Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

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tragikomische Begebenheiten um emeu armen 
Schuster und das «Sluckslos. 
Aus Klausenburg in Siebenbürgen wird 
berichtet: 
Der arme 
Schuhmacher Stankja wohnte und 
wohnt heute noch in dem siebcnbürgischcn Dorf 
Csik-Szereöa. Er knapste sich den Preis für 
das Lotterielos stets vom Munde ab und ge 
wann dafür auch hin und wieder kleinere Be 
träge. Eines Tages aber kam der Postbote in 
sein Haus und brachte einen Brief des Lotte 
rieeinnehmers, bei dem Stankja seine Lose 
kaufte. Als der Schuhmacher diesen Brief 
öffnete, glaubte er, auf den Rücken fallen zu 
müssen. Er war der Gewinner von einer Mil 
lion Lei. Ein schönes Stück Geld für einen 
armen Teufel! Aber der Schuhmacher ließ sich 
trotzdem nicht verwirren, sondern setzte sich auf 
seinen kleinen Einspänner und fuhr nach Klau- 
senüurg, um den Gewinn abzuheben. Man 
zahlte ihm 800 000 Lei aus, während 200 000 
in den Staatssäckel Rumäniens wanderten. 
Selbstverständlich traten nun viele Leute an 
ihn heran, um ihn zu allerhand Geschäften zu 
überreden. Aber Stankja blieb fest. Er legte 
das Geld auf die Bank, lebte wie sonst weiter 
und reparierte die Schuhe seiner Dorfkund 
schaft. Doch das Schicksal gönnte dem braven 
Schuhmacher trotz aller Vernunft nicht sein 
Geld. Deshalb ließ es zuerst die Bank in Kon 
kurs geraten, auf der die 800 000 Lei lagen. 
Es glaubte, Stankja damit vollständig zugrun 
de richten zu können. Aber er war es gewöhnt, 
kein Geld zu haben, machte sich weiter keine 
Kopfschmerzen und sagte sich: Es hat nicht 
sollen sein! 
Das Schicksal sann aus einen neuen Hieb 
gegen den armen Schnster; denn unterkriegen 
wollte es ihn. Es entsann sich der Steuerbe 
hörde. Diese trat eines Tages an Stankja her 
an und verlangte 130 00« Lei Kapitalstcuern. 
Einhunöcrtöreißigtausend! — wo sollte der 
>wchuhmacher soviel Geld herbekommen, nach 
dem seine Bank fertig war? 
Er setzte sich also hin und schrieb einen Brief 
an Vater Staat, in dem er mitteilte, daß die 
Bank, auf der sein Geld gelegen hatte, konkurs 
sei und ihm somit kein einziger Lei übrigblieb. 
Aber Vater Staat war uncinsichtig und ver 
langte nun die Steuer für das „einstige" Ver 
mögen, wobei er Ratenzahlungen auf ein Jahr 
gewährte. 
In Schutzhafļ genommen 
wegen Sabotage des Winterhilfswcrkes. 
Stankja schrieb zurück, er könne diese Sum 
me in seinem ganzen Leben nicht bezahlen, 
worauf nach wenigen Wochen ein Gerichts 
vollzieher mit dem Bollstreckuttgsbefehl er- 
schicn und das ganze Anwesen des armen 
Schuhmachers pfändete und versteigerte. Der 
Erlös reichte gerade zur Deckung der Steuer 
schuld. 
Härter kann öas Schicksal mit einem Men 
schenkind wirklich nicht umgehen: es läßt den 
guten Stankja erst einen reichen Mann wer 
den und zerschmettert ihn dann, so daß er heute 
als Bettler dasteht und auf Gemeindekosten 
leben muß. Das Schicksal? Nein, ein offen 
sichtlich sinnwidrig angewandtes Gesetz 
hat ihn ums Letzte gebracht. 
Die Suche nach dem geheimnisvollen weißen König, 
dem Hüter des Ģoldlchahes der Buschmänner. 
Als der berühmte Rennfahrer Sir Malcolm 
Campbell in der Bar eines Londoner Hotels 
seinem Freunde Sir Allan Cobham seine Not 
klagte, er wisse keinen rechten Startplatz, um 
mit seinem Auto neue Rekorde aufzustellen, 
da erwiderte ihm Cobham, der Inhaber des 
Flugrekords London—Kapstadt, mehr im 
Scherz, dann solle er doch in die Kalahari ge 
hen, die große Sandwüste Afrikas. Dort wäre 
Platz genug, und wenn er Glück habe, dann 
könne er auch den sagenhaften König der Ka 
lahari finden, der ihm vielleicht etwas aus 
seinem ungeheuren Goldschatz abgeben würde. 
Aus diesem Scherz entstand der sehr ernst 
hafte Plan, mit zwei Flugzeugen eine Erpedi- 
tiousreise «ach Südafrika zu unternehmen. 
