Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

Ì27. Jahrgang / Nr. 60 / Zweites Blatt. 
Landeszeitung 
2\enteinirger Digedlott 
Montag, den 12. März 19B4L 
Zskckmmg ifr§o(fi|(f]ii!r(üc liitun 
Antrag irr Milaricntcii abhängig. 
Der Preußische Minister für Wissenschaft, 
Kunst und Volksbildung, Rust, hat in einem 
Erlaß, der eine Abänderung der Vorschriften 
über die Zuerkennung der Hochschulreife vom 
7. Februar 1931 verfügt, bestimmt, daß die 
Ausstellung des Hochschulreifezeugnisses nicht 
von einem Antrag des Abiturienten abhängig 
gemacht werden soll. Nach diesem Erlaß ent 
fällt außerdem auch die Anordnung, daß der 
Abiturient unter Beifügung der Zustimmung 
des Erziehungsberechtigten die Versicherung 
der Absicht abzugeben habe, eine Hochschule zu 
besuchen. Der Erlaß trifft die Verfügung, daß 
die Anstaltsleiter den vorgeschriebenen Bericht 
über jeden Abiturienten alsbald nach erfolg 
reicher Ablegung der Reifeprüfung zu erstat 
ten haben. Gleichzeitig wird darauf hingewie 
sen, daß die übrigen Bestimmungen über die 
Zuerkennung der Hochschulreife durch die Ab 
änderungen nicht betroffen werden und somit 
unberührt bleiben, und daß den Abiturienten 
unverzüglich anheimzugeben sei, Zeugnisse 
über die Betätigung in der HI. oder SA. 
(denen bei Abiturientinnen der BDM. gleich 
zustellen ist) rechtzeitig bei den Anstaltsleitern 
einzureichen. 
* * * 
* Konfirmation in Rendsburg. Am Sonntag 
Lätare fanden in Rendsburg die ersten dies 
jährigen Konfirmationen statt. In der Neu 
werker Christkirche wurden von Propst Wie 
ners 31 Knaben und 60 Mädchen, in der Alt- 
städter St. Marienkirche von Pastor Jversen 
30 Knaben und 48 Mädchen eingesegnet. Am 
Sonntag Judika konfirmieren in der Neu- 
werker Christkirche Pastor Bielfeldt, in der 
St. Marienkirche Pastor Lübbert. 
* Eine hervorragende Leistung im Verkauf 
der Glasanfteckplaketteu erzielten am Sonntag 
der BDM. und die HI. Die der NSB.-Grup- 
üenwaltung Rendsburg zugeteilten 5975 Glas- 
ünsteckplaketteu wurden restlos verkauft. 
Der Verkauf erbrachte Jl 1213,68. Aus Anlaß 
des Verkaufes gaben die Musikzug und der 
Spielmannszug der SA. unter Leitung von 
Truppführer Hennings ein Konzert vor der 
Stadthalle. 
* Abschlußprüfung an der Höheren Tech 
nischen Staatslehranstalt für Tiefbau. Am 
10. März fand unter dem Vorsitz von Ober- 
studiendirektor Hentze die Abschlußprüfung der 
Absolventen statt. Von den 20 Prüflingen 
haben 17 die Prüfung bestanden. Mit „Gut" 
bestanden: Werner Corneel aus Brunsbüttel- 
koog, Peter Philippsen aus Rendsburg und 
Hans Verdick aus Fockbek. Ferner haben be 
standen: Helmut Delfs aus Neumünster, 
Werner Dietrichs aus Rendsburg, Hans 
Frahm aus Rabenkirchen (Kr. Schleswig), 
Ludwig Haar aus Flensburg, Arthur Harbeck 
Rendsburg, den 12. März 1934. 
aus Tappeudorf, Hermann Holsmölln aus 
Halle (Kreis Bentheim), Wilhelm Lange aus 
Schacht-Audorf, Johann Petersen aus Schles- 
wig, Hans Rasmussen aus Flensburg, Rudolf 
Richter aus Rendsburg, Ernst Schulz aus 
Bokelholm, Heinz Stücker aus Flensburg, 
Herbert Timm aus Glückstadt und Ernst 
Wiister aus Rendsburg. 
