Die große Staatsjagd von B?alowjefch.
Die ersten Bilder von dem Jagdbesuch des preußischen Ministerpräsidenten Göring beim
polnischen Staatspräsidenten:
Ministerpräsident Göring und Staatspräsident Moscicki im Jagdwagen.
Der 30. Januar in der ReichrhauptRadt.
Einer der riesigen Betriebsappelle, in denen der deutsche Arbeiter der Macht-
crgrcifiing vor zwei Jahren gedachte. (Die Aufnahme stammt aus den AEG.-
Werken in Berlin-Obcrschöneweidc.)
Ministerpräsident Göring auf dem Anstand im Urwald von Bialowjesch.
we Bolrervunovvetegierte Tibor
v. Eckardt, der die Vertretung Ungarns beim
Völkerbund niedergelegt hat. Dadurch hat die
innerpolitische Krise in Ungarn eine weitere
Verschärfung erfahren. Bekanntlich steht die
Partei der unabhängigen Klcinlandwirte
unter Führung Tibor v. Eckardts zur Regie
rung in Opposition.
Ter Kommxuouur oes ^^y:«pt,a)en Dorfes.
Der Leiter des Gaues III im Fachamt für
Leichtathletik, Hauptmann a. D. Fürstner, ist
zum Kommandanten des Olympischen Dorfes
in Döberitz ernannt worden, in dem bekannt
lich die Teilnehmer an den nächstjährigen
Olympischen Spielen Unterkunft beziehen
werden.
Schleswig-Holsteinischer WirLschastsdienst
Mühlenverarbeitungs-Quole
Die Verarbeitungsquote wird für den Monat
Februar 1935 auf 4 vH. des Roggenverarbeitungs-
kontingents von 8 vH. des Weizenverarbeitungs
kontingents festgesetzt.
Denjenigen Mühlen, denen nnr Naturkraft zur
Verfügung steht und ein Jahreskontingent von
nicht mehr als insgesamt 3000 Tonnen Roggen
und Weizen erteilt ist, sowie den Mühlen bis zu
5 Tonnen Tageshöchstleistungsfähigkeit, die infolge
Saisonarbeit in der Landwirtschaft ihre Vermahlung
nicht gleichmäßig auf alle Monate des Jahres ver
teilen können, sind bekanntlich für die Zeit vom
1. Dezember 1984 bis 28. Februar 1935 25 vH. bei
Roggen und 30 vH. bei Weizen von ihrem Jahres
verarbeitungskontingent zur Vermahlung freigege
ben worben, ohne Festsetzung einer bestimmten
Menge für einen Monat. Diese Erleichterung wird
dadurch nicht berührt, daß für alle übrrgen Mühlen
nunmehr für den gleichen Zeitraum insgesamt bei
Roggen nur 17 vH. und bei Weizen nur 28 vH. des
Verarbeitungskontingents freigegeben worden sind.
Verarbeitung von Brotgetreide
sttr Selbstversorger
Die gegen Bar- und Naturallohn zugelassene
Verarbeitung von Brotgetreide für Selbstversorger
und Deputatempfänger für deren eigenen Wirt
schaftsbedarf darf grundsätzlich nur in der Weise
erfolgen, daß das Brotgetreide von den Selbstver
sorgern oder Deputatempfängern in die Mühle ge
bracht und das Erzeugnis aus Roggen oder Weizen
dort wieder in Empfang genommen wird.
Für den Betrieb von Umtauschstellen gilt folgen
des: Soll der Umtausch von Brotgetreide an einer
anderen Stelle wie z. B. in Niederlagen, Filialen
oder ähnlichen selbständigen oder unselbständigen
Umtauschstellen erfolgen, so bedarf die Mühle hierzu
der Genehmigung der Wirtschaftlichen Vereinigung.
Als genehmigungspflichtige Umtauschstellen gelten
auch die beweglichen und unbeweglichen Sauunel-
oder Verteilungsstellen, insbesondere auch die so
genannten Bettelwagen.
