Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

Das Hļn und Her w der Abrüstungsfrage. 
Hat Frankreich sich Keffer besonnen? 
DNB. Paris, 31. März. (Eig. Funkmeldung.) 
Interessante Angaben über öie stille Arbeit, 
die öer Quay b'Orsey zur Festlegung des 
französischen Standpunktes in der Abrüstungs 
frage leistet, bringt der „Exelsior". Diesem 
Blatt zufolge soll die französische Antwort auf 
die englische Abrüstungsfrage von öer Vor 
aussetzung ausgehen, daß ein Abrüstungsab 
kommen Frankreich die Möglichkeit lassen 
müsse, jederzeit seine Effektivbestände und 
seine Materialien den Effektivbeständen und 
Materialien Deutschlands anzupassen, und 
zwar unter Berücksichtigung eines Sicherheits 
spielraumes, da Deutschland 20 Millionen 
mehr Einwohner zähle und über mächtige 
Kriegsfabriken verfüge (wo?). Bei der Durch 
führung der Bürgschaften müsse man sich von 
der Ueberzeugung leiten lassen, daß es besser 
sei, vorzubeugen, als zu strafen. Je wirksamer 
und entschiedener die Sanktionen des Vertra 
ges gefaßt seien, um so eher würden sie einen 
eventuellen Angreifer zum Ucberlegen zwin 
gen. Die Inkraftsetzung von Sanktionen dürfte 
weder umstritten noch befristet sein. Diese Ein 
wände würden allerdings hinfällig, wenn ein 
vollgültiges französisch - englisches Bündnis 
vorhanden wäre, das wirksam werden würde, 
sobald die Kontrolle eine schwerwiegende Ver 
letzung des Abkommens und der Verträge, die 
in Kraft sind, feststellen würde. Aber es scheint 
nicht, schreibt der „Exelsior", daß die grausame 
Lehre von 1814 die Regierung und die öffent 
liche Meinung in England von dieser Notwen 
digkeit ausreichend überzeugt habe. 
Wie es um die Abrüstungsentschließung 
Frankreichs steht, darüber gibt ein Artikel des 
Generals Nissel im „Figaro" Auskunft, der 
noch heute „der vorzeitigen" Rheinlandräu 
mung und dem Verzicht auf die Faustpfänder 
Tränen nachweint, daß Frankreich es hat dazu 
kommen lassen, daß Deutschland die Frage öer 
Gleichberechtigung vorbrachte. 
Nach Ansicht des Pariser Korrespondenten 
der „Times" hat sich öer Standpunkt öer fran-» 
zösischen Regierung in der Abrüstungsfrage 
seit dem Brüsseler Besuch Barthous in verschie 
dener Hinsicht geändert. Während die Denk 
schrift an die englische Regierung vom 17. 
März noch die Auffassung vertrat, daß es keine 
wesentliche Aufrüstung Deutschlands geben 
dürfe, scheine Frankreich jetzt bereit zu sein, 
Deutschland eine gewisse Aufrüstung zuzuge 
stehen, vorausgesetzt, daß damit keine Ver 
minderung des jetzigen Standes öer französi 
schen Wehrmacht verbunden sei, und daß be 
friedigende Sanktionen gegeben werden. Man 
glaube, daß die englische Regierung besonders 
angefragt habe, welchem Maß Aufrüstung die 
französische Regierung bei Gewährung von 
Ausführungsgarantien zustimmen würde und 
welche Garantien die französische Regierung 
für ein derartiges Zugeständnis an Deutsch 
land verlange. Die Tatsache, daß solche Fragen 
gestellt werden, bezeichnet nach Auffassung des 
Korrespondenten eine Aenderung in öer 
französischen Haltung. 
Gibt Frankreich seine starre Haltung in der 
Abrüstungssrage auf, so möchte man angesichts 
dieser Meldungen fragen. Die französische Zei 
tung „Notre Temps" glaubt mitteilen zu kön 
nen, daß sich Außenminister Barthou nunmehr 
für die deutsche Aufrüstung entschieden habe, 
obwohl er dies nicht offen zugeben, sondern 
die deutschen Rüstungen „feststellen" werde. 
Trotz aller vertuschenden Formeln stehe eines 
fest: 
Nach löjährigem Protest gegen die Auf 
rüstung Deutschlands, nach den erst kürz 
lich feierlichen Erklärungen an die Adresse 
Londons und nach den schlimmen Aus 
fällen gegen den belgischen Ministerpräsi 
denten de Brouqueville schicke Frankreich 
sich jetzt an, die deutsche Aufrüstung hin 
zunehmen und beide Augen zuzudrücken, 
vor dem, was in der letzten französischen 
Note an England noch als Umsturz des 
Versailler Vertrages bezeichnet worden sei. 
