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Scldeswig-Hotstein
IcrmiĶttmg let TAlmîķĢê-
bczirļc« LHIcswig-Hlilßeiii.
Mit Wirkung vom 1. April 1935 wird, wie
der Regierungs-Präsident mitteilt, die Zahl
der Kreisschulratstellen im Regierungsbezirk
Schleswig von 18 auf 16 (entsprechend der Zahl
der Landräte) vermindert, und die Schulauf
sichtskreise Boröesholm, PinnebergIl/Stormarn
II und Steinburg I werden zum gleichen Zeit
punkt aufgehoben. Vom 1. April 1935 werden
16 Schulaufsichtskreise gebildet. Die Grenzen
der Schulaufsichtskreise Lecken sich mit denen
der Landkreise. Da der Landkreis Eiderstedt
nur rund 60 Schulstellen umfaßt, wird er mit
dem Landkreis Husum zu einem Schulaufsichts
kreis zusammengefaßt,' der dienstliche Wohnsitz
für den Kreisschulrat dieses Schulaufsichtskrei
ses ist Husum. Der Kreis Stormarn wird in
zwei Schulaufsichtskreise aufgeteilt, die die Be
zeichnung Stormarn-Nord und Stormarn-Süd
erhalten. Der dienstliche Wohnsitz für die Kreis
schulräte dieser beiden Schulaufsichtskreise ist
Wandsbek.
In sämtlichen Schulaufsichtskreisen ist mit
Wirkung vom 1. April 1935 entsprechend den
geltenden Vorschriften je ein Schulamt zu bil
den. Die Landräte haben für die Zuweisung
eines Dienstzimmers an die Kreisschulräte
Sorge zu tragen. Eine Dienstaufwandsentschä-
digung wird den Kreisschulräten vom 1. April
1935 ab vom Regierungs-Präsidenten nicht
mehr gewährt. Die Reisekosten werden von
dem Minister zugewiesen.
Metis ìlmds&usg.
Handpuppentheater in Klein-Königsförde.
Klein-Königsförde, 20. Febr. Unter Leitung
des Dozenten Fritz Walter fuhr eine Gruppe
von 30 Studenten nach Klein-Königsföröe in
das Schulungslager der Studentenschaft der
Hochschule für Lehrerbildung, um dort den
leider vergessenen Volkskasper der Dorf-
gemeinschaft nahezubringen und mit den Sied
lern und Bauern in Fühlung zu kommen. In
5 Tagen gemeinsamer Arbeit entstanden aus
den einfachsten Mitteln Kaspertheater, Kasper-
siguren in drastischen Formen, lustige Kleider
und Kulissen. Einige Kameraden, die sich be
reits im Wintersemester unter Leitung des
bekannten Kieler Handpuppenspielers Wer
ner Perrey mit dem besonderen Wesen des
Kasperspiels vertraut gemacht hatten, waren
indessen dabei, lustige Stücke, in die das Dorf
leben geschickt eingeflochten wurde, vorzube
reiten. An einem Nachmittag zogen dann die
Studenten in die umliegenden Dörfer, um die
Bewohner zu einem Kasperleabend, der für
sie zugleich Abschiedsabend war, einzuladen,
^chon lange vor Beginn des Abends füllten
erwartungsfreuöige Zuschauer die Räume.
Nach einleitenden Liedern der Lehrerstuden
ten und Begrüßungsworten des Dozenten, in
denen er den Sinn nationalsozialistischen Fei-
erns als Krönung gemeinsam erlebter Arbeit
darlegte, stellte Kasper sich seinen Zuschauern
vor, die er sofort durch seine derb-lustige Art
gewann. Bei Alt und Jung erweckten die
Rabeschen Stücke „Kasper up'n Pott", „Kasper
als Arzt" und „Kasper treckt üm" stürmischen
Beifall. So war es selbstverständlich, daß
fröhlicher Tanz Gäste und Studenten noch für
einige Stunden vereinte. Durch dieses Lager
wurde ein neuer Weg beschritten, um mit der
ländlichen Bevölkerung in ein lebendiges
Verhältnis zu kommen. Gleichzeitig wurde
durch diese praktische Volkstumsarbeit ein
(Stück dazu beigetragen, das Band zwischen
Land und Stadt fester zu knüpfen. Weitere
Lager der Studentenschaft der Hochschule für
Lehrerbildung werden die Arbeit in dieser
Richtung fortsetzen.
