î27. Jahrgang.
127. Jahrgang,
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Die Neuordnung im fïetimsm&m
Spielkamerad seiner vielen Brüder. Jedesmal
aber, wenn sich ein Besucher ankündigt,
„türmt" er. Auch die Exkaiserin Zita weigert
sich beharrlich, irgendeinen Besucher zu emp
fangen. In Abwesenheit des Zeremonienmei
sters hat aber doch eine Hofdame dem Journa
listen einige Worte gesagt, die eine reizende
Aufforderung enthalten. „Die Kaiserin und
Seine königliche Hoheit haben," so meinte sie
schnippisch, „nichts zu erklären. Sie können
aber vollkommen zufriedengestellt werden!
Wenden Sie sich an den Baron Wiesner, den
Führer der österreichischen Legitimisten in
Wien, Viberstraße 5'. . ." Was sollte nun der
arme Reporter mit einem so merkwürdigen
Bescheid anfangen?
Oesterreich bildet seine Verfassung nach römischem und deutschem Muster.
Heimatwehr im ganzen Lande so gestärkt wor
den, daß die Voraussetzung für die Durchfüh
rung des Heimatschutzprogramms nunmehr
gegeben ist. Es sind aber noch viele Wider-
derftände aus dem Lager der alten Partei
politiker zu überwinden. Daher müsse die Ti
roler Heimatwehr jetzt auf der ganzen Linie
zum Angriff übergehen. Die Heimatwehr ist
die vaterländische Erneuerungsbewegung
Oesterreichs. Sie wird den deutschen, christli
chen, sozial gerechten Staat unter autoritärer
Ganze Schwärme europäischer Journalisten
haben sich in diesen Tagen auf das belgische
Schloß Steenockerzeel gestürzt, wo der viel
genannte Erzherzog Otto von Habsburg mit
seiner kaiserlichen Mutter residiert. Im „Jour
nal" breitet einer dieser Detektive seine Bente
aus. Der Erzherzog ist ein netter junger
Mann, lernbegierig, ein Bücherfreund und ein
Mussolini nimmt schnell und folgerichtig
im italienischen Sinne die Neuordnung im
Donauraum in Angriff. Die französische und
Prager Pressepolemik berührt ihn in der
Frage der Südosteuropapolitik ebenso wenig
wie es seine Stellungnahme zum Abrüstungs
problem zu erschüttern vermag. Schon Mitte
dieses Monats findet die entscheidende Be
sprechung zwischen Oesterreich, Ungarn und
Italien statt, wie dies in der an der Spitze
stehenden Meldung offiziell festgelegt wird.
Hand in Hand mit dem außenpolitischen
Aufbau geht der Verfassungsaufbau in Oester
reich vor sich, und zwar nach dem Muster des
faschistischen Staates. Der Parlamentarismus
ist nach den blutigen Vorgängen in Wien aus
geschaltet und der autoritäre Regierungs
grundsatz durchgeführt. Der eigentliche Macht
haber ist der Sicherheitsminister Fey, wäh
rend Dollfuß der Exponent der vatikanischen
Politik in Oesterreich ist, eine Politik, die
augenblicklich in dem südeuropäischen Aufbau
mit Mussolini an einem Strange zieht. Doll
fuß hat es durchgesetzt, daß auch in Oesterreich
wie in Italien und in Deutschland die
römisch-katholische Priesterschaft aus der akti
ven Politik herausgezogen ist. Die Bildung
des Ständestaates ist nach dem Ausscheiden
des Parlamentarismus der erste Schritt zum
Berfassungsneubau. Die Arbeiterschaft wird
in einem freiberuflichen Gewerkschaftsbund
zusammengefaßt, der im Gegensatz zu früher
völlig unpolitischer Natur ist. Daneben stehen
die gesetzlichen Arbeiterkammern. Die Land
wirtschaft wird zusammengefaßt in freiberuf
lichen Bauernschaften, die ihre gesetzliche Ver
tretung in den Landwirtfchaftskammern haben.
Für die anderen Stände werden ähnliche
Wege beschritten. Nach Vollendung der städti
schen Gliederung werden die Parteien, die
heute noch dem Namen «ach bestehen, aufge
löst werden.
