lei Verantwortlichkeiten für Versailles
und die übrigen Friedensverträge zu
übernehmen hat.
2. Sowjetrutzlaud würde fordern, daß
die dem Völkerbund angeschlossenen
Mächte die Bestimmung des Angreifers,
wie sie in den Pakten der Sowjetunion
mit ihren Nachbarn enthalten ist, für ver
bindlich erklären.
Der englische Widerstand gegen den Eintritt
Rußlands wird nicht gering sein, auch schon
wegen der Frage der Entsendung von Trup
pen in ein fremdes Land, die bei Aufständen
und Revolutionen nach diesen Forderungen
verboten sein soll. Man denke dabei an die vie
len Mandatsländer Englands, die im bolsche
wistischen Einflußbereich liegen.
In den nächsten Tagen und Wochen wird es
sich entscheiden, ob England gewillt ist, an
Frankreich neue Zugeständnisse zu machen,
oder ob es ihm gelingt, zusammen mit Italien
den französischen Widerstand gegen die Abrü
stung zu brechen. dOi
Bonzenwirlschafl im Namsky-Llmd.
Tag für Tag sind die französischen Zeitun
gen gefüllt mit Berichten über die Affäre
Stavissy und die Mordsache Prince sowie
über die Ereignisse des 6. Februars, wo es zu
blutigen Zusammenstößen zwischen Polizei
und Demonstranten gekommen ist. Längst hat
sich auch der Witz dieser ganzen Vorgänge und
vor allem des Umstandes bemächtigt, daß nach
gut parlamentarischer Sitte die Dinge durch
Beratungen, Ausschüsse und Unterausschüsse
in die Länge gezogen werden. Wie stark die
Bonzen- und Vetternwirtschaft im Lande des
Stavisky-Skandals betrieben wurde, geht aus
dem vom „Journal" berichteten Fall Ostrowski
hervor. Als Nachfolger des entlassenen Direk
tors der Versicherungsgesellschaft Nord wollte
Herr Dalimier einen seiner Schützlinge, den
Ünterpräfekten von Tournon (Departement
Ardeche), Ostrowski, ernennen. Dazu mußte
Ostrowski aber einen höheren Rang bekleiden.
Im Handumdrehen wurde er zum Präfekten
des Departements Trome ernannt. Aber statt
dort seinen Dienst anzutreten, fuhr er — guter
Ahnungen voll — gleich nach Lille, um sich dort
häuslich einzurichten. Wer beschreibt sein Er
staunen, als die so sichere Ernennnung zum
Direktor plötzlich am Widerstand der örtlichen
Stellen scheiterte. So muß Herr Ostrowski,
Schützling eines Ministers und Vertreters
des parlamentarischen Parteisystems, seine
Koffer wieder packen und weiterziehen.
Komi-tionin 6oraietruBîslîtî).
Moskau, 19. März. Die sowjetrussische Presse
beschäftigt sich eingehend mit Mitzftänden und
Unterschleifen im Wohnungsbau, die in der
Hauptsache dem Konzern für den Bau von
Einheitshäusern „Standardshilstroi" zur Last
gelegt werden. Die „Jswestija" berichten dar
über u. a. folgendes: Für Arbeiterwohnungen
im Kohlengebiet sollte die Standardshilstroi
130 Einheitshäuser.mit je 12 Wohnungen lie
fern. Einer Gruppe von Angestellten der
Standardshilstroi war es dabei gelungen,
100 Waggons Holz und Baumaterial „ab
zuzweigen" und dafür Lebensmittel und
Waren des täglichen Gebrauches einzutau
schen.
Ein Teil dieser eingetauschten Güter wurde
unter den Angestellten der Standardshilstroi
verteilt, das meiste jedoch unter der Hand ver
kauft. Eine Anzahl in diese Angelegenheit ver
wickelter Angestellter der genannten staatlichen
Organisation wurde vom Gerichtshof der
GPU. zu Gefängnisstrafen von drei bis zehn
Jahren verurteilt. Eine Untersuchung wegen
ähnlicher Vergehen ist bei den Zweigstellen
der Standardshilstroi in der Provinz im
Gange.
Die „Prawda", die sich mit den gleichen
Vorfälle» im Wohnungsbau befaßt, äu
ßert sich zugleich sehr abfällig über die
Qualität der Bauten der Standardshilstroi.
