128. Jahrgang.
128. Jahrgang.
Bezugspreis: Ausgabe A Reichsmark 1.75 monatlich; Ausgabe B einschl. Illustrierte Wochenbeilage
Reichsmark 2.00. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg.. auswärts 15 Rpsg.. Sonnabends 15 Rpfg.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Rendsburg. Haus der Landeszeitung. Fernsprecher Rr. 2551.
Telegramm-Adr.: „Landeszeitung". Postscheck: Hamburg 16278. Banken: Reichsbank: Westholsteinische
Dank: Soar-und Leib-Kaffe: Schleswla-Holsteinische Bank: Landkceditbank; sämtlich ln Rendsburg
gebietest" Diese Inschrift war schon am Vor
abend des 1. März verschwunden. Damit ver
schwand auch zugleich der schreiende Wider
spruch zwischen dieser Inschrift und einer Pla
kette, die in die darüberliegende Balustrade
eingelassen war und die die Worte trägt: „Ein
Recht für alle"! Diese Inschrift nahm natür
lich Bezug auf die ursprüngliche Zweckbestim
mung des Gebäudekomplexeses war die
Stätte, in der der Saardeutsche sein Recht fin
den sollte. Sechzehn Jahre lairg haben die
Fremden dieses Recht in Unrecht verwandelt,
und wenn die Fremdherrschaft gerade in ihrer
letzten Periode ein besonders peinliches An
denken, besonder empörende Erinnerungen
hinterließ, so haben dafür in erster Linie die
Herren Knox und Heimburger mehr als reich
lich gesorgt. Vielleicht hat man sich in Paris
und Gens das Abtreten besonders des bisheri
gen Präsidenten der Saarregierung doch etwas
anders gedacht, als es in Wirklichkeit geschehen
ist. Aber die Uebergabe der Regierungs
geschäfte von Knox an den Präsidenten des
Dreier-Komitees, Baron Aloisi, vollzog sich
geeilt sind, die nach langen Jahren der Tren
nung ihre schöne Heimat zum ersten Male
wiedersehen wollen, so liegen die Dinge auch
außerhalb der saarländischen Hauptstadt ganz
ähnlich. Dementsprechend waren auch die tech
nischen Vorbereitungen für den An- und Ab
transport der Massen, ihre Unterbringung llnd
Verpflegung wesentlich schwieriger noch, als
beispielsweise bei den Reichsparteitagen, da es
sich ja im Saargebiet um räumlich wesentlich
kleinere und einfachere Verhältnisse handelt.
Wie hatte sich das Gesicht der Einfahrtsstraße
zum Saargebiet gegenüber der Abstimmungs-
zcit geändert! Die Fahnen freilich schrieen den
Triumph des deutschen Volksbekenntnisses
auch damals am 15. Januar — aber überall an
der Ostgrenze standen noch die fremden Schlag
bäume. Sie hätten, einigen guten Willen ge
wisser Völkerbundskreise vorausgesetzt, als
Grenzbezeichnung schon damals fallen können.
Sie blieben. Jetzt fuhr man pausenlos vom
Sitz des Gauleiters Bürckel i» Neustadt bis
nach Saarbrücken durch, soweit nicht der fest
lich bewegte Verkehr gelegentlich zu einem
kurzen Abstoppen zwang. Und wie anders erst
das Bild drinnen! Ta liegt das ehemalige
ireue Landgerichtsgebäude in Saarbrücken. In
großen lateinischen Lettern trug cs bisher die
Aufschrift: „Regierungskommission des Saar-
D» Das ganze deutsche Volk hat den Tag der
Saarrückkehr mit tiefster innerer Teilnahme
begangen. Man hat begriffen, daß die Aus
einandersetzung nicht um e i n i g e hundert
Quadratkilometer ging, vielmehr um
die nationale und völkische Selbstbehauptung
gegenüber dem militärisch-materialistischen
Einbruch aus dem welschen Lande an den
llkhein, um den Ansatzpunkt für das politisch
diplomatische Intrigenspiel gegen die deutsche
Einheit zu behaupten. Der Sieg ist erfochten
trotz allen Gegendrucks, trotz aller Verführung
durch die Stimme des Blutes und in sicherer
Erkenntnis dafür, was hier für das deutsche
Volk auf dem Spiele stand.
Ein infame Geschrchtslüge, die von Clemen-
cau-Tardieu und sonstigen Intriganten der
hohen französischen Politik in die Welt gesetzt
worden ist, ist durch die völkische Kraft einer
bodenständigen Bevölkerung vor der ganzen
Welt aufgedeckt und zerrissen worden Dieser
Riß durch das Versailler Diktat ist für die
zukünftige Entwicklung europäi
scher Politik umso bedeutungsvoller, als
mit dem Bekenntnis zum deutschen National
bewußtsein zugleich ein solches zum Dritten
Reich, zu seinem Führer und der von ihm ver
körperten Idee verbunden war, und zwar in
einer Lage, wo selbst der intriganteste Rabu
list den Völkern der Erde nicht mehr weiß-
wachen kann, daß sie unter dem Terror der
NSDAP, usw. gestanden habe. Ter Straßbur
ger Sender, eine gekaufte Journaille oder eine
irregeführte Journalistik hatten zu sehr die
freie Abstimmung, das freudige Ja zum Sta
tus quo oder zum Welschland betont, als daß
die Welt den offenen Widerspruch zu der un
mißverständlichen Tatsache, der 92 Prozent
verkennen konnte.