* Zum Leiter der Fachschaft für Musik des 
Kampfbundes für Deutsche Kultur, Ortsgrupe 
Rendsburg, wurde Musiklehrer Adolf Loren 
zen bestimmt. 
* Bestellung von Schiedsmännern. Nach der 
preußischen Schieömannsorönung waren die 
Gemeindevertretungen und in selbständigen 
Gutsbezirken und zusammengesetzten Schied- 
maunsbezirken die Kreisvertretungen zur 
Wahl der Schiedsmünner zuständig. In letzter 
Zeit wurde wiederholt die Frage aufgeworfen, 
wer nunmehr auf Grund der durch das neue 
preußische Gemeindeverfassungsgesetz geänder 
ten Rechtsgrundlage die Schiedsmünner be 
stelle. Hierzu weist der „Deutsche Gemeindetag" 
darauf hin, daß die Gemeindevertretungen 
(wie überhaupt alle kollegialen Organe des 
früheren Verfassungsrechts) für Städte und 
Landgemeinden beseitigt sind. An ihre Stelle 
ist als einziges kommunales Organ der Leiter 
der Gemeinde (Bürgermeister, Gemeinde 
schulze usw.) getreten. Ihm obliegen nunmehr 
alle Zuständigkeiten der früheren Gemeinde 
vertretungen, kollegialen Verwaltungsorgane 
usw. — Der Leiter der Gemeinde hat daher 
jetzt auch die Schiedsmünner zu bestellen. 
* Die 4. Wanderausstellung „Kunst für 
Schule und Volk", die bis zum 2. April ge 
öffnet ist, wurde gestern in der Stadthalle er 
öffnet. Einen Bericht über eine Vorbesichti 
gung durch die Erzieher am Sonnabend und 
die Eröffnung am gestrigen Sonntag müssen 
wir aus Raumrücksichten auf morgen znriick- 
stellen. 
H * * 
Elternabend des BDM. Bndelsdorfs. 
Bndelsdorf, 11. 3. Nachdem Jungvolk und 
HI. bereits früher in Elternabenden Rechen 
schaft abgelegt haben von ihrem Tun und 
Treiben, hatte nunmehr auch der BdM. zu 
einem Elternabend nach der „Deutschen Wacht" 
eingeladen. Und die Elternschaft war dem Ruf 
überaus zahlreich gefolgt. Es war eine 
Freude, die große Schar unserer Hitlermädel 
in ihrer kleidsamen Tracht so froh und frisch 
und einmütig beieinander zu sehen. Und über 
aus reichhaltig und abwechslungsreich waren 
die Darbietungen des Abends) sie zeugten von 
fleißiger unermüdlicher Arbeit, von zähem, 
zielbewußtem Streben. Nach dem Einmarsch 
der Wimpel sprach die Leiterin Frida An- 
dresen kurze Worte zur Begrüßung. Dann 
folgten in buntem Wechsel musikalische Dar 
bietungen, Singvorträge, Neigenaufführungen, 
Volkstänze, rhythmisches und lustiges Tur 
nen und sogar am Theaterspiel durften sich die 
zahlreichen Gäste erfreuen. Man merkte, 
unsere Mädel sind im BdM. gut aufgehoben. 
Und sie haben Neigung und Talent zu allem, 
was schön und gut ist. Wie frisch und lebendig 
erklangen die Lieder, ob nun die Küken oder 
die Jungmädel ihre Stimmen erschallen 
ließen! Und auch die Auswahl der Lieder war 
treffend. Lebensfreude und Humor kamen recht 
zur Geltung. In den Reigenaufführungen, 
Volkstänzen und in den turnerischen Dar 
bietungen zeigte sich der Erfolg fleißiger 
Uebung. Besonderen Beifall ernteten auch die 
beiden Theaterspiele. Die Märchenaufführung 
„Tie Blumenkönigin" war dem Inhalt des 
Stückes entsprechend sinnig ausgestattet und 
wurde mit voller Hingabe gespielt. Auch die 
Kleinsten, die hier mitwirkten, hatten sich fein 
in den Sinn des Spieles eingefühlt. Von der 
berer Art war die Humoreske „Tante Sabine". 
