Dļķ Macht èļS Tufatts.
Mêekwà-igê Mņmgrn -es Alltags.
Nach wirklichen Begebenheiten dargestellt von Hans Wörner.
V.
Es Snnbeft sich um Hausschuhe.
Zur Zeit mögen es zwei Jahre her sein, öaß
ich auf einer kurzen Reise von Oldenburg nach
Bremen einen jungen Mann kennenler ,
mit dem ich sehr schnell über den Rahmen ein.r
flüchtigen Reisebekanntschaft ins Benehmen
kam. Wir beschlossen einen Grußwechsel, und
öreser Grußwechsel baute sich so weit aus, öaß
ich vor ein paar Monaten eine Einladung an
nahm, jenen Mann zu besuchen. Es wurde mir
gelegentlich einer Dienstreise möglich, ich ver
brachte einen unterhaltsamen Abend mit ihm
und seiner Frau und blieb eine Nacht unter
dem Dach der jungen Leute. Es wurde recht
spät, ehe wir zu Bett gingen, und zwei oder
drei Mal hatte mein Bekannter seiner Frau
schon zugeredet, sie möge doch ihre wohl etwas
neuen Schuhe gegen ihre Hausschuhe austau
schen, um es bequemer zu haben. Ich spürte,
öaß sie nun das nicht tun wollte, weil sie einem
ihr noch wenig vertrauten Dritten, nämlich
mir selbst, nicht als Frauchen in Pantoffeln
vorkommen mochte. Zuletzt aber war es mir
meinerseits unlieb, zu sehen, daß sie sich mei
netwegen einen Zwang antat, und ich machte
den Vorschlag, wir allesamt möchten unsere
Hausschuhe hervorholen, damit dann alle glei
chermaßen gegen den „guten Ton" sündigten
und jeder mit sich zufrieden sein könnte. Die
ser Vorschlag wurde auch angenommen. Ich
ging zu meinem Koffer und packte meine Haus
schuhe aus, zog sie an und trat wieder in die
Wohnstube. Wir begrüßten uns lachend, nann
ten uns drei Pantoffelmenschen, da plötzlich
fragte die junge Frau mit allen Zeichen des
Erstaunens, woher ich nur meine Pantoffeln
hätte!
Ich kann die Geschichte dieser, übrigens sehr
hübschen Hausschuhe hier so erzählen, wie ich
es damals getan hatte. Die Wahrheit ist nüm-
lich, daß ich sie gefunden habe! Das ist übrigens
schon eine Reihe von Jahren her, und nur der
seltene Gebrauch der mir nicht recht sympathi
schen Möbel läßt es erklären, daß ich sie an
jenem Abend schon fast vier Jahre besaß.
Ich sollte damals für ein nordwestdeutsches
Blatt ein paar Wochen auf dem Leuchtturm
„Rotersand" zubringen, um den Lesern einen
berichtmäßigen und bilömätzigen Einblick in
das einsame und harte Leben zu verschaffen,
das die Leuchtturmwärter dort draußen füh
ren. Ich traf am Abend vor dem Auslaufen
des Ablösungsdampfers in Bremerhaven ein
und wohnte in dieser vorerst letzten Nacht auf
festem Boden in einem kleinen Hotel in der
Nähe des sogenannten Tonnenhofes, dem
Stapelplatz der Strombauverwaltung. Ehe ich
zu Bett ging, überprüfte rch meine etwas in
Eile zusammengestellte Ausrüstung für mei
nen Aufenthalt auf dem Leuchtturm und
wurde mir klar darüber, daß ich vermutlich
noch irgend etwas vergessen hatte. Ich wollte
mich schon damit trösten, daß ich jedenfalls ge
nug zu rauchen haben würde, als ich beim Ab
stellen eines Koffers auf dem schmalen Klei
derschrank einen Widerstand spürte. Ich sah
nach und entdeckte ern Paar fast neue Haus
schuhe, in eine dicke Staubschicht eingehüllt,
schöne Hausschuhe, genau das, was ich auf dem
Leuchtturm noch gebrauchen würde. Hätten sie
nicht so dick unter altem Staub gelegen, es
wäre mir aussichtsreich erschienen, nach ihrem
rechtmäßigen Besitzer zu fragen. So aber muß
ten sie seit langem schon in Vergessenheit gera
ten sein, und bestimmt würde niemand in dem
Hotel eine Ahnung haben, welcher von den
Gästen sie einmal habe hier stehen lassen kön
nen. Ich dachte, rundheraus gesagt: Ehe der
Hausdiener sie sich anerbt, werde ich sie schon
selber nehmen. Und ich nahm sie mit. Sie haben
mir auf dem Leuchtturm sehr gute Dienste ge
tan, sie paßten mir wie angegossen, sie hatten
ein sehr hübsches, aus einzelnen Lederriemchen
geflochtenes Muster, ich war sehr zufrieden
mit ihnen.