* * *
es. Bordesholm, 19. Febr. Bei der Arbeit
verunglückt. Durch das Reißen einer Kette
kippte im Kieswerk von Habermann u. Guckes-
Liebolö eine Lore um und begrub den Arbei
ter Albert Ollen unter sich. Der Bewußtlose
erlitt verschiedene Verletzungen und mußte
ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Ein Maikäfer, der wohl schon ein leises
Frühlingsahnen verspürte und deshalb reich
lich früh erwacht ist, wurde bei Bokelholm
in der Kiesgrube gefunden.
Metis êtixmļäcde
Holtsee, 16. Febr. Die Freiwillige Feuer
wehr Hottsee mit den Löschzügen Harzhof
und Hohenlieth hielten am Sonnabendabend
in Ströh's Gasthof ihr gut besuchtes Stif
tungsfest ab. Kameraden der Sehestedter
Wehr waren der Einladung zahlreich gefolgt.
Nach einigen flotten Märschen, ausgeführt
von der Sehestedter Musikvereinigung, sprach
Kamerad Christophersen-Hohenlieth einen
Prolog. Oberbranömeister Kamerad Haß-
Holtsee begrüßte die Kameraden mit ihren
Familienangehörigen und die Gäste, insbe
sondere Wehrführer Otto Ahlmann, Sehestedt,
und betonte, daß gerade im Tritten Reich
das Feuerlöschwesen ganz besonders ausge
baut worden ist. Auch die Gemeinde Holtsee
habe es sich nicht nehmen lassen, eine große
Beihilfe für die Anschaffung einer Motor
spritze mit Auto zu leisten. Wehrführer Otto
Ahlmann-Sehestedt fand anerkennende Worte
für die Gemeinde für die Ausrüstung des
Löschzuges Holtsee. Zwei lustige Theaterstücke
„Jn'n Lindenkrog" und „der verkannte
Branddirektor" oder „die Einweihung der
neuen Spritze zu Bummelsöorf" wurden
von den Holtseern flott und schneidig gespielt.
Tie Spieler ernteten stürmischen Beifall. Viel
Anklang fand auch eine reichhaltige Ver
losung.
Metis Sctdeswig.
Aus der Sitzung des Schleswigs
Gemeinderates.
Schleswig, 19. Febr. In einer Sitzung des
Gemeinöerates gab Bürgermeister v. Baselli
einen kurzen Ueberblick über die wirtschaft
liche Lage und Entwicklung der Stadt im
letzten Jahre, die als günstig angesehen wer
den kann. Die Bemühungen der Stadt galten
vor allem der Arbeitsbeschaffung. Die steuer
liche Lage hat sich gegenüber dem Voranschlag
verbessert. Der Gemeinöerat beschloß dann
die Benennung der Hauptsieölungsstraße der
NSKOV. in Hindenburgstraße. Verschiedenen
Grundstücksankäufen und -Verkäufen wurde
zugestimmt. Das Haus Lange Str. 41 wurde
erworben und soll später abgerissen werden,
damit an dieser Melle die Entlastungsstraße
für die Mönchenbrückstraße durchgeführt wer
den kann. Der Uebernahme einer selbstschuld
nerischen Bürgschaft in Höhe von 40 000 Mark
für zusätzliche Finanzierungsmittel der Stadt-
sparkasse für 60 Frontkämpfersiedlungen, die
an der Hindenburgstraße sowie östlich und
westlich davon errichtet werden sollen, wurde
zugestimmt. Der 10-Pfg.-Taris der Straßen
bahn soll weiter bestehen bleiben. Zugestimmt
wurde der Aufnahme eines Darlehens von
20000 Mark bei der Bau- und Bodenbank
zur Errichtung von 20 Not- und Behelfs
wohnungen am Kolonnenweg. Durch eine
Vereinbarung mit der Eltgas ist es der Stadt
nunmehr möglich, auch die Finanzierung von
Haupterwerbsanlagen (Gas und Elektrizität)
und Radio-Volksempfängern zu den Bedin
gungen der Eltgas zu ermöglichen.
Zwei weitere Schulen wegen Grippe im Kreise
Schleswig geschlossen. !
Schleswig, 19. Februar. Zwei weitere Dorf
schulen im Kreis Schleswig mußten wegen
starken Auftretens der Grippe vorläufig auf
acht Tage geschlossen werden. Es handelt sich
um die Schule in Neubörm, wo 40 v. H. der
Kinder erkrankt sind, sowie um die Schule in
Ekenis. Im Amtsbezirk Boren sind nunmehr
sämtliche Schulen geschlossen worden.
Tolker Schule wegen Grippe geschlossene
ht. Tolk, 18. Febr. Wegen starken Auf
tretens der Grippe ist die hiesige dreiklassige
Schule während dieser Woche geschlossen.
