Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 1)

Wandsbeker Ferkelmarkt vom 14. 3. 
Anfuhr über 200 Ferkel und eine ganze 
Futterschweine. Handel nicht gerade flott. 
unoeränLká 
Auftrieb: 4222 
ländisches Holz erfuhren keine Erhöhung, dagegen 
sind die Preise für Jnlandsholz gestiegen. Aus die 
Geschäftstätigkeit des Eisengroßhandels wirkte die 
bessere Beschäftigung der Industrie belebend. Im 
Großhandel mit Farben und Maler-Vedarfsarti- 
keln war in der ersten Hälfte des Berichtsjahres die 
Geschäftstätigkeit ebenfalls gut (Reparaturzuschüsse). 
Handel mit ldw. Maschinen nicht zufriedenstellend. 
Im Handel mit Automobilen sowie mit Benzin, 
Benzol usw. hat sich die Aufwärtsentwicklung fort 
gesetzt. Auch im Großhandel mit Etsenkurzwaren 
sowie mit Porzellan, Glas und Steingut waren bei 
steigenden Umsätzen die geschäftlichen Ergebniffe gut. 
Desgleichen erfuhr der Großhandel mit Textil 
waren im Jnlandsgeschäft eine Belebung. 
Das Hanüelsvertretcrgewerbe leidet aber nach wie 
vor unter der Uebersetzung mit kaufmännisch unge 
nügend vorgebildeten Personen. 
Bankgewerbe lebhafter mit Umsatzsteigerung. Al 
lerdings wurden die Geschäftsergebnisse dadurch be 
einträchtigt, daß die ldw. Schuldenregelung nur 
sehr langsam durchgeführt wird. Auch waren die 
einzelnen Geschäftsvorfälle den Beträgen nach we 
sentlich kleiner als früher, so daß die Unkosten eine 
Ermäßigung nicht erfahren konnten. — Hypotheken 
makler sehr unbefriedigend. Grundstücksgeschäst 
weiter belebt. Insbesondere in den Grenzgemeinden 
sind zahlreiche Grundstücke aus ausländischem Be 
sitz in deutsche Hände zurückgewandert. Die Preise 
für Grundstücke haben sich erhöht. Bon der dem 
nächst stattfindenden Senkung der Hauszinssteuer 
wird eine weitere Festigung des Grundstücksinark- 
tes erwartet. 
Im Einzelhandel weitere Aufwärtsentwicklung. 
Weihnachtsgeschäft gut. Da die Preise eine Senkung 
nicht erfahren haben, sind auch Verluste aus Lager 
bestände nicht zu verzeichnen gewesen. Geschäft mit 
Dänemark liegt fast still. Im Textilwareneinzel 
handel haben Boreindeckungen lHamsterkäufe) kaum 
stattgefunden. Die Geschäfte verfügen über völlig 
ausreichende Lagerbestände. Der Einzelhandel mit 
Eisenwaren, Werkzeugen, sanitären Artikeln, Oefen, 
Beleuchtungskörpern, berichtet über befriedigende 
Geschäftsergebnisse. Ebenso hatte der Handel mit 
Uhren, Gold- und Silberwaren nach Jahren des 
Rückgangs und Stillstands erstmalig wieder »inen 
zufriedenstellenden Geschäftsgang zu verz. ien. 
Desgleichen haben die Buchhandlungen einen er 
freulichen Austrieb erfahren. Das große Interesse 
sür Zeitprobleme hat zu vermehrten Bucheinkäufen 
angereizt. Hinzu kommt, daß auch die Bibliotheken 
von Schulen und Behörden aufgefüllt worden sind. 
Günstig der Handel mit Schreiüwaren und Büro 
bedarfsartikeln. Der Möbeleinzelhandel behauptet, 
Drogen- und Photobranche besser, desgleichen Han 
del mit Weinen und Spirituosen. Kosmetik und 
KonfitürenSranche zufriedenstellend beschäftigt. Im 
Schuhwareneinzelhandel konnten indessen die Um 
sätze des Vorjahres nicht von allen Betrieben ge 
halten werden. Unbefriedigend lagen auch die ge 
schäftlichen Verhältniffe im Lebeusmitteleinzel- 
handel. Geklagt wurde über die niedrigen Preis 
spannen bei einer Reihe wichtiger Lebensmittel, 
außerdem Preisunterbietungen. 