Ich habe auch damals bei meinen Bekann
ten, die so eifrig nach der Herkunft meiner
Hausschuhe fragten, den Namen des kleinen
Hotels nicht genannt, in dem ich sie gefunden
hatte. Er fiel mir im Augenblick nicht ein, aber
jener Gastfreunö wußte ihn! Die Pantoffeln
gehörten nämlich ihm, er hatte sie in jenem
Zimmerchen einmal stehen lassen! Er schrieb
später einmal an das Hotel, aber er erhielt die
Antwort, die Hausschuhe seien nicht zu finden.
Ich glaube selbst, öaß die Geschichte bis an
diesen Punkt recht heiter ist, vor allem deshalb,
weil es sich um Pantoffeln handelt! Jede Ge
schichte, in der es um Pantoffeln geht, ist an
sich schon meistens nicht sehr ernst. Aber diese
hier sollte es werden, als meine Freunde mir
die Geschichte erzählten, die sie selbst mit eben
diesen Hausschuhen erlebt hatten.
Meine Gastgeber waren erst kaum zwei
Jahre verheiratet, als mein Freund eines Ta
ges eine fremde Frau kennen lernte, für die er
sich unbegreiflich schnell entflammte. Seine
Gattin merkte zunächst nichts, fühlte aber dann
doch, öaß er ihr zu entgleiten drohe, und er
lebte böse Tage. So kam der Tag heran, an
dem die beiden genau zwei Jahre verheiratet
waren. Mein Freund vergaß ihn, vielleicht
weil er jene fremde Frau im Sinne hatte. Er
stand mit leeren Händen da, als seine Frau
ihm am Hochzeitsmorgen ein Paar sehr schöner
Hausschuhe schenkte. Die nahm er bald darauf
mit auf eine Reise und ließ sie eben in Bre
merhaven stehen. Während seiner Abwesenheit
aber erfuhr die junge Frau von dem Zwie
spalt, in dem ihr Mann lebte. Sie war sehr
gefaßt und verriet sich auch an dem Abend
nicht, an dem ihr Gatte von der Reise zurück
kehrte. Erst als er ihr den Verlust der Haus
schuhe mitteilte, die sie selbst nach ihrem Ge
schmack hatte anfertigen lassen, brach sie in
Tränen aus. Vermutlich weinte sie aus dem
richtigen Gefühl heraus, daß der Mann zwei
fellos besser auf ihr Geschenk geachtet hätte,
wäre er ihr noch innerlich ganz verbunden.
Einmal aufgewühlt, gestand sie jetzt auch, daß
sie um jene fremde Frau wisse. Es kam zu
einer Aussprache, der Mann erkannte, daß er,
triebe sein Zwiespalt zur Scheidung, sicherlich
mehr aufgeben würde, als er gewinnen könnte.
Er wurde sich in einer einzigen halben Stunde
sehr klar und erleichterte sich selbst, als er sei
ner Frau versprach, jene Fremde in Zukunft
zu meiden. „Und deine Pantoffeln", tröstete
er seine Frau, „werden auch schon wieder her
beikommen, jetzt, wo ich sie wieder verdiene!"
Die beiden fanden sich wieder ganz zurecht
und hingen fortan womöglich noch herzlicher
aneinander als früher, aber jene Hausschuhe
waren, auch als man nach Bremerhaven
schrieb, nicht mehr zu finden. Erst zwei Jahre
später fand ich sie, trug sie ein paar Jahre mit
einer in diesem Zusammenhang fast sinnvol
len^ Schonung und konnte sie wieder, gewisser
maßen als letztes Schäflein einer einmal fast
auseinandergeratenen Herde zurückbringen,
nachdem ich ihren Eigentümer erst einmal zu
fällig kennengelernt hatte.
