Wit ļrnigm Sümmt
128. Jahrgang / Nr. 64
Beilage der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung (Rendsburger Tageblatt)
Sonnabend, den 16. Marz 1935
Fàànd -es jungen Dorfes.
(Durchgeführt am 2. Lenzing in Hademarschen)
„Fierabcnd!" Buur Peters röp dat
ober de Wisch, denn tarr he sin Langschäften
nt n' Slick und stig nt n' Graben. Een stramm
Dag wert hüt wesen, he hett mit sin Knecht
und mit sin öllstcn Söhn Graben kleiht.
Bunt Dörp her, nun de Kark, klingt fachen
de Glockenslag Een Schummern kruppt öder
de Feller. Gnarrnd fallt de Slachbvom
in't Schott und mit swore Schreed gaht dree
harte und sture Holsteener, Schulter an Schul
ler blang 'n annex her na Hus to. Leber de
Nack denn blanken Aescher un denn so'n lütten
Klönsnack. Dat 's Fierabend!
Feierabend! — Oft schon hat die alte Kir
chenglocke diese Stunde eingeläutet. — Oft
schon, doch war sie immer ein Feierabend'?
War diese Stunde nicht immer mehr nur ein
Ausruhen, ein Schlaf nach harter Tagesarbeit?
Und am Morgen stand dann nicht wieder cm
Tag vor uns, der uns als eine graue Last cnt-
gcgenstarrte?
Ein Feierabend soll nicht nur ein Ausruhen
sein nach harter Arbeit, sondern er soll viel
mehr ein Born sein, aus dem man neue Kraft
und neue Schaffenslust schöpfen kann, um
nicht im Kampf des Lebens zusammenzubre
chen. Freude gibt Kraft, und Freude soll der
Feierabend bringen!
So hat sich die Hitler-Jugend zur Aufgabe
gemacht, für den schaffenden jungen Lebens
kameraden einen Feierabend zu schaffen, aus
dem er in einer Gemeinschaft Kraft und
Freude schöpft, wo müder Geist und müde
Seele zu neuen Taten angefeuert werden.
Stände ein Baum auch noch so dicht an einer
Quelle und wiirden die Wurzeln noch so tief
in die braune Erde dringen, keine Knospe
würde sprießen, kein Blatt würde sich ent
falten können, wenn nicht die warmen Strah
len der Sonne das Leben erweckten.
Wie würde das neue Deutschland entfaltet
und gestaltet werden können, wenn nicht die
Jugend die Freude und die Begeisterung an
dem Ausbau, an Arbeit und Kampf in sich
trüge, wenn nicht die Glut, die in den jungen
Herzen ruht, zur Flamme entfacht würde. Den
Tatendrang soll uns der Feierabend neu ent
zünden.
Ern Zweites soll der Feierabend sein: Hier
soll sich die Jugend des Dorfes zu einer festen
Gemeinschaft zusammenschließen. Dorfgemein
schaft! Eins im Glauben, eins im Ringen.
Hier gibt es keinen Standesnnterschied! Hier
sitzt rieben dem Bauern der Arbeiter, neben
dem Handwerker der Abiturient Hier sitzt
neben der Lehrerstochter das Arbeitermädel.
Alle silld Arüeitskameraden. Hier wächst eilt
neues Geschlecht.
Ein Trittes noch soll der Feierabend sein:
Ein Besinnen auf Kultur und Volkstumsar
beit, ein Besinnen auf Sitten und Gebräuche
unserer Urväter. Das heißt nun nicht, d-aß
wir Großmutters Kommodenschublade, den
Eckschrank oder die Schatulle durchstöbern
wollen, um uns, die alte Tracht umzuhängen,
nein, Jugend will Größeres schaffen.
Altes zu ehren, Neues zu lehren
Sei uns'rc Tat!
Wie es auch werde, in brauner Erde
Keimt junge Saat!
So gestaltet die Jugend des Dorfes sich ih
ren Feierabend.
*
In Hademarschen kam nun zum ersten Male
die Jugend zusammen, um ihren Feierabend
zu gestalten. Sozialreferent Kreisjugendwal
ter Goos, Rendsburg, war vom Bann 163 mit
der Durchführung beauftragt worden. Aus
Berlin von der R. I. F. und aus Hamburg
vou der Gebietsführung waren HI.-Kamera
den gekommen, um diesen ersten Feierabend
mit zu erleben. Und wie wurde er?
Das waren keine „traumhaft weichen Tan
gomelodien", die da durch den Saal klangen,
nein, das waren deutsche Volkslieder, Heimat-
lieder- alte Weisen spielte die Kapelle. Kaum
konnten alle Mitgestalter (nicht Gäste!) in dem
mit Zeichen der HI. ausgeschmückten Saale
Platz finden. Alle waren sie gekommen, alle
unsere Väter und Mütter, deren Herz in jun
gem Takte schlug und alle Jungens und
Mädel. Ein Lachen lag auf allen Gesichtern.
Unser Jg. Goos tat recht daran, nach der Be
grüßung uns von den Heldentaten unserer
Väter zu erzählen und uns dann unsere
Pflichten vor Augen zu führen, die wir, als
die Gestalter der neuen Zeit, treu und be
wußt erfüllen müßten.
