Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 1)

HQOMUURM 
agöMüi.rm 
löMlikM 
L5ÄWLMW 
SCHADEN 
SCHAPEN 
DURCH. 
MÄ&EN 
AM OBST 
WH AÜBSNBIATT- 
DURCH DIE 
ŅWvX»«ķ ANDER J 
»L'.^-ISIZUCKERRÜ&E . I 
REBLAUS 
AM WEÎNSTOCK 
2Ï04Î0 MilLRM 
SCHADEN 
'' s CH 
KRANKHEITEN 
DEUTSCHE O&STEÌHfilHK 
W-Là 
KŞĶ 
400MU.LRM 
SCHADEN DURCH ROST- 
ü. BRANDPILZE AM OETREtÔE 
MD 
AUF SOMMEROETAEIDEFEUDERN OFT UBER ADV« UNKRAUT 
600 AULL.KN SCHADEN--SS%EINER GUTEN OgTRESOEeRNTE 
Liebe auf Skiern. / 
Roman von Lyonel Insterberg. 
Copyright by Prometheus-Verlag Dr.Eichacker, 
Gröbenzell bei München. 
6) Nachdruck verboten. 
Alf Eckmann hatte eben einen herrlichen 
Quersprnng gemacht, der von den Zuschauern 
mit lautem Rufen gefeiert wurde. Erdmann 
lachte, und sein braunes Gesicht strahlte vor 
Wonne und Lebensfreude. Er wischte sich den 
Schweiß von der Stirne. „Ich weiß nicht", 
wandte er sich an Knab, einen schwarzen Teu 
fel, der neben ihm stand und an seinem Ski 
stock laborierte, dessen Schneering losgegangen 
war, „ich glaube, man kann sich ruhig das 
Hemd ausziehen. Es ist ganz windstill." 
„Ausgeschlossen", entgegnete Lilian, die auch 
Stier an den Beinen hatte. „Ausgeschlossen. 
Gar nicht daran zu denken. Sie holen sich in 
dieser Höhe einen fürchterlichen Sonnenbrand, 
sind eine Woche lang indisponiert, und der 
deutsche Meister fliegt uns durch den Kamin 
davon." 
„Du stehst ja sauber unter dem Pantoffel", 
lachte Knab. „Aber ich glaube, sie hat recht, 
laß es lieber." Er hatte nun seinen Schnee 
ring befestigt, brachte sich mit einem Ruck in 
die Fahrtrichtung und sauste mit einem lauten 
„Addio" pfeilschnell davon. — Strahlend blickte 
ihm Eckmann nach, wie er bei den anderen 
Teufeln einbog. Dort standen sie, die Elite 
der Bayern, ja, der deutschen Skisportler, und 
eine der besten Mannschaften der Welt über 
haupt. 
„Er wird den Weltschnelligkeitsrekord bre 
chen, Lilian", sagte Eckmann. „Wenn er nur 
nicht so faul wäre, dann würde er mich bald 
überholt haben. Aber Slalom macht ihm kein 
Vergnügen." 
„Ich liebe Ihre Konkurrenten nicht, zAlf." 
„Aber Lilian! Innerhalb unserer Gruppe 
gibt es keine Konkurrenz. Ein schwarzer Teu 
fel muß siegen. Welcher, das ist egal." 
„L/iir nicht!" 
„Sie Kindskopf." 
„Sie haben keinen Ehrgeiz, Alf. Keinen 
persönlichen Ehrgeiz. Immer nur die 
„Gruppe", die „Gruppe". Ja, was geht mich 
denn die Gruppe an, Alf?" 
Alf lachte. „Ihnen fehlt der Sportsgeist, 
Lilian." 
Langsam stiegen sie im Grätenschritt abseits 
von den andern empor. 
„Und Sie haben keinen Sinn für persön 
liche Erfolge." 
„Das ist nicht hundertprozentig richtig. 
Leistung imponiert mir immer, sowohl bei mir 
wie bei den anderen. Aber ob diese Leistung 
nun anerkannt wird oder nicht, das ist doch 
wohl wirklich nebensächlich." — In komischer 
Verzweiflung hob Lilian Durham die Hände 
zum Himmel. „Was sind Sie bloß für ein 
sonderbarer Mensch. Anerkennung ist doch 
das Wichtigste." 
„Wichtiger als die Leistung?" 
„Ebenso wichtig mindestens." 
