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Renàsburger Tageblatt
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m. 74
Der Betrieb im Dienst von Volk und Staat
Reichswinifter Dr. Frick auf der Tagung der Deutschen Arbeitsfront.
Auf der Reichstagung der DAF. sprach und damit auch jeder einzelne Volksgenosse
Reichsinnenminister Dr. Frick. Er führte u. a. darüber zu Schaden kommen.
slU g ; Auf wirtschaftlichen Gebiet hat es sich die
Deutsche Arbeitsfront zum Ziel gesetzt, Unter
In der wechselvollen 2000jährigen Geschichte
der deutschen Nation gestaltet das Geschlecht
der Gegenwart als der Träger der national
sozialistischen Revolution den nationalen Ein
heitsstaat. Das Tritte Reich hat sich das große
Ziel gesteckt, alle Kräfte nicht nur äußerlich,
sondern auch innerlich einzig und allein zum
Wohl des deutschen Volkes, seiner Größe und
Ehre zusammenzuschließen.
Diese Zielsetzung ist erstmalig in der deut
schen Geschichte.
Seitdem es ein Reich der Deutschen gibt,
hatte es, von kurzen Unterbrechungen ab
gesehen, nicht nur mit äußeren Feinden um
seine Existenz, sondern noch mehr mit inneren
offenen und versteckten Gegnern um Staats
form und Reichsgewalt zu kämpfen. Schon
j»as Heilige Römische Reich deutscher Nation
war erschüttert von den Kämpfen der Stämme,
der Fürstengeschlechter, der geistlichen und
weltlichen Territorialherren, der Bauern
aufstände und der Kämpfe der Städte und
Stadtstaaten um Macht und Einfluß. Der
Reichsgedanke verfiel immer mehr. Was an
staatlicher Macht übrig geblieben war, lösten
die Religionskriege vollends auf. Es bedurfte
einer jahrhundertelangen Entwicklung, ehe
das deutsche Volk wieder für einen großen
deutschen Staatsgedanken reif wurde. Aber
auch das Zweite Reich, das diesem Staats
gedanken entspoh, war weit davon entfernt,
ein Nationalstaat im Sinne unserer national
sozialistischen Weltanschauung zu sein. Ganz
abgesehen davon, daß es ein Bundesstaat von
26 Gliedstaaten mit eigenen Landesgrenzen
und Staatsoberhäuptern war, der nur einige
Aufgabengebiete des modernen Staates
zentral beherrschte, zersetzte seine Kräfte jenes
nn'eliae Partei- und Klassensystem, das nach
der Novemberrevolte von 1918 die letzten Neste
deutscher Staatlichkeit vernichtete. Das
Deutsche Reich wurde zu einer Kolonie der
Weltfinanz hcrabgedrückt.
Der nationalsozialistischen Revolution von
1933 blieb es vorbehalten, zum ersten Mal in
der Geschichte des deutschen Volkes den Bau
eines deutschen Einheitsstaates einzuleiten. Es
wäre aber verfehlt, in der Beseitigung der
Länder und der Errichtung eines zentralen
Machtapparates die Hauptaufgabe der Gegen
wart zu erblicken. Die nationalsozialistische
Revolution brachte nicht nur eine innerpoliti
sche Machtveränderung, sondern auch eine
grundlegende Wandlung im geistigen, kul
turellen, sozialen und wirtschaftlichen Leben
des deutschen Volkes. Jener äußere Vorgang
der Machtveränderung schuf nur die nötige
Form für den inneren Umbruch der Nation.
Die nationalsozialistische Revolution ist da-
Urr auch mit der Machtergreifung und der
staatlichen Neugliederung des Reiches durch
aus nicht beendet, diese sind vielmehr nur die
Voraussetzung für den endlichen Sieg -der
nationalsozialistischen Weltanschauung, die in
der Schaffung der deutschen Volksgemeinschaft
ihr Hauptziel und die Krönung ihres Kampfes
erblickt.