Auch aus dem außenpolitischen Wunschzettel 
der französischen Rechtskreise, der im „Echo de 
Paris" veröffentlicht wird, geht hervor, daß 
Frankreich sich doch dem allgemeinen Wunsch 
nach einem Abrüstungsabkommen nicht ver 
schließen kann. Die Sorge geht darum, daß die 
Garantie« für die Durchführung des Abkom 
mens Frankreich vollauf befriedigen. Man 
wünscht, daß der wirtschaftliche Druck im Falle 
einer Vertragsverletzung gleich mit voller 
Wucht einsetze und hinter ihm die Drohung 
einer im voraus vereinbarten militärischen 
Handlung stehe. Eine Schwierigkeit sieht man 
noch in der englischen Forderung, ein nur für 
Westeuropa gültiges System zur Durchführung 
des Nbrüstungsvertrages auszuarbeiten, da 
man die Verbündeten Frankreichs, die sowieso 
nicht mehr fest hinter der französischen Poli 
tik stehen, dadurch vor den Kopf stoßen würde. 
Eines vergessen die Franzosen bei den Sank 
tionsforderungen immer wieder. Richten sich 
diese Forderungen nicht ebenso gut gegen 
Frankreich, wen» es seinerseits durch irgend 
welche Maßnahmen das Abrüstungsabkommen 
verletzt? Deutschland verschließt sich nicht den 
Garantieforderungen, wenn sie gleichmäßig für 
alle Staate», die den Vertrag unterzeichnen, 
angewandt werden. Die belgische Presse stellt, 
soweit sie nicht eine reine französische Tendenz 
verfolgt, fest, daß es unsinnig ist, ein Abkom 
men anzuzweifeln, welches Reichskanzler Hit 
ler freiwillig eingehen würde. Man müßte doch 
allgemein zugeben, daß Hitler ein aufrichtiger 
Mensch sei. 
Maßgebend für die neue Auffassung in 
Frankreich, die durch die französische Presse 
vertreten wird, und die sicher mit der Mei 
nung öer Regierung im wesentlichen überein 
stimmt, wird sein, daß Frankreich in Rom er 
neut abgefallen ist. Mussolini hat sich die 
Ausführungen öer französischen Unterhändler 
angehört, seine Meinung aber, die eine Auf 
rüstung Deutschlands vorsieht, nicht geändert. 
Der bekannte italienische Unterstaatssekretär 
S u v i ch wird am 23. April in London erwar 
tet. Man nimmt an, daß eine Angleichung der 
italienischen Vorschläge an die der englischen 
Regierung zu Verhandlungen stehen. Die eng 
lische Regierung beabsichtigt, über folgende 
drei Punkte von der französischen Regierung 
Aufklärung zu verlangen: 1. über die Rü 
stungseinschränkung Frankreichs, 2. über die 
von England Deutschland gemachten Zu 
geständnisse, 3. über die Durchführungsgaran 
tien eines Abrüstungsabkommens. 
So geht es hin und her in öer Frage der 
Abrüstung. Ob die Abrüstungskonferenz am 
10. April, wo bekanntlich eine Sitzung des Bü 
ros stattfindet, noch neue Momente bringen 
wird, kann vom deutschen Standpunkt aus fast 
gleichgültig erscheinen. Wir wissen, daß man 
den bescheidenen Forderungen Deutschlands, 
die vor allem eine praktische Anerkennung der 
Gleichberechtigung bedeuten, kein bestimmtes 
Nein entgegensetzen kann. Das Ausland hat 
sich ja ohnehin schon damit abgefunden, wie 
auch aus den letzten französischen Pressemel 
dungen hervorgeht. 
* * 
Englischer FrsnMMpserbesuch 
m München. 
DNB. München, 31. Marz. (Eig. Funkmeld.) 
Der Führer öer nationalen Arbeiterbewegung 
Englands, Colonel Graham Seton Hutchison, 
öer am Mittwoch mit mehreren Herren aus 
London kommend in München eintraf, und 
hier die Gefallenen des Krieges und der Be 
wegung ehrte, hatte auch eine längere Unter 
redung mit einem Redaktionsmitglied des 
„Völkischen Beobachters". Hutchison erklärte, 
der Besuch solle zeigen, daß die Vereinigten 
Kriegerverbände von England die gleichen Ge 
fühle der Brüderlichkeit für die deutschen 
Frontkämpfer wie für die Frontsoldaten aller 
anderen Nationen hätten. „Wir wollen", so 
sagte er weiter, „unseren Aufenthalt in 
Deutschland dazu benutzen, dem deutschen Volk, 
wie auch öer ganzen Welt zu zeigen, daß wir 
wahre Gefühle der Brüderlichkeit gegenüber 
Deutschland hegen. Was wir auf unserer Reise 
durch das deutsche Land vor allem bemerkten, 
war eine große industrielle Geschäftigkeit. 