4vjähriges Bestehen des Kricgervereins Tolk.
ht. Tolk, 19. Febr. Das Fest seines 40jähri-
gen Bestehens feierte der Kriegerverein am
Sonnabend im Lokale der Witwe Tönnsen.
Für dem erkrankten Vorsitzenden Heldt leitete
der Kamerad Adolf Dohse die Feier. Er ver
las das erste Versammlungsprotokoll. Als
Gäste waren vom Kreisvorstande erschienen
für den verhinderten Kreisleiter Lehrer Paul
sen aus Lürschau die Vorstandsmitglieder
Nissen und Clasen aus Schleswig. Nissen
hielt die Festrede und überreichte im Aufträge
des Kyffhüuserbundes den sieben dem Verein
noch angehörenden Kameraden Ludwig See
mann (ein Teilnehmer von 1864), Hans Hin-
richsen, Heinrich Heldt, Adolf Jürgensen,
Johannes Clausen, Hans Jöns, Ferdinand
Werner und Johannes Wollesen das vom
Kyffhäuserbund verliehene Kyffhäuserbildnis.
Den im Weltkriege Gefallenen wurde eine
Minute stillen Gedenkens gewidmet, während
die Musik das Lied vom guten Kameraden
leise erklingen ließ. Ein gut aufgeführtes
Theaterstück „Dat geiht to wiet" wurde schön
ausgeführt. Eine Kaffeetafel beschloß den
offiziellen Teil des Festes.
* . *
jr. Klein-Rheide, 20. Febr. Durch den star
ken Sturm am Sonnabend und Sonntag
wurde erheblicher Schaden angerichtet. Einem
Bauern wurde die Bedachüng des Bierruten
berges zertrümmert. Ein anderer Bauer, der
durch Klirren und Getöse wach wurde, fand
seinen aus Zinkblech zusammengeschlagenen
Stall zerstreut auf der Hofstelle vor. Im be
nachbarten Kurburg wurde ein Baum umge
worfen und verursachte eine Straßensperre.
Ihre goldene Hochzeit feiern am heutigen
Mittwoch die Eheleute Hans Thede und Frau,
geb. Kock, in Klein-Rheide. Dem Jubelpaar
wurden 8 Kinder, 4 Söhne und 4 Töchter, ge
boren. Drei Söhne haben den Weltkrieg mit
gemacht. Der vierte Sohn ist im Jahre 1910
nach Amerika ausgewandert. Die Eheleute ste
hen im 73. und 76. Lebensjahr und sind beide
körperlich rüstig und geistig frisch. Sie er
freuen sich in der hiesigen Gemeinde allgemei
ner Beliebtheit und haben sich durch ihr schlich
tes, einfaches Wesen und durch stete treue Ar
beit das Ansehen ihrer Dorfmitbewohner er
worben.
Aus UüftiJUdm
ps. Bergenhusen, 19. Febr. Die Beleidigung
des Löschzuges 1 der Amtsfeuerwehr Bergen
husen auf den Führer und Volkskanzler wurde
im Lokale des Löschzugsührers Kamerad Hans
Hosf-Bergenhusen durch den Amtswehrführer
Kamerad W. Solterbeck-Wohlde vorgenommen.
Der Amtsvorsteher aus Bergenhusen wohnte
der Vereidigung bei. Anschließend fand eine
Besprechung des Vorstandes über verschiedene
interne Angelegenheiten statt.
ti. Tielen, 19. Febr. Auszeichnungen. Anläß
lich des 45jährigen Bestehens der freiwilligen
Feuerwehr in Tielen wurden eine Anzahl Ka
meraden für langjährige Dienstzeit in der
Wehr vom Brandmeister ehrenvoll erwähnt, da
die alten Dienstzeit-Abzeichen nicht mehr gel
ten, ein neues aber noch nicht ausgegeben ist.
Es sind dies die Kameraden Johannes Viel-
feldt und Hans Bielfelöt für 15jährige Dienst
zeit, Friedrich Kruse, Johann Siemsen, Wil
helm Walten, Claudius Thiemann, Claudius
Stolley und Heinrich Eggers für 10jährige
Dienstzeit und Hinrich Rahn, P. I. Jelens,
Hans Holmsen und Heinrich Martens für 6-
jährige Dienstzeit.
AusMdeesUdl
In einer Windmühle tödlich verunglückt.
he. Kotzenbüll, 20. Febr. Am Montagnach
mittag fiel der Müller Walter Thomsen, der
in dem Mühlenbetriebe seines Vaters Th.
