweite — knieend — seine Lanze
fest gepackt hat, während der gleichfalls knie
ende dritte gerade das Schwert aus der
Scheide zieht.
Ein Unglück kommt selten allein.
100 000 RM. Schaden durch fahrlässige
Brandstiftung.
Ahrensburg. Vor dem hiesigen Amtsge
richt wurde gegen einen Monteur aus Ham
burg verhandelt, der den Auftrag gehabt
hatte, in einer Villa in Lütjensee die Was
serleitung und die Heizung aufzutauen.
Bei der Benutzung einer Lötlampe ent
stand plötzlich ein derartig großes Feuer,
daß es den Wehren nicht mehr möglich
war, das weichgedeckte Haus zu retten. Es
brannte mitsamt allem Inventar nieder,
wodurch ein Schaden von rund 100 000 RM.
entstand. Der Monteur wurde wegen fahr
lässiger Brandstiftung zu 200 RM. Geld
strafe verurteilt.
Nachdem die Feuerwehr von Lütjensee ihr
Schlauchmaterial zusammengenommen hat
te, fror dies zu einem Klumpen zusammen.
Man legte die gefrorenen Schläuche ins
Spritzenhaus auf Bohlen und stellte darun
ter einen elektrischen Heizofen, der von dem
Gerätewart überwacht werden sollte. Der
Gerätewart vergaß aber abends den Ofen
auszuschalten, so daß die Heizung auch
während der Nacht in Tätigkeit blieb. Mor
gens entstand im Spritzenhaus ein Feuer,
durch das das Spritzenhaus mit dem gesam
ten Inhalt vernichtet wurde. Der vergeß
liche Feuerwehrmann wurde wegen fahr
lässiger Brandstiftung zu 50 RM. Geldstrafe
verurteilt.
\ Kleines Provinzmosaik
Die Gattin des norwegischen Dichters
Hamsun, Frau Marie Hamsun, die sich z. Z.
auf einer Vortragsreise durch Deutschland
befindet, benutzte die Gelegenheit einer
Fahrt durch das dithmarscher Land mit
einem Vortragsabend in Heide in Holstein,
um in Barlt den greisen deutschen Dichter
Gustav Frenssen zu besuchen. — Bei einem
Schäfereibesitzer in Lunden brachte eine
stattliche Anzahl von Mutterschafen drei,
eins sogar fünf Lämmer zur Welt.
MS-'Kļrice!--Ģî
AUSZEICHNUNGEN
Das E. K. 2. Kl. erhielt Unteroffizier Heinrich
Buhmann aus Grotz-Wittensee.
Sport
Sportbereich Nordmark aufgelöst.
Mit dem 1. April wirb der Sportbereich Nordmark
aufgelöst. Dafür werden die drei Sportgaue Hamburg,
Schleswig-Holstein und Mecklenburg eingerichtet.
Verwaltungssitz für Schleswig-Holstein ist Kiel und
für Mecklenburg Schwerin.
Alle drei Sportgaue unterstehen der Retchsführung
des NSRL. unmittelbar. Den Sportgau Hamburg
wirb Senator SA.-Brigadeführer Alfred Richter füh
ren, der zur Zeit im Felde steht. Sein Kriegsvertre
ter ist Carl Ohl. Der Sportgau Schleswig-Holstein
wird von Stadtrat SA.-Standartenführer Otto Jeff-
Kiel geführt und die Führung des Sportgaucs Meck
lenburg obliegt dem Direktor des Staatlichen Amtes
für Leibesübungen, Gauhauptstellenleiter Rudolf
Opermann-Schwerin, als dessen Kriegsvertreter Paul
Kruse-Schwerin Gestellt ist.
Für die Bildung der Spielgruppen der verschiedenen
Spielklassen erfolgen Sonderanweisungen. Grundsätz
lich ist hierbei bis auf weiteres die bereits erfolgte
Einteilung für die laufende Spielzeit beizubehalten.
müßten Gesangstunden nehmen, und das
müssen Sie jü auch, aber Sie werden sehen,
wie das alles flutscht."
„Aber", sagt Katrin, „aber —"
„Nichts aber! Das Publikum will ein
neues Gesicht sehen, und ich werde es ihm
bieten. Ihr Gesicht, Katrin! Wir werden
einen klingenden Namen für Sie finden,
und Sie werden ganz Wien bezaubern.
Sie kommen ganz groß heraus, zugleich
mit der Premiere der „Goldenen Flügel".