Der weitere Verlauf des Abends stand ganz
unter diesem Eindruck, es habe sich jetzt das
letzte übriggebliebene Restlein einer bösen
Zeit in das Dunkel der Vergangenheit zur
Ruhe begeben. Es war, als seien mit diesen
Hausschuhen unsichtbare Garanten der Zufrie
denheit und der Zuneigung in das Haus einge
kehrt und ich staunte, wie feierlich uns allen
Dreien zumute war, als ich sie am nächsten
Morgen in einem bestimmten Schub des Schuh
schränkchens zurückließ, ehe ich wieder abreiste.
Aber ich war mir schon damals nicht recht klar
ßet der Frage, welchen Sinn dieser Zufall,
diese kleine Kette von Zufällen wieder einmal
entwickelt hätte. Wenn die Hausschuhe wirklich
erst wieder zu ihrem Besitzer zurückkommen
sollten, nachdem er selbst zurückgefunden hatte,
warum fand sie dann nicht eine Reinmache
frau in Bremerhaven, warum schickte der Ho
telwirt sie daun nicht zurück, wenn er sich dann
sicher doch der schon einmal verneinten An
frage erinnerte? Warum haben diese Haus
schuhe erst an meinen Füßen und in meinen
Koffern ein paar tausend Kilometer durch ein
Reporterleben wandern müssen? Mögen Sie
selbst darüber befinden.
(Fortsetzungen folgen.)
Zur Gründung der Saarland-Eidgenossenschaft.
Deutschland heißt die Parole.
Saarbrücken, 2. März. Staatsrat Spaniol
hat folgenden Aufruf erlassen:
Deutsche Volksgenossen an der Saar!
Parteigenossen!
Mit dem 1. März 1934 sind wir an der Saar
in eine bedeutende geschichtliche Stunde einge
treten. An diesem Tage hat das Saarvolk durch
seine führenden Männer vor der ganzen Welt
die deutsche Eidgenossenschaft gebildet. Nicht
zuletzt ist dies das Verdienst der Getreuen
Adolf Hitlers, die unverdrossen gegen unge
heure Widerstände die Idee der Volksgemein
schaft in die Herzen des Saarvolkes hinein
getragen haben. Die Selbstlosigkeit ihres
Kampfes hat ihre Krönung an diesem Tage
darin gefunden, daß alle Volksgenossen an der
Saar ohne Unterschied der Konfession, Partei
und des Standes den Männern heute zur
Schicksalsgemeinschaft die Hand reichen, deren
Fahnen mit Blutopfern geweiht sind. Mit ge
wohnter selbstloser Hingabe stehen diese alten
Kämpfer freudigen Herzens in der Eidgenos
senschaft.
Als Landesleiter der NSDAP, des Saar
gebietes gebe ich bekannt:
Im Zuge der getroffenen Vereinbarung, die
zur umfassenden Volksgemeinschaft aller an der
Saar geführt hat, erkläre ich:
1. Die Mitgliedschaft zur NSDAP, ruht vom
heutigen Tage an mit allen an diese gebunde
nen geldlichen und sonstigen Verpflichtungen.
2. Der gesamte Parteiapparat der NSDAP.
(Amtswalter und Mitarbeiter) geht mit dem
heutigen Tage nach den Richtlinien der Deut
schen Front in deren Besitz über, desgleichen
werden die gesamten Räumlichkeiten sowie de
ren Einrichtung dieser bis zum Abstimmungs
tag überlassen.
Hiermit lege ich die Führung der NSDAP.,
einem höheren Rufe folgend, nieder. Unser ein
ziges Ziel ist: Unser Deutschland! Heil dem
Führer!
gez. Staatsrat Spaniol,
*
Der vorstehende Aufruf ist ein einziger Be
weis dafür, daß der NSDAP, der Ruf:
Deutschland, dem Vaterlande, alles! nicht nur
Phrase ist. Sie gibt sich selbst um des größeren
Zieles willen der Nation auf und führt den
Kampf für Deutschland in der saarländischen
Eidgenossenschaft, in der man nur' Deutsche
kennt.
Milimi Ehrenyàîischafļen.
DNB. Berlin, 2. März. Vor der Berliner
Presse gab am Freitagnachmittag der Leiter
der Berliner Städtischen Gesundheitsverwal
tung, Stadtmedizinalrat Dr. Klein, eingehende
Darlegungen über den Sinn und die Durch
führung der Berliner Ehrenpatenschaften.