Thomsen in Kotzenbüll arbeitet, einem be
dauerlichen Unglücksfall zum Opfer. Thomsen
geriet wahrscheinlich mit den Kleidern ins
Getriebe, wurde hochgeschleudert und furcht
bar zugerichtet. Er wurde noch am gleichen
Abend ins Tönninger Krankenhaus geschasst,
wo er seinen Verletzungen erlegen ist. Thom
sen war unverheiratet und stand im 28. Le
bensjahr.
Landrat Reeders letzter Erdenweg.
yy. Tönning, 19. Febr. Am Montag er
folgte in der Familiengruft zu Poppenbüll
die feierliche Beisetzung des auf seinem Ruhe
sitz in Osterhusum verstorbenen Landrats i. R.
Reeder. Nach vorausgegangener Trauerfeier
im Sterbehause setzte sich der aus ■ einem
großen Trauergefolge bestehende Leichenzug
in Bewegung, um seinen Weg längs den
Hauptlandstraßen der alten Landschaft Eider
stedt zu nehmen. Gegen 3 Uhr wurde die
Kreisstadt Tönning unter Glockengeläut pas
siert. Kurz vor der Heimatgemeinde Poppen
büll hatten die Abordnungen des Kreiskrie
gerverbandes mit ihren Fahnen nnd zahlreiche
Leidtragende aus der Umgebung Aufstellung
genommen, die dem Zuge bis zum Kirchhof
voranmarschierten. Die alte Kirche vermochte
kaum die große Zahl der Trauergäste zu fas
sen. Der Ortsgeistliche würdigte bei der kirch
lichen Feier nochmals die großen Verdienste
Schweres Berkehrsunglück zwischen Langstedt
und Bollingstedt.
Ein alter Mann getötet, eine Frau verletzt.
gr. Langstedt, 20. Februar. (Eig. Drahtber.I
Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern
abend auf der Chaussee Langstedt—Bolling
stedt. Der Gastwirt und Gemeinöeschulze Clau
sen, seine Frau und ein alter Mann, Peter
Ratyje aus Bollingstedt, wollten mit einem
Fuhrwerk nach Engebrück fahren. Auf der
Mitte des Weges wurden sie von dem Kraft-
wagen IP 39313 aus Heide überholt und dabei
angefahren. Das Fuhrwerk mit den drei Per
sonen sowie das Pferd wurden in den tiefen
Graben geschleudert und der Wagen dabei
völlig zertrümmert. Der Kraftwagen, der sich
umdrehte und sich überschlug, legte sich auş den
zertrümmerten Wagen mit den Rädern nach
oben. Während der Gastwirt und Gemeinde
schulze Clausen glücklicherweise ohne Verlet
zungen davonkam, erlitt seine Frau innere
Verletzungen und mußte den Arzt noch in An
spruch nehmen.
Schlimmer erging es dem alten Rathje, der
sich wohl infolge des Sturzes das Genick ge
brochen hat und unter de« Trümmern des
Wagens begraben wurde. Bei Räumung der
Unglücksstütte konnte man ihn nur als Toten
unter den Trümmern hervorziehen.
Der Kraftwagen wurde am Kühler beschä
digt und mußte abgeschleppt werden.
des Verstorbenen Und schilderte ihn als eine«
treuen Sohn seiner Marschenheimat. Am offe
nen Grabe sprachen noch im Namen des Eider«
siebter Heimat- und Geschichtsvereins Kirchen
maler Jensen und für den Kreiskriegerver-
banü der Bezirksverbandsführer Bein, Tön
ning.
Ueberschwemmungen an der Treene.
Hz. Koldenbüttel, 19. Febr. Nach dem anhal
tenden Regen der letzten Tage führt die
Treene zwischen Friedrichstadt und Schwab-
stedt Hochwasser. Die Ufer sind weithin über
flutet und gleichen einem großen See,' auch die
Sielzüge und Gräben stehen bis an den Rand
voll Wasser. Beim Lehmdamm bei Norddeich
steht der Weg teilweise unter Wasser, und
dort sind weite Flächen der etwas niedrigeren
Spütinge überschwemmt. Ebenso gleichen die
Spätinge im Peterskoog einem großen See.
* * »
h. Garding, 20. Febr. Ein lustiger Wettkampf.
Zwei hiesige Bäckermeister gerieten in Fehde
und forderten sich zum Boßelwettkampf heraus.