Der Antrag auf Genehmigung welcher bei der
zuständigen Bezirksgruppe einzureichen ist, hat nur
Aussicht auf Erfolg, wenn die hierfür von der
Wirtschaftlichen Vereinigung aufgestellten Bedin
gungen nachweisbar vorliegen.
Stickstosspreise
Der Reichskommissar für Preisüberwachung teilt
mit: Aufgrund der in den letzten Tagen mit dem
Reichs- und preußischen Minister für Ernährung
und Landwirtschaft, dem Reichsnährstand und dem
Stickstoffsyndikat gepflogenen Verhandlungen ist
folgendes festgesetzt:
Mit sofortiger Wirkung wird für den Rest des i
Düngejahres ein Sonderabschlag auf den Stickstoff- j
preis gewährt: er beträgt für Stickstoffdünger fünf
Pfennige, für Kalkstickstosf drei Pfennige je Kilo
gramm Stickstoff. Dies bedeutet im Durchschnitt
eine Preisermäßigung um etwa 7 vH.
Um die Abnehmer der zu Dezember- und Januar-
Preisen vom Stickstoffsyndikat bezogenen Dünge
mittel vor unmittelbaren Verlusten zu schützen, ge
währt das Stickstoffsyndikat auf diese Mengen in
soweit eine Vergütung, als der Februarpreis ab
züglich des Sonderabschlages unter den Dezember-
und Januarpreisen liegt. Darüber hinaus wird
eine Rückvergütung nicht gewährt. Im Zusammen
hang hiermit wird die Barzahlungsvergütung auf
1,5 vH. festgesetzt.
Der Schlutzschein-Zwang und die Meldepflicht
für Kartoffelslocken-Hersteller
Im Geschäftsverkehr mit Kartoffelflocken hat je
der durch den Hersteller vorgenommene Verkauf auf
Grund des Schlußscheines zu erfolgen. Der Schluß
schein ist vom Kartoffelflockenhersteller auszustellen.
Für die im Lohntrocknungsverfahren hergestellten
Kartoffelslocken gilt der für Kartoffelflocken bei
Verkauf durch den Hersteller festgesetzte Preis.
Sämtliche von einer Fabrik hergestellten Kartoffel
flocken unterliegen der Meldepflicht.
Pioniere der Schleswiger Kaltblutzucht
Die Schleswiger Hengsthalterschaft hatte während
der am 21. bis 23. Januar 1935 in Schleswig abge
haltenen Körung Gelegenheit, ein in Züchterkreisen
besonders denkwürdiges Ereignis zu begehen. Die
über ihren eigenen Wirkungskreis weit hinaus be
kannte Familie N. Jochimsen, Bredstedt, die seit
Generationen, größtenteils in Gemeinschaft mit
dem Bruder I. Jochimsen, Soholmbrück, die Hal
tung von Schleswiger Hengsten betrieben hat, er
hielt hier ihren 100. Hengst angekört. Der Name
Jochimsen ist mit der Entwicklung der heimischen
Kaltblntzucht stets auf das engste verbunden ge
wesen. Als ein besonderes Verdienst der Gebrüder
Jochimsen muß hervorgehoben werden, baß sie stets
darauf Bedacht genommen haben, dem schleswig
holsteinischen Bauern erstklassige Vatertiere für die
Fohlenerzeugnng zur Verfügung zu stellen.
Schleswiger Pferde in Hamburg
Die Schleswiger Kaltblutzucht wird auf der Aus
stellung des Reichsnährstandes 1935 in Hamburg
mit 18 Pferden vertreten sein. Die Vorbereitungen
hierzu werden im Zuchtgebiet in diesen Tagen in
Angriff genommen. Nach Aufforderung haben sich
die Besitzer von insgesamt 86 Pferden bereit erklärt,
ihre Tiere für diesen Zweck zur Verfügung zu
stellen. Die erste Musterung der gemeldeten Pferde
durch eine besondere Fachkommission wird am
5., 6. und 7. Februar 1935 vonstatten gehen.
