Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 1)

Weshalb Züchtung des Militärpferdes? 
Ueber die Entstehung der Pferdezucht im Bordesholmer Bezirk 
Ein Vortrag von E. Brünrng-Ochsenweide 
(Schluß.) 
Las benUebergang vom Kopf zum Hals, von un 
ten gesehen, anbetrifft, lo lasse man das Pferd eine 
natürliche Haltung einnehmen und lege die Hand 
— mit dem Handrücken nach oben — zwischen dem 
Kinn und Hals in die Höhlung. Ist dieselbe so groß, 
daß die Handfläche hineingeht, so ist der richtige 
Maßstab vorhanden. Der Hals muß in der oberen 
Linie leicht gebogen, in der unteren Linie gerade 
sein, er darf nicht zu tief in die Brust einmünden. 
Voraussetzung dafür ist eine lange schräge Schulter 
des Pferdes, ohne die auch kein vorschriftsmäßiger 
Brustumsang, die Gurtentiefe, möglich ist. Ohne ge 
nügende Gurtentiefe kein genügender Platz für 
Herz und Lunge in der Brust, um volle Tätigkeit 
entfalten zu können. Die Remonte muß einen 
kurzen Rücken und eine starke Nierenpartie haben, 
beträgt doch die Belastung selbst mit dem leichtesten 
Reiter 120 Psd., dazu Sattel und Zubehör 80 Pfö., 
also ein Mindestgewicht von 200 Psd. Bisweilen 
wird auch ein Pferd genommen, das etwas lang im 
Rücken ist, wenn es sonst für geeignet befunden 
wird. Dann legt die Kommission zuweilen die vier 
Langfinger einer Hand in die Flanke — die Höh 
lung zwischen letzter Rippe und Hinterhand. Ist die 
Höhlung so breit, daß nur die vier Finger hinein 
passen, so wird denn auch ein solches Pferd genom 
men. Die Hinterhand hat. vom Kreuz bis Schwanz 
gemessen, lang zu sein. Der Schwanzansatz muß 
etwas tiefer liegen als das Kreuz. Die Schenkel 
der Hinterhand müssen stark und tiefreichend be- 
muskelt sein. Man betrachte alsdann die Hinter 
beine des Pferde von der Seite aus. Genau ist zu 
prüfen, ob der Winkel richtig ist, der durch das 
Sprunggelenk gebildet wird. Nur ein scharfes Auge 
vermag festzustellen, ob die richtige Beinstellung 
vorhanden ist. Man betrachte das Pferd im Stand, 
Schritt und losen Trab. Nach vieler Uebung erhält 
das Auge eine richtige Einschätzung. Ist ein Pferd 
in der Hinterhand zu grade gestellt, der Winkel 
also zu groß, wie solches bei Pferden dänischer 
Rasse noch zeitweilig der Fall ist, dann hat es keine 
Kraft in der Hinterhand. Ein derartiges Pferd wird 
von der Kommisston nicht gekauft. 
Das Sprunggelenk, vorne auer gemessen, muß 
breit und stark und der Uebergang in den Fuß 
kegelförmig sein. Die Hauptader muß innenseitig 
vorne über das Sprunggelenk gerade nach unten 
verlausen Sie verläuft bei weitem nicht immer 
regelmäßig, geht bisweilen mehr auf der Innen 
seite in ungerader Linie nach unten. 
Wann ist Spatgefahr vorhanden? Die Frage 
ist nicht allemal in gleicher Weise zu beantworten. 
— Ich will es durch Beispiele demonstrieren: 
In Hamelwörden, Kreis Kehdingen, wurde ein 
dreijähriger Wallach der Remonte - Ankaufskom 
mission vorgestellt, der durch Exterieur, Knochen 
gerüst und Gang auffiel. Dabei war er aber auf 
beiden Beinen so scharf abgesetzt, daß mein Kollege 
und ich uns fragten: Wird das Pferd genommen 
werden? Es muß aber gesagt werden, daß der Ver 
lauf der Hauptader, ebenso der scharfe Absatz auf 
beiden Sprunggelenken ganz gleich war. Nachdem 
die Kommission das Sprunggelenk einer kurzen, 
scharfen Prüfung unterzogen hatte, erhielt das 
Pferd schon sofort nach dem Vorführen im Trab 
die Nummer. 