Die alten Offiziere von Rang billigten 
voll und ganz die Haltung des politischen 
Soldaten, den die nationalsozialistische Re 
volution in Deutschland geschaffen hat". 
Hutchison erklärte abschließend: „In Eng-> 
land ist die Stimmung heute durchaus deutsch 
freundlich, und es passiert einem nicht selten, 
daß ein einfacher Mann sein politisches Glau 
bensbekenntnis in die Worte zusammenfaßt: 
„Gebt uns einen Hitler." 
Der persönliche Eindruck Hutchisons und der 
seiner Begleiter war bisher, daß die jungen 
SA.-Männer nicht Soldaten, sondern diszipli 
nierte Träger einer politischen Willensrich 
tung seien. Was Hutchison aber besonders 
auffiel, war die soziale Bedeutung der SA. 
V 4* V 
MŞên-NNMMîU m Ungarn? 
DD. Budapest, 29. März. , Der nationale 
„Magyarszag" sieht in der Stellungnahme 
Loebes und Sevcrings zum Nationalsozialis 
mus keinesfalls ein widerwilliges Sicheinord- 
nen in die neuen deutschen Verhältnisse zwecks 
Sicherung ihrer Ruhegehälter, sondern eine 
innere seelische Wandlung als Folge der Er 
kenntnis, daß die marxistischen Demagogen sich 
endgültig überlebt haben. Auch im Lager öer 
ungarischen Marxisten sei eine erhebliche 
Wandlung festzustellen. Sowohl von der Füh 
rung als auch von der Arbeiterschaft selbst 
wede immer mehr der Wunsch ausgesprochen, 
an dem nationalen Wiederaufbau Ungarns 
mittätig sein zu dürfen. Das Blatt fordert die 
ungarischen nationalen Kreise auf, dieser Um 
stellung der ungarischen Arbeiterschaft mit 
Wohlwollen entgegenzukommen und ihr den 
Weg in das nationale Lager nicht mehr zu ver 
rammeln, denn es sei klar zu erkennen, daß 
sich in den Seelen auch öer ungarischen Mar 
xisten die gleich Wandlung vollziehe, wie sie sich 
bei denen anderer Lager vollzogen habe. 
55 Stunde« in dee Hätte des K1)! 
Wie Englands größtes U-Boot verunglückte. — Aus den Geheimakten der englischen Zensur veröffentlicht. 
Der Mann, der sich opferte. 
London, im März. 
Die englische Admiralität glaubt, durch 
die generelle Einführung der Davis-Ge 
räte und durch den Einbau besonderer 
Vorrichtungen jedem Besatzungsmitglieö 
eines versunkenen U-Bootes die Ret 
tungsmöglichkeit garantieren zu können. 
— Jetzt, da man die Schrecken des U-Boot- 
Todes für überwunden hält, werden 
einige dieser Tragödien aus den bisheri 
gen Geheimakten der englischen Zensur 
veröffentlicht. Der Fall K13 ist zweifellos 
der erschütterndste seiner Art. 
Am 28. Januar 1817, 4 Uhr nachmittags... 
Zweifelsohne war das U-Boot K 13 das 
größte Fahrzeug seiner Art um diese Zeit. Die 
besten Konstrukteure hatten sich hier versucht. 
Die Experten der Admiralität waren begei 
stert. Die ersten Proben — über Wasser — wa 
ren gut verlaufen. Es mußte alles klappen. 
Kommandant Godfrey Herbert hatte die Her 
ren von öer Admiralität, die Spezialisten, die 
Techniker, die Konstrukteure zu einem Probe 
tauchen gebeten. Am 29. Januar 1917 um 4 
Uhr nachmittags. 
13 Minuten wollte man unten bleiben. Nur 
um die Maschinen einmal durchspielen zu las 
sen. Das Gare Loch in der Clyde war geeignet 
zu diesem Versuch. Ruhiges Wasser, abgele 
gen, vor Saboteuren sicher. 
