Weshalb Züchtung des Militärpferdes?
Ueber die Entstehung der Pferdezucht im Bordesholmer Bezirk
Ein Vortrag von E. Brünrng-Ochsenweide
(Schluß.)
Las benUebergang vom Kopf zum Hals, von un
ten gesehen, anbetrifft, lo lasse man das Pferd eine
natürliche Haltung einnehmen und lege die Hand
— mit dem Handrücken nach oben — zwischen dem
Kinn und Hals in die Höhlung. Ist dieselbe so groß,
daß die Handfläche hineingeht, so ist der richtige
Maßstab vorhanden. Der Hals muß in der oberen
Linie leicht gebogen, in der unteren Linie gerade
sein, er darf nicht zu tief in die Brust einmünden.
Voraussetzung dafür ist eine lange schräge Schulter
des Pferdes, ohne die auch kein vorschriftsmäßiger
Brustumsang, die Gurtentiefe, möglich ist. Ohne ge
nügende Gurtentiefe kein genügender Platz für
Herz und Lunge in der Brust, um volle Tätigkeit
entfalten zu können. Die Remonte muß einen
kurzen Rücken und eine starke Nierenpartie haben,
beträgt doch die Belastung selbst mit dem leichtesten
Reiter 120 Psd., dazu Sattel und Zubehör 80 Pfö.,
also ein Mindestgewicht von 200 Psd. Bisweilen
wird auch ein Pferd genommen, das etwas lang im
Rücken ist, wenn es sonst für geeignet befunden
wird. Dann legt die Kommission zuweilen die vier
Langfinger einer Hand in die Flanke — die Höh
lung zwischen letzter Rippe und Hinterhand. Ist die
Höhlung so breit, daß nur die vier Finger hinein
passen, so wird denn auch ein solches Pferd genom
men. Die Hinterhand hat. vom Kreuz bis Schwanz
gemessen, lang zu sein. Der Schwanzansatz muß
etwas tiefer liegen als das Kreuz. Die Schenkel
der Hinterhand müssen stark und tiefreichend be-
muskelt sein. Man betrachte alsdann die Hinter
beine des Pferde von der Seite aus. Genau ist zu
prüfen, ob der Winkel richtig ist, der durch das
Sprunggelenk gebildet wird. Nur ein scharfes Auge
vermag festzustellen, ob die richtige Beinstellung
vorhanden ist. Man betrachte das Pferd im Stand,
Schritt und losen Trab. Nach vieler Uebung erhält
das Auge eine richtige Einschätzung. Ist ein Pferd
in der Hinterhand zu grade gestellt, der Winkel
also zu groß, wie solches bei Pferden dänischer
Rasse noch zeitweilig der Fall ist, dann hat es keine
Kraft in der Hinterhand. Ein derartiges Pferd wird
von der Kommisston nicht gekauft.
Das Sprunggelenk, vorne auer gemessen, muß
breit und stark und der Uebergang in den Fuß
kegelförmig sein. Die Hauptader muß innenseitig
vorne über das Sprunggelenk gerade nach unten
verlausen Sie verläuft bei weitem nicht immer
regelmäßig, geht bisweilen mehr auf der Innen
seite in ungerader Linie nach unten.
Wann ist Spatgefahr vorhanden? Die Frage
ist nicht allemal in gleicher Weise zu beantworten.
— Ich will es durch Beispiele demonstrieren:
In Hamelwörden, Kreis Kehdingen, wurde ein
dreijähriger Wallach der Remonte - Ankaufskom
mission vorgestellt, der durch Exterieur, Knochen
gerüst und Gang auffiel. Dabei war er aber auf
beiden Beinen so scharf abgesetzt, daß mein Kollege
und ich uns fragten: Wird das Pferd genommen
werden? Es muß aber gesagt werden, daß der Ver
lauf der Hauptader, ebenso der scharfe Absatz auf
beiden Sprunggelenken ganz gleich war. Nachdem
die Kommission das Sprunggelenk einer kurzen,
scharfen Prüfung unterzogen hatte, erhielt das
Pferd schon sofort nach dem Vorführen im Trab
die Nummer.
Ein zweites Beispiel aus unserm Amte Bordes
holm: Im Jahre 1837 kaufte Bustorff, Groß-Buch-
wald, den Hengst Zenobius: I860 mußte er ihn
wieder verkaufen, weil Kritiker überall erzählten,
das Pferd habe Spat. Als aber die ersten Füllen
volljährig wurden, kaufte er den Hengst, der von
1860 bis 1883 in Elsdorf bei Rendsburg stationiert
war, zurück. Der Hengst hat dann jedes Jahr über
hundert Stuten gedeckt und besonders gute Nach
kommen gezeugt.