Ein zweites Beispiel aus unserm Amte Bordes 
holm: Im Jahre 1837 kaufte Bustorff, Groß-Buch- 
wald, den Hengst Zenobius: I860 mußte er ihn 
wieder verkaufen, weil Kritiker überall erzählten, 
das Pferd habe Spat. Als aber die ersten Füllen 
volljährig wurden, kaufte er den Hengst, der von 
1860 bis 1883 in Elsdorf bei Rendsburg stationiert 
war, zurück. Der Hengst hat dann jedes Jahr über 
hundert Stuten gedeckt und besonders gute Nach 
kommen gezeugt. 
Bedenklicher ist die Sache, wenn die Ader auf 
einem Bein nicht normal verläuft, das Pferd also 
auf einem Bein gut, auf dem andern dagegen scharf 
abgesetzt ist. Man stelle dann das Pferd gerade hin 
— von der Seite gesehen müßten sowohl Vorder- 
als auch Hinterbeine in ganz gleicher Höhe stehen 
— trete dann etwa fünf Schritt hinter das Pferd 
zurück — und prüfe, ob das Pferd im Kreuz beider 
seits gleich gerade verläuft. Ist die eine Seite etwas 
niedriger — man prüfe auch beim Fortführen in ge 
rader Linie — dann wird ein derartiges Pferd 
durchweg gekauft. Der Eigentümer möge ein 
solches Pferd vor Ueberanstrcngung bewahren» 
kommt es erst zur Lähmung, dann tritt meistenteils 
auch Muskelschwund auf dem betreffenden Beine 
ein. Das Tier endet als elender Krüppel. — An 
der Außenseite muß das Sprunggelenk schräg ab 
wärtsgehend etiva 1 Zentimeter vor der Krücken 
linie abschließen. DaS Fesselgelenk darf nicht kurz, 
es muß lang. aber straff sein. Es soll federnd 
auf den Gang des Pferdes wirken. 
Bei den Vorderbeinen muß der Oberarm lang 
und dabei stark bemuskelt, das Röhrbein dagegen 
kurz. rund und stark sein. Ein Pferd mit durch 
schlagendem, rückbiegenbem Knie ist vom Kauf als 
Militärpferd ausgeschlossen. Dagegen wird ein 
Pferd, welches unter der Kniescheibe ausgeschnitten 
ist, gekauft, namentlich wenn es in der Hinterhand 
viel Schub (Nachsatz) im Gang zeigt. Von vorne 
gesehen prüfe man zuerst das Pferd in der Knie 
stellung. Ist bas Pferd O-beinig, dann ist es un 
tauglich als Milttärpferd. Ein Pferd mit X-Beinen 
wird bisweilen noch gekauft, wenn es nicht knieeng 
geht. Oft ist die Folge eines knieengen Ganges ein 
französisches Auswärtssetzen des Fußes. Dieses 
wird ebenso vom Kauf ausgeschlossen wie der Ze 
hengänger, das ist bas Aufnehmen des Fußes nach 
innen. Will man ein Pferd auf korrekten Gang 
prüfen, dann sehe man zuerst auf die Kniebewe 
gung, dann, wie die Füße angesetzt werden. Der 
Gang des Pferdes muß gerade sein, beiderseits 
müssen sich die Füße in der Bewegung decken. 