In ihrer schlichten Tracht traten die Mädel
aus die Bühne. Ein Kanon drang aus ihren
jugendfrohen Kehlen:
„Alles strebe, daß Deutschland lebe."
Ein Bauer im Braunhemd sprach dann zu
uns. Landesabteilungsleiter Beeck, Speers-
öiek, lvar es. Er sprach von dem schweren
Kampf um das neue Deutschland, der schon
damals auf den Schlachtfeldern 1914 begann.
Er sprach vom Liberalismus, der das deutsche
Volkstum, der die Kultur unseres Vaterlan
des in Kot und Schmutz trat, der dem deutschen
Bauerntum die Ehre nahm. Er sprach von
dem großen Führer Adolf Hitler, dessen Werk
es war, das deutsche Volk vom Liberalismus
zu befreien, der durch seine Bewegung dem
Volke Ehre und Freiheit wiederbrachte, der
durch den Nationalsozialismus die schluin-
mernde Glut des Kulturgutes wieder zur
großen Flamme entfachte. Er schilderte uns
die schwere, aber schöne Ausgabe, die wir, die
deutsche Jugend, auf uns genommen haben
und die wir gestalten müssen. Als ein Schwur
klangen seine Worte von Treue zu Führer
und Fahne durch den Saal. Doch die Worte
verhallten nicht im weiten Raum, sondern sie
wurzelten sich fest in Herz und Sinn der
Torfjugend.
Ein Sprechchor von deutscher Arbeit erscholl.
Jungens im Braunhemd riefen die Worte, die
Mädel sangen von Sonne und Erde und die
Dorsgemcinschaft sang die schönen alten
Volkslieder.
Fischer, Hamburg, machte einen lustigen
Klönsnack von Lene und Jochen und von
Kattensteert, von Frühjahr und Hartensleev
und von den ölen Fritz.
Die Musik spielte auf zu den Volkstänzen.
Tann hieß es: Kumm, Anna, wüllt mal dan-
zen!
Wenn hier en Pott mit Bohnen steiht un
dar en Pott mit Grütt. Das war ein Hopsen
und ein Springen und nirgendswo anders
würde man frohere Gesichter sehen. Das waren
Jungens und Mädel mit gleichem Geist, von
gleichem Blut. Das war eine Gemeinschaft,
eine Dorfgemeinschaft. Das war ein Feier
abend des jungen Dorfes!
Und morgen wird uns der Alltag, die Arbeit
mit anderen Augen anschauen, morgen werden
wir mit neuem Mut, mit klopfendem Herzen
fröhlich an die Arbeit gehen, denn wir wis
sen, unser Ringen und Schaffen gilt Deutsch
land. Was unsere Hände bauen und gestalten,
ist Weltgeschichte. Wir sind ein neues Geschlecht,
ein hartes Geschlecht. Wir werden nicht im
Lebenskampf zerschellen.
Wir sind der neuen Fahne geweiht,
Wir, die Soldaten der neuen Zeit,
Kämpfer für Freiheit und Ehre.
Ewiges Deutschland ist unser Lohn!
Wir, deutsche Jugend, sind Nation,
Sind Zukunft, Leben und Lehre!
Wir sind geboren aus Elend und Not,
Schaffen und Kämpfen ist unser Gebot,
Führt uns zu großem Gelingen.
Das, was versunken in Dunkel und Nacht,
Hat uns zum ewigen Kämpfer gemacht,
Deutschland nur gilt unser Ringen!
Deutschland, du bist unser heiligstes Gut,
Vaterland, schlägt uns in unserem Blut,
Bist unser Sehnen und Hoffen!
Wir, die Soldaten der neuen eZit,
Wir sind der neuen Fahne geiveiht!
Jugend heißt: „Kämpfen und Schaffen!"
C. S.
3m ersten Lehrjahr.
Kupkrrmatznrt und Gummihammtr.
Bier Mann standen wir vor dem Meister.
Alle in funkelnagelneuen blauen Schlosscran-
zügen. Vier Mann, die neuen Stifte, die Elek
triker werden wollten. Der Meister sagte et
was von „ordentliche Kerle werden und zu
sammenreißen". Das wollten wir ja gerne tun
und machten uns an die Arbeit.
Nach einer Weile kam Willi, der andere
Stift, zu mir mit der Bitte, ihm doch mal zu
helfen. So schleppen wir beide eine alte Eisen-
welle, die vielleicht anderthalb Zentner wiegt,
iil die Schmiede. Von der Dreherei bis zur
Schmiede ist es eine ganze Ecke, und wir
schwitzen ganz anständig. Als wir das Ding
richtig an Ort und Stelle haben, meint der
Schmied, das sei ein Irrtum, der Kupfermag
net würde in der Autowerkstatt gebraucht.
Wieder schleppen wir unsere Welle mit viel
Gestöhn uird Schweiß durch die Bude nach der
Autoabteilung. Hier angelangt, fragt der Mei
ster: „Was soll ich mit dem Ding? Schafft's
mal sofort in die Schmiede." Auf unsere schwa
chen Einwände, daß doch der Schmied . . . wird
uns glatt das Wort abgeschnitten: „Quatsch,
schasst das Ding in die Schmiede."