Die Idee der Volksgemeinschaft fordert, daß
alles öffentliche und private Leben nur dem
einen höchsten Zweck dient, nämlich der Größe
und der Wohlfahrt der Nation. •
Um dieses Ziel zu erreichen, faßt der
Nationalsozialismus alle politischen und wirt
schaftlichen Kräfte so zusammen, daß sie ein
mütig im Dienst der Nation zusammenstehen
und Hand in Hand miteinander arbeiten.
Ueber allem steht der beherrschende Gedanke
des deutschen Volkstums. Gewiß wird und
muß es auch ini deutschen Volk immer Unter
schiede und Gegensätze politischer, konfessionel
ler, wirtschaftlicher und sonstiger Art geben,
aber sie dürfen nie zur unüberbrückbaren
Kluft sich erweitern, soll nicht das ganze Volk
nehmer und Arbeiter unter dem national
sozialistischen Grundsatz „Gemeinnutz vor
Eigennutz" in einer Einheit aller Schassen
den der Faust und der Stirn zum gemein
samen Wohl zusammenzuschließen. Ueber
allem, was wir tun, steht das eherne Gesetz,
alle Handlungen in Kunst und Politik, in
Technik und Wirtschaft, in öffentlichem und
privatem . Leben so einzurichten, daß sie der
Stärkung der Lebenskräfte des ganzen Volkes
dienen. Nicht dem Hurrapatriotismus einer
niemals wiederkehrenden Vergangenheit, son
dern das echte, tiefempfundene National
gefühl, das sich auch für die Gesundheit und
Kraft der breiten Volksmasse sittlich verant
wortlich fühlt, das sozial und gerecht empfin
det, müssen wir pflegen, zur Blüte und zur
vollen Auswirkung bringen. Weil wir alle
Teutsche sind, müssen wir allen deutschen
Volksgenossen gegenüber gerecht sein.
Den Unternehmerverbänden standen nach
der alten Sozialverfassung die Arbeiter
gewerkschaften in dauernden Kämpfen gegen
über, während sich der Staat lediglich mit
einer Nachtwächterrolle begnügte und hie und
da zu Vermittlungen bereit war. Er griff bei
Aussperrungen und Streiks, die Milliarden
an Volksvermögen vergeudeten, nur ein,
wenn besondere öfentliche Interessen vorlagen
und der Schaden, den diese Kämpfe verur
sachten, bereits ins Riesengroße gestiegen war.
Das Gesetz zur Ordnung der nationalen
Arbeit, das die Sozialverfassung des Dritten
Reiches einleitete, geht davon aus, daß so wie
im Verhältnis von Volk und Staat, auch im
Verhältnis des Unternehmers gegenüber
seinen Mitarbeitern, der Gedanke der Schick-
salsverbundcnheit entscheidend ist. Ihren
Ausdruck findet sie in der Betriebsgcmein-
schaft. Dem Betriebsführer steht die Regelung
aller Fragen zu, die sich aus der Zusammen
arbeit im Betriebe ergeben, und die er, be
raten vom Vertrauensrat, zu lösen hat. Der
nationalsozialistische Staat aber wacht als
Hüter der nationalsozialistischen Volksgemein
schaft darüber, daß in den Betrieben die
Grundsätze der Gerechtigkeit und der Standes-
ehrc herrschen. Auch der Betriebsführer muß
wie alle anderen Stände der Nation zu der
wahrhaft deutschen Wirtschaftsauffassung zu
rückkehren, daß der Dienst höher steht als der
Verdienst. Der Nationalsozialismus will das
große Problem der Freiheit und Gebunden
heit einer natürlichen Lösung zuführen- Die
persönliche Freiheit und Tatkraft des einzel
nen soll im Wirtschaftsleben nirgends ein
geengt oder beschnitten werden. Sie hat aber
ihre Grenze dort, wo sie die Freiheit oder
soziale Sicherheit der Volksgenossen zu be
schränken oder gar zu gefährden droht. Darum
heißt es im Gesetz zur Ordnung der nationa
len Arbeit: „Im Betriebe arbeitet der Unter
nehmer als Führer des Betriebes, die An
gestellten und Arbeiter als Gefolgschaft ge
meinsam zur Förderung der Bctriebszwecke
und zum Nutzen von Volk und Staat."