Das Hotel- und Gastwirtsgewerbe in den Bade 
orten auf den Nordseeinseln konnte auf einen bes 
seren Besuch zurückblicken, und zwar infolge der 
Belebung der Jnlandskonjunktur und des guten 
Sommerwetters. Allerdings haben die in den vor 
hergehenden Jahren eingetretenen Verluste noch 
nicht ausgeglichen werden können, so daß sich zahl 
reiche Betriebe, insbesondere kleinere Pensionen, 
noch immer in wenig günstiger Lage befinden. In 
den städtischen Hotel- und Gastwirtsbetrieben hat 
sich, von Ausnahmen abgesehen, die Lage kaum ge 
bessert. Der Besuch der Gaststätten ließ stark zu 
wünschen übrig. Auch fanden verhältnismäßig we 
nig größere Veranstaltungen von Vereinen statt. 
Die Vergnügungssteuer stellt für die Betriebe eine 
starke Belastung dar. 
Speditionsgewerbe lebhaft. Sowohl die reinen 
Fuhrunternehmungen wie auch die Möbeltransport- 
geschäfte konnten ihren Umsatz erhöhen. Lagerge 
schäft (vor allem Einlagerung von Getreide) zu 
friedenstellend. 
Der Lokomotiv- und Triebwagenbestand 
der Reichsbahn 
beläuft sich auf insgesamt 22 449 Einheiten. Hier 
unter befinden sich 19 887 Dampflokomotiven (Jah 
resdurchschnitt 1933: 20 581 Stück), 717 Kleinloko 
motiven (113 Stück), 459 elektrische Lokouwtiven. 
1014 Triebwagen für Oberleitung ober Strom 
schiene (1018) und 369 (306) sonstige Triebwagen. 
Von den Dampflokouwtiven waren zu Beginn des 
lausenden Jahres 15 938 betriebsfähig, während sich 
3949 in Ausbesserung befinden. Der Wagenpark der 
Deutschen Reichsbahn wird auf 674 460 Einheiten 
veranschlagt, worin 694128 Güterwagen, 59 925 Per 
sonenwagen und 20 407 Gepäckwagen enthalten sind. 
Die Einnahmen der Reichsbahn 
lagen allgemein im Jahre 1984 höher als in dem 
Vorjahre. Insgesamt betrug die Zunahme 14 vH. 
Beim Personen- und Gcpäckverkehr wurden 8 vH. 
und beim Güterverkehr 18 vH. Mehreinnahme er 
zielt. Die sonstigen Einnahmen stiegen um 3 vH. 
der Zuverlässigkeitsliste erfolgen. 
Die Zuverlässigkeitsliste bei öffentlicher Vergebung 
Der Reichskommissar für Preisüberwachung hat 
in einem Rundschreiben an die Regierungsprä 
sidenten eine Aenderung des Verfahrens vorge 
schlagen, das bei der Vergebung öffentlicher Auf 
träge Anwendung findet. Dieses Verfahren ist in 
der entscheidenden Frage der Zuschlagserteilung 
bekanntlich für Bauleistungen in der V.O.B., § 25 
der Allgemeinen Bestimmungen, und in ganz ähn 
licher Weise in entsprechenden Bestimmungen der 
Reichsbahn und der Heeresverwaltung dahin fest 
gelegt, daß der Zuschlag nicht an die niedrigste 
Geldforöerung gebunden ist, und daß Angebote, 
deren Preise in offenbarem Mißverhältnis zur 
Leistung stehen, ausgeschlossen sein sollen. Die 
gleiche Regelung ist grundsätzlich in einem Ent 
wurf des Reichswirtschaftsministeriums vorge 
sehen, durch den „Allgemeine Bestimmungen sür 
die Vergebung von Leistungen (ausgenommen 
Bauleistungen)" geschaffen werden sollen. 
