Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 1)

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der Lotterie, das Ereignis, auf das ganz 
Spanien am Neujahrstage mit einer geradezu 
fieberhaften Spannung wartete, in Höhe von 
3A Millionen Peseten, ist auf die Frau des 
gestürzten spanischen Ministerpräsidenten 
Azana gefalle». 
KNS. In der konservativen Zeitung „Jyl- 
landsposten" veröffentlicht der Oberst Jwa-n 
Carstensen einen Aufsatz, in dem er die vom 
Generalstabskapitän Kaalund-Jörgensen in 
der „Militaert Tidskrift" erhobene Forderung 
nach dem Bau einer Grenzbefestigung in Nord- 
schleswig und der Aufstellung einer besonderen 
Grenzbrigaöe als deren Besatzung begrüßt. 
Oberst Carstensen erinnert daran, daß er be 
reits im vorigen Sommer in „Jyllandsposten" 
Achnliches als unbedingt notwendig bezeichnet 
und für eine Grenzbefestigung 2 Mill. Kr., fer 
ner jährlich 3 Mill. Kr. für zwei neue Infante 
rie-Regimenter und eine Artillerie-Abteilung 
sowie die Schaffung einer Luftflotte von 50 
Flugzeugen und 25 Reserveflugzeugen für das 
Grenzland gefordert hat. Zur Unterstützung 
dieses Planes führt Oberst Carstenscn einen 
Artikel aus der französischen „Revue de öeux 
Mondes" an, in dem von der Bedrohung des 
friedlichen Frankreich durch Deutschlands an 
geblich übermächtige Machtmittel die Rede ist. 
Oberst Carstensen meint, dieser französische Ar 
tikel beweise, wie notwendig es um des nach 
barlichen Friedens willen sei, daß Deutschland 
nicht zu befürchten brauche, es könnte Däne 
mark an Willen und Macht fehlen, seine Grenze 
zu sichern, wie seine Hauptstadt, seine Fahr 
wasser und Küsten zu schützen. 1914 hätte 
Deutschland seine Nordgrenze nur entblößt, 
weil cs jeden Mann an der Westfront brauchte 
und weil es wußte, daß Dänemark seine dama 
ligen Neutralitätsaufgaben lösen konnte. Jetzt 
aber habe Deutschland außer überschüssigen 
Kräften mit seinem Fliegerkorps und seinen 
mechanisierten Abteilungen Mittel für eine 
schnelle Besetzung eines sekundär „unverteidig 
ten" Staats, bevor andere Staaten eingreifen 
und diese gegen Deutschland ausnutzen könn 
ten. Die deutsche Nachbarschaft erfordere daher, 
daß Dänemark baldigst seine Grenze sichere 
durch die erforderliche Befestigung und Be 
wachung zum Schutz des Friedens. 
Ter neue dänische Truppen-Uebnngsplatz 
Seegaard. 
KNS. Als Stützpunkt des beim Gut See 
gaard, halbwegs zwischen Flensburg und 
Apenrade, einzurichtenden Truppen-Uebungs- 
platzes wird am 20. Januar der Gutshof mit 
einer ständigen Besatzung von einer halben 
Kompagnie Infanterie belegt, wozu später 
eine Kavallerieabteilung kommen wird. Das 
alte Herrenhaus wird zur Zeit unter der Lei 
tung von Offizieren der Heeres-Bauabteilung 
umgebaut, um als Unterkunft des Offizier- 
korps zu dienen. Als Lagerkommandant wird 
auch der Kapitänleutnant Möller, bisher 
Adjutant des kommandierenden Generals der 
dänischen Armee, dort Wohnung nehmen. Tie 
Mannschaften werden zunächst in den Stal 
lungen und Scheunen untergebracht. Später 
soll im Gutsgarten eine Kaserne gebaut wer 
den. Auf dem Uebungsplatz soll ein Schietz- 
stand gebaut werden und, wie verlautet, wird 
auch Artillerie dort Geländeschicßen abhal 
ten sollen. 
in 
KNS. Die Kopenhagener Zeitungen berich 
ten, daß in aller Stille in Dänemark eine Or 
ganisation gebildet worden ist, die sich „der 
freiwillige Luftmeldedienst" nennt. Aufgabe 
der Organisation ist, im Falle von Kriegs 
gefahr in allen Gegenden des Landes nach 
feindlichen Flugzeugen Ausschau zu halten. 
