Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

Rvmmenraren aus. „Warty Telegraph" vezeich- 
uet die Note als außergewöhnlich unklar. In 
manchen Punkten zeige sie merkwürdigerweise 
Mißverständnisse hinsichtlich des genauen ilm- 
sanges und der Auswirkung sowohl der eng 
lischen Vorschläge als auch der deutschen For 
derungen. Der englische Plan schlage lediglich 
vor, daß Deutschland innerhalb eines Zeit 
raumes von mehreren Jahren seinen verhält 
nismäßigen Anteil an Verteidigungswaffen 
erwerbe bei gleichzeitiger schrittweiser Umbil 
dung der Reichswehr in kurzdienender Miliz. 
Die Zeitung fragt, ob Frankreich, wen« es mit 
dem englischen Plau nicht einverstanden fei, 
nicht zum mindesten den versöhnlicheren deut 
schen oder italienischen Vorschlag annehmen 
will. 
Deutlicher also kann der deutsche Friedens 
wille, der auch in seiner letzten Note an 
Frankreich zum Ausdruck gekommen ist, 
nicht unterstrichen werden. 
In der Frage der Sicherheiten fragt die Zei 
tung, für welche Grenzen Frankreich noch 
Sicherheiten haben will, nachdem Polen nun 
mehr vollkommen durch seinen Vertrag mit 
Hitler zufrieden gestellt sei. Im „Daily Herald" 
wird sogar festgestellt, daß Frankreich durch das 
sture Festhalte» au den alten Grundsätzen die 
Abrüstungskonferenz zerschlage und nichts 
anderes. 
Ter Versailler Vertrag gilt nicht mehr. 
Beachtliche Ausführungen finden wir in den 
„Times". Man stellt eindeutig fest, daß Frank 
reich keine genaue Antwort auf die englische 
Denkschrift gegeben hat. Die französische These 
sei die alte These. Sie zeige nicht die geringste 
Neigung, ein neues System auf einer neuen 
Vereinbarung zu begründen. Wörtlich schreibt 
die Zeitung: 
„Wenn Frankreich sein Mißtrauen da 
mit begründet, daß Deutschland die mili 
tärischen Bestimmungen des Versailler 
Vertrages nicht gehalten habe, so sei dem 
gegenüber zu erklären, daß Deutschland 
die Vertragsbestimmungen überhaupt nie 
freiwillig angenommen habe, während es 
spontan praktische Vorschläge für eine all 
gemeine Abrüstungsbegrenzung gemacht 
habe." 
Die italienischen Vorschläge bewegten sich 
stark in der Richtung der deutschen. Es müsse 
daher eine beträchtliche Enttäuschung in Eng 
land herrschen, daß Frankreich sich bisher nicht 
zu einer besseren Erwiderung in der Lage ge 
sehen habe. Tie Vorschläge der Doumergue- 
Regierung enthielten viel weniger Verspre 
chendes als die seiner Vorgänger." 
Alle Länder sollten der Tatsache offen ins 
Gesicht blicken, daß Deutschland moralisch, 
wenn nicht sogar rechtlich, zum Besitz der Mit 
tel für seine Selbstverteidigung berechtigt sei. 
Frankreich will nach Gens zurück. 
In der französischen Presse wird selbstver 
ständlich die Antwortnote als ein positiver 
Beitrag zum Abrüstungswerk hingestellt. „Pe 
tit Parisien" behauptet, daß sie vom reinsten 
Patriotismus getragen sei. Das wollen wir 
offen zugeben, wenn man darunter verstehen 
darf, daß Frankreich alles für sich erreichen 
will, ohne anderen Ländern, vor allem 
Deutschland, ein gleiches Recht zukommen zu 
lassen. „Journal" glaubt, die Schlußfolgerung 
der französischen Note sei, nach Genf zurückzu 
kehren, um festzustellen, ob Deutschland bereit 
sei oder nicht zur Annahme der Bürgschaften, 
ohne die weitere Verhandlungen undenkbar 
wären. Immer diese Ausflucht nach Genf, die 
weiter nichts bedeutet als ein Festhalten an 
den alten Scheinmanövern, durch die sich das 
neue Deutschland nicht mehr beirren läßt. Die 
moralische Erledigung des Versailler Vertra 
ges, auf den das Genfer Abrüstungstheater 
aufgebaut ist, ist inzwischen Tatsache geworden, 
mit der andere Mächte wie England und Ita 
lien rechnen, was Frankreich aber noch nicht 
einsehen will. 