Ich frage Willi, wer denn eigentlich . . .
„Ja, der Dreher hat gesagt, wir sollen den
Kupfermagneten . . . ." „Was?" „. . . . den
Knpfcrmagneten . . ."
Da lasse ich den guten Willi stehen: Reinge
fallen. Ja, wenn wir gleich daran gedacht hät
ten, daß nur Eisen und Nickel von einem Mag
neten angezogen wird!
Am Nachmittag sagt der Geselle, bei dem ich
helfe: „Hol' mal den Gummihammer aus dem
Werkzeugschrank."
Ich lache und tue, als wenn ich nichts gehört
habe. „Du sollst den Gummihammer holen!"
spricht der Geselle energischer. Ich grinse. Ein
zweites Mal will ich nicht angeführt sein. —
„Na, gehst du bald?"
„Nee," lache ich, „es gibt doch keinen. . ."
Klatsch! habe ich die erste, allerdings nicht
sehr saftige Ohrfeige sitzen.
Nun wird's ernst, denke ich, und trolle auf
dem schnellsten Wege zur Werkzeugausgabe.
Es gab einen Gummihammer! K. L.
HZ.-Mhrer,
ritt neuer Erzieherstand.
Reichsjugendführer Baldur von Schirach
hat in seiner Botschaft bei der Jungbannfah
nenweihe in der Marienburg ganz neue Ge
sichtspunkte und Richtlinien für die Ausbil
dung des Führernachwuchses in der Hitler
jugend und im Deutschen Jungvolk aufgestellt.
Wir entnehmen den bemerkenswerten Aus
führungen folgendes: „Der Jungvolkführer
ist einer der wichtigsten und wesentlichsten
Aufgabenträger der nationalsozialistischen
Bewegung. Gerade von ihm muß eine erhöhte
Vorbildlichkeit in der eigenen Lebensführung
erwartet werden, denn für seine junge Ge
folgschaft ist er nicht nur Verkünder, sondern
auch Repräsentant der nationalsozialistischen
Idee. Er kann nie Privatmann sein, denn für
die Jugend, die ihm nachfolgt, ist er und sein
Amt ein nicht zu trennender Begriff". Er, der
die Verantwortung für diese junge Führer
garde trägt, hat die Größe dieser Verantwor
tung in diesen Sätzen umrissen. Mit der Ver
kündigung seiner Absicht, „die endgültige Zu-
lassnilg zu den höheren Jugendführerämtern
von einer Prüfung abhängig zu machen, die
von einer besonderen Kommission der Reichs-
jugendführung abgenommen wird", sichert er
die Erfüllung der hohen Aufgaben, die er dem
Nationalsozialismus gegenüber einerseits
und jedem einzelnen Jungen gegenüber an
dererseits übernommen hat. Die Zulassung zu
einer Prüfung für die Eignung zu höheren
Jngendsührerämtern wird von einer minde
stens dreijährigen Ausbildungszeit abhängig
gemacht werden, „wovon zwei Jahre in der
praktischen Jugendarbeit, d. h. in diesem Falle
in der aktiven Führung von Einheiten der
HI., verbracht sein müssen und ein Jahr auf
besonders dazu bestimmten Führerschulen".
Und so, wie hier der Werdegang der jungen
Führung durch Erziehung und Bewährung
bestimmt wird, so erklärt Baldur von Schi-
rich auch den unermüdlichen Einsatz, das rest
lose Ausgehen in der Jugendarbeit zu einer
Berusspslicht, an deren Seite auch eine Be
rn sseyre steht. Vom Jugendführer sagt er:
„Er steht gleichberechtigt neben allen anderen
Volksgenossen, die sich in langjähriger Aus
bildungszeit die Voraussetzungen zur Aus
übung ihres Berufs erworben haben. Gerade
der Jungbannführer und Bannführer dct:
Hitlerjugend und die Gauführerin des BDM.
haben sämtlich nach längerer Lehrzeit, erst nach
vielen Bewährungsproben das Recht zur
Ausübung ihrer Führertätigkeit erhalten. Sie
sind ein neuer deutscher Erzieherstand, der in
kameradschaftlicher Zusammenarbeit bestrebt
ist, die ihm vom Schicksal gestellten Aufgaben
der weltanschaulichen Erziehung des kommen
den Deutschlands zu lösen." Der Reichsjugend-
sühier hat diese Verkündigung seiner Absich
ten in vollem Bewußtsein in die Marienburg
gelegt, denn eine Verwirklichung dieses Ge
dankens ist nur dann möglich, wenn sie im
Geiste dieses Wahrzeichens des deutschen
Ostens geschieht, wenn der Berns hinter dem
Orden zurücktritt und wenn die junge Füh
rung in unerschütterlicher Treue zu sich selbst
und zu ihrer Fahne den Orden des jungen
Deutschlands bildet und im Geiste jener Pio
niere des Ostens wirkt, jener Männer, die sich
selbst vergaßen und nur an Deutschland dach
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