„In dieser Hinsicht gehen eben unsere An 
sichten auseinander. Sport ist für mich Born 
der Lebensfreude, Triumph über die Materie, 
Genuß des Rhythmus, der Schwingung. Sport 
ist das Herrlichste auf Erden." 
„Sport ohne Zuschauer, ohne Zeitungen, 
ohne Meisterschaften? Das wäre langweilig." 
„Für mich nicht. Für Sie übrigens auch 
nicht. Warum treiben Sie denn überhaupt 
Sport? Sie nehmen doch auch nicht an 
Meisterschaftskämpfen teil?" — „Weil ich nicht 
kann. Uebrigens ist das bet uns Frauen etwas 
anderes. Unsere Rolle ist vorläufig in der 
Hauptsache noch passiv. Aber wir lieben un 
sere Sportgrößen nicht zum letzten deshalb, 
weil sie Aufsehen erregen, bewundert werden 
und gefeiert." 
„Ich kann nur immer wieder feststellen, 
Lilian, daß dies ein geradezu fürchterlich 
unsportlicher Geist ist! Den sollten Sie mit 
Pech und Schwefel ausräuchern und von dan 
nen jagen." — 
Unvermittelt sagte dann Lilian: „Ich mutz 
immerzu Sie ansehen, Alf, wie fabelhaft schön 
Sie sind." — Unwirsch wandte sich Eckmann 
ab. 
„Machen Sie doch keine Witze." 
„Ich mache absolut keine Witze. Sie sind das 
moderne Schönheitsideal, Alf. Der Sportstyp. 
Ihre Figur ist vielleicht um fünfzehn Zenti 
meter zu hoch. — Sie sehen, daß ich kritisch 
bin — aber Ihr Gesicht ist der Typ unserer 
Zeit, wahrhaftig." 
„Mir schwillt der Kamm." 
„Sie müßten sich ausschließlich dem Sport 
widmen, wie oft habe ich es Ihnen gesagt —" 
„Nun sehen Sie", sagte Dr. Eckmann sehr 
ernst, „bei mir isi's eben so, daß mir wohl der 
Beruf zum Sport, nie aber der Sport zum 
Beruf werden kann." 
„Denken alle schwarzen Teufel so?" 
„Jeder Sportler denkt so." 
„Hu, wie feierlich. Und dabei stimmt es 
Auch ein Beitrag zur Crzeugungsschlacht. 
In dem gegenwärtigen Aufklärungsfeldzug, der die Sicherstellung _ unseres Be 
darf aus eigener Erzeugung bezweckt, ist es nützlich, sich an die großen und klei 
nen Feinde'der Landwirtschaft zu erinnern, die trotz aller Abwehrmaßnahmen im 
mer noch einen großen Teil der Ernte vernichten. Wir geben heute eine Uebersicht 
über die Verluste, die alljährlich durch die einzelnen Schädlinge entstehen. So ist 
unter anderem der Schaden, der an der Obsternte angerichtet wird, um ein Viel 
faches größer als die Obsteinfuhr, die also bei verbesserter Schädlingsbekämpfung 
völlig entbehrlich wäre. Für alle, die es angeht, ergibt sich somit die unausweich 
liche Pflicht, der Schädlingsbekämpfung ihr ganz besonderes Augenmerk zuzuwenden. 
nicht. Ich rede gar nicht von den Professio-i 
nals. Auch die Amateure, verstehen Sie, die 
großen Amateure, nehmen Geld, oh, viel Geld, 
Alf " 
„Ich rechne diese Menschen nicht zu den 
Sportlern." 
„Das ist aber kindisch." 
„Vielleicht. Aber ich lasse mir meine Leiden 
schaft nicht verdrecken." 
„Alf, Sie müßten ein herrlicher Geliebter 
sein!" 
Eckmann knurrte etwas Unverständliches 
und blieb stehen. 
„Sagen Sie mir", fragte Lilian nach kurzer 
Pause, während welcher beide etwas erhitzt 
standen und laut atmeten, „sagen Sie, Alf, 
waren Sie schon einmal ernsthaft verliebt? 
Mit einem halb unterdrückten Grinsen 
wandte sich Eckmann ihr zu und legte ihr 
schwer die branne Hand ans die Schulter. 
„Nein, Sie Wißbegierige." 
„Na, ich dachte es mir." 