In Amerika hat die französische Note starke 
Enttäuschung bereitet. Man versteht dort die 
Unnachgiebigkeit Frankreichs nicht. Die Aus 
führungen der französischen Note, so wurde 
im Staatsdepartement erklärt, wende sich in 
der Hauptsache gegen England, das man zu 
einer strengeren Beachtung des Versailler 
Vertrages zurückbringen wolle. Amerika da 
gegen halte das britische Memorandum für ei 
nen sehr geeigneten Kompromitzvorschlag und 
halte die darin empfohlenen Maßnahmen zur 
Angleichung der deutschen Rüstung für durch 
aus vernünftig. 
Ob es der französischen Staatskunst noch 
einmal gelingt, Frankreich aus der stark iso 
lierten Stellung herauszumanöverieren? Es 
ist jedenfalls kaum anzunehmen, daß England 
noch einmal sich Frankreich gegenüber nach 
giebig zeigen wird, da es eine Stütze nicht nur 
in Deutschland, sondern auch in Italien, Ame 
rika und anderen Staaten hat. -/v- 
Prinz SmM Ml m lofflbs HM. 
Eine romantische Liebesgeschichte Zwischen Addis Abeba und Tokio. 
Addis Abeba, im Januar. 
Durch einen Freund der abessinischen 
Regierung in Tokio hat der Neffe des Kö 
nigs der Könige Laile Selassie, der Prinz 
Haraya Abeba, um die Hand einer altja 
panischen Adligen Masako Kuroda anhal 
ten lassen. Die Werbung wurde angenom 
men. In der zweiten Hälfte des Februars 
wird sich der abessinische Prinz nach Tokio 
begeben, wo die Trauung erfolgen soll. Es 
ist das erste Mal in der Geschichte, daß eine 
derartige Verbindung zustande kommt. Sie 
erwuchs aus einer ebenso romantischen 
wie prinzlich-afrikanischen Liebesgeschichte. 
Ein junger Herr aus großem Hause . . . 
Zwei Tage, ehe Sumicka, der Leiter der 
Aethiopischen Compagnie in Tokio sich wieder 
zur Reise nach dem Fernen Osten anschickte, 
erschien vor dem einzigen Hotel in Addis Abe 
ba, umgeben von gut drei Dutzend gewehr- 
tragender Sklaven, ein junger Mann, den der 
dunkle Mantel als Großgrundbesitzer und Ad 
ligen kennzeichnet. Man hätte allerdings dis- 
sen Schluß schon aus der Zahl der Sklaven 
ziehen können. 
Im Nu standen neugierig, schwätzend und 
lärmend 500 oder 1000 Abessinier rund herum. 
Sie kamen aus ihren fensterlosen, strohgedeck 
ten Hütten gelaufen mit ihren weißen, engen 
Hosen und ihren großen weißen Umhängen. 
Lidji Haraya Abeba — flüsterten sie einan 
der zu. Der Lidji besprach sich mit Sumicka 
zwei Stunden lang. Dann hatte er ihm einen 
seltsamen Auftrag auseinandergesetzt: er woll 
te ein Japanerin heiraten. Eine richtige Japa 
nerin. Und nur eine Japanerin. Sumicka soll 
te ihm dabei helfen . . . 