Im ganzen Laude ist ein Netz von Luftmeldc- 
posten und Luftmeldezentralen gegründet wor 
den. Jeder Luftmeldeposten wird von 12 zi 
vilen Frauen oder Männern versehen. In 
Fällen, wo der Dienst in Aktion treten soll, 
arbeiten diese 12 Wachtposten in vier Schichten 
zu je drei Stunden. Tie Posten sind an Stellen 
eingerichtet worden, wo gute Aussicht- und 
Horchverhältnisse vorhanden sind. Jeder Posten- 
besitz Fernsprecher, die in direkter Verbindung 
mit der nächsten Luftmeldezentrale stehen, und 
die verschiedenen Zentralen haben wiederum 
Verbindung mit der militärischen Luftwehr 
zentrale. Sobald ein Meldeposten ein Flug 
zeug sieht oder bei Nacht ein solches hört, soll 
die nächste Zentrale benachrichtigt werden. 
Diese läßt die Meldung an die militärische 
Zentrale weitergehen, worauf diese durch ein 
Zusammenstellen der verschiedenen Meldungen 
imstande ist, den Weg des Flugzeuges zu ver 
folgen und evtl, das Ziel ausfindig zu machen, 
worauf Sicherheits- oder Schutzmaßnahmen für 
die zivile Bevölkerung getroffen werden. Der 
freiwillige Luftmeldedienst ist vom Wehrmini 
ster Stauning anerkannt worden. 
Thronrede des Königs nm Schweden. 
volljähriges Jubiläum 
des schwedischen Reichstags. 
KNS. Die beiden Kammern des schwedischen 
Reichstages traten am Donnerstag zu ihrer 
ordentlichen Tagung zusammen. Ter schwe 
dische Reichstag kann in diesem Jahre auf sein 
volljähriges Bestehen zurückblicken, welches 
Jubiläum zum Frühjahr mit großen Festlich 
reiten gefeiert werden wird. Die Gedächtnis 
se werden sowohl in Stockholm als auch in 
Arboga, wo sich der erste schwedische Reichstag 
am 13. Januar 1435 unter der Leitung Engel 
Engelbrechtssons versammelte, stattfinden. 
Der schwedische Reichstag wurde Freitag 
mittag feierlich von König Gustav V. eröffnet. 
In seiner Thronrede erinnerte der König an 
das 500jährige Bestehen des Reichstages. Die 
außenpolitische Lage Schwedens berührte er nur 
mit folgendem Satz: „Schwedens Verhältnis 
zu fremden Mächten ist gut." Im übrigen wies 
er auf die im letzten Jahr erfolgte Besserung 
der Wirtschaftslage hin. Er unterstrich dabei 
aber, daß noch weitgehende Maßnahmen zur 
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur 
Stützung der Landwirtschaft, der Forstwirt 
schaft und der Fischerei getroffen werden müß 
ten. 
Aus dem Haushaltsplan, der von der Regie 
rung vorgelegt wurde, geht hervor, daß er in 
Einnahmen und Ausgaben mit einem um 40.9 
Millionen Kronen niedrigeren Betrag als im 
Vorjahre abschließt. Etivas erhöht wurden die 
Mittel für die Landesverteidigung. Besonders 
soll die Organisation der Luftwaffe noch ver 
bessert werden, um den schon 1925 durch Reichs- 
tagsbeschluß aufgestellten Aufbauplan nun 
mehr vollständig zu erfüllen. Größere Be 
trüge sind ferner vorgesehen zur Elektrifizie 
rung weiterer Eisenbahnlinien und zum Bau 
einer Ueberlandleitung, durch die der Ueber- 
schuß an elektrischer Kraft in Nordschweden dem 
mittleren und südlicheren Teil des Landes 
nutzbar gemacht werden soll. 