Der Vorschlag des Reichskommissars für Preis 
überwachung, der sich auf die Preisentwicklung 
im Bauwesen sowie aus die Tatsache stützt, daß eine 
große Anzahl öffentlicher Dienststellen (vermutlich 
vor allem Gemeinden) Abänderungen an der BOB. 
vorgenommen haben, sieht nunmehr eine Ergän 
zung durch die Ausstellung von Listen zuverlässiger 
Unternehmer vor. Für die Aufnahme in die Liste 
soll vorausgesetzt werben, daß die Leistungsfähig 
keit des betreffenden Gewerbetreibenden eine 
einwandfreie Lieferung oder Leistung verbürgt, 
und daß in bezug auf die Zahlung von Steuern 
und Ilbgaben, Löhnen sowie Beiträgen zur Sozial 
versicherung und Berufsgenossenschaft keine Ein 
wände vorliegen. Es wird davon ausgegangen, 
daß derjenige, der diesen Verpflichtungen gegen 
über privaten Gläubigern, also Kreditgebern, Roh 
stofflieferanten usw., ordnungsgemäß erfüllen wird. 
Falls diese Annahme sich nicht bewahrheitet, und 
das Gegenteil durch ein gerichtliches Vorgehen 
eines Gläubigers erwiesen ist, soll Streichung aus 
Auslese 
Die schwebende Schuld des Reiches 
Die Summe der Zahlungsverpflichtungen stellt 
sich am 28. Februar 1935 auf 2,09 Milliarden MM 
gegen 2,14 am 31. Januar 1935. Am Steuergutschei 
nen waren zu dem genannten Zeitpunkt 1,180 gegen 
1,183 Milliarden in Umlauf. 
Das deutsche Fernstratzeuuetz 
erstreckt sich nach neueren Erhebungen auf eine 
Länge von rü. 220 000 Klm. Hierunter befinden sich 
63 505 Klm. Staats- und Provinzialstratzen, 108 066 
Klm. Kreisstraßen und etwa 50 000 Klm. Land 
straßen, die noch durch Gemeinden verwaltet und 
unterhalten werden. Allein von den rü. 172 000 
Klm. Staats-, Provinzial- und Kreisstraßen waren 
etwa 65 Proz. mit einfachen, kiesgebundenen Schüt 
tungen versehen, während 27 Proz. eine Ober- 
slächen-Schutzschicht und nur 17 Proz. mittelschwere 
Decken aufwiesen. 
Die Mittel sür Geflügelverbilligung sind erschöpft, 
teilt die Unterabteilung „Kleintiere" der Landes 
bauernschaft in Kiel mit. Wie in früheren Jahren, 
so müssen leider auch jetzt wieder einige hundert 
Anträge abgelehnt werden. Die Einreichung neuer 
Anträge ist zwecklos. 
Verkauf von Nutzhölzern 
an örtliche Selbstverbraucher 
Der Reichsforstmeister hat am 14. Februar die 
folgende Verfügung herausgegeben: „Nutzhölzer in 
kleinen und kleinsten Mengen, die der Befriedigung 
des Bedarfs der örtlichen Selbstverbraucher und 
Kleinhandwerker (Tischler, Stellmacher, Böttcher 
usw.) bienen, dürfen öffentlich verkauft werden. Tie 
Preisbildung muß im Wege freier Vereinbarung 
erfolgen. Die über die Preisbemessung gegebenen 
Richtlinien sind dabei genau zu beachten. Holzhänd 
ler, -industrielle und Sägewerksbesitzer dürfen zu 
diesen Kleinverkäufen keinesfalls zugelassen wer 
den." — Die Anordnung gilt sinngemäß auch für 
den Privatwald,' das Verbot öffentlicher Nutzholz 
versteigerungen mit Ausnahme von Furnier- und 
Nesonanzholz bleibt nach wie vor bestehen. 
Baumwollbörse in Gdingen 
Wie aus Lodz berichtet wird, hat die hiesige In 
dustrie- und Handelskammer nunmehr definitiv den 
Beschluß gefaßt, in Gdingen eine Baumwollbörse zu 
errichten. Das Statut ist bereits dem polnischen 
Handelsministerium zugeleitet worden. Allgemein 
wird angenommen, daß die neue Gdinger Baum 
wollbörse noch im Frühjahr d. I. ihre Tätigkeit auf 
nehmen wird. 