200 Fotos: „Die und keine andere!" 
Die Beobachter, die die europäischen Mächte 
in diesem sich der westlichen Zivilisation er 
schließenden Land bestellt haben, sind zwar der 
Meinung, daß es sich hier um einen raffinier 
ten japanischen Geschäftstrick hindelt, um ans 
dem Wege über eine Bindung des abessinischen 
Adels durch eine reiche Heirat zuerst Fuß zu 
fassen in diesem Land, das noch nicht über 
schwemmt ist mit Japanern. 
Der Beweis für diese Annahme würde 
schwer sein. Es handelt sich — nach dem Au 
genschein — eben nur um einen afrikanisch- 
prinzlichen Tick, der darin besteht, daß nun 
eben ein afrikanischer Prinz — eine Japanerin 
heiraten möchte. ' Ģ ' ^ ì 
Drei Wochen nach dieser Konferenz im Hotel 
von Addis Abeba lief über Tschibuta, die Ha 
fenstadt, ein Eilbrief für „Seine Hoheit den 
Prinzen Haraya Abeba" ein. 
In drei Tagen trug ihn das Züglein vom 
tropischen Küstenland in das wundervolle; 
Hochland, das das erfrischendste Klima der 
Welt haben dürfte. Ein Eilbote trabte in die 
Nacht hinein und suchte den Prinzen, um ihm 
seinen dicken Brief zu bringen. 200 Bilder 
fielen heraus, 200 Fotos kleiner niedlicher 
zierlicher, lächelnder Japanerinnen! Sumioka 
hatte sich seiner Aufgabe mit Meisterschaft er 
ledigt. Prinz Lidji war aber für den nächsten 
Lage nicht mehr zu sprechen. Er konferierte 
mit seinen 200 Bildern . . , 
Masako ist gehorsam . . . 
Aus der Schar der 200 adligen Fräuleins 
aus dem Fernen Osten gefiel ihm eine beson 
ders gut. Masako Kuroda stand auf der Rück 
seite Die wollte er heiraten und keine andere. 
Die Eilboten liefen jetzt in entgegengesetzter 
Richtung. Und bald war das Bild der kleinen 
Masako wieder in Tokio. 
Sumicka machte einen Besuch in dem präch 
tigen Landhaus des alten japanischen Adligen. 
Er hatte lange im Parlament gesessen, war 
einer der konservativen Großgrundbesitzer. 
Aber die neuen Dinge hatten ihn ernüchtert. 
Er winkte energisch ab, als Sumicka von dem 
prinzlichen Heiratsantrag sprach. Seine Toch- 
rer mit einem Afrikaner? Niemals? Aber 
dann kam ein Beamter des japanischen Kai 
fers, des Hirohito persönlich.^ Und dann stimm 
te er zu. 
Die kleine Masako nickte, wie es einer bra 
ven und gehorsamen japanischen Tochter ge 
ziemt, bejahend mit dem Kopf. Und dann 
brauchte man ja nur noch die Daten festzuset 
zen, um diese Liebesgeschichte in Fotos zu ei 
nem Ende zu bringen. 
Und zwei Kaiser stimmen zn. 
Noch einmal eilten Boten. Die letzte Zu 
stimmung, der kaiserliche Segen, fehlte noch 
zuguterletzt. Zwei Kaiser mußte schließlich zu 
stimmen: Haile Selassie, der König der Könige 
icnd Kaiser von Abessinien — und Kaiser Hiro 
hito von Japan. Zwei Welten, zwei Welt 
anschauungen, zwei Weltauffassungen. 
Und die Beobachter bleiben dabei, daß da 
doch ein japanischer Geschäftstrick eine Rolle 
spiele. Man wird es bald wissen. 
Im Februar werden die Shinto-Priester in 
Tokio nach altem Brauch ihre Gebete sprechen. 
Und einige Wochen nachher werden die Prie 
ster einer ganz eigenartigen Religion, wie sie 
sich in Abessinien erhielt, des Himmels Segen 
herabflehen aus dieses seltsamste aller Paare, 
das je in Tokio oder Addis Abeba vor dem 
Transchrein stand. 