Direktor Möderl springt auf und läuft
selig wie ein kleiner Junge durch sein Zim
mer. Er spielt gut, er war nicht umsonst
Schauspieler in seiner Jugend. „Da sucht
man sich die Augen aus nach einem neuen
Star und hat ihn bei sich an der Schreib
maschine sitzen. Wie sie mich alle beneiden
werden, Katrin! Aber wehe Ihnen, wenn
Sie zur Konkurrenz gehen! Ich habe Sie
entdeckt, ich ganz allein!"
„Ich — ich habe doch noch gar nicht ja
gesagt", stottert Katrin. „Es geht ja nicht,
Herr Direktor, ich —"
„Natürlich geht es, großartig geht es! Ich
zahle Ihnen tausend Mark im Monat
und —"
„Tausend Mark?" Katrin kriegt den
Mund gar nicht zu vor Erstaunen.
„Na, schön, zwölfhundert", rundet Möderl
auf.
„Nein, das gibt es ja nicht!" Katrin ist
ist ganz auseinander. Sie kann sich selber
gar nicht Rechenschaft geben über die Ge
fühle, die sie durchtoben. Auf der Bühne
stehen? Singen? Tanzen? Ganz vorne an
der Rampe, nicht als nacktbeiniges Girl
eine unter hundert sein? Sie, Katrin Bu-
rian, die in einem winzigen Kämmerchen
für zehn Mark pro Monat zur Miete
wohnt, soll so viel Geld verdienen? Der
Direktor macht sicher bloß einen Scherz,
und wenn sie ihm darauf hereinfällst, wird
er sie auslachen. „Nein, nein, Herr Direk
tor", sagt sie lächelnd, „jetzt ist genug Spaß
gemacht worden."
Möderl schüttelt sie an der Schulter. „Es
ist kein Spaß, Kind! Es ist mir voller Ernst!
Als mein Star werden Sie das Publikum
Wiens bezaubern, so wie ich es im Sana
torium schon immer gesagt habe! Erinnern
Sie sich? Und die ganze Medizinbude laden
wir zur Premiere ein! Der Doktor Schörg
kriegt sogar eine Loge, weil er mich aus
lachte, als ich ihm das erstemal sagte, Sie
müßten zum Theater."
Katrin gibt es einen Ruck. Wie die Wun
de schmerzt, wenn man daran rührt! Soll
sie es wirklich tun? Er wird da unten im
Publikum sitzen und sie im Glanz des Er
folges sehen. Kein kleines, gedemütigtes
Mädel mehr, das man heute küßt und mor
gen beiseite schiebt. Eine lachende, singende,
tanzende Katrin, die nicht einmal mehr
denkt an die kleine Episode mit dem unbe
deutenden Arzt. Vielleicht — vielleicht tut
es ihm dann doch ein bißchen leid?
„Also Katrin", drängt Möderl, „jetzt wird
nicht gefackelt, jetzt wird unterschrieben!
Hier!"
Sie sieht ihn an, und er ist betroffen von
ihrer momentanen Blässe, aber er ahnt
nicht im entferntesten, wodurch sie hervor
gerufen ist. „Es war ein wenig zu viel auf
einmal, nicht wahr?" sagt er und klopft ihr
beruhigend die Schulter. „Na ja, es ist ja
auch keine Kleinigkeit, so plötzlich aus dem
Gewimmel herausgehoben und ein Stern
zu werden... Hierher kommt Ihr Name,
neben den meinen!"
Katrin lächelt leise: „Ihnen muß ich im
mer etwas unterschreiben, gelt?" Sie nimmt
die Füllfeder und unterschreibt, und sie
wundert sich gar nicht, daß der Vertrag schon
vorbereitet war.
„Uff!" stöhnt Möderl befreit, als er das
Papier an sich nimmt, und er denkt befrie
digst das sind rein verdiente zwanzigtau
send Mark. Laut aber sagt er voll Herzlich
keit: „Auf gute Zusammenarbeit!" Er
streckt ihr die Hand hin, und sie schlägt ein..
*
Katrin steht am offenen Fenster ihres
Wohnzimmers und sieht zwei spielenden
Eichkätzchen zu, die einander im Gezweig
der Parkbäume jagen. Die Tierchen sind sehr
zutraulich. Sie kommen frühmorgens bis
an das Fensterbrett, auf dem ihnen Katrin
gehackte Nüsse serviert und zusieht, wie sie,
die Gabe in den zierlichen Pfötchen hal
tend, Mahlzeiten.
Es ist schön hier im Währinger Cottage.
