Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

127, Jahrgang / Nr. 63 / Zweites Blatt. 
Sonnabend, den 17. März 1934. 
RenLsburver Tageblatt 
Berthold umriß die ideelle und rein wirt 
schaftliche Seite der Bestrebungen der Hago 
und rief die Erfolge der nationalsozialistischen 
Reichsregierung schon im ersten Jahr nach der 
Machtübernahme in die Erinnerung. Erfolg 
reiche Arbeitslosenbekämpfung, Winterhilfs 
werk, selbstbewußte Außenpolitik, Aktivierung 
der Glaubenskraft -es Volkes Lurch den Füh 
rer und darauf ausgebaut die Opferbereitschaft 
treten hier hervor. Wir empfinden wieder die 
Volks- und Schicksalsgemeinschaft nach Blut 
und Boden. Die Opferwilligkeit ist der Angel 
punkt der Zukunft. Für die am 21. März be 
ginnende zweite Offensive gegen die Erwerbs 
losigkeit gebe es, sagte der Redner, keine Kom 
petenzstreitigkeiten zwischen den Organisatio 
nen der Hago, sondern nur einhellige Mitar 
beit. Alle wirtschaftlichen Forderungen hülfen 
nicht auf lange Sicht, solange nicht 4 Millionen 
Arbeitslose wieder produktiv untergebracht 
seien. Mit jedem Arbeitslosen, den man auf 
dem eigenen Frontabschnitt in Arbeit und 
Brot bringe, leiste man auch sich selbst den be 
sten Dienst. Bei Andeutung der Aufgaben der 
NS. Hago betonte Berthold, es gebe keine Mei 
nungsverschiedenheiten unter Nationalsoziali 
sten, die nicht zu überbrücken wären. Die Hago 
sei die parteiamtliche Organisation, um in 
Handwerk, Handel und Gewerbe das national 
sozialistische Gedankengut durchzusetzen. Das 
Lebensrecht im Dritten Reich müsse erworben 
werden durch Opferbereitschaft und Tat. 
Zum Schluß dankte Berthold der Vorsehung 
für das Geschenk des genialen Führers in 
tiefster Not und forderte auf, in voller Ver 
antwortung vor deutschem Leben der Zukunft 
mit dem Führer im Kampf um Deutschlands 
Wiederaufrichtung, Ehre und Gleichberechti 
gung zu stehen und zu fallen. 
Kreisamtsleiter A n ö r e s e n, Rendsburg, 
der den Abend eröffnet hatte, schloß ihn mit 
einem Dank für die von edler Leidenschaftlich 
keit beseelten Darlegungen. Von allen wurde 
das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied gesun 
gen. Der Renösburger SS.-Standarten-Mu- 
sikzug unter Leitung des Musikzugführers 
Kruse erfreute mit flotter Musik. Offensichtlich 
war der Besuch der Veranstaltung beeinträch 
tigt durch die Luftschutzübung. # 
Für den Kreis Rendsburg sind, wie mitge 
teilt, vom Provinzjägermeister zwei Kreisjä 
germeister berufen worden. Für die Abgren 
zung dieser Kreisjägermeister-Bezirke Rends 
burg-West (Hofbesitzer Hans Voß-Heinkenbor- 
stel) und Rendsburg-Ost (Förster Reineke- 
Emkendorf) ist folgende Linienführung ent 
scheidend: 
Zu dem Bezirk West gehören alle gemein 
schaftlichen und Eigenjagüüezirke westlich der 
Eisenbahnstrecke Rendsburg-Neumünster, 
zu Ost alle Jagdbezirke östlich dieser Strecke, 
ferner alle Jagdbezirke nördlich der Eider von 
Rendsburg bis Lexfähre (Grenzlinie hier also 
die Eider). 
Maßgebend ist der Wohnsitz des Jagdvor 
stehers bzw. des Eigenjagöbesttzers. 
Rendsburg, den 17. März 1934. 
ster-Flensburg ein neuer Personenzug einge 
legt wird (Hamburg Hbf. ab 15.21, Neumün 
ster durch 16.58/17.05, Flensburg an 19.10); 
auch findet durchweg eine Beschleunigung der 
Züge statt. Dringend zu wünschen bleibt, daß 
im Anschluß an E 35 (Hamburg Hbf. ab 17.42, 
Neumünster an 18.56) ein Eilzug nach Schles 
wig-Flensburg eingelegt wird, damit die seit 
langem von der Kammer beantragte Spätnach 
mittagsverbindung (Ankunft in Flensburg 
gegen 20.30) geschaffen wird. 
Auf den übrigen Hauptstrecken des Grenzge 
bietes der Nordmark sind abgesehen von Zug- 
beschleunigungen wesentliche Aenderungen 
nicht eingetreten. 