Und die kleine Masaka träumt inzwischen 
vor dem Bild des kraushaarigen, braunhäuti 
gen Mannes, in einem weißen Umhang, daß 
sie sich ihren „Prinzen" eigentlich in ihren 
Der R'mg Wird geschloffen. 
Auch der Verkehr mit Tieren und tieri chen Erzeugnissen wird in die 
Marktregelung einbezogen. 
Die Pfingsttagung des VDA. in Mainz 
und Trier. 
Der preußische Minister für Wirtschaft und 
Arbeit hat den ihm unterstellten Berufs- und 
Fachschulen anempfohlen, den an der Pfingst 
tagung des Volksbundes für des Deutschtum 
im Ausland in Mainz und Trier, die als Un 
terstützung für das Saardeutschtnm gedacht ist, 
teilnehmenden Lehrern und Schülern Urlaub 
bis zum 26. Mai einschließlich zu gewähren. 
Nach'Regelung der Märkte für Getreide, Milch, 
Butter, Käse und Eier sind nunmehr durch das in 
der letzten Sitzung des Reichskabmetts beschlossene 
Gesetz über den Verkehr mit Tieren und tierischen 
Erzeugnissen die gesetzlichen Grundlagen sür die 
Marktregelung au? einem weiteren sür die Bau- 
ernwirtschast besonders wichtigen Gebiet geschassen 
worden. Nach dem Gesetz dürfen Tiere und tierische 
Erzeugnisse in dem vom Netchsminister für Ernäh 
rung und Landwirtschaft noch zu bestimmenden 
Umfange nur durch eine Reichsstelle, und zwar die 
demnächst zu errichtende 
„Reichsstelle sür Tiere und tierische Erzeug 
nisse" 
in den Verkehr gebracht werden. Entsprechend dem 
Verfahren, wie es die Reichsstelle für Getreide und 
Futtermittel, die Reichsstelle für Milcherzeugnisse, 
Oele und Fette und die Reichsstelle sür Eier bei 
den von ihnen erfaßten Waren handhaben, werden 
künftig Tiere «nd tierische Erzeugnisse durch die 
neue Reichsstelle bewirtschaftet werden. Dies gilt 
sowohl für Inlandsware als auch für Auslanös- 
ware. Das Gesetz dient damit vor allem der Durch 
führung des deutsch-dänischen Abkommens über den 
gegenseitigen Warenverkehr vom 1. März 1931. 
Für inländisches Schlachtvieh ist eine Ueber- 
gangsregelung sür die Zeit vom 1. April bis 39. 
September 1934 vorgesehen. Während dieses Zeit 
raumes gilt das den Schlachtviehmärkten zugeführte 
Schlachtvieh nach Ausstellung des Schlutzscheines. 
der an die Stelle des Uebernahmeschcines tritt, als 
von der Reichsstelle übernommen. Bis auf weit- 
teres werden allerdings nur die Schlachtviehumsätze 
aus 82 größeren Schlachtvtehmärktcn erfaßt wer 
den sowie Därme und Magen. Weitere Arten von 
Tieren und tierischen Erzeugnissen sollen erst dann 
bewirtschaftet werden, wenn hierzu ein Bedürfnis 
vorliegt und die erforderlichen Vorbereitungen ge 
troffen sind. Für Wolle, Häute und Felle ist eine 
besondere Regelung in Aussicht genommen. 