Die Luken wurden geschlossen. 80 Mann wa 
ren auf die neun Abteilungen des K13 ver 
teilt. Das U-Boot sank. Aber es sank seltsam 
schnell! Da mußte doch etwas in Unordnung 
sein... 
„Die 32 im Heck müssen wir opfern!" 
Zum Teufel, ja, in der Maschinenabteilung 
hatte irgendjemand die vier Luftkammern 
nicht geschlossen. Der Bug hob sich ein wenig. 
Aber in 18 Meter Tiefe lag man fest. Befehle 
schallten, Rufe, Schreie. 32 Mann im Heck muß 
ten geopfert werden, sollte nicht schon jetzt alles 
verloren sein. Die wasserdichten Türen zwi 
schen den einzelnen Abteilungen schlugen in 
Sekundenschnelle zu. Im Heck rauschte das 
Wasser. 
Die übrigen 48 Mann 
drängten sich im Kontrollraum zusammen. 
Und nun begann hier ein hastiges Bemühen, 
das Boot in die Höhe zu drücken. Tank auf 
Tank wurde mit komprimierter Luft vom 
Wasser entleert. Jetzt mußte sich das Boot he 
ben. Aber das wassergefüllte Heck hielt wie ein 
mächtiger Anker das Unheilsschiff fest. 
Durch die Sprachrohre sprühte Wasser auf 
die Schaltbretter. Die brennenden Kabel zisch 
ten, das Wasser verdampfte. Die Kammer 
wurde mit dickem weißen Rauch gefüllt. 
Man warf nasse Kleider über die brennende 
Schalttafel. Die erste Gefahr war beseitigt. 
Nun konnte man sich über die Lage klar wer 
den. Sie sah verzweifelt aus. 
„Luft noch für acht Stunden!" 
berechneten die Fachleute. Dabei brannte schon 
kein Streichholz mehr an, wenn es seinen 
Phosphor verzischt hatte. Das Atmen wurde 
schwer. 
Viele schrieben ihre letzten Briefe. Ganz ru 
hig. Andere hockten sich auf den Boden. Sie 
meinten, hier sei das Atmen leichter. 
Die acht Stunden waren längst vorbei. Es 
ist heute noch ein Rätsel, wie die 48 Menschen 
weiterleben konnten in dieser Luft, die längst 
verbraucht war. , 
Oben, auf dem Wasser, hatte man auf dem 
Begleittender längst gemerkt, was los war. 
Er war zurückgejagt, hatte Hilfsüoote signa 
lisiert. Aber man konnte die Lage des Bootes 
nicht genau erkennen und auch schwerlich ab 
loten. 
Taucher kamen herunter: 
Klopfzeichen ertönten. Die 48 schöpften wieder 
Hoffnung. Aber die Morsezcichen, die sie ein 
ander gaben, verwirrten sich. 
Nein, die Helfer mutzten die Lage des Boo 
tes und die Wasserverhältnisse in dem U-Boot 
kennen, wenn überhaupt geholfen werden 
sollte. 
Kommandant Gooöhart, öer als Expert mit 
fuhr, wollte selbst die Kunde nach oben brin 
gen. Er wollte aus dem Gefängnis entweichen. 
Für den Fall, daß er tot nach oben käme, 
schrieb er alles Notwendige auf einen Zettel, 
den er auf seiner Brust festband. 
„Ich mntz nach oben!" 
Gomfrey Herbert wollte ihm helfen. Good- 
hart mußte vom Kontrollraum zum Komman 
doturm, von dort zum Steuerhaus — und 
dann ins Meer hinaus. Man ließ in den Kom 
mandoturm rund einen Meter Wasser ein. Um 
den richtigen Druck zu erzeugen. Dann sollte 
komprimierte Luft zugegeben werden, um 
Gooöhart gewissermaßen hinauszuschießen. 
Alles war genau überlegt. Aber als die He 
bel geöffnet waren, schoß Herbert hinaus, wäh 
rend Goodhart gegen ein Gitter geschleudert 
wurde und hier hängen blieb. Herbert aber 
fühlte sich, nach einigen Schwimmstößen, rasch 
in die Höhe getragen. Man fischte ihn auf. 
Nein, ihm brauchte niemand zu helfen, >-> 
aber denen da unten! Er gab genaue Anwei 
sungen: hier konnte man helfen und dort u. U. 
Luft zuführen. Nur schnell! Das war das 
wichtigste! 
Ueber öer Unglücksstelle tummelten sich Ret 
tungsschiffe. Ja, man mußte Luft zuführen. 
Oder ein Loch mit dem Schweißbrenner durch 
jagen und — Aber ^ 
wer wagte es? 