Ich habe hiermit kurz angegeben, wie man an 
ein Pferd herantritt und es beurteilt. Aus einem 
Buch lernt man es nicht. Nur durch eigenes Be 
obachten und nach langjähriger Uebung lernt man 
den Zucht- und Geldwert des Pferdes richtig ein 
schätzen. Herr Loeptin-Honigsee, ein Mann, der in 
unserer Gegend als Pferdekenner galt, sagte einst 
zu mir: „Es gibt unter uns Bauern wenig Leute, 
die eine Remonte richtig beurteilen können." Das 
war zu einer Zeit, wo noch die meisten Pferde zu 
anderen Zwecken in unserer Gegend verkauft wur 
den. Heute hat das Wagenpferd die Straße dem 
Auto überlassen müssen. Die Aufzucht des Reit 
pferdes ist jetzt ton- und preisangebend. Das Mili 
tärpferd wird im Alter von drei Jahren bis zu 1,83 
Meter Stockmaß gekauft. Es ist auch die richtige 
Größe für gute Warmblutzuchtstuten. 
Die Znchtstute 
muß sein ivie die Remonte: geschlossen im Körper, 
viel Boden deckend, gerade im Gang, stark im 
Sprunggelenk, kurz und stark im Röhrbein. In Zu 
kunft werden auch die Züchter in den Marschen sich 
wie wir auf Remontezucht verlegen. Wie in den 
alten Provinzen Preußens werden wir jetzt das 
gleiche Ziel verfolgen. Die Leitung der Verkaufs 
stelle Elmshorn liegt in besten Händen. Herr Dir. 
Peters ist ein guter Pferdekenner, der seit einigen 
Jahren schon den Ankauf guter Mtlitärpferde mit 
bestem Erfolg betreibt. Ich halte es für ebenso not 
wendig, der Verkaussgenossenschast betzutreten wie 
dem Verbände der Pferdezuchtvereine. Durch Zu 
sammenstellen und Verkauf einer Auslese bester 
Remouten ist der Zucht im allgemeinen sehr ge 
dient. Wesentlich wird dadurch der Ruf nach guten 
Pferden in unserer Provinz gefördert. 
Hinsichtlich der Aufzucht der Pferde sei noch 
kurz der Weidegang gestreift. Bisweilen sieht man 
auf kleinen Koppeln nur Füllen weiden. Falls die 
selben den ganzen Sommer dort bleiben, er 
leiden die jungen Tiere Schaden in ihrer Entwick 
lung. Es stellen sich aus Mangel an Kalk Fehle« 
ein, die schlimme Folgen haben, so z. B. oftmals 
die sog. O-Beine. Die Pferde laden nämlich ihren 
Mist an einzelnen Stellen ab. Diese von unS 
Bauern als Friedhöfe bezeichneten Plätze werden 
immer größer, die Flächen zum Gräsen dagegen 
immer kleiner. Um eine Weide richtig auszunutzen, 
rechnet man mindestens fünf Stück Hornvieh oder 
zirka 40—50 Ztr. Lebendgewicht auf ein Füllen. ES 
kommt also sehr darauf an, wie man eine Weide 
mit Vieh bejagt. 
Eine Dauerweide, regelmäßig in Abständen von 
zwei bis drei Jahren gekalkt und gedüngt, bringt 
Füllen und Jungrinder mit gutem Knochengerüst. 
Steht einem keine Dauerweide eigens zur Verfü 
gung, so lasse man die Füllen im Weidegang den 
Milchkühen folgen. 
Ich schließe meine Ausführungen mit der Bitte: 
Schenkt auch in Zukunft der Pferdezucht die größte 
Beachtung. Das Pferd ist der treue Helfer in der 
Landwirtschaft, es verdient wahrhaftig gute Pflege 
und liebevolle Behandlung. 
Zuschuß 29 Kronen je ha 
Auf der Jahresversammlung jütischer Landwirt 
schaftsvereine in Aarhus berichtete der Konsulent 
Kvist Christensen über die Wirtschaftsberechnung, die 
sich auf 1807 Besitze in 46 Kreisen erstreckt hat, zu 
meist Höfe im östlichen fruchtbaren Teil des Lan 
des von einer Durchschnittsgröße von 40 Hektar. 