§r. Blnri in SļiMà 
Am Donnerstagabend las der Präsident der 
Reichsschrifttumkammer, Dr. Hans Fried 
rich B l u n ck als Gast des Deutschen Kul 
turbundes in Stockholm aus eigenen Werken 
vor. Der geräumige Saal war dicht gefüllt. Tie 
Deutsche Gesandtschaft war mit dem Gesandten 
Prinz zu Wied an der Spitze fast vollständig 
vertreten. Ferner sah man namhafte Vertreter 
des Geisteslebens der schwedischen Hauptstadt, 
schwedische und deutsche Pressevertreter sowie 
zahlreiche Mitglieder des Deutschen Kultur 
bundes und der deutschen Kolonie. Der Dich 
ter las einiges aus den Schicksalsgedichten, 
einige Balladen und vor allen Dingen Sagen 
und Märchen vor. Gerade der Stoff, aus dem 
die letzten geschaffen wurden, seien, wie der 
Dichter noch hervorhob, besonders geeignet, die 
nordische und deutsche Welt des Geistes als ein 
zusammengehöriges Ganzes zu betrachten. 
Für diese köstliche Stun.de, die der Dichter der 
aufmerksam und andächtig tauschenden Zuhö 
rerschaft in so freigebiger Weise bereitet hat, 
hat sie ihm mit herzlichem und brausendem 
Beifall gedankt und noch das humorvolle Ge- 
dichtchen in niederrhcinischer Mundart vom 
Mönch und der Frau Holle als Zugabe abge 
rungen. Der Vorsitzende des Deutschen Kul 
turbundes, Gr titter, der den Dichter be 
grüßt hatte, dankte ihm mit warmen Worten 
und hat ihn, die Grüße der Deutschen aus 
Stockholm.für die Heimat und besonders für 
das Saarland entgegenzunehmen. Am gleichen 
sage veranstaltete der deutsche Gesandte 
Prinz zu Wied ein Frühstück zu Ehren des 
deutschen Dichters, an dem auch Vertreter der 
schwedischen Wissenschaft und Kulturwelt teil 
genommen haben. 
ĢM im 0ptei, AügW in der MM. 
Sonst wird im Leben eigentlich nur von 
Glück in der Liebe und vom Unglück im Spiel 
gesprochen. Jetzt aber besitzen wir einen un 
zweideutigen Beweis, daß das Glück im Spiel 
in einem ursächlichen Zusammenhang mit dem 
Unglück in der Politik zu stehen scheint. Ganz 
Spanien ist außer sich: Ter große Haupttreffer 
Eine phantastische Summe für das arme 
spanische Volk: 8‘A Millionen Peseten, die die 
Spielleidenschaft beinahe zu einem Laster ge 
macht hat. Die Frau Azana ist unzweifelhaft 
jetzt die populärste Frau in Spanien. Vor 
wenigen Tagen noch entließ man den der Be 
teiligung am spanischen Marxistenaufstand 
verdächtigen Azana aus dem Gefängnis. Sein 
Sohn sitzt heute noch drin. Aber die Mutter 
gewinnt über Nacht ein Millionenvermögen! 
So wechselt das Glück. Welch ein Stoff für alle 
spanischen Sensationsblätter . . . 
KemmnmWche Propaganda 
Ui E üMMMMtl manuC. 
DNB. Washington, 12. Jan. (Eig. Funkm.) 
Konteradmiral Woodward, der der amerikani- 
schen Marineleitung angehört, besprach in 
einem Vortrag aucy die tommunistische Pro 
paganda in der amerikanischen Kriegsmarine. 
Diese Propaganda, so sagte er, sei zu einer 
Wirklichen Bedrohung der nationalen Vertei 
digung geworden. Sie habe einen Umfang an 
genommen, der große Besorgnis verursache, 
blicht nur die amerikanischen Marinestationen, 
sondern auch die Schiffe fremder Mächte, die 
zu Besuch in Amerika weilten, seien die Ziel- 
scheioen einer systematischen Verteilung auf 
rührerischer Flugblätter. In den Wersten der 
Marine werden das Marineperjonal und die 
Zivilarbecter so sehr in kommunistischem 
Sinne bearbeitet, daß man die Sabotage des 
Kriegsschiffbaues befürchten müsse. 