So sei ein für den Jndustrieort Jeffremow
von dieser Gesellschaft geliefertes zweistöckiges
Einheitswohnhaus eines schönen Tages zu
sammengebrochen. In den Moskauer Voror
ten könne man „verkrüppelte Häuser" sehen,
die gleichfalls von der Standardshilstroi ge
liefert wurden. Ueber die Tauschgeschäfte der
Vaugesellschaft teilt die „Prawda" mit, daß die
Standardshilstroi beispielsweise dem Geflü
geltrust zwei Häuser überlassen und dafür
zwei Waggon mit Geflügel eingehandelt habe.
Vom nordkaukasischen Konserventrust habe die
Standardshilstroi für ein Haus einen Waggon
Konserven bezogen. Die „Prawda" zählt im
ganzen elf Wirtschaftsorganisationen auf, mit
denen solche unerlaubten Geschäfte gemacht
wurden. An der Spitze des „außerplanmäßi
gen Büros" der Standardshilstroi, das diese
Machenschaften durchführte, habe das Partei
mitglied Wichrofs gestanden.
Mörder eines SA.-Mannes
hingerichtet.
DNB. Berlin, 20. März. (Eig. Funkmeld.)
Der amtliche Preußische Pressedienst teilt mit:
Heute morgen sind in Königsberg die Mörder
des SA.-Mannes Hölger, Fritz Lange und
Walter Siedelmann aus Schuditten, die durch
das Urteil des Schwurgerichtes in Königsberg
am 7. 9. 33 wegen gemeinschaftlichen Mordes
zum Tode verurteilt worden waren, hingerich
tet worden.
In anderen Ländern
Sn KMMNlßms am Inf.
Bewaffnung der Kommunisten
in Frankreich.
Großer Waffenschmuggel aus der Schweiz,
Spanien und Belgien.
DNB. Paris, 20. März. (Eig. Funkmeld.)
Der „Matin" veröffentlicht heute Erklärungen
des korsischen Abgeordneten Carbuccia, eines
Schwiegersohnes des früheren Pariser Polizei
präsidenten Chiappe, wonach seit dem 6. Fe
bruar über die Schweiz, die spanische und die
belgische Grenze nach Frankreich große Waf
fenmengen geschmuggelt worden seien, und
daß ein kommunistischer Generalstab mit der
Verteilung der Waffen auf die kommunisti
schen Zellen betraut worden sei. Die Gerüchte
von der Bewaffnung linksstehender Gruppen
werden in der Rechtspresse groß aufgemacht.
Eine ganze Kirche tos gemalt.
Schwere Zusammenstöße in Sofia.
DNB. Sofia, 19. März. Anläßlich des 63.
Jahrestages der Pariser Kommune hatten die
Kommunisten in ganz Bulgarien zu Kund
gebungen aufgerufen, die aber von der Polizei
verboten worden waren. Trotzdem kam es in
Sofia und einigen Provinzorten zu schweren
Ausschreitungen. Die schwersten Zusammen
stöße ereigneten sich wieder an der Universität
zwischen kommunistischen und national
sozialistischen Studenten, wobei es auf beiden
Seiten zahlreiche Schwerverletzte gab.
Ein weiterer Zwischenfall spielte sich vor
der Polizeidirektion ab, wo Kommunisten
einen Posten angriffen. Die Wache nahm meh
rere Angreifer fest.
In der südbulgarischen Gemeinde Metren
verübten Kommunisten einen besonders ge
meinen Streich. In der letzten Nacht strichen
sie die Dorfkirche bis hinauf zum Glockenturm
mit roter Farbe an. Die Kirchentüren be
schmierten sie mit kommunistischen Losungen.
TerrsristêK'yrszch in BdgrsD.