Mit diesen Worten ist klar und eindeutig
ausgedrückt, daß der Betriebszweck niemals
im Gegensatz zur Allgemeinheit, niemals im
Gegensatz zu Volk und Staat stehen darf.
In wenigen Wochen wird es ein Jahr sein,
seitdem dieses Gesetz in Kraft getreten ist.
Zwei Jahre sind verflossen, seitdem die natio
nalsozialistische Regierung im Teutschen
10 Tahre Gauleiter von Schleswig-Holstein.
Lohfes Einsatz für Heimat und Volk.
Große über die
Zeiten hinaus wirk
sam gewordene Um
wälzungen hatten
immer Persönlich
keiten als Urheber,
welche die leiden
schaftlichen Künder
im Zuge geistcsgc-
schichtlichcr Entwick
lung liegender Strö
mungen waren und
damit Vollstrecker
einer in den Wehen
liegender Geburt
wurden.
Au solchen histo
rischen Vorgängen
mitwirkende Männer haben fast immer zu
nächst einen entsagungsreichen Weg hinter sich,
ehe die Früchte ihres Wollens zur Reife ge
langen. Letztere fallen ihnen durchaus nicht
kampflos in den Schoß. Sie müssen vielmehr
opferbereite Hingabe beweisen, fast
immer den E i n s a tz von Leb c n u n d G c-
s und heit wagen, ehe große, für die Ge
meinschaft fruchtbare Wirkungen erreicht
sind. Das galt z. B. auch für die Reformations-
zeit, für Luther und seine hervorragendsten
Mitkämpfer.
- Zu den großen Umwälzungen, welche die
deutsche Nation und darüber hinaus Europa
für lange Zeit beeinflussen werden, gehört der
Nationalsozialismus. Deshalb ist es
notwendig, führender Männer dieser Bewe
gung bei geeigneter Gelegenheit besonders zu
gedenken und sic in das Gedächtnis der Zeit
genossen einzuprägen. Das gilt auch von dem
Ober Präsidenten und Gauleiter
<r> o h s e, der vor 10 Jahren, am 27. März 1925,
von seinem Führer Adolf Hitler in das Amt
eines Gauleiters für Schleswig-Holstein be
rufen wurde. Hitler selbst hat ihn vor Jahren
in Rendsburg anläßlich einer historischen Gan-
tagnng als seinen treuesten 9.U it -
x ü m p f e r bezeichnet. Als der damals
schon als unbeugsamer Kämpfer für eine Idee
bekannte niederdeutsche Bauernsohn Lohse, der
schicksalhaft schon in jüngeren Jahren von der
völkisch inspirierten revoliltionären Kampf-
partei für Schleswig-Holsteins Recht und Frei
heit, der Landespartei, in seinen Bann gezo
gen'war, den Gau Schleswig-Holstein über-
irahm, stand vor ihm sozusagen eine Arbeit
aus dem Nichts heraus. Nur wenige Kämpfer«
nature« hatten den Gedanken Adolf Hitlers
richtig erfaßt. Sie wohnten zerstreut hier und
dort. Allerdings konnten Ansatzpunkte bald
gefunden werden. Ein gesundes Bauerntum
erkannte instinktiv den Wert der Idee, er
wurde immer mehr willens sich dafür einzuset
zen, weil man die wirklichen Zusammenhänge
des seelischen und materiellen deutschen Zu
sammenbruchs in der Herrschaft eines
uns wesensfremden Systems er-
a n n t e. Man merkte mehr und mehr, daß
die klaffen- und intereffenmäßige Zersplitte
rung der Deutschen von einer skrupellosen
Oberschicht für höchst selbstsüchtige Zwecke aus
genutzt und ausgebeutet wurde. Deshalb war
der Kampf der ersten Jahre mit vielen
Dornen niedrigster demagogischer
Kampfesmethoden voll besetzt.