* Vergebung von Arbeite» für die Eider 
abdämmung. Die Erd- und Rammarbeiten an 
der Schleusenanlage bei Nordfeld-Süderfelder 
Koog (3 Lose) wurden der Arbeitsgemeinschaft 
Fr. Peters-Borsfleth, I. F. Dethlefs-Wilster, 
Emil Plähn-Heide und Urbahns u. Clausen- 
Glüsing i. D. übertragen. 
gangszeit von 7 Minuten Anschluß au E 43 Weniger wirtschaftliche Sonderfragen vom 
(ab 16.40) nach Flensburg. Da E 43 auch im Frontabschnitt Handwerk, Handel und Gewer- 
Gegensatz zu der jetzigen Regelung auf der be innerhalb der Deutschen Arbeitsfront waren 
Strecke Neumünster-Rendsburg beschleunigt es, die in der öffentlichen Versammlung der 
durchgeführt wird, erfolgt Ankunft in Fleus- NS. Hago im Schützenhof durch den Hago- 
burg schon um 17.06 (statt bisher 18.00). In Gauamtsleiter Mitglied der PO.-Gauleitung 
Rendsburg und Schleswig erhält E 43 An- Pg. Berthold behandelt wurden als vielmehr 
schluß nach Husum (an 17.36). Notwendigkeiten nationalsozialistischer Wirt- 
re- .. ar „ .. , , schaftsführung überhaupt. Dabei ging der Reö- 
s-Eme sehr wesentlrche Aenderung fmdet hm- öem Standpunkt aus, daß die Lebens- 
slchtlrch des Fruhschnellzuges v 4v (letzt Flens- mößlt ^- elt mt5 Gedeihen auch von H a n ö- 
' îv>rd, und zwar Merk, Handel und Gewerbe verankert 
Ecks Beseitigung der bisherigen langen ist innerhalb der G e s a m t schau deutschen Le- 
Uebergangszert (über erne Stunde) von dem 6 g @g ift B. unschwer zu beweisen, daß 
damschen Anschlutzzug aus Frederrkshavn bzw. und wie die Existenz des Mittelstandes im 
Kopenhagen um mehr als eme Stunde von volkswirtschaftlichen Umsetzungsprozeß bzw. 
F ensburg früher abgelasten (Flensburg ab ln Wechselwirkung zusammenhängt mit der 
3.40, Altona Hbf. an 9.13) , nt Schleswig nimmt «g| unß des gewaltigen Arbeitslosenproblems, 
a.5 Ķ bisher, äschluß von Husâ ab Bertholös Ausführungen waren ferner da- 
M) auf.Hierdurch erhalt der Zug cknschlus; durch gekennzeichnet, daß er auch materielle 
E ,2 (Altona ab 9.50) nach Frankfurt a. M. Wirtschaftsangelegenheiten, in der Linie der 
-Perm auch dre frühere Abfahrt des 1> 40 ge- letzten Notwendigkeiten und Hauptaufgaben 
wisse Unbequemlichkeiten (früheres Aufstehen) gesehen, dem Geistigen unterordnete, iuso- 
Mit sich bringt, so lind hiermit e och auch recht | ertt er Stand und Entwicklung des Volks 
erhebliche Vorteile verbunden, uidem erne g^mzen abhängig machte von der G e st a l - 
ttC ™ künftige Zugverbindung nach Frankfurt tung des inneren deutschen Men- 
a. M. hergestellt wird und indem ferner eine ş ^ e n Hierfür konnte er sich auf keinen Ge- 
Verlangerung der Zeitdauer, nt der tn ^itm= eiligeren als den Führer Adolf Hitler berufen, 
bürg Geschäfte erledigt werden können, statt- Berthold legte u. a dar, der Sinn des gigan- 
sindet. Auch ist zu hoffen, daß, wie von der Äschen nationalsozialistischen Ringens könne 
Kammer beantragt, in absehbarer Zeit l) 40 letzten Endes nicht etwa der sein, in absehbarer 
Anschluß an den Frühzug von Kiel nach AE g e ļ t mit aller Gewalt materiell gesund wer- 
tona erhält und dadurch die von dort nach j, en sollen. Desungeachtet glaube man, daß 
Berlin, Frankfurt, Köln usw. ausgehenden f, er ^jj^ rer auch das Wirtschaftsproblem zu 
Frühzüge erreichen wird. Dann wäre auch er- hinein Zeitpunkt löse, den er bestimme. Zur 
forderlich, daß, wie solches ebenfalls von der ggsung der Wirtschaftsfragen gehöre Zeit. 