Bedarssscheinpslicht sür Lötzinn 
Zur Umgehung der Bestimmungen über die Be 
darfsscheinpflicht für Lötzinn in Blöcken, Stangen 
oder Stengeln wurde Lötzinn in einem durch nichts 
gerechtfertigten Ausmaß in Drahtform hergestellt 
und geliefert. Unter Berufung auf die Vorschrift der 
Bekanntmachung 4 hat die Ueberwachungsstelle des 
halb entschieden, daß Lötzinn auch in Drahtform 
allgemein der Bedarssscheinpslicht unterliege. Diese 
Entscheidung wird nunmehr dahin erweitert, daß 
Lötzinn in jeder Form beöarfsscheinpflichtig ist. 
Ausgenommen von der Bedarssscheinpslicht ist nur 
Lötzinn in Verbindung mit anderen Werkstoffen, 
wie beispielsweise gefüllte Lötzinndrähte und Löt- 
ziilnpasten. 
Amtliche Währungskurse. 
1 Piund Sterling 11.775 
1 Dollar . 2.449 
in dän. Kr 52.58 
Ion iranz. Frank. ....... 16.45 
Peseta . 33 95 
Lira ....... . î . . . 20.85 
(Ohne Gewähr!) Geldkurs 
14.3. 13 3. 
l 1.695 
2 435 
52 23 
16 43 
33.95 
20.98 
Metall. Elektrolytknpier per 100 Kg. 
prompt cif Hbg. od. Brenn. Rotterd. 
14 3. 
39.50 
13. 3. 
39 50 
Hamburger Börse 
Amtliche Notierung in MJt für 100 Nennwert 
Bauteil 
14.3. 13.3. Jndusļr.-Akt. 14.3. 13.3 
Reichsvank 
DD -Bank 
Dresdn Bank 
Bereinsbank 
Westh. Bank 
Schl.-H Bank 
168 00 167.00 
84.00 83.25 
84.00 83.25 
>08.50 108 50 
127.00 127.00 
71.00 
Derkehrs-Akt. 
Hdg. yochbahn 
Dtlch.-Dltafrika 
Vapag 
Hbg.-Eüdamer 
Nordd. Lloyd 
Woerm.-Lime 
(Ohne Dewährl 
90.50 
39.00 
31.25 
28.0» 
34.50 
39 00 
90 25 
39.00 
32.25 
28.00 
34.25 
39 00 
Ällg. El •©. 
Älsen-Cem. 
Breitend. (Jem 
(klbschl.-Br. 
Holsten-Br. 
Harp. Bgb.-G. 
Delienkirchenei 
Phon,; 
Echuckerl-El. 
Siemens 
HEW. 
Deutsche Erdöl 
I®.-Farben 
Neudesig 
Mitbesitz 
35.25 
131.00 
115.00 
92.50 
96 50 
34.00 
>31 00 
115 00 
92.00 
96.00 
99.50 
101.50 
140.50 
130.25 
99 50 
141.87 
21.75 
112.37 
101 00 
140.50 
130.50 
99.62 
140.25 
21.87 
112 12 
Hamburger Viehmarkt 
vom 14 März 1935 
Ochien 
Färien 
Bullen 
Kühe 
Hammel 
Lämmer 
Schafe 
38-40 
35-38 
18-34 
88-40 
35-38 
28-34 
34-35 
31-34 
44-3, 
t>5-36 
30-31 
24-30 
16-23 
43-45 ä* 
38-39 ® B 
40-43 H« 
- I 1 
35-39 
Auftrieb 588 Ochien. 477 Färien. 288 Bullen. 681 
Kiibe. — Fresser — 2044 Rinder und 1141 Schafe 
Handel: Rinder mäßig rege - Schake mittel 
Berliner Schlachtviehmarkt 
BerUn. 15 März (Vorbericht) (Ohne Eewä'a 
Mitgeteilt von der Reichsviebwertungsgesellschast 
Es wurde gezahlt kür 5» Ka Lebendaewicht: 
Prelle: Auikrieb Verlaut: 
Rinder 13-40 2914 rußig 
Kälber 18 -52 2613 ruhig 
Schale 23 -46 3875 rußig 
Schweine 12688 mittelmäßi, 
Schweine Klalle 6 bis E 37-50 Sauen 40-16 
Hamburger Schweinemarkt 
50 kg Lbdgew. lObne Gewähr) 
Fette Speckîchweine über 800 Pfund 
volllleifchiae Schweine do 
vollil. Schweine 24(> 8oo Pfund 
vollil Schweine 200 240 Piund 
vollil Schweine I60 200 Piund 
leiichlge Schweine 12o I60 Piund 
leiichige Schwirne unt. 120 Pfund 
ette Speckiauen 
andere Sauen 
Altona 
15.3. 12.3 
48-50 49-50 
46-49 46 49 
44 -46 44-46 
42 - 44 — 
Handel und Wandel 
Am Berliner Gctrerdegroßmarkt vom 14. 3. blieb 
das Geschäft ruhig. Das Angebot in Brotgetreide 
war wieder sehr umfangreich. Das Mehlgeschäft lag 
ebenfalls ruhig, die Abrufe auö März-Abfchlüfsen 
werden als normal bezeichnet. Hafer und Futter 
gerste wurden nicht angeboten. In Jndustriegerste 
kamen kleinere Umsätze zustande. 