Und Sie?" 
"Ach, oft, Alf, oft. ' Sie seufzte melancholisch. 
„Wenn Sie wüßten: Diese Enttäuschungen!" 
„Aber Sie müssen doch auch glücklich gewe 
sen sein!" 
„Meinen Sie? Ich weiß es oft selbst nicht. 
Ich war nicht immer kritisch. Ein Blick, zwei 
Worte, Küsse, kurzer Rausch, und dann der 
Ekel. Ekel, Ekel, Brechreiz, Weltschmerz." 
Ernst sah Eckmann sie an. Er nahm ihre 
Hand und hielt sie fest. Eine leichte Verle 
genheit hinderte ihn zuerst am Sprechen, dann 
aber kam doch seine Natürlichkeit zum Durch 
bruch. „Sie werden es mir vielleicht übel 
nehmen, Lilian", sagte er sehr kameradschaft 
lich und lieb, „aber ich glaube, daß Sie sich 
wirklich an diesen Dingen versündigt haben. 
Sie sagen selbst: Sie waren nicht immer kri 
tisch. Verstehen Sie denn, wie furchtbar die 
ses Wort aus dem Munde eines jungen Mäd 
chens klingt? Sie schütteln den Kopf. Lachen 
Sie doch nicht, das ist sehr ernst, was ich jetzt 
sage. Sie werfen sich fort. Sie verzetteln 
Ihre Gefühle, verschenken sie und sind dann 
erstaunt, daß nichts mehr da ist. Sie verschen 
ken sich an Unwürdige. Das ist würdelos." — 
Lilian, die bei den ersten Worten Eckmanns 
noch gelacht und sie nicht ernst genommen 
hatte, schossen plötzlich die Tränen in die 
Augen. Sie wurde rot vor Verlegenheit. 
Stumm drehte sie sich um, faßte ihren im 
Schnee steckenden Stock mit beiden Fäusten 
und wollte sich durch einen harten Ruck in 
Fahrt bringen. Aber Alf packte sie blitzschnell 
am Arm und hielt sie fest. 
(Fortsetzung folgt.) 
N VEA 
mild, leicht 
schäumend, 
ganz wundervoll 
im Geschmack. 
z 20 
Schleswig-Holsteinischer Wirtschastsdienst 
Was muß der Nichtlandwirt vom landwirtschaftl. 
Gesetz zur Schuldenregelung wissen? 
Von Stabsleiter Dr. Meyer. 
Der Vortrag wurde vom Stabsleiter der 
Kreisbauernschaft Rendsburg, Dr. Meyer, auf 
der gestrigen Jahresversammlung des Vereins 
für Handel, Handwerk und Industrie e. V., 
Rendsburg, gehalten. 
Dr. Meyer betonte eingangs, daß um das Land 
wirtschaftliche Schuldenregelungsgesetz große Un 
klarheit herrsche. Mancher beurteile das Gesetz aus 
einem persönlichen Empfinden heraus, trotzdem es 
eine ungeheure Allgemeinbedeutung habe. Allein 
in Schleswig-Holstein würden mehr als 20 000 Be 
triebe von der im Gesetz vorgesehenen Schnlöen- 
regelung erfaßt. Die Bestimmungen seien im Laufe 
der Zeit außerordentlich vielseitig und also für den 
Außenstehenden schwer erkennbar geworden. Des 
halb könne auch nur Sinn des Vortrages sein, die 
Grundlinien aufzuzeigen und vor allen Fragen der 
Praxis auszuwerfen. 
Zweck. 
Das Gesetz zur Schuldenregelung, wie es recht 
mäßig immer heißen müßte, um Sinn und Auf 
gaben hinreichend zu kennzeichnen, will die Fest 
schreibung der an einem bestimmten Stichtag fest 
gestellten Schulden zu Hypothekenforöerungen in 
der Form der Tilgung. 
Methode. 