Das war ja alles Spiel mit dem Tod... 
„Nun, wer geht runter?", fragte der Vormann 
auf einem der Rettungsschiffe. Ein kleiner 
Kerl trat vor: „Ich geh' schon runter, aber du 
hast eine komische Weise, so etwas zu fragen." 
Das Aufschweißen hatte keinen Zweck. Aber 
den Luftschlauch brachte der kleine, stämmige 
Mann an. Nie hat jemand sehnsüchtiger Luft 
geschlürft als die 46 Mann, die dort unten —> 
auch jetzt noch — nach 32 Stunden lebten. In 
öer Luft, die nach acht Stunden verbraucht sein 
sollte. 
Gerettet! 
Jetzt füllte man unten die Luftkammern 
wieder. Von draußen her half mau durch Hie 
ven am Heck. K13 zeigte ein leichtes Zittern, 
als man jetzt die Maschinen mit schmorenden 
Kabeln anspringen ließ. K13 hob sich. 
Noch zwei Stunden im Dunkeln, aber hof 
fend und nun nicht mehr am Leben verzwei 
felnd, harrten die 46 aus. Dann zischte der 
Schweißbrenner durch die Panzerwände. Hilf 
reiche Hände holten Mann um Mann heraus. 
Aus der Hölle wieder zum Leben. 
Und dann ständen alle einen Augenblick 
stumm vor der Totenkammer im Heck. H. M. 
Politischer Kurzfunk von heute. 
Reichspräsident von Hindenburg empfing am 
Donnerstagnachmittag Reichskanzler Hitler zu 
einer Besprechung über schwebende politische 
Fragen. 
Aus Memel wird gemeldet, daß von Be 
amten öer Staatssicherheitspolizei zwei 
weitere Verhaftungen vorgenommen worden 
sind. 
Die „Danziger Volkszeitnng" ist auf drei 
Monate verboten worden, weil in einem ver 
öffentlichten Aufsas Ausführungen enthalten 
sind, die gegen die §§ 93 und 106 a verstoßen. 
Gegen den ehemaligen litauischen Gesandten 
in Berlin, Sidjikauskas, ist ein Prozeß wegen 
Veruntreuungen angestrengt wurden. 
Auf Grund einer amtlichen Mitteilung der 
tschechoslowakischen Negierung, daß den deut 
schen Flaggen in der Tschechoslowakei die 
gleiche Behandlung zuteil werde wie den 
Flaggen anderer Staaten hat die Reichsregie 
rung das Verbot des Zeigens tschechoslowaki 
scher Flaggen im Reichsgebiet aufgehoben. 
Der vor 8 Monaten in Prag verhaftete 
sudetendeutsche Abgeordnete Rudolf Kasper ist 
unter Zurückbehaltung einer Kaution von 
10 000 Tschechenkronen wieder auf freien Fuß 
gesetzt worden. 
In der Begründung des Urteils gegen den 
Studenten Baier in Brünn, der wegen Teil 
nahme an öer Passauer VDA.-Tagung zu 
strengem Arrest verureteilt wurde, ist behaup 
tet worden, der VDA. sei eine iddedentistische 
Organisation. Der Reichsführer des VDA. er 
klärt hierzu, daß der VDA. in seiner Ziel 
setzung und Betätigung ein unabhängiger 
überstaatlicher Verband zur Pflege der Volks 
verbundenheit aller Deutschen der Welt sei. 
Prag. Die Sicherheits- und Polizeibehörden 
haben eine große kommunistische Spionage- 
und Ilmsturzorganisation, die über die ganze 
Tschechoslowakei verbreitet war, aufgedeckt. 
Bisher sind 43 Verhaftungen erfolgt. 
DNB. 
Der deuîsche Gruß 
in Polen mchl verboten! 
Posen, 29. März. Wie das „Posener 
Tageblatt" meldet, hat das Stargaröer Be 
zirksgericht in der Berufungsinstanz fünf 
Mädchen freigesprochen, die von öer Starostei 
zu 30 Zloty Geldstrafe verurteilt worden wa 
ren, weil sie die Ostlandtreuefahrcr im ver 
gangenen Herbst mit dem deutschen Gruß be 
grüßten. Das Urteil stellt einen Präzedenzfall 
dar, da es eindeutig feststeht, daß öer deutsche 
Gruß, das Heben des rechten Armes, in Polen 
nicht strafbar ist. 
Und in Nordschleswig wird er heute ver^ 
boten! 
cdļiak&ant, kein und rnlM
	        
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