Hamburger Rinder- und Schafmarkt vom 14. 3. 
Dem heutigen Rindermarkt waren dem Bedarf 
entsprechend rund 2000 Tiere zugetrieben und zwar: 
588 Ochsen, 288 Bullen, 692 Kühe und 477 Färsen, 
zusammen 2045 Rinder. Durch die kältere Witte 
rung dieser Woche hatte der gute Rindfleischabsatz 
noch angehalten, so daß heute trotz des Mehrauf 
triebes von iiber 100 Rindern die Preise in allen 
Klassen gehalten werden konnten. Das Geschäft in 
Ochsen und Quien aller Sorten war jedoch etwas 
ruhiger, als bei den Bullen und Kühen. Während 
sich die Preise für die ersteren Tiere knapp behaup 
ten konnten, gestaltete sich der Handel trotz eines 
Mehrauftriebes von rund 100 Bullen und ca. 50 
Kühen recht rege. Der Markt wurde bei allgemein 
unveränderter Lage und Preisen geräumt. — Auch 
auf dem Schafmarkt war ein Mehrauftrieb von 
über 200 dem Bedarf entsprechend. In Anbetracht 
des am kommenden Sonntag stattfindenden Eintopf- 
Sonntags konnten sich die Preise in allen Klassen 
behaupten. Notierungen unverändert. Der Markt 
wurde geräumt. 
Butterwochcubericht. 
Infolge des Witterungsumschwunges und näher- 
rückenden Osterfestes sollte der Konsum von Woche 
zu Woche besser werden. Schon in den letzten 14 
Tagen konnte man verschiedentlich flotteren Absatz 
feststellen, so daß außer den regelmäßigen Eingän 
gen bisher immer noch andere Provenienzen mit 
aufgenommen werden konnten. Die Produktionszn- 
nahme zeigt eine normale Entwicklung,' aus eini 
gen Distrikten Schleswig-Holsteins waren die An 
lieferungen schon in dieser Woche 10 Proz. größer. 
Selbstverständlich verursacht die Unterbringung nir 
gends Schwierigkeiten, da die Qualitäten durchweg 
befriedigen. 
Das Inland deckt den Bedarf überwiegend aus 
eigenen Ankünften. Bon fremden Sorten findet dä 
nische Butter am meisten Interesse. Doch wurden 
auch andere Qualitäten, soweit sie im Preise pas 
send waren, importiert. 
Die Lage an den ausländischen Plätzen ist ruhig. 
Dänemark konnte trotz der inzwischen stärker er 
mäßigten Preise noch keinen festen Fuß in England 
fassen. Die zu erzielenden Preise gingen erneut 
zurück, so daß die offizielle Notierung in Kopen 
hagen heute abermals um 5 Kronen aus 175 Kro 
nen weichen mußte. Die staatliche Abgabe wurde 
gleichfalls von 20 Kronen auf 25 Kronen festgesetzt. 
In russisch-sibirischer Butter beginnen sich die Vor 
räte stärker zu lichten. 
ZeKîrsl-ZerMnmrļt 
der ïkmm Sàsmm-şiMà 
Der Mardtbeobachter 
Wöchentlicher Marktbericht der Verbindungsstelle 
Hamburg der H.-A. II des Reichsnährstandes 
vom 13. März 1935. 