Trotz der großen wirtschaftlichen Verbin
dung zwischen Deutschland und Südeuropa
treiben vatikanische und italienische Einflüsse
den deutschunterbauteu mitteleuropäischen
Raum in die Abhängigkeit von Rom im dop
pelten Sinne. Römische Politik und römisch-
katholische Kirche ziehen an einem Strang, um
eine politische Entwicklung zu verhindern, die
Oesterreich an Deutschland bindet. Trotz man
cher Bedenken, die sich aus wirtschaftlichen
Gründen ergeben, dürfte die politisch-welt
anschauliche Orientierung derer um Tollfuß
sich durchsetzen, und zwar trotz der sehr starken
nationalsozialistischen Volkskreise in Oester
reich, welche die Heimkehr in ein Großdeutsch
land leidenschaftlich verfechten, aber aus allem
Einfluß in den maßgebenden, die staatliche
Macht handhabenden Kreisen ausgeschlossen
lind. Fey-Dollfuß'sche Politik ist eine Politik
hegen Volk und volklich-deutsche Gesinnung.
Vom deutschen Standpunkt kann man das
Ueberwiegen des Einflusses der legitimisti-
sche» und der kirchlichen Kreise, die, wenn auch
aus verschiedenen Motiven, ein Ziel erstreben,
nur bedauern. Dieses Ziel heißt: Nicht hinein
'us wahre Mutterland Deutschland.
In Valenciennes kam es bei einer kommu
nistischen Kundgebung zu Zwischenfällen. Die
Polizei griff ein und verhaftete 7 Personen.
Die Schau der deutschen Arbeit.
Eröffnung durch Dr. Goebbels.'
gewaltigen Kräftezuwachs für ein
Volk bedeutet, so sicher auch ist es, daß sie
in der ersten Phase ihrer Entwicklung die Re
serven eines Volkes angreifen und damit zu
einem gewisse» Kräftcschwund führen mutz.
Wir wußten das auch sehr wohl und sahen des
halb unser erstes Ziel darin, diesen Kräfte-
schwund sobald und so schnell wie möglich wie
der aufzuholen, um damit die deutsche Nation
fähig zu machen, den nun anbrechenden
schweren Daseinskampf siegreich z» bestehen.
Keine Experimente!
Es war dabei von minderem Belang, ob
die rein nationalsozialistischen Aufbanmctho-
den, die wir hätten zur Anwendung bringen
sollen, theoretisch gesehen, den Methoden über
legen waren, die wir tatsächlich zur Anwen
dung gebracht haben. Es war uns nicht frei
gestellt, nach den Gesichtspunkten eines reinen
Die diesjährige Frühjahrsmesse, die nach
einem Jahr nationalsozialistischer Aufbau
arbeit im Zeiche» des deutschen Aufstieges
steht, wurde am Sonntagvormittag mit einem
schlichten Festakt feierlich eröffnet. Die Bedeu
tung, die der diesjährigen Frühjahrsmesse von
der Reichsregierung beigelegt wird, kam darin
zum Ausdruck, daß der Reichsminister für
Volksaufklürung und Propaganda, Dr. Goeb
bels, dem das Messewesen untersteht, gekom
men war, um die Messe persönlich zu eröffnen.
Zahlreiche weitere Ehrengäste wohnten der
Feier bei. Im übrigen füllten Tausende von
Vertretern der Ausstellerschaft und Einkäufer-
schaft die geräumige Halle Kopf an Kopf.
Fanfarenklünge leiteten den
Eröffnungsakt
ein. Dann sprach der Präsident des Direkto
riums der Leipziger Messe, Dr. Raimund Köh
ler.
Von nicht enden wollendem Jubel begrüßt,
betrat sodann
Reichsminister Dr. Goebbels
das Rednerpult. Unter lautloser Stille hielt
der Minister eine Ansprache, der mir die fol
genden Ausführungen entnehmen:
Die Männer der nationalsozialistischen Re
volution, die am 30. Januar 1933 an die Macht
kamen, übernahmen von ihren Vorgängern
eine furchtbare Erbschaft. Wir haben uns da
mals von der fast entmutigenden Größe der
Probleme, die uns aufgegeben wurde, nicht be
irren lassen. Wir sind an sie mit jugendlicher
Tatkraft herangegangen und waren der Ueber
zeugung, daß, wenn es uns gelingen könnte,
das ganze deutsche Volk zu mitwirkender Hilfe
auszurufen, es uns auch gelingen würde, mit
ihm zusammen der Not der Zeit Herr zu wer
den. Wir mußten damals ganz von vorne an
sangen. Die Methoden, mit denen wir dem all
gemeinen Verfall entgegentraten, waren neu
artig und bis dahin noch nicht dagewesen. Sie
erschienen deshalb auch der Oeffentlichkeit im
ersten Vollzug ihrer Wirksamkeit manchmal
unverständlich, und es war somit
unsere vordringlichste Ausgabe, die
breiten Massen des deutschen Volkes,
wenn nicht für die Mittel unserer auf
bauenden Arbeit, so denn doch für ihre
Ziele zu gewinnen und zu begeistern.