Tcüs hau! Ilngplätze ans den temm 
Amerikanische Intervention in der Mandats 
frage gegen Japan. 
TD. Berlin. Tie Korrespondenz der Deut 
schen Kvloniargeiellschaft meldet: 
Die Mandatvrvmmiision des Völkerbundes 
hat den Bericht liver die Verwaltung der un 
ter japanischem Mandat, stehenden deutschen 
Südseeinseln entgegengenommen und eine 
Reihe von Fragen an den japanischen Vertre 
ter gerichtet, die bezeichnend sind für die Poli 
tik, die Japan in der Südsee verfolgt. Es han 
delt sich hauptsächlich um Fragen, die sich aus 
die Anlage von Kriezshäseu und Flugftatio- 
neu auf den Südseeiü,eln beziehen. Der Vor 
sitzende der Mandatskommission, Marquis 
Thevdoli, wünschte u. a. eine Erklärung darü 
ber, aus welchem Grunde Japan den Schiffen 
anderer Nationen die Erlaubnis zum Anlau 
fen der Häsen der Südseeinseln verweigere. 
Ter japanische Vertreter, Mr. Jto, gab die un 
befriedigende Erklärung ab, der Hafen von 
Saipan auf den Marianen hätte der häufigen 
schweren Stürme wegen im Verlaufe der letz 
ten Jahre erheblich ausgebaut werden müssen. 
Auf die Frage, warum Japan in Saipa« ei 
nen modernen Flughafen errichtet habe, wurde 
von dem japanischen Vertreter ausweichend 
rn unzureichender Weife geantwortet. 
Marquis Thevdoli erklärte darauf in nicht 
mißzuverstehendcr Weise, Japan müsse jeden 
Verdacht, daß die Inseln militärisch ausgebaut 
würden, zerstreuen. Dazu gehöre in erster 
Linie, daß den Schissen aller Nationen der Zu 
gang zu den Inseln geöffnet würde. — In 
Verbindung mit der militärischen Sicherung 
der japanischen Mandatsinseln steht eine Mel 
dung, daß amerikanische Regierungskreise die 
Absicht hätten, in der Frage der Ausübung 
der Mandatsherrschaft gegebenenfalls zu in 
tervenieren. 
SWtor ptn Sdiirndi M ötil MWiltlll 
tts lßkb't'ks ^rìwimt 
Altona, 11. Jan. Die Hitlerjugend der Nord 
mark hielt am 11. Januar eine Gebietsfüh- 
rertagung ab, auf welcher der Reichsjugeud- 
führer Baldur von Schirach die Aufgaben der 
Hitlerjugend-Arbeit im Jähre 1935 bekannt 
gab. 
Tie Führertagung wurde mit einem Ge 
denken des gefallenen Hitlerjuugen Otto Blök- 
ker eingeleitet, an dessen Grab der Führer des 
Gebietes Nordmark, Oberbannführer Kohl- 
meyer, im Aufträge des Reichsjugendführers 
und im Namen der gesamten Führerschaft des 
Gebietes zwei große Kränze niederlegte. 
Am Nachmittag tagten die einzelnen Abtei 
lungen des Gebietes bzw. die Referenten aus 
den Bannen und Jungbannen. Hier wurden 
die Richtlinien und Aufgaben für 1935 dieser 
Abteilungen bekanntgegeben und ihre Durch 
führung besprochen. 