Bedenklicher ist die Sache, wenn die Ader auf
einem Bein nicht normal verläuft, das Pferd also
auf einem Bein gut, auf dem andern dagegen scharf
abgesetzt ist. Man stelle dann das Pferd gerade hin
— von der Seite gesehen müßten sowohl Vorder-
als auch Hinterbeine in ganz gleicher Höhe stehen
— trete dann etwa fünf Schritt hinter das Pferd
zurück — und prüfe, ob das Pferd im Kreuz beider
seits gleich gerade verläuft. Ist die eine Seite etwas
niedriger — man prüfe auch beim Fortführen in ge
rader Linie — dann wird ein derartiges Pferd
durchweg gekauft. Der Eigentümer möge ein
solches Pferd vor Ueberanstrcngung bewahren»
kommt es erst zur Lähmung, dann tritt meistenteils
auch Muskelschwund auf dem betreffenden Beine
ein. Das Tier endet als elender Krüppel. — An
der Außenseite muß das Sprunggelenk schräg ab
wärtsgehend etiva 1 Zentimeter vor der Krücken
linie abschließen. DaS Fesselgelenk darf nicht kurz,
es muß lang. aber straff sein. Es soll federnd
auf den Gang des Pferdes wirken.
Bei den Vorderbeinen muß der Oberarm lang
und dabei stark bemuskelt, das Röhrbein dagegen
kurz. rund und stark sein. Ein Pferd mit durch
schlagendem, rückbiegenbem Knie ist vom Kauf als
Militärpferd ausgeschlossen. Dagegen wird ein
Pferd, welches unter der Kniescheibe ausgeschnitten
ist, gekauft, namentlich wenn es in der Hinterhand
viel Schub (Nachsatz) im Gang zeigt. Von vorne
gesehen prüfe man zuerst das Pferd in der Knie
stellung. Ist bas Pferd O-beinig, dann ist es un
tauglich als Milttärpferd. Ein Pferd mit X-Beinen
wird bisweilen noch gekauft, wenn es nicht knieeng
geht. Oft ist die Folge eines knieengen Ganges ein
französisches Auswärtssetzen des Fußes. Dieses
wird ebenso vom Kauf ausgeschlossen wie der Ze
hengänger, das ist bas Aufnehmen des Fußes nach
innen. Will man ein Pferd auf korrekten Gang
prüfen, dann sehe man zuerst auf die Kniebewe
gung, dann, wie die Füße angesetzt werden. Der
Gang des Pferdes muß gerade sein, beiderseits
müssen sich die Füße in der Bewegung decken.
Ich habe hiermit kurz angegeben, wie man an
ein Pferd herantritt und es beurteilt. Aus einem
Buch lernt man es nicht. Nur durch eigenes Be
obachten und nach langjähriger Uebung lernt man
den Zucht- und Geldwert des Pferdes richtig ein
schätzen. Herr Loeptin-Honigsee, ein Mann, der in
unserer Gegend als Pferdekenner galt, sagte einst
zu mir: „Es gibt unter uns Bauern wenig Leute,
die eine Remonte richtig beurteilen können." Das
war zu einer Zeit, wo noch die meisten Pferde zu
anderen Zwecken in unserer Gegend verkauft wur
den. Heute hat das Wagenpferd die Straße dem
Auto überlassen müssen. Die Aufzucht des Reit
pferdes ist jetzt ton- und preisangebend. Das Mili
tärpferd wird im Alter von drei Jahren bis zu 1,83
Meter Stockmaß gekauft. Es ist auch die richtige
Größe für gute Warmblutzuchtstuten.
Die Znchtstute
muß sein ivie die Remonte: geschlossen im Körper,
viel Boden deckend, gerade im Gang, stark im
Sprunggelenk, kurz und stark im Röhrbein. In Zu
kunft werden auch die Züchter in den Marschen sich
wie wir auf Remontezucht verlegen. Wie in den
alten Provinzen Preußens werden wir jetzt das
gleiche Ziel verfolgen. Die Leitung der Verkaufs
stelle Elmshorn liegt in besten Händen. Herr Dir.
Peters ist ein guter Pferdekenner, der seit einigen
Jahren schon den Ankauf guter Mtlitärpferde mit
bestem Erfolg betreibt. Ich halte es für ebenso not
wendig, der Verkaussgenossenschast betzutreten wie
dem Verbände der Pferdezuchtvereine. Durch Zu
sammenstellen und Verkauf einer Auslese bester
Remouten ist der Zucht im allgemeinen sehr ge
dient. Wesentlich wird dadurch der Ruf nach guten
Pferden in unserer Provinz gefördert.