Die Berechnung geht davon aus, daß bas in der 
Landwirtschaft angelegte Kapital im letzten Jahr 
auf den Hektar um 84 Kronen verringert worden 
ist, wovon die Hälfte auf Entwertung des Vieh 
bestandes entfällt. Im Laufe des letzten Jahrfünfts 
hat die Verminderung des Landwirtschaftskapitals 
227 Kronen auf den Hektar betragen: davon ent 
fallen 131 Kronen auf das Betriebskapital. Der 
Bruttoertrag betrug 468 gegen 408 Kronen im Vor 
jahre. Die Verminderung ist durch die Einschrän 
kung der Schweinezucht und -mast verursacht. Die 
Betriebsunkosten wurden um 89 Kronen auf den 
Hektar gegen das Vorjahr vermindert. Die Ausgabe 
für Futtermittel wurde auf 117 gegen 154 Kronen 
im Vorjahr verringert, also um 30 vH. Da der 
Bruttoertrag irur um 85, die Betriebsunkosten hin 
gegen um 39 Kronen sanken, wurde eine Erhöhung 
des Nettoertrages um 4 Kronen, nämlich auf 60 
Kronen .erzielt. Da ferner die Kosten der Verzin 
sung infolge der Verminderung des angelegten 
Kapitals um 4 Kronen gesunken sind, verringert« 
sich der Fehlbetrag auf den Hektar auf 29 gegen 37 
Kronen im Vorjahr. Der Berzinsnngssatz, der im 
vorigen Jahr auf 3 vH. errechnet wurde, ist somit 
auf 3,8 vH. gestiegen. 
Liede auf Skiern. / 
Copyright by Prometheus-Verlag Dr.Eichacker, 
Gröbenzell bei München. 
Nachdruck verboten. 
In der Mittelstation Risfelriß stiegen die 
meisten Leute aus, aber Alf Eckmann und 
seine schöne Begleiterin fuhren weiter zur 
Höhe. 
Die meisten sahen mit glühenden Augen 
hinaus in die gleißende Pracht der winter 
lichen Hochgebirgswelt. Kerzengerade wuchte 
ten die Felsen empor. 
„Dreitausend Meter," sagte eine Stimme. 
Grau und schwer stiegen endlich die Mauern 
der Bergstation aus dem vier Meter hohen 
Schnee. 
Thorsen ging sofort ins Hotel und fragte 
den Kellner nach Doktor Zack. 
„Kommen Sie zur Geburtstagsfeier?" 
fragte der Kellner verbindlich. 
„Zur Geburtstagsfeier," lächelte Thorsen. 
„Ja, wir haben Ihnen einen entzückenden 
Raum reserviert, mit einer effeff Aussicht auf 
das Raintal und Wettersteinmassiv. Sie wer 
den sehen: Zuckersüßes Lokal." 
Thorsen folgte dem Kellner in den ersten 
Stock. Seitwärts, vom Speisesaal durch eine 
kleine, verschlossene Tiktierkabine getrennt, 
lag das Zimmer mit der prachtvollen Aus 
sicht. 
Als Thorsen die schwere Türe hinter sich 
schließen wollte, drängte sich der dicke Ber 
liner noch herein. 
„Gestatten Sie, Thorsen," sagte er, „lassen 
Sie mich auch herein. Bitte sperren Sie ab. 
Alle sieben Herren sind schon hier. Wir wer 
de» gleich beginnen. Bitte nehmen Sie 
Platz." 
Neun Herren setzten sich um den Tisch, an 
dessen Schmalseite der Berliner Platz nahm. 
Er sah nun durchaus nicht mehr komisch aus 
und sprach auch keinen Berliner Jargon mehr. 