Um 18 Uhr begann die große Führcrtagung 
im Saal des Hotels vor etwa 2000 HJ.-Füh- 
rern. Oberbannführer Kohlmeyer erstat 
tete dann zunächst Bericht über die im ver 
gangenen Jahr geleistete Arbeit. 3000 HJ.- 
Führer sind im Laufe des Jahres in Schn- 
lungslehrgängen und -Lagern ausgebildet 
worden. Der Gebietsführer kündigte zwei 
große Zeltlager für den Sommer 1935 an, in 
denen bis 20 000 Kameraden geschult werden 
sollen. Seine besondere Aufmerksamkeit wird 
er der Betreuung der Jungarbeiterschaft wid 
men. 
Nach den Worten des Gebietsführers betrat 
der Neichsjugendfllhrer unter stürmi 
schem Jubel der HJ.-Führer die Rednertri 
büne. Er gab einen Rückblick, sprach von der 
Jugendbewegung einst und jetzt und fuhr dann 
fort: So, wie ich das Jahr 1934 zum Jahr 
der Schulung erklärte, möchte ich das Jahr >935 
ganz in den Dienst der Ertüchtigung stellen, 
nicht nur der körperlichen, sondern zugleich der 
geistig-seelischen Ertüchtigung. Der Reichs- 
berufSwettkampf wird wiederum als Symbol 
beruflichen Arbeitswillens der jungen Gene 
ration in Erscheinung treten. Weiter muß der 
Gegensatz zwischen den älteren und jüngeren 
Generationen ausgerottet und an seine Stelle 
der Begriff von der Einheit des ganzen Volkes 
gesetzt werden. 
DNB. London, 11. Januar. Die „Evening 
News" kritisiert in ihrem heutigen Leitartikel 
die englische Vorsprache in Berlin und schreibt, 
daß selbst die „Times", die sonst mit Sir John 
Simon durch dick und dünn gehe, die Antwort 
als unvermeidlich bezeichnet habe. Lord No- 
thcrmeres Abendblatt schreibt wörtlich: „Tie 
deutsche Regierung hat den schweren Verdacht, 
daß der Völkerbund irgend einen albernen 
Plan im Schilde führe, um Deutschland mit 
Hilfe des Saargcfchäfts wieder in den Völker 
bund zu kutschieren. Dieser Verdacht hat durch 
die unzeitliche Tätigkeit unseres Auswärtigen 
Amtes neue Nahrung erhalten." 
Ausstellung der SchoļlîsÄen taste. 
Das Regiment der Schottischen Garde (Scots 
Guards), das auf eine dreihundertjährige Ge 
schichte zurückblickt, hat soeben in der englischen 
Hauptstadt eine Ausstellung eröffnet, in der 
etwa 1000 Gegenstände zusammengestellt 
sind, die irgendwie zu dieser Elitetruppe in 
Beziehung gestanden haben bzw. noch stehen. 
Die merkwürdigsten Ausstellungsgegenstände 
sind vermutlich zwei Kühe, „Bella" und 
„Bertha", die während des Krieges im zweiten 
Bataillon Scots Guards „gedient" haben, in 
dem sie in Belgisch-Flandern für die ganze 
Dauer des Krieges den Milchbedarf des Offi 
zierskasinos deckten. Als das Regiment im 
Jahre 1919 seinen Einzug in London hielt, 
wurden auch die beiden Wiederkäuer „Bella" 
und „Bertha" mitgeführt. Nur, daß „Bella" 
und „Bertha" heute nicht mehr am Leben sind,' 
in der Ausstellung zu London sind sie nur in 
vielfacher Verkleinerung, in Silber ausgeführt, 
zu sehen. Ihnen wurde die Ehre einer Be 
sichtigung durch den Herzog von York zuteil, 
dem Inhaber des Regiments. Unweit von den 
Kühen erblickt man einen anderen Vierbeiner, 
der seinen Namen in die Regimentsgeschichte 
eingetragen hat: einen ausgestopften Hund, 
„Bob", der im Jähre 1863 au der Schlacht von 
Jnkerman teilnahm, wo er angeblich eine 
Kriegsauszeichnung erhielt, weil er, wie es 
heißt, hinter den Kanonenkugeln herjagte, die 
zu Boden fielen und auf ebener Erde weitcr- 
rvllten. Man wird daraus weniger auf die 
Tapferkeit „Bobs" schließen dürfen, sich viel 
mehr sagen, daß im Jähre 1863 der Krieg eine 
immerhin verhältnismäßig gemütliche An 
gelegenheit gewesen sein muß. 