Hinsichtlich der Aufzucht der Pferde sei noch
kurz der Weidegang gestreift. Bisweilen sieht man
auf kleinen Koppeln nur Füllen weiden. Falls die
selben den ganzen Sommer dort bleiben, er
leiden die jungen Tiere Schaden in ihrer Entwick
lung. Es stellen sich aus Mangel an Kalk Fehle«
ein, die schlimme Folgen haben, so z. B. oftmals
die sog. O-Beine. Die Pferde laden nämlich ihren
Mist an einzelnen Stellen ab. Diese von unS
Bauern als Friedhöfe bezeichneten Plätze werden
immer größer, die Flächen zum Gräsen dagegen
immer kleiner. Um eine Weide richtig auszunutzen,
rechnet man mindestens fünf Stück Hornvieh oder
zirka 40—50 Ztr. Lebendgewicht auf ein Füllen. ES
kommt also sehr darauf an, wie man eine Weide
mit Vieh bejagt.
Eine Dauerweide, regelmäßig in Abständen von
zwei bis drei Jahren gekalkt und gedüngt, bringt
Füllen und Jungrinder mit gutem Knochengerüst.
Steht einem keine Dauerweide eigens zur Verfü
gung, so lasse man die Füllen im Weidegang den
Milchkühen folgen.
Ich schließe meine Ausführungen mit der Bitte:
Schenkt auch in Zukunft der Pferdezucht die größte
Beachtung. Das Pferd ist der treue Helfer in der
Landwirtschaft, es verdient wahrhaftig gute Pflege
und liebevolle Behandlung.
Zuschuß 29 Kronen je ha
Auf der Jahresversammlung jütischer Landwirt
schaftsvereine in Aarhus berichtete der Konsulent
Kvist Christensen über die Wirtschaftsberechnung, die
sich auf 1807 Besitze in 46 Kreisen erstreckt hat, zu
meist Höfe im östlichen fruchtbaren Teil des Lan
des von einer Durchschnittsgröße von 40 Hektar.
Die Berechnung geht davon aus, daß bas in der
Landwirtschaft angelegte Kapital im letzten Jahr
auf den Hektar um 84 Kronen verringert worden
ist, wovon die Hälfte auf Entwertung des Vieh
bestandes entfällt. Im Laufe des letzten Jahrfünfts
hat die Verminderung des Landwirtschaftskapitals
227 Kronen auf den Hektar betragen: davon ent
fallen 131 Kronen auf das Betriebskapital. Der
Bruttoertrag betrug 468 gegen 408 Kronen im Vor
jahre. Die Verminderung ist durch die Einschrän
kung der Schweinezucht und -mast verursacht. Die
Betriebsunkosten wurden um 89 Kronen auf den
Hektar gegen das Vorjahr vermindert. Die Ausgabe
für Futtermittel wurde auf 117 gegen 154 Kronen
im Vorjahr verringert, also um 30 vH. Da der
Bruttoertrag irur um 85, die Betriebsunkosten hin
gegen um 39 Kronen sanken, wurde eine Erhöhung
des Nettoertrages um 4 Kronen, nämlich auf 60
Kronen .erzielt. Da ferner die Kosten der Verzin
sung infolge der Verminderung des angelegten
Kapitals um 4 Kronen gesunken sind, verringert«
sich der Fehlbetrag auf den Hektar auf 29 gegen 37
Kronen im Vorjahr. Der Berzinsnngssatz, der im
vorigen Jahr auf 3 vH. errechnet wurde, ist somit
auf 3,8 vH. gestiegen.
Liede auf Skiern. /
Copyright by Prometheus-Verlag Dr.Eichacker,
Gröbenzell bei München.
Nachdruck verboten.
In der Mittelstation Risfelriß stiegen die
meisten Leute aus, aber Alf Eckmann und
seine schöne Begleiterin fuhren weiter zur
Höhe.
Die meisten sahen mit glühenden Augen
hinaus in die gleißende Pracht der winter
lichen Hochgebirgswelt. Kerzengerade wuchte
ten die Felsen empor.
„Dreitausend Meter," sagte eine Stimme.
Grau und schwer stiegen endlich die Mauern
der Bergstation aus dem vier Meter hohen
Schnee.
Thorsen ging sofort ins Hotel und fragte
den Kellner nach Doktor Zack.