Ausgangspunkt ist der am 1. 1. 1831 festgestellte 
Einheitswert. Auf ihn wird der sog. Betrichswert 
abgestimmt. Ist der Einheitswert 40 000 JUt und 
höher, dann beträgt der Vetriebswert 90 vH. deS 
Einheitswertes. Bei Betrieben mit einem Ein 
heitswert unter 40 000 JiJi steigt der Vetriebswert 
bis auf 135 Proz. des Einheitswertes. Bei kleine 
ren Betrieben steht die Festsetzung des Einheits 
wertes noch aus. Der Betriebswert bildet die 
Grundlage erstens für die Bestimmung der mündel- 
sicheren Grenze, die % des Betriebswertes beträgt, 
und zweitens für die Zinsleistungsgrenze, die 
auf 5 Proz. des Betrrebswertes festgesetzt ist. Schul 
den, die innerhalb der Mündelsicherheitsgrenze 
lagen, behalten ihren alten Charakter. Außerhalb 
der Mündelsicherheitsgrenze sind alle Schulden als 
gleichrangig zu erachten. 
Einzelheiten. 
Bei der praktischen Durchführung werden die 
einzelnen Forderungen genau klassifiziert. 
Die Forderungen, die die Gläubiger an den ein 
zelnen Bauern haben, sind in mehrere Gruppen 
einzuteilen: 
1. solche innerhalb der mündelsicheren Grenze 
und diejenigen, die außerhalb liegen. Innerhalb 
der mündelsicheren Grenze findet niemals eine 
Kapitalkürzung statt. Bei Forderungen außerhalb 
der mündelsicheren Grenze kann bei hoher Ver 
schuldung eine Kürzung stattfinden. 
2. Die Forderungen werden verschieden behan 
delt, je nach dem Zeitpunkt ihrer Entstehung. Die 
Grenze wird gezogen mit dem Tage des Bank 
krachs am 13. Juli 1931. Man muß scharf unter 
scheiden zwischen den Forderungen, die vor diesem 
Zeitpunkt entstanden sind und jenen, die aus spä 
terer Zeit datieren. Die vor dem 13. Juli 1931 ent 
standenen Forderungen werden auf jeden Fall in 
unkündbare Tilgungsforderungen umgewandelt. 
Die Verzinsung beträgt einschließlich des Verwal- 
tnngskostenbeitrages 04 Proz., jedoch nicht mehr, 
als vereinbart ist und sich aus der Zinskürzung 
ergibt. 
Die nach dem Stichtag des 13. Juli entstande 
nen Forderungen werden auch in unkündbare Til 
gungsforderungen umgewandelt, jedoch nur dann, 
wenn der Gläubiger nicht innerhalb einer be 
stimmten ihm gestellten Frist die Varablösung ver 
langt. Verlangt er Barablösung, so hat er sich 
einen Abzug von 10—20 Proz. gefallen zu lassen 
tauch bei einem gewöhnlichen Verfahren, nicht nur 
beim Zwangsvergleich). Er muß sich auf seine For 
derung die Zinsen anrechnen lassen, die mehr als 
5 Proz. betragen haben. 
Bei allen Forderungen, die vor oder nach dem 
13. Juli 1931 entstanden sind, sieht das Gesetz zur 
Behebung von Härten vor, daß der Gläubiger für 
seine Forderungen Ablösungsschuldverschreibungen 
erhalten kann. 
Zusammenfassend ist zu sagen: Bei Schulden nach 
dem 13. Juli ist Barablösung möglich, bei denen. 
die vor diesem Zeitpunkt entstanden sind, nicht. 
Eine Ausnahme besteht bei den aufgewerteten 
Schulden. In Einzelfällen kann hier der Barab 
lösung zugestimmt werden. Ferner kann bei sämt 
lichen Forderungen die Ablösung durch Schuldver 
schreibungen vorgesehen werden, wenn die Lage 
des Einzelsalles es erfordert. 
3. Die Forderungen werden eingeteilt in solche, 
die am Verfahren beteiligt sind, und in solche, die 
nicht am Schuldenregelungsverfahren beteiligt sind. 
Am Verfahren sind beteiligt grundsätzlich alle For 
derungen gegen den Bauern oder Landwirt, die am 
Tage der Eröffnung des Verfahrens bestanden, 
also neben der eigentlichen Schuldsumme auch die 
aufgelaufenen Zinsen und sonstige Nebenkosten. 
Nicht am Verfahren beteiligt sind: 
aj die gesetzlichen Unterhaltsansprüche, die nach 
dem 31. 3. 1933 fällig geworden sind, 
bi die Forderungen ans Dünge-, Futtermittel und 
Saatgut, soweit der Gläubiger sie in der Zeit 
zwischen dem 15. 6. 38 und 80. 6. 34 selber ge 
liefert hat oder wenn sie aus entsprechenden 
Darlehen beschafft sind, 
ci die Forderungen aus Kautionen für ein Ar 
beitsverhältnis. 