Darüber hinaus mußte Lohse schwerste persön
liche Opfer durch Preisgabe von Stellung und
Beruf für sich und seine Familie um der Idee
willen tragen. Daß der Durchbruch des Natio
nalsozialismus im Norden unseres Vaterlan
des gelungen ist, wird für immer das geschicht
liche Mitverdienst dieses starken Mitkämpfers
Adolf Hitlers bleiben. Daß diese in schweren
Kämpfen gereifte Persönlichkeit berufen wor
den ist, unsere Heimat zu führen, haben wir
besonders begrüßt. Wir Schleswig-Holsteiner
danken ihm besonders, daß er in den entschei
denden Stunden des Umbruchs, die ihm auch
andere Möglichkeiten seines persönlichen Ein
satzes an zentraler Stelle boten, unse
rer Heimat die Treue bewahrt hat. Wir freuen
uns, von einem Sohne unserer Erde geführt
zu werden.
Lohses umfassende Pläne haben für unsere
engere Heimat in den Eiderabdämmungs- und
Landgewinnungsarbeiten schon einen sehr gu
ten Anfang genommen. Die Planungen
reichen aber viel weiter. Sie verlan
gen aber langsame Ausführung, damit der
Aufbau der Nation mit dem Aufbau unserer
öffentlichen Finanzen Schritt halten kann. So
gedenken wird an diesem Ehrentage des Man
xes, der als Kämpfer in der Zeit bis 1933
und als Staatsmann an der jetzigen
Stelle in hingebender Weise den Interessen
unserer engeren und weiteren Heimat zu die
nen stets bereit gewesen ist. D»
In letzter Zeit brachten Kieler Zeitungen
mehrfach Artikel, in denen eine Neuordnung
des Eisenbahn-Fernverkehrs durch Schleswig-
Holstein gefordert wurde. So wurde vor
geschlagen, die Strecke Kiel—Eckernförde—
Flensburg als Schnellzugstrecke auszubauen,
um über diese Strecke den Verkehr von Dä
nemark nach Deutschland zu leiten. Da diese
Forderung schon technisch sehr viele Schwierig
keiten stellt, wie znm Beispiel Umbau des
Kieler Bahnhofes vom Sackbahnhof ^zum
Durchgangsbahnhof, Ueberbrückung der Schlei
mit einer dem Schnellzugsverkehr gewachsenen
Brücke, hatten ivir uns an die R e i ch s b a h n -
direktion Altona gewandt mit der Bitte
um Auskunft, ob ein derartiger Plan besteht.
In dem Antwortschreiben wird uns mitgeteilt,
daß vorerst nicht beabsichtigt ist, die Strecke
Kiel—Eckernförde—Flensburg als Schnell
zugstrecke auszubauen, und daß die Schnell
züge Hamburg-^Flensburg und zurück, die
durchgehende Wagen nach Kopenhagen und
Frederikshavn jührcist wie bisher über Neu-
münster—Rendsburg—Schleswig führen. An
diese Züge werden von und nach Kiel gute An
schlußzüge über Rendsburg gefahren werden.
Weiter wird uns in dem Schreiben mitgeteilt,
daß im kommenden Fahrplan ab 15. Mai d. I.
eine Durchführung von Zügen aus West- und
Süddeutschland über Hamburg hinaus nach
Flensburg und weiter nach Dänemark nicht
beabsichtigt ist.
Wir können cs verstehen, daß Kiel sich fü
eine bessere Verbindung auf der Strecke Flen
bürg—Kiel einsetzt, wenn es u. E. auch w
kommen unberechtigt ist, die Verlegung
Durchgangsverkehrs von Dänemark, Schwe
über Kiel anzustreben. In Dänemark wird
Beltbrücke mit einem Milliönenaufwand
baut, um die Fahrzeit herunterzumindern,
so kann man auch hier in Schleswig-Holst
nicht eine um viele Kilometer längere Skr
wählen anstatt der bisher immer noch günß
sten traditionellen Nord-Süd-Verbind«.
Flensburg—Rendsburg—Hamburg.