28 Kilometer Reichsautvbahnen
wurden im Dezember 1934 neu in Bau genommen,
so daß nunmehr seit Beginn der Arbeiten 1191
Kilometer in Bearbeitung sind. Bei den Unterneh
mern waren 80 294 gegen 83 868 Personen im Vor
monat beschäftigt. An Fahrbahndecken wurden im
Dezember verlegt: 32 978 Quadratmeter Betondecke,
48150 Quadratmeter Schwarzdecke und 5525 Qua
dratmeter Pflasterdecke. An Ausgaben sind im De
zember 1934 44,3 Mill. M.M und insgesamt sei Be
ginn des Baues bis Ende Dezember 1934 201,9 Mill.
verrechnet worden. Verfügt worden ist insge
samt bis Ende Dezember 1934 über 361,9 Mill. &Jl,
wovon 312,3 Mill. MJl auf Unternehmerarbeiten
entfallen. Dagegen sind an Einnahmen insgesamt
seit Beginn des Baues bis Ende 1934 nur 3,0 Mill.
âE verrechnet worden. Der Personalbestand bei
den Geschäftsstellen der Reichsautobahnen betrug
im Dezember 1984 4260 gegen 4100 Köpfe im No
vember. Die Vermehrung ist auf Arbeitssteigerung
zurückzuführen. Mit den bei den Unternehmern be
schäftigten Arbeitern waren unmittelbar bei den
Reichsautovahnen im Dezember 84 554 gegen 87 968
Personen im November beschäftigt.
Die Rcichskeunziffer für die Lebenshaltungskosten
beträgt im Durchschnitt Januar 1935 122,4 <1918/14
gleich 100): sic ist somit um 0,2 vH. höher als im
Vormonat. Die Kennziffer für Ernährung hat sich
hauptsächlich infolge höherer Preise für Gemüse um
0,3 vH. auf 119.4 erhöht. Die Kennziffer für Be
kleidung ist um 0,6 vH. auf 116,8 und die Kennziffer
für Heizung und Beleuchtung um 0,1 vH. auf 127,6
gestiegen. Die Kennziffer für Wohnung (121,2) und
die Kennziffer für „Verschiedenes" (140,4) sind un
verändert geblieben.
Hambnrger Bntterwochenbericht vom 31. Jannar
In der letzten Woche gestaltete sich der Handel
zwar ruhig, aber ohne wesentliche Aenderung. Die
Jnventurkäufe bringen stets eine gewisse Einschrän
kung mit sich, die in erster Linie auf den Lebens
mittelmarkt drückt. Mit Beginn des neuen Monats
pflegt meistens eine Besserung einzusetzen und
wenn nicht alles trügt, sind auch kn diesem Jahre
die Aussichten nicht schlecht, zumal die Produktion
in normalen Grenzen bleiben wird. — An den in
ländischen Plätzen war der Absatz zufriedenstellend:
nur vereinzelt lagen Angebote vor, die aber preis
lich nicht so günstig lauteten, — Die ausländischen
Märkte liegen keinesfalls schlechter: Dänemark
konnte zum Teil etwas höhere Preise in England
erzielen. Die Notierung in Kopenhagen wurde
demgemäß heute um zwei Kronen auf 204 Kronen
erhöht, während die staatliche Abgabe ganz in Fort
fall kam. — Bon Letten und Finnen wurden Klei
nigkeiten gehandelt, soweit die Forderungen an
nehmbar waren, während russische Butter weiterhin
das bisherige Interesse beansprucht.
Der Marktbeobachter
Wöchentlicher Marktbericht der Verbindungsstelle
Hamburg der H.-A. Il des Reichsnährstandes
vom 36. Januar 1935.
Auf dem Getreidemarkt zeigte sich für das Mo
natsende typische Zurückhaltung auf beiden Seiten.