Am 20. April, dem Geburtstag des Führers,
erklärte Dr. Klein, werden mit der Errichtung
der „Beratungsstellen für Rassenpflege" die
neuen bevölkerungspolitischen Maßnahmen
der Stadt Berlin verwirklicht werden, die ihre
Krönung in der Uebernahme von Ehrenpaten
schaften finden. Für jedes dritte und vierte
Kind einer erbgesunden Familie, das nach die
sem Zeitpunkt empfangen wurde und für das
die Rcichshauptstadt die Ehrenpatenschaft
übernimmt, wird im ersten Lebensjahr eine
Ehrengabe von monatlich je 30 JIM, in den fol
genden 13 Jahren von monatlich je 20 JUl an
die Eltern zur Auszahlung gelangen.
Voraussetzung für die Erlangung einer
Ehrenpatenschaft ist Gesundheit und Erb
gesundheit der ganzen Sippe. Hierbei werden
sorgfältige behördliche Prüfungen stattfinden.
Einberufung der Hamburgischen Landessynode
zum 5. März.
Hamburg, 2. März. Zur Berufung eines
neuen Landesbischvfs für die evangelisch-luthe
rische Kirche im Hamburgischen Staat hat der
Präsident der Landessynode die Synode auf
Montag, den 5. März, 17 Uhr, in den Sitzungs
saal der ehemaligen Bürgerschaft im Rathaus
zu einer dringlichen Sitzung einberufen. Zu
Sämîl. Dachtieckungs-Materialien
wie Dachpfannen, Kunst»
und Naiurschiefer, Dach»
pappe und Teer liefert
A. Heinemann, Rendsburg, Tel. 2152
dieser Sitzung sind die Vertreter der Reichs
und Staatsbehörden gleichfalls geladen.
* * »
Ausdehnung der Unfallversicherung
beim Freiwilligen Arbeitsdienst.
DNB. Berlin, 2. März. Nach der Verord
nung über den Freiwilligen Arbeitsdienst vom
16. 7. 1932 waren nur die eigentlichen Arbeits
dienstwilligen gegen Unfall versichert. Nun
mehr ist durch eine neue Verordnung des
Reichsarbeitsministers vom 28. 2. 1984 eine
Ausdehnung der Vorschriften der genannten
Verordnung erfolgt. Künftig sind gegen Un
fall auch die Führer und das gesamte Verwal
tungspersonal des Freiwilligen Arbeits
dienstes versichert. Die neue Verordnung tritt
mit Wirkung vom 1. Januar 1934 in Kraft.
Pölitischkr WŞWtàr.
Sonnabend, den 24. Februar: Adolf Hitlers
Rede vor der alten Garde im Münchener
Hofbräuhaus anläßlich der Erinnerungs
feiern. — Ratifizierung des deutsch-polni
schen Verständigungsabkommens in War
schau. — Wiederzulassung der Aöelstitel
sowie Aufhebung der Landesverweisung
der Habsburger in Oesterreich angekündigt.
Sonntag, den 25. Februar: Heldengedenktag:
in Berlin Feiern unter Anwesenheit Hin-
denburgs, Hitlers und der anderen Reichs
minister,' von München aus durch den
Stellvertreter des Führers feierliche Ver
eidigung von über 1 Million Amtswalter
der NSDAP. — Verbot der tschechischen
Fahnen und Abzeichen in Deutschland. —
Gerüchte über die Umbildung der engli
schen Nationalregierung. — Oesterreich
will eine Konkurrenzorganisation zum
VDA. ausziehen.
Montag, den 26. Februar: Neues deutsch-pol
nisches Abkommen über Kulturverständi
gung. — Rücktritt des englischen Botschaf
ters in Paris, Lord Tyrell. — Legitimisti-
sche Kundgebungen in Wien unter Förde
rung der Dollfuß-Regierung. — Lord
siegelbewahrer Eden bei Mussolini. —
Frühjahrsoffensive französischer Truppen
in Marokko. — Grünögens stellvertreten
der Intendant des Berliner Staatlichen
Schauspielhauses.
Dienstag, den 27. Februar: Das Reichskabinett
verabschiedet neue Gesetze, darunter ein
Gesetz über die Nationalfeiertage und ein
Gesetz über die Versorgung von Kämpfern
für die nationale Erhebung. — Die drei
bulgarischen Kommunisten Dimitroff, Po
poff und Taneff nach Rußland abgescho
ben. — Im polnischen Sejm stimmen die
Deutschen zum ersten Mal für den Haus
halt. — Wiederaufnahme der russisch
mandschurischen Verhandlungen über die
Ostchina-Bahn.