Diese Forderungen werden vom Schuldenrege 
lungsverfahren nicht betroffen und müssen daher 
bezahlt werden. 
4. Die Forderungen sind weiter einzuteilen in 
kürzbare und unkürzbare Forderungen. Grund 
sätzlich ist jede Forderung außerhalb der mündel 
sicheren Grenze kürzbar. Unkürzbar sind: 
a) die Forderungen aus Düngermittel- und Saat 
gutkrediten für die Jahre 1932 und 1983. Zum 
Teil sind diese Forderungen ja überhaupt nicht 
am Verfahren beteiligt, 
b) die Forderungen aus Dünge-, Futtermitteln und 
zur Deckung von Betriebsausgaben nach dem 
80. 6. 1931 gegeben worden sind, 
c) die Forderungen für Leistungen und Lieferungen 
für den landwirtschaftlichen Betrieb nach dem 
30. 6. 1931, 
d) Löhne und Gehälter, die nach dem 30. 6. 1931 
entstanden sind, 
ei Aufwertungsforderungen, wenn die Aufwertung 
25 Prozent der ursprünglichen Forderung nicht 
übersteigt. 
s) Steuern und andere öffentliche Lasten und Bei 
träge, die nach dem 31. Januar 1933 fällig ge 
worden sind. 
Zum Schluß möchte ich noch auf einige Punkte 
näher eingehen, die in der Oefsentlichkeit, in der 
Aussprache von Mann zu Mann eine wesentliche 
Rolle spielen, obgleich sie für das eigentliche Ver 
fahren nicht von allzu großer Bedeutung sind. 
Wir haben feststellen müssen, daß von vielen Sei 
ten und gerade aus Kreisen, die nicht zur Land 
wirtschaft gehören, dafür Stimmung gemacht wird, 
daß die Bauern und Landwirte ihre Anträge wie 
der zurücknehmen. Diese Kreise haben die Hoff 
nung, daß sie sich dann besser stehen, und versuchen, 
diese ihre Meinung auch den Bauern aufzudrän 
gen. Die Kreisbauernschast warnt vor einer der 
artigen Stellungnahme. 
Wir haben kurz vor dem landwirtschaftlichen 
Vollstreckungsschutz noch viele Fälle der Zwangs 
versteigerung landwirtschaftlicher Betriebe gehabt. 
Häufig wurde nur die erste Hypothek ausgeboten, 
und wir kennen Fälle, wo der Ersteigerer, der In 
haber der ersten Hypothek, die Besitzungen wie 
derum zu einem Wert veräußert hat, der nicht ein 
mal die erste Hypothek deckte. Auch in Zukunft muß 
damit gerechnet werden, daß bei einem Verkauf 
solcher Grundstücke, besonders wenn sie höher ver 
schuldet sind, erhebliche Ausfälle eintreten. Es ist 
nur merkwürdig, daß ein Gläubiger, der bei einer 
Zwangsversteigerung mit seiner Forderung aus 
füllt, sich damit abfindet. Sofern ihm aber einige 
Opfer beim Schnldenregelungsvcrsahren zugemu 
tet werben, so erblickt er darin eine große Unge 
rechtigkeit. 
Um den Bauern zur Zurücknahme der Entschul 
dungsanträge zu veranlassen, wird ihm die Ver 
öffentlichung des Schuldenregelungsverfahrens in 
den schwärzesten Farben geschildert. Man verweist 
dabei den Bauern auf die Höhe der Kosten. 
Kosten tm Sinne von Gebühren entstehen dem 
Bauern nicht. Der Bauer hat nur dem Gericht die 
baren Auslagen zu erstatten. Das ist nur ein ge 
ringer Betrag, der zu den dann bald kommenden 
Klage- und Vollstreckungskosten in keinem Ver 
hältnis steht. Der Deutlichkeit halber sei darauf 
hingewiesen, daß die im 8 69 genannten Beträge 
den Entschuldungsstellen vom Reich für die Durch 
führung der Entschuldungsverfahren gezahlt wer 
den. Es sind Beträge von 60 äUl aufwärts, die 
sich nach der Hektar-Größe des Entschuldungsbe 
triebes richtem Diese Beträge braucht der Bauer 
nicht zu erstatte».
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.