Die am Schwcinemarkt ausgetriebenen 7600 Tiere 
fanden eine gute Aufnahme infolge des größeren 
Bedarfs. Insbesondere wirkten sich die größeren 
Aufkäufe des Exports an mittleren und leichteren 
Schweinen günstig auf den Markt ans. Geringere 
Nachfrage bestand jedoch nach Fettschweinen. Bei 
mäßig regem Marktverlans konnte der Markt leicht 
geräumt werden. Die Preise blieben gegenüber der 
Vorwoche in allen Klassen die gleichen. Der Kälber 
markt wurde durch eine größere Nachfrage, die 
einerseits saisonmäßig bedingt ist, andererseits auch 
auf die bevorstehenden Konfirmationen zurückzufüh 
ren ist, angeregt. Auf Grund des stärkeren Be 
darfs konnten dem Markt etwa 100 Tiere mehr zu 
geführt werden. Bei mäßig regem Verlaus wurden 
die vorwöchigen Preise gezahlt. Lediglich für Tiere 
erster Qualität wurden Preiserhöhungen von 1 M 
vorgenommen. Durchweg waren bessere Qualitä 
ten am Markt als in den Vorwochen. Der Markt 
wurde geräumt. Aus dem morgigen Riudermarkt 
werden ungefähr 2000 Tiere ausgetrieben werden. 
Das Geschäft wird durch das rege Interesse des Ex 
ports weiter sich beleben, so daß sich ein glattes 
Geschäft abwickeln wird. Der Fleischmarkt gestaltete 
sich Ende der Vorwoche weniger freundlich. Ins 
besondere ließ das Rindfleischgeschäft zu wünschen 
übrig. Anläßlich des bevorstehenden Eintopfsonn 
tags ist zu erwarten, daß sich das Fleischgeschäft 
wiederum belebt. Die Nachfrage nach Hammelfleisch 
war nur gering, das Geschäft wird jedoch ebenfalls 
eine Anregung erfahren. Kalbfleisch wird jahreszeit 
lich bedingt z. Z. stärker gefragt. Das Geschäft wird 
vermutlich auch weiterhin angeregt bleiben. 
Die stetige Lage am Buttermarkt hielt auch in 
dieser Woche an. Die Erzeugung nahm ungefähr um 
7 Proz. zu. Die Nachfrage war im allgemeinen 
besser als in der Vorwoche durch den '»Aehrver, 
brauàâ Eiern und durch die Scsorstshü2Üen K 
deutschn imm ' 
weg ein zufriedenstellendes Geschäft entwickeln. 
Während also die Zufuhren an deutscher Butter 
sich nicht unwesentlich steigerten, war ausländische 
Ware nur noch in ganz geringen Mengen am 
Markt. Besonders die minderen Qualitäten aus 
Rußland und der Ukraine sind nicht mehr verfüg 
bar. In den kommenden Wochen ist mit einem 
weiteren Ansteigen der Erzeugung zu rechnen. Wohl 
kann man auch auf eine anhaltend rege Nachfrage 
schließen, zumal Äuslandsbutter nur in kleinem 
Umfange auch weiterhin an den Markt kommen 
wird. 
Am Eiermarkt entsprach das Angebot im hiesigen 
Gebiet dem Bedarf. Die Nachfrage war durchweg 
reger als in der Vorwoche, da die niedrigeren 
Preise die Kauflust der Verbraucher anregten, so 
daß die steigenden Anlieferungen unterzubringen 
waren. In kleinem Umfange wurde noch Ware aus 
Irland dem Markt zugeführt. 
Am Getreidemarkt hielt die ruhige Stimmung, 
wie sie sich bereits in den vergangenen Wochen 
zeigte, an. Für Weizen für spätere Termine be 
stand einige Kauflust. Bevorzugt war nach wie 
vor Ware mitteldeutscher Herkunft. Auch in Rog 
gen wurden nur kleinere Bedarfskäufe getätigt. 