Die Gestalten dixses Spiels wurden ebenfalls 
mit viel Natürlichkeit dargestellt und der 
tiefere Gehalt des Spiels, die innere Ver 
bundenheit mit dem heimischen Boden, kam 
gut zum Ausdruck. Auch eine kleine Ver 
losung hatte vollen Erfolg. Besondere Ueber- 
raschungen brachte der Grabbelbeutel. Es 
wurde viel und herzlich gelacht über die 
lustigen Dinge, die man aus den Verhüllungen 
herausschälte. Zum Abschluß sprach die neue 
Leiterin Gertrud Jäger noch einige Dank- 
worte an die scheidende Leiterin Frida An- 
dresen. Der Dank solle darin liegen, daß man 
die begonnene Arbeit in dem bisherigen Sinne 
fortführen werde. 
Eine Neuerung in Aussicht. 
Barzahlung an die Verkehrspolizei 
Verkehrssünder sollen sofort ihre Strafe bezahlen. 
Der Verkehrsreferent des preußischen In 
nenministeriums, Regierungsrat Dr. Schiffe- 
rer, kam unlängst darauf zu sprechen, daß die 
verschiedenen Verkehrserziehungswochen, wie 
man sie in Berlin und vielen anderen preu 
ßischen Städten in den letzten Monaten durch 
geführt habe, die scharfen Verkehrskontrollen, 
die Razzien auf unvorschriftsmüßig fahrende 
Radfahrer und Autos zur Erkenntnis geführt 
haben, daß man mit Warnungen und Vorhal 
tungen allein nicht mehr zum Ziele gelange. 
Es müsse daher, so erklärte er wörtlich, das 
Prinzip der gebührenpflichtigen Warnung an 
Ort und Stelle gegen die kleineren und leich 
teren Uebertretungcn durchgeführt werden. 
Der Strafbefehl soll sofort bei im flagranti 
erwischten Uebeltäter vollzogen, ö. h. die Geld 
strafe sofort in die Hand des Schupos entrich 
tet werden, der dafür eine Quittung ausstellt. 
Wann und in welchem Umfang diese An 
kündigungen Wirklichkeit werden, kann natür 
lich noch nicht abgesehen werden. Auf jeden 
Fall ist es aber interessant, dabei festzustellen, 
daß man bei uns damit einen Weg beschreibt, 
der in anderen Ländern und Erdteilen schon 
lange gang und gäbe ist. Besonders bahnbre 
chend sind in dieser Beziehung die Vereinigten 
Staaten vorangegangen. In den Vereinigten 
Staaten stößt die Zustellung gewöhnlicher 
Verkehrsstrafmandate deshalb auf besondere 
Schwierigkeiten, weil es dort kein polizeiliches 
Meldesystem wie bei uns gibt. Es hat sich da 
her dort schon vor Jahren, als der Autover 
kehr immer mehr anwuchs und besonders der 
Ueberlandverkehr von einem Bundesstaat zum 
andern, als nötig erwiesen, Strafen an Ort 
und Stelle auszuschreiben. Die Vereinigten 
Staaten haben schon lange eine besonders aus 
gebildete Verkehrspolizei, die mit ihren 
schnellen und wendigen Motorrädern der 
Schrecken allzu leichtsinniger Fahrer ist. Wer 
seine Strafe nicht bezahlen kann, darf nicht 
weiterfahren, das Auto bleibt so lange be 
schlagnahmt. Die Strafen, besonders für zu 
schnelles Fahren, sind durchaus nicht klein. 
Im Durchschnitt sind zehn Dollars zu ent 
richten, für falsches Parken fünf Dollars. 
Auch in einigen englischen Städten ist man zu 
dem System der sofort zahlbaren Verkehrs 
strafe übergegangen, obwohl die Verkehrs 
disziplin dort sehr groß ist. Ausgezeichnete 
Erfahrungen hat man mit der sofortigen Ver 
kehrsstrafe in Paris gemacht. Aus der Stadt 
mit der weitaus wildesten Autoraserei der 
Welt, die Paris in den ersten Nachkriegsjah 
ren war, ist eine Stadt ganz besonders großer 
Verkehrssicherheit geworden, in der sich beson 
ders der Fußgänger verhältnismäßig großer 
Begünstigungen erfreut. 