Belgrad, 19. März. Vor dem obersten Gericht
in Belgrad begann am Montag, wie die Agen
tur Avala meldet, ein Prozeß gegen Peter
Oreb und seine Mittäter Begowitsch und Pod-
goreletz. Die Angeklagten werden beschuldigt,
der terroristischen Organisation Ustacha, deren
Sitz sich im Auslande befindet, anzugehören
und einen Anschlag gegen König Alexander in
Agram vorbereitet zu haben. Oreb habe zu die
sem Zwecke im Auslande Bomben und Revol
ver erhalten und habe ohne Erlaubnis die
Grenze überschritten. Oreb und seine Mittäter
wurden in Agram von Polizisten, die den Auf
trag zur Verhaftung der drei Terroristen hat
ten, gestellt. Dabei setzte sich Oreb zur Wehr
und tötete einen Polizisten, während ein wei
terer durch ihn schwer verwundet wurde. In
der Verhandlung gab Oreb alles zu, erklärte
aber, daß er von südslawischen Emigranten an
gestiftet worden sei. Er sei während seiner Tä
tigkeit als Schmuggler zwischen Italien und
Südslawien in Italien mit Emigranten zu
sammengekommen. Später habe er sich lange
Zeit in den Lagern, die von südslawischen Emi
granten in Italien eingerichtet sind, aufgehal
ten. Die in diesen Lagern zusammengefaßten
Emigranten erhielten dort Unterkunft, Nah
rung und Entlohnung. Sie trugen bcsonde \
Uniformen und machten militärische Uebungen.
Dabei wurde besonderer Wert auf die Ausbil
dung in der Morsetelegraphie und in besonde
ren Fertigkeiten, die zur Ausführung von ter
roristischen Anschlägen von Nutzen seien, ge
legt.
Minim in gmz Spanten.
DNB. Madrid, 19. März. Laut Mitteilung
des Gouverneurs von Sevilla haben die dorti
gen Kellnergewerkschaften und die Köche den
Streik angemeldet. Der Innenminister ist je
doch entschlossen, die Arbeitsniederlegung, die
wieder rem politische» Motiven entspring^
unter keinen Umständen zuzulassen, umsowenr«
ger, als dadurch der ruhige Verlauf der heilr«
gen Woche in Sevilla gefährdet würde, deren
feierliche Abhaltung mit allen Mitteln garan
tiert werden soll.
In Sevilla explodierte im Vereinslokal der
katholischen Bolksaktion eine Bombe. Trotz
der Anwesenheit zahlreicher Mitglieder wurde
niemand verletzt. Der Sachschaden ist aber be
deutend.
In Malaga dauern die Verhaftungen ge
fährlicher Extremisten weiter an. Beim dorti
gen Gouverneur sprach eine Abordnung aus
einem Gebirgsdorf vor, um Unterstützung für
die 428 Köpfe zählende Einwohnerschaft zu er
bitten, die vor Hunger dem Tode nahe sei.
In dem Dorfe Ribera der Provinz Ovielo
zündete der Bürgermeister aus politischen Ra
chemotiven zusammen mit den Gemeinüeräten
das Rathaus an. Sämtliche Akten verbrannten.
Die Täter und Mitschuldigen, insgesamt 33,
wurden verhaftet.
In Madrid wurde heute die Arbeit auf allen
Baustellen dem Befehl des Innenministers
entsprechend wieder aufgenommen.
In Barcelona dauern die Streiks weiter an.
Die dortige Regierung beschloß, den Zugver
kehr auf der „katalanischen Eisenbahn" durch
Militär aufnehmen zu lassen, wenn das strei
kende Bahnpersonal morgen die Arbeit nicht
aufnimmt.
In einem Versammlungslokal in Straßburg
kam es zwischen polnischen Arbeitern, die dort
eine Geburtstagsfeier für Marschall Pilsudski
angesetzt hatten, und Kommunisten, die in das
Lokal drangen, zu einem Handgemenge, wobei
es mehrere Verletzte gab.
Die Unterzeichnung
in Rom.
Bildtelcgramm von der
Unterzeichnung des italie
nisch - österreichisch- ungari-
scheu Paktes in Rom. Mus.
solini leistet seine Unter«
schrift. Rechts sieht man
Dollfuß und Gömbös.
Politischer Kurzsunk von heute.
Wegen der Jerusalemer Oktoberunruhen
wurden 17 Araber zu 5—10 Monaten Zwangs
arbeit verurteilt.
Auf den italienischen Konsul wurde gestern
im Konsulatsgebäude ein Revolveranschlag
verübt. Der Konsul wurde schwer verletzt. Man
nimmt an, daß der Täter die Tat ans politi
schen Gründen beging.
7000 an der Küste des Pazifischen Ozeans im
Staate Washington beschäftigte Hafenarbeiter
treten in den Streik, um die Anerkennung ihrer
Gewerkschaft, Erhöhung der Löhne und Ver
kürzung der Arbeitszeit durchzusetzen.
Die im Vayonner Gefängnis untergebrach
ten 7 Stavisky-Gefangenen sind nunmehr nach
Paris überführt worden.