* 
Dieses neue Gesetz geht ganz besonders die Bau 
ernwirtschaften an. Sie sind es, die den größten 
Anteil an Tieren und tierischen Erzeugniffen lie 
fern und die andererseits zu ihrer Existenz aus die 
Einnahmen aus diesem Betriebszweig angewiesen 
sind. Wie das Gesetz über die Einführung der Fest 
preise für Getreide, das Gesetz zur Regelung der 
Eierwirtschaft, der Fettwirtschaft usw. nur denkbar 
sind und nur Sinn haben als Ergänzung und Aus 
führung zum Neichserbhofgesetz. so erhält auch das 
eben beschriebene Gesetz seine Bedeutung für die 
Bauernwirtschaften erst im Rahmen der gesamten 
landwirtschaftlich-bevölkerungspolitischen Gesetzge 
bung. Noch immer beklagen die Viehzüchter und 
-gräser unserer Provinz den schlechten Geschäfts 
gang, die mangelhaften Preise und ihre Auswir 
kungen auf die Gesamtlage in den Dörfern der 
Westküste und aus dem Mittelrücken. Das neue 
Gesetz wird hier Wandel schaffen und auch diesen 
wichtigen Teil der bäuerlichen Wirtschaft einglie 
dern in das System der Sicherung und Erhaltung 
der Bauernhöfe und Bauernfamilien. 
Jungmaöchenträumen anders vorgestellt habe. 
Aber eine Japanerin kennt nur die Tugend 
des Gehorsams . . . 
So endet der erste Akt der Liebesgeschichte 
zwischen einem abessinischen Prinzen und ei 
nem kleinen japanischen Adelsfräulein. . . 
A. R. 
los geht in WM ant? 
Zwischen der sog. estnischen Freiheitskämpfer- 
bewegung, einer Parallelbewegung zum Natio 
nalsozialismus in Deutschland, und der Re 
gierung in Estland ist es zu einem Konflikt ge 
kommen. Die Negierung weiß der nationalen 
Erhebung in Estland nur noch gegenüberzutre 
ten, indem sie die Freiheitsbewegung dadurch 
zu mißkreditieren sucht, daß sie die Gefährdung 
der estlänöischen Selbständigkeit durch die Frei 
heitsbewegung behauptet. Bei Zusammenstößen 
hat sich erwiesen, daß 16 Offiziere eines zum 
Schutze der Regierung angeforderten Tank 
regiments sich geweigert haben, gegen die Frei 
heitskämpferbewegung sich einsetzen zu lassen. 
Die estländische Regierung weicht in diesen 
Zusammenhängen dem Konflikt durch Auf 
nahme engerer Beziehungen zu Rußland aus. 
Deutschland könnte über die Handelsbeziehun 
gen einen Druck gegen diese Art der Entwick 
lung ausüben. 
dk Förderung 
der deuMen WnMirWA 
DNB. Berlin, 23. März. Der Reichsminister 
für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. 
Goebbels, hielt Freitagmittag eine Bespre 
chung mit den maßgebenden Herren der deut 
schen Filmwirtschaft ab. Er betonte, daß alle 
nur möglichen Maßnahmen ergriffen werden 
müssen, um die Qualität des deutschen Filmes, 
der heute als nationalsozialistisches Kulturgut 
überall in der Welt beachtet werde, weiter zu 
verbessern und die stoffliche und künstlerische 
Gestaltung mit dem Geiste des neuen jungen 
Deutschlands noch mehr als bisher in Ein 
klang zu bringen. Dies soll selbstverständlich 
nicht heißen, daß in Deutschland das Haupt 
gewicht auf politische oder kulturpolitische 
Tendcnzfilme zu legen sei,- im Gegenteil soll 
die Filmindustrie den Spielfilm und den 
Grvßfilm besonders pflegen, doch müßten diese 
Filme sich von allem Kitsch und allem unechten 
„Filmzauber" freihalten, dafür aber echtes 
deutsches Leben in wahrhaft künstlerischer 
Darstellung zum Ausdruck bringen. Minister 
Goebbels erkannte an, daß eine ganze Reihe 
von deutschen Filmen in der vergangenen 
Spielzeit diesen Anforderungen durchaus ent 
sprochen habe. Bei einem großen Teil der in 
den letzten Monaten herausgebrachten Filme 
sei dies aber leider ganz und gar nicht der 
Fall gewesen. 
* * * 
MlksMķļW mb WMslssen- 
mîeŞWîU. 