(Nach englischen Zeitungen.) 
Eröffnung der WchMMschule. 
DNB. Berlin, 12. Januar. (Eig. Funkmeld.) 
Im Hause der deutschen Presse wurde am Frei 
tagabend feierlich die Reichspresseschule eröff 
net. Der Leiter der Schule, Regierungsrat 
Meyer-Christian, übergab dem Leiter des 
Reichsverbandes der deutschen Presse, Grup 
penführer Weiß, den ersten Kursus des jungen 
Nachwuchses. 
Die Totenmaske Hinderrbnrgs im Zeughaus. 
DNB. Berlin, 12. Januar. Auf Anordnung 
des Führers und Reichskanzlers Hitler ist die 
von dem Bildhauer Thorack abgenommene To 
tenmaske des verewigten Reichspräsidenten 
und Generalfelömarschalls von Hindenburg 
dem Zeughaus überwiesen worden. Sie hat 
ihren würdigen Platz inmitten des Kuppelsaa 
les der Ruhmeshalle gefunden. 
ln wenigen Zeilen. 
Der belgische Minister für öffentliche Ar 
beiten, Landwirtschaft und Mittelstand, van 
Cauwelaert, hat seinen Rücktritt eingereicht, 
der von Ministerpräsident Theunis genehmigt 
wurde. Ban Cauwelaert will volle Handlungs 
freiheit haben, um sich gegen Angriffe, die in 
letzter Zeit im Zusammenhang mit einem Fi 
nanzskandal gegen ihn erhoben wurden, zu 
verteidigen. Der Minister war als Führer der 
katholischen Flamen eine verdienstvolle Per 
sönlichkeit der flämischen Bewegung. 
Der mandschurische Kaiser Puji soll — wie 
gerüchtweise über Peking bekannt wird — 
schwer erkrankt sein. Eine amtliche Bestätigung 
dieser Meldung fehlt bisher. 
Der in Genf tagende Ausschuß der Garan 
tenstaaten für die österreichische Anleihe von 
1923-43 hat gestern unter dem Vorsitz des Ita 
lieners Bianchuni einer inneren Anleihe in 
Oesterreich über 100 Millionen Schilling zu 
gestimmt. 
Wirtschaftlicher Sabotage «nd gegenrevoluti 
onärer Umtriebe werden in Omsk eine Gruppe 
von Ingenieuren und Technikern beschuldigt. 
Diese sollen versucht haben, den Bau von Lo 
komotiven zu verhindern und faschistischen 
Anschauungen zu huldigen. Die Todesstrafe 
oder — als Mindeststrafe — zehn Jahre Ge 
fängnis sind für diese Vergehen vorgesehen. 
Warschau. Am Freitag wurden über 100 
Verhaftungen in den Büros des Berufsver 
bandes der Arbeiter der Holzindustrie vorge 
nommen. Unter den Festgenommenen befinden 
sich 8 seit längerer Zeit gesuchte Schwerverbre 
cher. 
Unter dem tosenden Beifall der HJ.-Führer , _ 
und BDM.-Führerinncn erklärte Baldur von 
Schirach abschließend, daß die Hitler-Jugend ^ U 
den Kampf um die Einheit der deutschen Ju 
gend auch im kommenden Jahre nicht aufgeben 
werde. 
welche an Gallenstein, Gicht, Rheuma, 
Arterienverkaikurtr ,!V!aq&n-,Dariii~ 
und anderen Bcschwc. den leiden, sollten 
unbedingt einen Versuch mit dem von 
altersber bekannten 
Waaninn-Tiüy-Oe! 
machen, das In vielen Füllen hall, wo andere Mittel versagten. Viel# 
Anerkennungsschreiben. Flasche Mk. 0.94, Kap eln Mk. 1. und 2,25, 
Nur is Apotheke». Beitandteile: Oi. terebinth, »als. »mp.
	        
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