Kein Mensch hat bisher diesen König der 
Wüste gesehen, man weiß nur, daß er ein 
Weißer ist, der seit Jahrzehnten ein merkwür 
diges Leben im Volke der Buschmänner führt. 
Aber seine Vorgeschichte kennt man, und die 
ist seltsam genug. Im Jahre 1808 kamen bei 
einem Theaterbrand in London die Frau und 
der Sohn eines Arztes, Dr. Jefferson, um. 
Der zu Tode betrübte Gatte löste seine große 
Praxis aus, verkaufte seinen Besitz und ging 
auf Reisen. Er wollte noch einmal die Schön 
heiten der Welt sehen und genießen, und dann 
diesem Leben, das ihm ohne Frau und Kind 
wertlos erschien, ein Ende machen. Auf der 
Weltreise unternahm er von Kapstadt aus 
einen Ausflug in die Wüste, und hier stieß er 
auf eine Horde kleiner häßlicher Buschleute. 
Ihr Häuptling hatte ein Bein gebrochen, und 
Jefferson nahm den Mann in Behandlung, 
schiente das Bein,' er mußte einige Zeit bei 
diesem seltsamen Volk bleiben, das allmählich 
mit allen seinen Leiden und kleinen Krank 
heiten zu ihm kam. 
Monate vergingen wie im Fluge, und mit 
der Zeit hatte sich Jefferson an den Gedanken 
gewöhnt, sein Lebe» nnter den Eingeborenen 
in der Sandwüste zu beschließen. Bald war er 
unbestrittener Herrscher und Führer gewor 
den, dem man wegen der geheimnisvollen 
Künste, die er beherrschte, uneingeschränktes 
Vertrauen entgegenbrachte. Er hat sich nicht 
von der Welt abgeschlossen, sondern steht mit 
chr tn gewissem Verkehr. Freilich bekommt 
ihn niemals ein weißer Mensch zu sehen. Ab 
und zu tauchen im Straßcngewühl Kapstadts 
einige seiner kleinen Anhänger auf, die nach 
dem Zettel, den er ihnen mitgab, Bücher, Me 
dikamente und Lebensmittel einkaufen. Sie 
bezahlen nicht in Münzen, sondern mit Gold- 
löruern. Jefferson soll der Hüter des sagen 
haften Schatzes der Vuschleute geworden sein, 
den sie in der Zeit, als sie vor den weißen Er 
oberern in die Wüste flohen, an unwegsamen 
Stellen verborgen haben. Niemand weiß, wo 
dieser Schatz zu suchen ist, aber es gibt Anzei 
chen, daß er vorhanden ist. 
Dem Schatz gilt auch die Expedition der zwei 
Sportsleute. Durch eine Funkanlage wollen 
sie mit einer Reservestation am Rande der 
Wüste in Verbindung bleiben, und man hofft, 
eines Tages nach systematischem Suchen doch 
DNB. Berlin, 21. Febr. Im Auftrage des 
Reichstagsabgeoröneten Stöhr, des Landcs- 
lciters des Winterhilfswerkes Kurmark, ist 
der Inspektor von Hülst aus Rohrbeck (Kreis 
Königsberg in der Neumarkj wegen Sabotage 
des Winterhilfswerks in Schutzhaft gcnom- 
incn worden. Hülst hatte unwahre Behaup 
tungen und Angriffe gegen die Leiter des 
Wiuterhilfswerkes gerichtet und die Arbeit 
der Organisation zu stören versucht. 
dritter Hamburg-Altona mit 9,4 und 
schließlich Bremen mit 9,8. Die wenigsten 
Telephone gibt es im Ortsnetz Gelsenkirchen 
"lit 2,6, iir Mühlheim-Ruhr mit 3,0 und in 
Bochum mit 3,4 Anschlüssen auf 100 Ein 
wohner. 
Japanisches Marineflugzeug zerschellt. 
o Tote, 1 Schwerverletzter. 
Dirs tmb öas. 
Ein Scheich wandert um die Welt. 
Von den vielen Weltenwaudercrn, die vor 
ein oder zwei Jahren starteten, um an der 
nächsten Landesgrenze Schisfbruch zu erleiden 
und klein und bescheiden wieder heimzukehren, 
scheint der Scheich Jala Quraishi einer der zä 
hesten zu sein. Er traf vor einigen Tagen in 
England ein und befindet sich nun — da das 
DNB. Tokio, 22. Febr. (Eig. Funkmeldung.) Wasser ja keine Balken hat — zu Schiff auf 
Wie aus Söul (Korea) gemeldet wird, kam 
cs bei dem Finge eines aus 17 Flugzeugen 
bestehenden japanischen Marineflugzengge 
schwaders, das von Omora (Kiuschu) nach Hei 
jo (Korea) unterwegs war, zu einem Unglück. 
Ein Flugzeug raste infolge Nebels gegen ei 
dem Wege nach Amerika, wo er dann wieder 
weiterwandern will. 