Die Volkszählung von 1933 hat ergeben, daß 
eine ganze Anzahl von Gemeinden, die bis da 
hin unter 10 000 Einwohner hatten, nunmehr 
über diese Grenze hinausgekommen ist. Da 
durch kommt eine Neueingruppierung der Er 
werbslosenunterstützung in eine höhere Unter 
tützungsgruppe mit Wirkung vom 16. April 
1934 in Frage. Von da an sind die neuen Sätze 
zu bezahlen, die eine nicht unbeträchtliche Er 
höhung der Arbeitslosenunterstützung für V 
Erwerbslosen in solchen Orten bedeutet. Die 
Erhöhung liegt bei den verschiedenen Unter 
stützungsgruppen zwischen 60 ftps und 6,30 JUl 
pro Woche. < 
DêļîeedmÄ! 
Wahrscheinliche Witterung: Schwache bis mäßige 
Süd- bis Südwestwinöe, wolkig, zeitweise dunstig, 
wenig Temperaturänderung. 
Ausgabe« dsr Lan-ļmrtļchakt um 141 Mist. NM. 
gelinkt. 
Ein Erfolg der nationalsozialistischen Agrarpolitik. 
Eine sehr beachtliche Bilanz über die Auswir 
kungen der Maßnahmen des Kabinetts Hitler für 
die Landwirtschaft im ersten Jahre der national 
sozialistischen Regierung wird in den Veröffent 
lichungen des Stabsamtes des Reichsbauernführers 
gezogen. Danach hat die klare und zielbewußte 
Agrarpolitik auch auf rein wirtschaftlichem Gebiete 
sich stark ausgewirkt. Man habe im ersten Jahre 
des Aufbaues nicht nur die Einnahmen der Land 
wirtschaft um rund 790 Millionen MM erhöhen 
können, sondern es sei auch gelungen, die Ansga 
benseite wesentlich zu entlasten. Lediglich die Aus 
gaben für Löhne und Sozialversicherung haben in 
folge von Mehrbeschäftigung eine Steigerung um 
78 Millionen erfahren und die Ausgaben für Dün 
gemittel und Maschinen eine Steigerung um etwa 
70 Millionen. Demgegenüber stehe aber eine Ent 
lastung von insgesamt 387 Millionen MM, die 
durch eine erhebliche Herabsetzung verschiedener 
Steuern und durch Senkung der Hypothekenzinsen 
bewirkt wurde. Auch gewährte die Retchsregterung 
für die zusätzliche Einstellung von Landhelfern 
einen Betrag von 38 Millionen wozu noch 
Bauznschüsse in Höhe von 49 Millionen MM kom 
men. Wenn man die eingetretene Entlastung der 
Landwirtschaft mit den volkswirtschaftlich erfreu 
lichen Mehrausgaben für neue Arbeitskräfte usw. 
vergleicht, dann bleibt noch immer eine positive 
Senkung der agrarischen Ausgaben um 242 Milli 
onen MM bestehen. Das bedeutet eine wesentliche 
Entlastung unserer Landwirtschaft. 
MWnnd und Miiimein einig. 
Auf gegenseitiger Vereinbarung zwischen der 
Reichsleitung der NS.-Hago und dem Beauftrag 
ten für die deutschen Verbranchergenossenschaste« 
wurde angeordnet: 
1. Die Werbung der Verbrauchergenossenschaften 
hat sich ausschließlich ans ihre bisherigen bezw. auf 
ihre ausgeschiedenen Mitglieder zu erstrecken. Ver 
stöße gegen diese Anordnung werden vom Beauf 
tragten für die deutschen Verbrauchergenossen 
schaften mit sofortiger Amtsenthebung geahndet 
werden. 
2. Sämtliche Dienststellen der NS.-Hago werden 
hiermit angewiesen, jeden Kamps in jeder Form 
gegen die Verbrauchergenossenschaften zu unterlas- 
len. Verstöße werden ebenfalls mit sofortiger 
Amtsenthebung geahndet.
	        
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