„Kommen Sie zur Geburtstagsfeier?"
fragte der Kellner verbindlich.
„Zur Geburtstagsfeier," lächelte Thorsen.
„Ja, wir haben Ihnen einen entzückenden
Raum reserviert, mit einer effeff Aussicht auf
das Raintal und Wettersteinmassiv. Sie wer
den sehen: Zuckersüßes Lokal."
Thorsen folgte dem Kellner in den ersten
Stock. Seitwärts, vom Speisesaal durch eine
kleine, verschlossene Tiktierkabine getrennt,
lag das Zimmer mit der prachtvollen Aus
sicht.
Als Thorsen die schwere Türe hinter sich
schließen wollte, drängte sich der dicke Ber
liner noch herein.
„Gestatten Sie, Thorsen," sagte er, „lassen
Sie mich auch herein. Bitte sperren Sie ab.
Alle sieben Herren sind schon hier. Wir wer
de» gleich beginnen. Bitte nehmen Sie
Platz."
Neun Herren setzten sich um den Tisch, an
dessen Schmalseite der Berliner Platz nahm.
Er sah nun durchaus nicht mehr komisch aus
und sprach auch keinen Berliner Jargon mehr.
„Meine Herren," begann er kühl und ge
schäftsmäßig und ließ seine Augen rund um
den Tisch gleiten, fischhaft kalt, „Sie wissen,
daß unsere Transaktion diesmal bei erhöhtem
Risiko eine bedeutendere Kapitalanlage
nötig macht als gewöhnlich. Ich habe Sie
hergebeten, um feststellen zu können, wie weit
wir uns den Vorschlägen Thorsens gegenüber
zustimmend verhalten wollen und bitte Sie
nun, Thorsen, uns nochmals eine kleine,
schematische Uebersicht zu geben. Aber kurz,
bitte!"
Roman von Lyonel Insterberg.
Ein schlanker, eleganter Herr klemmte sein
Monokel ins Auge und fragte:
„Gestatte, Zack, ich möchte von Thorsen noch
wissen, ob er etwas mit Geheimrat von Herrn
zu tun hat. Ich weiß nicht, ob dir, respektive
den Herren bekannt ist, daß Herr v. Herm in
Garmisch weilt. Er wohnt ebenso wie Thorsen
im Alpenhof. Ich finde das beachtenswert."
„Nun, Thorsen?" fragte Zack.
Thorsen sah sich um, blickte der Reihe nach in
die kalten, harten Gesichter, lächelte und sagte
nebenhin:
„Ich habe mit ihm Geschäfte."
„Was für Geschäfte denn, Thorsen?"
„Aber meine Herren! Was sür Geschäfte
macht Thorsen? Wissen Sie es denn nicht?
Aber sprechen wir nicht darüber. Ich bin ja
von Ihnen nicht auf Lebenszeit und nicht
ausschließlich für Ihre Zwecke engagiert. Sie
müssen schon zufrieden sein, wenn ich nicht
gleichzeitig für die Konkurrenz arbeite. Aber
zur Konkurrenz zählen Sie doch wohl hoffent
lich den Geheimrat von Herm nicht."
„Ja, Thorsen, Sie müssen schon gestatten,
daß wir diese Geschichte bedenklich finden."
„Bitte, ich kann gehen."
„Oh, wie schnell verletzt!" Hohn troff aus
Zacks breitem Mund. „Sie müssen doch ein
sehen, daß eine gewisie — ich möchte beinahe
sagen: moralische, aber das klingt lächerlich,
nicht wahr — also daß eine gewisse Sicher
stellung für unser Geld von Ihnen verlangt
werden kann. Dies ist doch nur billig. Schließ
lich tragen doch unsere Firmen ihr Geld zu
Markte."
„Ich meine Haut, Doktor Zack, und die ist
mir bedeutend wichtiger als all Ihr Geld.
Außerdem bin ich doch auch an Ihren Firmen
interessiert, denn schließlich will ich ja ver
dienen, und das kann ich nur, wenn ich Ihnen
Erfolge vorweisen kann. Meine bisherigen
Erfolge müssen Ihnen für meine Zuverlässig
keit bürgen."
„Tja . . ."
„Sie bieten mir nicht so viel, daß ich alle
anderen Geschäfte in den Wind schlagen kann.