Die wichtigste und entscheidendste Aufgabe,
die uns zur Lösung anvertraut wurde, war das
Problem der Arbeitslosigkeit. Viele Regierun
gen schon hatten sich vergeblich daran versucht,
dieser furchtbaren Not Herr zu werden. Die
Ideals zu handeln, wir mußten vielmehr nach
den Gesichtspunkten einer vorhandenen Rea
lität, die wir vorfanden, ans Werk gehen.
Die nationalsozialistische Revolution hat
diese Probe des Lebens glänzend
bestanden.
Ohne sich im geringsten von ihren pro
grammatischen Forderungen abdrängen zu
lassen, hat sie sie doch mit den wechselnden Er
fordernissen des Tages in Uebereinstimmung
zu bringen verstanden, und das Ergebnis war
ein wirtschaftlicher Erfolg, wie er in diesem
Ausmaß selbst nicht von den Optimisten er
wartet worden war.
Der Nationalsozialismus an sich ist eine
grandiose Umstellung der gesamten orga
nischen Funktionen unseres Volkslebens.
Diese Umstellung aber konnte in der Situati
on, in die wir hineingestellt wurden, nur voll-
lutionskraft, die Nationalsozialistische Deut
sche Arbeiterpartei. Sie stellt eine heilige
Verschwörung dar. Da die Partei aus der
Volksnrsprünglichkeit ihre Entwicklung nahm,
ihre Siegeskraft aus der Treue zum unver
fälschten Volkstum schöpfte und ihre weitere
Existenz von der Nahrung aus diesem unver
siegbaren Born abhängig macht, spiegeln sich
in ihr das Lebensgesetz, alle Sehnsüchte, Rechte
und Wünsche des beutschen Volkes wider.
Aus dieser Tatsache ist daher nur zu fol
gern, daß alles, was nicht in die Partei ein-
gegliedert ist, sondern organisatorisch anders
wo gehalten wird, sich in die Bahn des
Schwungrades der NSDAP, begeben muß,
um den ehernen Rhythmus dieser Bewegung
in sich von ihm bestimmen zu lassen. Jedes
Lippenbekenntnis mutz durch ein ehrliches
deutsches Herzensbekenntnis ersetzt werden,
denn nur dieses stellt einen Wert dar.
Die zur Erkenntnis gewordene ehrliche und
freudige Hingabe des nicht in die Partei ein
gegliederten Teiles unseres Volkes an die
nationalsozialistische Bewegung auf der einen
Seite und der heroische Mut zur geistigen
Entwicklung bei dem Gesamtführertnm der
NSDAP, auf der anderen Seite führen allein
zu dem Sehnsuchtsziel aller deutschen Men
schen: zur lebendigen deutschen Volksgemein
schaft, für die es nur ein Gesetz gibt, das durch
unser Blut bestimmte, nur einen Geist, den
Hitlergeist.
deutschen Lebensgesetzes, sowie in den "bewußt
verbrecherisch gegen das Volksleben geführten
Vergiftungsangriffen.
Tie nationalsozialistische Revolution hat mit
all den Verkennungen, Verirrungen und den
verbrecherischen Geistern gründlich aufge
räumt. Ihre Melodie hat in den Herzen und
Seelen des ganzen Volkes einen ehrlichen,
^ - - c , starken Widerhall gefunden (12. November
Frage,, ob uns das gelingen wurde, war mit- ļ 1933). Es gibt nunmehr nur eine einzige gei-
r..„ s.„ a^ Führung im Volksleben: die national
sozialistische.
Diese Führung bringt das Lebensrecht und
die Lebensgestaltung jedes deutschen Menschen
wieder an den ihm gebührenden Platz in der
^rrolex Heimatwehr gegen die Parteipolitiker.
DRV. Innsbruck, 3. März. Die Tiroler
Heimatwehr erläßt einen Aufruf an sämtliche
Mitglieder, in dem es heißt:
Trotz aller Gegenarbeit der alten Partei-
entscheidend für die Dauerhaftigkeit und den
Fortbestand des nationalsozialistischen Re
gimes.
So sicher es ist, daß eine Revolution, wenn
sie wirklich echt ist, im Schlußerfolg einen