Immerhin war Brotgetreide weit über den Be
darf angeboten. Für den herauskommenden Weizen
war das Interesse verhältnismäßig gering, wäh
rend für Roggen einige Nachfrage aufkam, so daß
in der letztgenannten Getreideart einige Umsähe
zu verzeichnen waren. Für Futtergetreide war die
Nachfrage unverändert groß. Hafer konnte nur bet
Gegengabe von ölhaltigen Futtermitteln erworben
werden. Für Saatzwecke war auch so annähernd
genügend Ware angeboten. An Futtergerste im
freien Verkehr fehlte es. Jedoch erfolgten in ein
zelnen Gegenden wiederum kleine Zuteilungen, so
daß hier vorerst der Bedarf gedeckt werden konnte.
Futtermittel (ölhaltig) wurden nicht zugeteilt, so
daß die vorhandene Nachfrage nicht restlos gedeckt
werden konnte. Der Umsatz an leichten Futter
mitteln bewegte sich nur in beschränkten Grenzen.
Unter anderm kam etwas Jnlandsklee zur Ver
teilung.
Nachdem die Bestände des Winterhilfswerks an
Kartoffeln zum größten Teil zur Verteilung ge
langt sind, ist das Kartoffelgeschüft im Begriff, sich
etwas reger zu gestalten. Das Angebot war aus
reichend und der Nachirage entsprechend. Das In
teresse richtete sich vorwiegend auf Spezialsorten wie
Preußen, Julinieren u. ä., die nur in beschränk
ten Mengen zur Verfügung standen.
Für Eier trat keine grundlegende Veränderung
ein. Die erhoffte weitere Zunahme der Legetätig
keit blieb jedoch infolge des inzwischen eingetre
tenen Frostwetters noch aus. Trotzdem war es
möglich, den vorhandenen Bedarf mit der z. Zt. an
fallenden frischen Ware, unterstützt durch etwas
Kühlhaus- und Auslandsherkunft, zu decken. Der
Gesamtverbrauch beschränkte sich vergleichsweise auf
Minimale Mengen. Auch in der nächsten Woche ist
mit einer Aenderung der Lage kaum zu rechnen.
Infolge des Witterungsumschlages vor einigen
Tagen machte sich auf den Fleischmärkten sogleich
eine gewisse Erleichterung bemerkbar. Die für den
Dienstagmarkt gemeldete Auftriebsziffer war bei
weitem zu hoch, so daß der Marktbeauftragte nur
etwa zwei Drittel der Tiere zulassen konnte. Diese
gut 6000 Schweine wurden dann im Gegensatz zu
Freitag der Vorwoche leicht aufgenommen, nicht
zuletzt trugen die entschlossenen Käufe von vorwie
gend fetten Tieren seitens der Reichsstelle dazu
bei, daß die Preiseinbußen der letzten Zeit wieder
aufgeholt werden konnten. — Auch Kälber waren
weitaus über den Bedarf gemeldet. Die Zulassun
gen erfolgten im ähnlichen Verhältnis wie bei
Schweinen. Nur auf diese Weise war es möglich,
daß für Kälber eine Behauptung der Preise erzielt
wurde. — Für Rindfleisch wirkte sich die Belebung
des Marktes am günstigsten aus, so daß bei einer
Zulassung von etwa 1800—2000 Tieren mit einem
angenehmen Marktverlauf und entsprechenden Er
lösen zu rechnen ist. — Für Schafe dürften 'sich die
Verhältnisse ähnlich gestalten.
Die Buttererzeugung bewegte sich etwa auf der
Höhe der Vorwoche und zeigte eher eine geringe
Abnahme als die gewünschte Zunahme. Trotzdem
reichten angesichts des z. Zt. geringen Verbrauchs
die Eingänge aus dem hiesigen Versorgungsgebiet
nahezu aus. um den Bedarf zu decken. Zusätzlich
fanden nur ganz geringe Posten frischer Ware aus
anderen Bersorgungsbezirken sowie auS dem Aus-
lande hier Aufnahme. Der Verbrauch war ebenso
wie für Eier auch für Butter und Käse vergleichs
weise außergewöhnlich gering, weil z. Zt. die Aus
verkäufe die Kaufkraft der Bevölkerung außer«
ordentlich stark beansprucht.