Sie müssen sich mit der Versicherung zufrieden
geben, daß ich innerhalb unserer Konvention
Ihnen ganz gehöre, außerhalb derselben —
gar nicht. Ich verlange aber nun im Hinblick
auf die fortwährenden Angriffe einzelner
Herren eine feste Zusicherung, daß jede Be-
schnüffelung meiner Tätigkeit von nun an
aufhört. Ich bitte zu bedenken, daß diese Zu.
sicherung überhaupt Voraussetzung für meine
weitere Mitarbeit ist."
„Ich möchte nur noch etwas bemerken: Sie
sind sich jedenfalls darüber klar, daß Ihre
Beschäftigung und Ihre Tätigkeit für Herrn
von Herm zum Beispiel, daß diese die Ge-
fahrenkurve für Sie bedeutend steigen läßt
und infolgedeffen für uns das Rsiko . . ."
„Ich verstehe nicht ganz."
„Nun, Sie müssen doch zugeben, daß Sie
unter diesen Umständen einer Verhaftung
leichter ausgesetzt sind, als wenn Sie nur für
uns arbeiten würden . . ."
„Einen Erik Thorsen verhaftet man
nicht . .
„Nun, das wollen wir dahingestellt sein
lassen, obivohl ich eingestehe, daß Sie un
gewöhnlich tüchtig sind. Ich habe das Für und
Wider nun aufgezeigt," schloß Zack die Debatte,
„stimmen wir also ab. Bitte heben Sie die
Hand, wenn Sie einverstanden sind, daß
Thorsen die geforderte Zusicherung gegeben
wird."
Alle hoben die Hände, bis auf Dohm, der,
anscheinend ganz in Gedanken versunken, sein
Einglas mit dem Seidentuch reinigte.
„Zufrieden, Thorsen?" fragte Zack.
Thorsen verbeugte sich stumm. Dann sagte
er, laut genug, um am ganzen Tisch gehört zu
werden.: „Ich verstehe Dohm nicht. Warum
arbeitet er überhaupt mit mir? Was hat er
gegen mich. . .?"
„Sie wissen es nicht?" Zack grinste. „Per
sönliche Rivalität, mein Lieber. Eisersuchts-
neurose. Erinnern Sie sich nicht mehr an die
schlanke Europäerin in Heluan, Thorsen?
Mahrholm hieß sie, glaube ich. Er liebte sie
heiß und hätte sie gern geehelicht. Aber da
kamen Sie auf den Plan, und die Kleine war
von Ihnen bezaubert. Das trägt er Ihnen
nach."
„Verzeihen Sie, das ist aber wirklich ein
blöder Witz. Graf Dohm hätte die Dame doch
nie geheiratet."
„Ha, meine Herren, hören Sie es, er zweifelt
an Dohms reellen Absichten! Er glaubt es
nicht, daß dem armen Dohm beinahe das Herz
brach ob des Mißerfolges bei der kleinen
schwarzhaarigen Witwe . . ." Er erstickte fast
im Gelächter.
Alle Herren lachten mit, sogar der Graf ver
zog sein langes Gesicht zu einem mokanten
Grinsen.
„Treiben Sie es nicht zu arg, meine Her
ren," näselte er, „sonst glaubt er es am Ende
wirklich . . .*
Ganz plötzlich, unvermittelt hörte Zack zu
lachen auf und klopfte mit den kurzen, dicken
Fingern energisch auf den Tisch, der mit
Papieren bedeckt war. „Ich bitte um Ruhe.
Wir müssen beginnen." — Jeder der Herren
griff nach seinem Bleistift, rückte den Block
zurecht, um sich Aufzeichnungen zu machen. —
„Thorsen," sagte Zack laut, befehlend. — Thor
sen stand auf. „Diesmal handelt es sich, wie
schon Doktor Zack andeutete, um eine äußerst
delikate Angelegenheit. Und zwar liegen die
Dinge folgendermaßen." Und in längerer
Rede entwickelte Thorsen seinen Plan. Die
Herren lauschten mit gespannter Aufmerksam
keit.
Am Schneeferncr-Platt trainierten die
schwarzen Teufel. Das mächtige Becken war
ein ideales Skiübungsgelände.
(Fortsetzung folgt.)
Ministerpräsident Göring beim Reitturnier.
Nach seiner Rückkehr aus Polen stattete
Ministerpräsident Göring dem Reit- und
Fahrturnier einen Besuch ab. Auf unserem
Bilde überreichte er den Juniorenpreis an die
Siegerin dieses Wettbewerbes der Jüngsten,
eine elfjährige Hallenserin, davor die aller,
jüngste Teilnehmerin, die gerade sechs Jahre
alt ist. Links der Reichssportführer v. Tscham-
mer-Osten.