Kammer beantragt ist, mit Abfahrt gegen 9.45 Hitlers Aufforderung in Nürnberg, den inne- 
uhr ein neuer Eilzug von Flensburg nach ren Menschen zu gestalten, sei die Vorausset- 
Reumünster eingelegt wird, um Anschluß an ^uug für alles; sonst würden wir niemals eine 
den von der nächsten Fahrplanperiode ab zwi- wirtschaftliche Gesundung auf die Dauer er- 
Ichen Kiel und Altona neu verkehrenden E 3„ reichen. Mjt dem Lippenbekenntnis sei es nicht 
àu erreichen (Kiel ab 11.04, Altona Hbf. an ß( >,cm, sondern erst mit der nationalsozialisti- 
^28). schen Tat, mit der unantastbaren Willens- 
Vereits von der Sommerfahrplanperiode ab kundgebung in allen praktischen Lebensäuße- 
besteht für diejenigen Reisenden aus Flens- rungen. Auch für die Hago proklamierte der 
bürg, die erst gegen Mittag in Hamburg ein- Redner: Stets miteinander, nie gegeneinan- 
treffen wollen, die Möglichkeit zur Benutzung der beim Suchen nach Wahrheit, Volks- 
öes E 32, wenn der Weg über Kiel gewählt gemeinschaft und Vaterland! Gewiß gebe es 
wird, und zwar (Flensburg ab 7.47, Kiel an noch das Zins-, Warenhaus- und Konsumver- 
10.06, ab 11.04). Schließlich ist noch hervorzu- einsproblem, es sei aber Vogel-Strauß-Politik, 
heben, daß auf der Strecke Hamburg-Neumün- | nach jahrzehntelangem Niedergang gewisser- 
Aus den Rendsbucfyes 
Elektra-Lichtspiele. 
Hannoversche und holsteinische Pferde haben 
in den letzten Jahren den Ruhm der deutschen 
Reiterei begründet, auf ihnen haben Reichs 
wehroffiziere im In- und Ausland Erfolg auf 
Erfolg errungen. Der Ausgangspunkt der 
hannoverschen Halblutzucht ist das große Ge 
stüt in Celle, das in weiten Kreisen durch seine 
prächtigen Hengstparaden bekannt geworden ist. 
Einen instruktiven und interessanten Einblick 
in die Arbeit dieser Hochburg der Pferdezucht 
gibt der Naturfilm ö a s P f e r d, der in dieser 
Woche in den Elektra - Lichtspielen gezeigt 
wird. Schöne Bilder von edlen Pferden, die 
frei heranwachsen und von menschlichem Geist 
zu höchsten Leistlingen gezwungen werden. 
Sehenswert und lehrreich! Die Tonfilm- 
Operette „Rakoczy-Marsch" spielt, wo 
rauf schon der Name hindeutet, in Ungarn, 
diesem Land der heißblütigen und tempera 
mentvollen Menschen. Die Handlung ist nicht 
sehr reichhaltig. Manöverliebe mit einigen 
tragischen Zwischenfällen, die aber schließlich 
zur Ehe führt. Die Aufmachung und Darstel 
lung ift aber sehr reizvoll, dazwischen einige 
humoristische Rollen, so daß auch dieser Film 
ein Genuß ist und, beileibe nicht langweilig, 
Beifall verdient. — Das Beiprogramm bringt 
in der Wochenschau einige sehr interessante 
Bilder, die Darbietungen des großen Amster 
damer Orchesters sind ausgezeichnet. 
Schauburg. 
Kriminalfilme erfreuen sich immer der 
Gunst des Publikums, vor allem, wenn sie so 
spannend und so gut gespielt sind wie „Die 
schönen Tage von Aranjnez" mit Brigitte 
Helm in der Hauptrolle. Charakteristisch für 
diesen Film ist die klare und plastische Zeich 
nung der verschiedenen Menschentypen. Da ist 
auf der einen Seite der Nervenarzt, der jeden 
Menschen psychologisch analysiert — und wenn 
es ein Geschäftsmann ist, der eine Rechnung 
seiner Frau (die er nicht besitzt) einkassieren 
will, dann der betrogene Geschäftsmann, der 
in berechtigte Wut gerät. Auf der anderen Sei 
te sind die Gaunertypen treffend gekennzeich 
net. So z. B. der kaltherzige, intelligente Gent 
lemenverbrecher und der gerissene Gauner 
etwas weniger überlegener und brutaler Art. 
Dazwischen steht Brigitte Helm als Olga, die 
die Diebstähle ausführen muß als willenloses 
Werkzeug der Bande. Sie will heraus aus die 
sen Kreisen, doch ihr Vorleben zwingt sie, 
ihren Weg weiterzugehen bis ins Gefängnis. 
Ihre aussichtslose Liebe zu einem Ingenieur, 
der nichts von ihrem Vorleben weiß, hat nichts 
Kitschiges an sich. — Im Beiprogramm läuft 
ein Kulturfilm „Völkerwanderung der Fische", 
der uns nach Norwegen führt und hochinter 
essante Unterwasseraufnahmen zeigt. 
Wer nur von seinem Ueberfluß gespendet, gab garnichts! Opfern heißt: Bewußt verzichten!!! 
DerTelefunkensuper 
Nauen in Edelholz 
Mit neuem Langwellenbereich, dem neuen Zwischenfrequenz-Schutzkreis 
und der neuen „Sperrschaltung“ 
Und dennoch nur RM 240.- mit Kurzwellenteil. Sie bekommen ihn auch auf Raten! 
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