Mittwoch, den 28. Februar: Beginn des Hilfs
werks „Mutter und Kind". — Empfang der
Auslandspresse bei Reichspropaganda
minister Goebbels. — Französischer Mini
sterrat beschließt im Stavisky-Skandal die
Abberufung des Generalstaatsanwalts
Pressarö, eines Schwagers von Chautemps.
Donnerstag, den 1. März: Mandschukuo wird
Kaiserreich: Kaiserkrönung Pu Ms unter
japanischer Assistenz in Hsinking. — Auf
lösung aller deutschen Parteien im Saar
gebiet und Eingliederung in die „Deutsche
Front". — Der britische Lordsiegelbewah
rer Eden trifft in Paris ein, erfolglose
Verhandlungen mit der französischen Re
gierung. — König Boris von Bulgarien
bei Adolf Hitler. — Anerkennung der spa
nischen Republik durch Papst Pius IX.
Freitag, den 2. März: Weitere Ausdehnung
des Stavisky-Skandals in Frankreich: Be
ziehungen zwischen Stavisky und Barmat
nachgewiesen. — In Spanien Lerroux
nach einer Demission seines Kabinetts er
neut mit der Regierungsbildung beauf
tragt. — Vorbereitungen zum Abbruch des
deutsch-polnischen Handelskrieges.
Politischer Kurzsunk von heute.
Die Wiener Polizeidirektion hat den Deut
schen Akademischen Juristenverein, Fachschaft
der Deutschen Studentenschaft an der Univer
sität^ Wien, ohne Angabe von Gründen auf
gelöst. Das willkürliche Vorgehen beweist er
neut, daß alle Versuche, die deutschgesinnte Stu
dentenschaft für sich zu gewinnen, fehlgeschla
gen sind und die Regierung daher erneut mit
brutalen Polizeimethoden vorzugehen beab
sichtigt.
Die lettländische Regierung ist zurückgetre
ten, nachdem der Bauernbund dem Minister
präsidenten sein Mißtrauen ausgesprochen hat.
Bon 100 Abgeordneten sprachen nur 9 dem
Ministerpräsidenten ihr Vertrauen aus.
Die Aufführung des Stückes „Nothing but
the truth" von Mitgliedern der Berliner eng
lischen Kolonie zugunsten des Deutschen Win
terhilfswerks erbrachte einen Reinertrag von
2025 MJl, die Dr. Goebbels von dem Regisseur
des Stückes überreicht wurden. Der Regisseur
betonte, daß die Mitglieder der englischen Ko
lonie gern noch einmal für das deutsche Win
terhilfswerk spielen würden.
Der Präsident der spanischen Republik hat
den Führer der Radikalen Partei, Lerroux,
wieder mit der Kabinettsbildung beauftragt
Staatsrat Spaniol ist mit der Führung der
Deutschen Front im Reich beauftragt worden.
Präsident Roosevelt übersandte dem Kongreß
eine Botschaft, in der er die erneute Annahme
des im vorigen Jahre beschlossenen Gesetzes
über die Unabhängigkeit der Philippinen emp
fiehlt.
Der Große Faschistische Rat ist in Nom zu
sammengetreten, um aus den 1000 vorgeschla
genen Anwärtern für die neu zu wählende
Abgeordnetenkammer die 400 endgültigen An
wärter zu bestimmen. Die neue Kammer wird
nur eine Lebensdauer von l—l'A Jahren
haben, da sich die Abgeordnetenkammer nach
dem endgültigen Aufbau der korporativen Ver
fassung selbst aufzulösen hat.
Frau Stavisky ist nach einem Verhör durch
den Untersuchungsrichter festgenommen wor
den.
Der Stellvertreter des Führers hat im Auf
träge des Führers bekannt gegeben, daß der
Führer die Zusammenfassung aller Deutschen
des Saargebiets auf das Wärmste begrüßt.
Gleichzeitig weist er auf seine letzte Bekannt
machung hin, nach der die Mitgliedschaft bei
der NSDAP, des Saargebiets keinen Anspruch
auf die spätere Mitgliedschaft bei der NSDAP,
des Reiches bedeute. Vielmehr eingäben sich die
Voraussetzungen für eine spätere Mitglied
schaft bei der NSDAP, allein aus der Erfül
lung sämtlicher Anordnungen des Leiters der
Deutschen Front, Pirro.