Das Angebot sür Weizen und Roggen war nach wie 
vor gleichmäßig stark. Im Futtergetreidegeschäft 
blieb die Marktlage ebenfalls die gleiche wie in der 
Vorwoche. Bei reger Nachfrage war nur in ge 
ringstem Umfange Ware verfügbar. Futterhafer 
wurde wiederum nur gegen andere Futtermittel 
angeboten. Die bisher üblichen Tauschgeschäfte die 
ser Art werden auf Grund der geringen Verfüg 
barkeit an ölhaltigen Futtermitteln geringer. Gel 
ber Saathafer war besser gefragt als weißer. Fut 
tergerste wurde ebenfalls wieder stark gesucht. Je 
doch lag kein Angebot seitens der Landwirtschaft 
vor. In Jndustriegerste entwickelte sich ein recht 
schwieriges Geschäft, da die Preisgestaltung in bezug 
auf Angebot und Nachfrage uneinheitlich war. Am 
Futtermittclmarkt war die Geschäftstätigkeit nur 
gering. In kleinem Umfange standen ölhaltige Fut- 
termHà«şûr Tauschzwecke zur Verfügung. Weitere 
“ M. 
am Donnerstag, dem 14. März 1933. 
in der städtischen Viehmarkthalle zn Rendsburg 
Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 530 Stück 
gegen 297 Stück in der Vorivocke, mithin eine Mehr- 
zufuhr von 233 Stück. Es wurden gezahlt für 
schwere Ware (40—50 Pfd.) 0,45—0,48 
mittelschwere Ware <30—40 Pfd.) 0,48—0,53 MJi 
leichte Ware (25—30 Pfd.) 0,54—0,57 MM 
für das Pfund Lebendgewicht. Für allerbeste Ferkel 
wurde auch über Notiz, für abfallende Ware auch 
unter Notiz bezahlt. Jungschweine (über 50 Pfund) 
waren nur wenige am Markt. 
Zum heutigen Zentralferkelmarkt war die Zu 
fuhr bedeutend höher als' in der Borwoche. Der 
Handel war ruhig, der Markt wurde nicht ganz ge 
räumt. Die Preise mußten nachgeben. 
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konn 
ten, größere und kleinere Partien nach Owschlag, 
Westerrönfeld, Hoebek, Jevenstedtz Legan, Vieh 
horn, Kiel, Karstadt, Treptow, Belgard, Gommern 
bei Magdeburg, Breslau, Niederauerbach, Rehau. 
Die Zufuhr an seiten Schweinen betrug 5 Stück 
gegen 7 Stück in der Vorwoche. Für gelieferte fette 
Schweine werden gezahlt für 1. Sorte 44—45 Pfg., 
2. Sorte 43—44 Pfg., 3. Sorte 41—42 Pfg. 4. Sorte 
38—40 Pfg., Sauen 36—39 Pfg. das Pfund Lebend 
gewicht. 
Die Zahl der dem Kälbermarkt zugeführten Tiere 
betrug 45 gegen 11 Stück in der Vorwoche. Es wur 
den gezahlt für nüchterne Kälber 10—12 Pfg., für 
Fresser 13—18 Pfg., für ältere Kälber bis 35 Pfg. 
das Pfund Lebendgewicht. 
Deutsche Schlachtviehmärkte 
Kammernotierung Berlin am Markttage. Preise 
für 1 Pfd. Lebendgewicht in 9ìfi/. (Ohne Gewähr) 
14 März 1935 
1 Ochsen... 
2. » .. 
3. . *»i 
Markt Praoklurt/M. Leipzig Sinitgan Dresden 
1 Bullen ... 
2. w ... 
I Kühe .... 
2. „ .•■ • 
1. Kälber ... 
2. * ... 
1. Schafe.... 
2. X .... 
I Schweine , 
2. X 
3. X 
1 Sauen .... 
Auftrieb 
Ochs. Bu.Kü. 
Kälber 
Schale 
Schweine... 
Ochs. Bu.Kü. 
Kälber 
Schale 
Schweine .. 
51-54 
44-50 
34—36 
30-33 
49—52 
49—52 
47-51 
30-33 
45-50 
40—44 
50 51 
4/—50 
45-48 
41 47 
54—56 
60-53 
und Handel aui 
195 
4P—50 
48—50 
41—50 
40-44 
den Märkten 
50—52 
41-50 
48-51 
46-50 
1218 
282 
410 
648 
211 
1160 
mittel 
mittel 
gut 
miltel 
583 
mäß.bel. 
belebt 
ruhig 
14 
683 
111 
423 
belanglo« 
langsam 
belanglo» 
langsam
	        
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