Der Fußgänger ist es aber auch, der jetzt in 
Deutschland erzogen werden soll, denn er hat 
ein gerüttelt Maß von Schuld an vielen Ver 
kehrsunfällen. Falsches Ueberqneren der 
Straße, falsches Ausweichen, Nichtbeachtung 
der Verkehrssignale, das sind alles Dinge, die 
aus dem modernen Großstadtverkehr einfach 
ausgerottet werden müssen. Der gütliche Weg 
hat nicht ganz ausgereicht, nun kommt das 
dicke Ende, nun heißt es die Geldbörse ziehen. 
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie erfreut 
die junge Dame sein wird, die auf der Stelle 
50 Pfennige dafür zu entrichten hat, daß sie 
quer über den Fahrdamm gegangen ist. Der 
augenblickliche Grimm wird sich allerdings ein 
wenig mildern, wenn sie vernimmt, daß es 
nicht so sehr eine Strafgebühr ist, die sie zu 
entrichten hat, sondern eine Art kleines Schul 
geld, eine Belehrungsgebühr, denn der Schupo 
wird die kleiue Amtshandlung zu einem net 
ten, halbminutenlangen Vortrag über die 
Pflichten des Fußgängers im allgemeinen und 
besonderen benutzen. 
Nicht viel besser wird es künftig einem leicht 
sinnigen Autofahrer ergehen. Ihm wird zu 
nächst der Wagen fortgenommen und der 
stolze Herrenfahrer verwandelt sich im Hand 
umdrehen in einen geknickten Fußgänger, der 
auf Schusters Rappen nach Haus gehen muß, 
um dann nach einigen Tagen Zerknirschung 
sein Geführt wieder gegen eine entsprechende 
„Belehrungsgebühr" abholen zu dürfen. 
Arbeilsdank im Arbeitsdienst. 
Der Arbeitsdienst schafft wirtschaftliche und 
erzieherische Werte für das deutsche Volk. 
Darüber hinaus betrachtet die Reichsleitung 
des Arbeitsdienstes es als ihre vornehmste 
Pflicht, auch die aus dem Arbeitsdienst aus 
scheidenden jungen Kräfte weiter zu betreuen. 
Der Arbeitsdienst ist eine Dankgemeinschast, 
öer Arbeitsdienstwillige schuldet ihm Dank, 
öaß der Arbeitsdienst für ihn eine Lebens 
schule bedeutet. Dank bewahrt wiederum der 
Arbeitsdienst dem Arbeitsdienstwilligen für 
seine restlose und selbstlose Hingabe für die 
Allgemeinheit. Zu Dank verpflichtet ist auch 
die Wirtschaft. Nicht nur Lebensboden, son 
dern auch ein wertvoller Nachwuchs der per 
sönlichen Kräfte führt der Arbeitsdienst der 
Wirtschaft zu. In dieser Gemeinschaft der 
Dankverbundenheit steht an erster Stelle die 
Fürsorge für die.aus dem Arbeitsdienst Aus 
scheidenden. Diese Fürsorge bedeutet keine 
karitative Angelegenheit, sondern ist zwangs 
läufig eine Verstandes- und Herzenssache aller 
Glieder der Dankgemeinschaft. Ebensowenig ist 
ìese Arbeitsgemeinschaft eine Arbeitsvermitt- 
sondern sie bedeutet einen Zusammen 
schluß der Glieder, dessen Aufgabe es ist, alle 
wertvollen Kräfte, die aus dem Arbeitsdienst 
uusscheiden, die Einbeziehung in die Wirtschaft 
oU fördern und gegebenenfalls Hilfsmaßnah 
men durchzuführen, die dieser Förderung 
Zerren. 
Aus dieser Erkenntnis heraus ist eine im 
engsten Einvernehmen mit der Reichsleitung 
des Arbeitsdienstes wirkende, selbständige 
Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen „Är- 
beitsdank" in der Rechtsform eines Vereins 
gebildet worden. Die Arbeitsgemeinschaft un 
terstützt die Reichsleitung des Arbeitsdienstes 
in den obengenannten Aufgaben und hat zu 
diesem Zweck alle Stellen, die an der Erfül 
lung der Aufgaben Interesse haben, in sich zu 
vereinigen. 