„Meine Herren," begann er kühl und ge 
schäftsmäßig und ließ seine Augen rund um 
den Tisch gleiten, fischhaft kalt, „Sie wissen, 
daß unsere Transaktion diesmal bei erhöhtem 
Risiko eine bedeutendere Kapitalanlage 
nötig macht als gewöhnlich. Ich habe Sie 
hergebeten, um feststellen zu können, wie weit 
wir uns den Vorschlägen Thorsens gegenüber 
zustimmend verhalten wollen und bitte Sie 
nun, Thorsen, uns nochmals eine kleine, 
schematische Uebersicht zu geben. Aber kurz, 
bitte!" 
Roman von Lyonel Insterberg. 
Ein schlanker, eleganter Herr klemmte sein 
Monokel ins Auge und fragte: 
„Gestatte, Zack, ich möchte von Thorsen noch 
wissen, ob er etwas mit Geheimrat von Herrn 
zu tun hat. Ich weiß nicht, ob dir, respektive 
den Herren bekannt ist, daß Herr v. Herm in 
Garmisch weilt. Er wohnt ebenso wie Thorsen 
im Alpenhof. Ich finde das beachtenswert." 
„Nun, Thorsen?" fragte Zack. 
Thorsen sah sich um, blickte der Reihe nach in 
die kalten, harten Gesichter, lächelte und sagte 
nebenhin: 
„Ich habe mit ihm Geschäfte." 
„Was für Geschäfte denn, Thorsen?" 
„Aber meine Herren! Was sür Geschäfte 
macht Thorsen? Wissen Sie es denn nicht? 
Aber sprechen wir nicht darüber. Ich bin ja 
von Ihnen nicht auf Lebenszeit und nicht 
ausschließlich für Ihre Zwecke engagiert. Sie 
müssen schon zufrieden sein, wenn ich nicht 
gleichzeitig für die Konkurrenz arbeite. Aber 
zur Konkurrenz zählen Sie doch wohl hoffent 
lich den Geheimrat von Herm nicht." 
„Ja, Thorsen, Sie müssen schon gestatten, 
daß wir diese Geschichte bedenklich finden." 
„Bitte, ich kann gehen." 
„Oh, wie schnell verletzt!" Hohn troff aus 
Zacks breitem Mund. „Sie müssen doch ein 
sehen, daß eine gewisie — ich möchte beinahe 
sagen: moralische, aber das klingt lächerlich, 
nicht wahr — also daß eine gewisse Sicher 
stellung für unser Geld von Ihnen verlangt 
werden kann. Dies ist doch nur billig. Schließ 
lich tragen doch unsere Firmen ihr Geld zu 
Markte." 
„Ich meine Haut, Doktor Zack, und die ist 
mir bedeutend wichtiger als all Ihr Geld. 
Außerdem bin ich doch auch an Ihren Firmen 
interessiert, denn schließlich will ich ja ver 
dienen, und das kann ich nur, wenn ich Ihnen 
Erfolge vorweisen kann. Meine bisherigen 
Erfolge müssen Ihnen für meine Zuverlässig 
keit bürgen." 
„Tja . . ." 
„Sie bieten mir nicht so viel, daß ich alle 
anderen Geschäfte in den Wind schlagen kann. 
Sie müssen sich mit der Versicherung zufrieden 
geben, daß ich innerhalb unserer Konvention 
Ihnen ganz gehöre, außerhalb derselben — 
gar nicht. Ich verlange aber nun im Hinblick 
auf die fortwährenden Angriffe einzelner 
Herren eine feste Zusicherung, daß jede Be- 
schnüffelung meiner Tätigkeit von nun an 
aufhört. Ich bitte zu bedenken, daß diese Zu. 
sicherung überhaupt Voraussetzung für meine 
weitere Mitarbeit ist." 
„Ich möchte nur noch etwas bemerken: Sie 
sind sich jedenfalls darüber klar, daß Ihre 
Beschäftigung und Ihre Tätigkeit für Herrn 
von Herm zum Beispiel, daß diese die Ge- 
fahrenkurve für Sie bedeutend steigen läßt 
und infolgedeffen für uns das Rsiko . . ." 
„Ich verstehe nicht ganz." 