Der Vorsitzende des Gnstav-Adolf-Vereius,
D. Dr. Rendtorfs, hat sich wegen seines hohen
Alters von der Führung des Vereins zurück
gezogen. Bischof D. Heckel hat bis zur endgül
tigen Neuwahl eines Vorsitzenden die Leitung
des Vereins übernommen.
Der Führer des Neichsbundcs der deutschen
Beamten und Leiter des Amtes für Beamte
bei der Obersten Leitung der PO., Hermann
Neef, ist erkrankt und muß längere Zeit im
Krankenhaus zubringen. Mit seiner Vertre
tung im Amt für Beamte ist Stabsleiter Jo
seph Reutsch-München betraut worden.
Vor 30 000 Frauen sprach am Montagabend
der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr.
Ley, über die Stellung der Frau im national
sozialistischen Staat.
Der juristische Unterausschuß des Ausschus
ses zur Vorbereitung der Saarabstimmung
trat am Montag zu einer Beratung zusam
men, die mehrere Tage dauern wird.
Paris. Der im Zusammenhang mit der Sta-
visky-Angelcgenheit seines Amtes enthobene
Beamte des Landwirtschafts - Ministeriums
Blanchard ist an den Folgen seines Selbst
mordversuches gestorben.
Der Reichspräsident empfing am Montag
den langjährigen Vertreter Braunschweigs
Cambridges Sieg über Oxford.
Das 86. traditionelle Wettrudern der englischen Universitätsmannschaften Oxford
und Cambridge wurde wieder von Cambridge gewonnen. Die Mannschaft von
Cambridge erzielte den auf unserem Bilde sichtbaren gewaltigen Vorsprung von i 1 /?
Längen und stellte mit 18 Minuten 3 Sekunden einen neuen Rekord auf.
und Anhalts im Reichsrat, Voden, zu einer
Abschiedsaudienz.
Hannover. Der Chef des Detachements Ka
vallerie des polnischen Kriegsministeriums
Oberst Karcz und der polnische Militär-Attach«
Oberstleutnant Szymanski trafen am Montag
zur Besichtigung der Kavallerieschule in Han
nover ein.
Zer M des deutschen Kolon Kreuzes.
DNB. Berlin, 20. März. (Eig. Funkmeld.)
Im Zuge der weiteren Einfügung des deut
schen Roten Kreuzes in den nationalsozialisti
schen Staat hat der Präsident des Deutschen
Roten Kreuzes, Herzog Karl Eduard von Sach-
sen-Koburg und Gotha gemäß der dem Deut
schen Roten Kreuz neu gegebenen Satzung die
ersten Berufungen in den Präsiöialrat und in
den Großen Rat des Deutschen Roten Kreuzes
vollzogen.
In den Präsiöialrat wurden berufen: der
Stabschef der SA., Reichsminister Rühm, der
Amtsleiter des Amtes für Bolkswohlfahrt
bei der obersten Leitung der PO. der NSDAP.,
Hilgenfeldt, der Ministerialdirektor im Reichs-
ministerium des Innern, Dr. Gütt.
75 hMsche Msren iu russischen
Gefängnissen und Verbannung.
Moskau, 19. März. In der letzten Zeit sind
neun protestantische und zehn katholische deut
sche Pfarrer in der Sowjetunion unter der An
schuldigung verhaftet worden, unerlaubt Got
tesdienste abgehalten zu haben. Es handelt sich
in allen Fällen um Pfarrer, die in deutschen
Sprengeln amtierten. Insgesamt sind 78 Geist
liche deutscher Abkunft entweder im Gefängnis
oder iu wüste Gegenden verbannt. Die Gott-
losenbewegnng in Rußland ist wieder sehr
aktiv. Sie wird von den Regierungsstellen, die
die Gesetze gegen den unerlaubten Gottesdienst
sehr streng auslegen, nach jeder Richtung hin
unterstützt.
Hoheitsschilder für die Dienststelle«
der NSDAP.
In nächster Zeit erhalten, wie die „Wandel
halle" meldet, sämtliche Dienststellen der Kreis«
ortsgruppen- und Stützpunktleitungen der
NSDAP, auf Anordnung der Reichsleitung
einheitliche Schilder, die an den Grundstücken,
in denen sich die Geschäftsstellen befinden, ab
gebracht werden. Die Schilder führen neben de
Dienststellenbezeichnung das Hoheitszeichen de
Parten
127.
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