In Betracht kommen: 
alle kommunalen Stellen, denn das Bestre 
ben des Arbeitsdankes deckt sich mit der 
wichtigsten kulturellen Aufgabe der näch 
sten Jahre, mit der Beseitigung der Ar 
beitslosigkeit) 
ferner die freie Wirtschaft, 
denn der Arbeitsdienst führt ihr einen 
wertvollen Nachwuchs zu) 
weiterhin ganz besonders die Träger der 
Arbeit, 
denn dem Arbeitsdienst verdanken sie die 
Schaffung neuen produktiven Arbeits- 
raumes) 
schließlich die aus dem Arbeitsdienst Ausschei 
denden selbst, 
die an der eigenen Person den Segen des 
Arbeitsdienstes und des Arbeitsdankes er 
fahren haben. 
Aber auch alle diejenigen rechnen zum Ar- ! 
beitsdank, die sich aus ideeller Ueberzeugung 
für sein Wirken zur Verfügung stellen. Will der 
Arbeitsdank eine lebendige Gemeinschaft neben 
dem Arbeitsdienst bedeuten, so muß er auch 
auf die Aufgaben des Arbeitsdienstes zuge 
schnitten sein. Das äußere Ziel des Arbeits 
dienstes ist die Erkämpfnng der Vrotfreihcit 
für das dentsche Volk. Die innere Zielsetzung 
ist die Gewinnung des neuen deutschen Men 
schen, reinsten völkischen Empfindens. Es ist 
der fanatische nationalsozialistische Kämpfer, 
der aus der Gemeinschaft kommend, später im 
Volke und für das Volk wirbt. Es ist der 
Mensch, der wieder von der Sehnsucht erfaßt 
ist, sein Leben mit dem deutschen Boden zu 
vereinigen. Daß diele innere Zielsetzung vor 
handen ist, weiß jeder, der in einem lebendi 
gen Zusammenhange mit dem Arbeitsdienst 
steht. Daher ist neben den genannten Auf 
gaben eine Hauptaufgabe des „Arbeitsdankes" 
die erwachte Sehnsucht zur Scholle bei den Ar- 
beitsdienstwilligeu wach zu halten und de» 
Weg zu ebnen, damit diese Sehnsucht die see 
lische Grundlage des große» deutschen Sied 
lungswerkes der nächsten Jahrzehnte wird. 
Zu den berufenen Kreisen, die die Siedlung 
sich als Ziel gesetzt haben, Brücken zu schlagen, 
ist die vornehmliche Aufgabe des Arbeits- 
öankes. 
Da sich nun die Sehnsucht mit der Scholle 
nicht immer mit der Eignung deckt, und künf 
tig mit der bäuerlichen Siedlungsweise auch 
die Berufsträger in die Siedlung cingescho- 
ben werden, und zwar so, daß die Ausübung 
ihres Handwerkes mit der Bewirtschaftung 
kleiner Ackerstellen verbunden wird, ist es die 
erste Aufgabe des „Arbeitsöankes" die jungen 
Menschen willensmäßig darauf hinzusteuern. 
Auf geeigneten Stellen (käuflich erworbene 
oder Pachtgüter) sollen unter geeigneter fach 
licher Führung 
1. ihre theoretische und praktische allge 
meine landwirtschaftliche Schulung ein 
zuleiten, 
2. ihre handwerkerlich - fachliche Ausbil 
dung fortzusetzen, 
3. ihre körperliche Ertüchtigung zu för 
dern, 
4. sie zu aktiven Kämpfern und Trägern 
echter deutscher bodenverbundener Kul 
tur zu erziehen 
und dann die jungen Menschen den Aufnahme 
organisationen der Siedlung zur weiteren 
Schulung zuzuleiten. 
Es ist selbstverständlich, daß diese Sonder 
ausgabe dem „Arbeitsdank" eine große Ver 
antwortung auferlegt. Sie fordert lebendige 
Verbindung zu den Stellen der ländlichen 
Siedlung, ferner eine gut durchdachte Organi 
sation der Umschulungsleitung) sie erstreckt 
sich aber auch auf den weiteren Lebensweg des 
Arbeitsdienstwilligen, der solange vom Ar 
beitsdank beobachtet wird, bis das gesteckte 
Ziel erreicht ist. Wenn der Arbeitsdank diese 
Ziele der Wirksamkeit besonders betont, so ist 
er davon überzeugt, daß er besonders in den 
Kreisen Beachtung findet, die ihre Einstellung 
zur Sache dem Vorhandensein ihres höheren 
Zweckes abhängig zu machen pflegen. L.
	        
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