Die Abstimmung der Saar ist somit ein Be
kenntnis der unzerstörbaren Einheit Deutsch
lands geworden und wird einen Wendepunkt
in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands inso
fern einleiten, als nach dieser deutlichen Ant
wort das ständige Intrigenspiel gegen die deut
sche Einheit endgültig zu Tode gelaufen ist.
Die gegenwärtigen Linien der europäischen
Kontinentalpolitik wenden sich deshalb auch
für immer von der Clemenceau-Poincaröschen
Politik der Zermürbung der deutschen Einheit
ab. An ihre Stelle tritt die Paktpolitik der Ge
genwart, die Deutschlands Grenzen in dem
jetzigen Nahmen festnageln soll, um die Zwei
teilung des mitteleuropäischen deutschblütigen
Und da Hundcrttausende nach dem
Saarbrückens großes Erlebnis
teilte unter minutenlangem Jubel der auf
dem Bahnhofplatz versammelten vieltausend
köpfigen Menge mit, daß der Führer mit dem
Wagen nach Saarbrücken unterwegs sei.
Der Jubel, den die überraschende Mittei
lung in ganz Saarbrücken auslöste, war un
beschreiblich. In Windeseile war sie durch die
ganze Stadt verbreitet, und als der Führer
dann 20 Minuten später in Saarbrücken ein
fuhr, überschüttete ihn ein beispielloser Be
geisterungssturm. Keine Grenzen kannte der
Jubel, als gegen 2.39 Uhr dann noch die Rede
des Führers angekündigt wurde,
Die Saar hat
politisch begrenztes „Saargebiet" überhaupt
nicht gegeben hatte, gab es natürlich auch keine
„Saarfahne". Sie ist so sang- und klanglos
jenes unerträgliche Zeichen der Fremdherr
schaft, das in der Gestalt der französischen Tri
kolor bisher dort wehte. Auch die letzte fran
zösische Fahne, die ans dem Gebäude der Gru
benverwaltung, wurde ohne jedes Zeremoniell
in der Dämmerung des 28. Februar nieder
geholt, auf Nimmerwiedersehen.
All dies und tausenderlei andere Einzel
heiten mehr standen uns an diesem 1. März
vor Augen. Ist es ein Wunder, daß aus dem
Tag der Heimkehr des Saargebietes ein Fest
der Nation wurde'? Es gab eine Einzelheit, die
schon in ihrer äußerlichen Form alles besagt,
was das deutsche Volk an diesem Tage emp
fand: wenn die vom Reich her heranmarschie-
renden Kolonnen saarländischen Boden betra
ten, dann verhielten sie einige Minuten, don
nernd stieg das dreifache Siegheil auf den
Führer empor, die deutschen Nationalhymnen
erklangen. Es hieß nichts anderes als den
Ausdruck tiefster Genugtuung darüber, daß
wir unser Eigentum nach 16 Jahre langer,
durch nichts begründeter Vorenthaltung end
lich wieder haben. Wer heute mit dem Blick
auf der Karte Deutschlands die westliche Grenze
entlangfährt, trifft nicht mehr auf diese schwä
rende Wunde dort unten an der südwestlichen
Ecke. Die Wunde hat sich für immer geschlossen.
, die er am
Abend hält. Mit einem Taumel der Freude
dankt Saarbrücken dem Führer für den Besuch,
mit dem er das Versprechen einlöste, das er
auf der letzten großen Saarkundgebung am
Ehrenbreitstein den Saardeutschen gegeben
hatte.
den Hoteleingang des Hotels Exzelsior und
Raumes für lange Zeit festzulegen. Das große
Schreckgespenst in Rom und Paris muß ge
bannt werden, i
nämlich die Verwirklichung
eines Gr o ß de u t s ch l a n d, dre mitteleuro
päische Energiensammlung. Man fürchtet sie
in Westeuropa, in Paris und Rom, trotz der
hinter der Zweiteilung des europäischen Rau
mes ruhenden gefährlichen Sturmwolke der
panslawistisch - bolschewistischen
Verpflegung durch den Hilfszug Bayern.
Die Verpflegung der Zehntausende klappte
hervorragendem Maße. Der Hilfzug Bayern
mit annähernd 39 Wagen hatte es übernom
men, sämtliche Marschteilnehmer zu versor
gen. Ueber den Umfang dieser Verpflegungs
tätigkeit erhält man ein Bild, wenn man hört,
daß an zwei Tage» 220 000 Portionen ausge
geben wurden. In dieser Zeit wurden 250
Zentner Fleisch, 450 Zentner Wurst, 600 Zent
ner Brot, 80 000 Brötchen, 100 Zentner Reis
usw. verbraucht. .
Der Führer und Reichskanzler bei seiner Rundfahrt durch die Straßen von
Saarbrücken. Ueberall brandet ihm der grenzenlose Jubel des Saarvolks entgegen.
*.» °> - .V/U;-» ’s*?«. .-''»K*
WWW ļ'