Der beginnende Herbst bemalt verschwen
derisch in bunter Farbenvielfalt die Bäume
des Türkenschanzparkes, auf den Katrins
Fenster hinausschauen. Rot schimmern die
Blätter des wilden Weines an der Haus
mauer und lassen zärtlich im weichen Winde
spielend die auslaufenden Ranken bis in
die Zimmer schwingen.
Unten im Garten kommen Kinderstim
men näher, und die Eichkätzchen turnen hoch
hinauf in die Baumkrone, springen wie
winzige Akrobaten auf die Nachbarbäume
und verschwinden im sonnendurchglühten
Park.
(Fortsetzung folgt.s
Heitere ESe
Drei Gründe.
Fritz trifft Franz auf der Straße. Fritz
fragt: „Na, wie geht's deiner Verlobten?"
„Ach," meint Franz, „ich habe die Ver
lobung aufgelöst! Sieh mal, ich hatte dafür
drei triftige Gründe: Erstens ist sie vier
Jahre älter als ich, zweitens ist sie schwarz,
und drittens — na ja, drittens hat sie sich
am letzten Sonntag mit dem Assessor Wer-
necke verlobst den ich sowieso nicht ausstehen
kannl"
Ip Stadt Rendsburg
Montag, den 1«. März 1942.
Heldengedenklag in Rendsburg
Am Heldengedenktag 1942 legte vormit
tags der Wehrbezirkskommandeur Oberst
Alöefeld in Begleitung des Standort-
osfiziers Hauptmann R ö p st o r f f an dem
großen Ehrenmal auf dem Garnisonfried
hof einen Kranz des Standortes Rends
burg nieder. Weitere Kränze wurden dort
niedergelegt vom Kreiskriegerführer
N a e v e für den NS.-Reichskriegerbund,
von einer Abordnung der NS.-Kriegs-
opferversorgung und vom Volksbund
Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Abord
nung des Kreiskriegerverbandes legte
Kränze nieder am Denkmal von 1870/71
und am Richard-Menzel-Denkmal. Auch der
Schlageter-Gedenkstein wurde mit einem
Kranz geschmückt. Die übrigen Kriegerdenk
mäler der Stadt erhielten Kranzschmuck
durch Abordnungen der Kriegerkamerad
schaften.
Von der NSDAP., Kreisleitung und
Ortsgruppe Rendsburg, wurden durch den
Kreisleiter, Landrat Peters, und den
Ortsgruppenleiter, Bürgermeister K r a b -
b e s, Kränze niedergelegt am 85er-Denk-
mal am Paradeplatz und am Artilleristen
denkmal in den Anlagen beim Kreisbahn
hof.
Bei allen Truppeneinheiten wurden
schlichte militärische Feiern abgehalten.
Nachmittags um 5 Uhr fand in der Ma
rienkirche eine Orgelfeierstunde unter Mit
wirkung des Rendsburger Männerchors
von 1842 unter Leitung von Organist Wer
ner Sprung statt, die dem Gedächtnis der
gefallenen Helden gewidmet war.
Es singt: Kammersänger Pros. Husch..
An der Aufteilung des Rundfunkpro
gramms in leichte, gelockerte und ernste,
tiefergehende Musik haben wir feststellen
können, daß das Interesse an schöner Musik
sehr groß ist. So wird auch der vom Kultur-
amt der Stadt zusammen mit der Nordi
schen Gesellschaft veranstaltete Liederabend
mit dem Kammersänger Professor Gerhard
Hü sch und dem finnischen Liederkomponi
sten Drjö K i l p i n e n als besonderer musi
kalischer Genuß begrüßt werden. In der
,Kassler Post" lesen wir über Gerhard
Hüsch, der als Solist in dem 4. Sinfonie
konzert des Staatstheaters Werke von Kil
pinen vortrug, daß „von ihm und den Wer
ken von Kilpinen, die er sang, unstreitig
der stärkste, weil musikantischste Impuls des
Abends ausging. Die „Fjeldlieder" von dem
Finnen Kilpinen gehören bereits zum festen
Bestand unsrer Literatur und verdienen
diese Auszeichnung im vollsten Maße. Stücke
wie „Alte Kirche" und „Am Kirchenstrande",
sind, so gegensätzlich sie sind, doch Kenn
zeichen der ganzen Art Kilpinens: er hat die
Weite des Gefühls und die Phaytasie, um
so verschiedene Stimmungen gleich vollkom
men auszuschöpfen. Es gehört allerdings ein
Sänger wie Gerhard Hüsch dazu, um diese
Stücke zu solcher Wirkung bringen zu kön
nen. Hier paart sich schönstes Material mit