Am Montagnachmittag sollte der Kampf bis
zur Entscheidung ausgesuchten werden. Da aber
bereits viele von dem Wettkampf gehört hat
ten, zogen außer den beiden Bäckermeistern
noch viele Schaulustige mit Hallo nach Garding-
Geest hinaus. Hier wählten sich die beiden
Bäckermeister noch 10 Hilfskräfte aus, und
dann begann der Feldboßelkampf. Nach sechs
maligem Durchwerfen hatte der eine Bäcker
meister mit 2 Schott und einem Vorsprung ge
wonnen. Der andere mußte voller Grimm seine
Niederlage einstecken. Musikanten waren in
zwischen erschienen und, mit Blasmusik voran,
zogen die streitenden Parteien wieder vereint
ins Städtchen ein. Im Apollo-Saal gab es auf
Kosten der beiden Bäcker für alle Beteiligten
ein Heißeweckenefsen, und die Verlierer muß
ten den Kaffee bezahlen.
Seinen 80. Geburtstag feierte der frühere
Gastwirt Wilhelm Abraham in Koldenbüttet-
straße. Er ist noch sehr rüstig, hat früher»
jahrelang den Kirchspielkrug in Koldenbüttel
in Besitz gehabt und ist dadurch weit bekannt
geworden. Früher betrieb er in Koldenbüttel
eine Ziegelei. Abraham ist ein geborener Witz-
worter. (Hz.)
Aus Haedļdsslûud
Ein Schwindler.
sz. Bredstcdt, 19. Febr. Kürzlich erschien
m einer Gastwirtschaft ein Reisender mit sei
nem Auto. Im Verlaufe der Unterhaltung
mit den Wirtsleuten erklärte er, daß er aus
Köln a. Rhein stamme. In der Gastwirtschaft
war eine Landhelferin aus Bochum als Haus
angestellte beschäftigt, der er erklärte, daß er
am nächsten Tage nach Köln über Bochum
fahre. Unentgeltlich würde er sie in Bochum
abliefern. Rasch wurden die Koffer gepackt
und los ging die Fahrt, jedoch nicht nach
Bochum, sondern nach Flensburg. In einem
Hotel wurden zwei Zimmer gemietet. Die
Koffer behielt unser angeblicher Herr „Schrö
der" im verschlossenen Wagen, sollte doch die
Fahrt am nächsten Morgen fortgesetzt werden.
Unser Herr „Schröder" fuhr aber mit dem
Koffer allein fort, und seitdem hat man von
ihm nichts wieder gehört. Das junge Mädchen
fand nun Stellung in Bredstedt.
Kreisausschußsitzung des Kreises Südtonderu.
kv. Niebüll, 14. Febr. Der Kreisausschuß
hielt eine Sitzung ab, in welcher insbesondere
über die Haushaltssatzung für das Rech
nungsjahr 1935 beraten wurde. Der Kreis-
ausschuß erklärte sich mit einer Kreisumlage
von 70 Prozent einverstanden und zwar mit
Rücksicht darauf, daß der Kreis vom Rech
nungsjahr 1935 ab rund 150 Km. öffentliche
Wege zu unterhalten haben wird, wofür ein
Betrag von 63 000 RM., gleich rö. 10 Prozent
Kreissteuern in den Etat eingestellt worden
sind. Ten Gemeinden und Wegevcrbänden
wird die Unterhaltung dieser Wege abgenom
men werden. — Als Kreisöeputiertex anstelle
des nach Schleswig verzogenen Kreisleiters
Dr. Carstensen wurde der Kreisleiter Peper-
korn einstimmig gewühlt. — Der Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger be
willigte der Kreisausschuß eine Beihilfe von
20 RM.-
Düuenabbruch auf Sylt,
mo. Westerland, 19. Febr. Der Sturm über
der Nordsee hat an der ganzen Westküste un
serer Insel sein in diesem Jahr hartnäckig
begonnenes Zerstörungswerk fortgesetzt. Seit
vielen Jahren ist der Dünenabbruch nicht an
nähernd so verheerend gewesen wie 1935.
stellenweise sieht man noch den Abbruch in
5 bis 6 Treppenstufen, weil die Sandmassen
mit Dünenhalmbepflanzung stets von neuem
nachrutschen, wenn der blanke Hans gegen
die jetzt hoch emporragende Steilküste bran
det. Große Betonblöcke, die seit vielen Jah
ren von einer dicken Sandschicht bedeckt wa
ren, wurden freigelegt, und mit schweren
Steinblöcken hat der blanke Hans am Strande
Fußball gespielt. Die Wasserbauverwaltung
wird ein großes Arbeitsfeld vorfinden. Die
Mauer der Westerlünder Plattform hat guten
Widerstand geleistet,' dazu trug die verstärkte
Steinpackung am Fuße der Mauer wesentlich
bei. Der Strand war stellenweise mit kleine
ren und größeren Holzstücken geradezu über
sät.
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