„Nun, Sie müssen doch zugeben, daß Sie 
unter diesen Umständen einer Verhaftung 
leichter ausgesetzt sind, als wenn Sie nur für 
uns arbeiten würden . . ." 
„Einen Erik Thorsen verhaftet man 
nicht . . 
„Nun, das wollen wir dahingestellt sein 
lassen, obivohl ich eingestehe, daß Sie un 
gewöhnlich tüchtig sind. Ich habe das Für und 
Wider nun aufgezeigt," schloß Zack die Debatte, 
„stimmen wir also ab. Bitte heben Sie die 
Hand, wenn Sie einverstanden sind, daß 
Thorsen die geforderte Zusicherung gegeben 
wird." 
Alle hoben die Hände, bis auf Dohm, der, 
anscheinend ganz in Gedanken versunken, sein 
Einglas mit dem Seidentuch reinigte. 
„Zufrieden, Thorsen?" fragte Zack. 
Thorsen verbeugte sich stumm. Dann sagte 
er, laut genug, um am ganzen Tisch gehört zu 
werden.: „Ich verstehe Dohm nicht. Warum 
arbeitet er überhaupt mit mir? Was hat er 
gegen mich. . .?" 
„Sie wissen es nicht?" Zack grinste. „Per 
sönliche Rivalität, mein Lieber. Eisersuchts- 
neurose. Erinnern Sie sich nicht mehr an die 
schlanke Europäerin in Heluan, Thorsen? 
Mahrholm hieß sie, glaube ich. Er liebte sie 
heiß und hätte sie gern geehelicht. Aber da 
kamen Sie auf den Plan, und die Kleine war 
von Ihnen bezaubert. Das trägt er Ihnen 
nach." 
„Verzeihen Sie, das ist aber wirklich ein 
blöder Witz. Graf Dohm hätte die Dame doch 
nie geheiratet." 
„Ha, meine Herren, hören Sie es, er zweifelt 
an Dohms reellen Absichten! Er glaubt es 
nicht, daß dem armen Dohm beinahe das Herz 
brach ob des Mißerfolges bei der kleinen 
schwarzhaarigen Witwe . . ." Er erstickte fast 
im Gelächter. 
Alle Herren lachten mit, sogar der Graf ver 
zog sein langes Gesicht zu einem mokanten 
Grinsen. 
„Treiben Sie es nicht zu arg, meine Her 
ren," näselte er, „sonst glaubt er es am Ende 
wirklich . . .* 
Ganz plötzlich, unvermittelt hörte Zack zu 
lachen auf und klopfte mit den kurzen, dicken 
Fingern energisch auf den Tisch, der mit 
Papieren bedeckt war. „Ich bitte um Ruhe. 
Wir müssen beginnen." — Jeder der Herren 
griff nach seinem Bleistift, rückte den Block 
zurecht, um sich Aufzeichnungen zu machen. — 
„Thorsen," sagte Zack laut, befehlend. — Thor 
sen stand auf. „Diesmal handelt es sich, wie 
schon Doktor Zack andeutete, um eine äußerst 
delikate Angelegenheit. Und zwar liegen die 
Dinge folgendermaßen." Und in längerer 
Rede entwickelte Thorsen seinen Plan. Die 
Herren lauschten mit gespannter Aufmerksam 
keit. 
Am Schneeferncr-Platt trainierten die 
schwarzen Teufel. Das mächtige Becken war 
ein ideales Skiübungsgelände. 
(Fortsetzung folgt.) 
Ministerpräsident Göring beim Reitturnier. 
Nach seiner Rückkehr aus Polen stattete 
Ministerpräsident Göring dem Reit- und 
Fahrturnier einen Besuch ab. Auf unserem 
Bilde überreichte er den Juniorenpreis an die 
Siegerin dieses Wettbewerbes der Jüngsten, 
eine elfjährige Hallenserin, davor die aller, 
jüngste Teilnehmerin, die gerade sechs Jahre 
alt ist. Links der Reichssportführer v. Tscham- 
mer-Osten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.