Länder und Städte liegen hinter ihm. Aber 
mehr als Namen und alles andere interessie 
ren ihn zwei Dinge: Gerüche und sein Ver 
brauch an Kleidern. Er sammelt nämlich Par- 
nen Felsen und zerschellte. Von der aus sechs films in der ganzen Welt, um dadurch die ara- 
Marineoffizieren bestehende Besatzung wur- bische Parfümindustrie für den Orient neu zu 
den 5 getötet und 1 schwer verletzt. 
Wolfsplage in Spanien. 
DNB. Paris, 22. Febr. (Eig. Funkmeldg.) 
Nach einer hier vorliegenden Meldung aus 
beleben. Im übrigen aber hat er bis heute aus 
seinen 20 000 Kilometern auf dem Weg von 
Mekka nach Southampton 36 Paar Schuhe, 
zivei Dutzend jener locker gewebten Hosen und 
ein Dutzend der langen arabischen Umhänge 
verschlissen. 
Eine kleine Episode erzählt er aus seinen 
Grös (Spanien, sind ganze Rudel von Wöl- Ş,ooe erzaytt er aus (euren 
sen aus den Wäldern in dev oiälie mit sc.imfiA Erlebmßen. „Alv ich nt den Karpathen wan- 
fcn aus den Wäldern in der Nähe von Camba 
Laza gekommen urrö haben 600 Schafe zer 
fleischt. Die Bevölkerung fordert von Madrid 
Hilfsmaßnahmen, um der Plage ein Ende zu 
machen. 
Aus der Türkei werden schwere Schnee 
stürme und in Verbindung damit eine Wolfs 
und Bärenplagc in Anatolien gemeldet. 
Ter Postflngdicnst über den Südatlantik. 
DNB. Berlin, 21! Febr. Tie Teutsche Luft 
hansa hat den planmäßigen Postflugdienst 
über den Südatlantik aufgenommen und wird 
künftig regelmäßig die Durchführung der ein 
zelnen Flüge und den Postannahmeschluß für 
den nächsten Flug melden. 
derte, waren auf einmal Wölfe auf meiner 
Spur. Ich lief und floh, aber die Wölfe kamen 
immer wieder näher. Schließlich setzte ich mich 
hoch auf einen Baum. Kaum saß ich oben, da 
kamen Füchse. Die kämpften mit den Wölfen, 
bis auf beiden Seiten soviel Tote waren, daß 
alle satt wurden. 48 Stunden saß ich auf dem 
Baum. Aber Allah war mit mir ..." 
Möge Allah auch weiterhin mit ihm sein, 
wenn er — und das ist seine nächste Fußetappe 
von Ncwyork nach San Franzisko mar 
schiert. 
sie umstanden ihn ratlos und jammernd. Dr. I decken. 
noch öen weißen König der Kalahari zu ent- 
Riesigcr Schmuggel an der 
österreich-ungarischen Grenze. 
700 Personen verhafte!. 
DNB. Budapest, 21. Febr. Tie österreichi 
schen Grenzbehörden sind einer großen orga 
nisierten Schmugglerbande, die seit vielen 
Monaten entlang der österreichisch-ungarischen 
Grenze tätig war, auf die Spur gekommen. 
Nach österreichischen Berichten sollen seit 
Herbst vorigen Jahres etwa 2500 Waggons 
Weizen von Ungarn nach Oesterreich geschmug 
gelt worden sein, wodurch dem österreichischen 
Staat, ein Schaden von 6 250 000 Schilling er 
wachsen ist. Die Schmugglerbande soll aus 
etwa 2000 Mitgliedern bestehen, unter ihnen 
angesehene österreichische und ungarische Bür 
ger. Bisher sollen 700 Personen verhaftet sein. 
Nach Aufhebung der Prohibition. 
Teurer als Schmuggel-Alkohol. 
DNB. Washington, 21. Febr. Die Klein 
handelspreise für destillierte Alkoholgetränke 
halten sich, entgegen den Wünschen der Regie 
rung, auf beträchtlicher Höhe und übertreffe» 
stellenweise sogar die früher von Schmugg 
ler» geforderten Preise. Es häufen sich die 
Proteste gegen das von einer beschränkten 
Anzahl amerikanischer Firmen durchgeführte 
M o n o p o l. Die Regierung möchte daher die 
Einfuhr fremden Whiskys und anderer destil 
lierter Getränke möglichst fördern. Sie erwägt 
in dieser Richtung eine Senkung des Einfuhr 
zolls sowie eine Finanzhilfe durch die Refico 
(Bundesamt für Wirkschaftsbelebung) an die 
Eurfuhrfirmen. 
Deutsche Volksgemeinschaft und Winter- 
hilsswerk. 
Gute Kunde von den Donauschwabcn. 
Wie der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund 
aus Neusatz in Südslavien berichtet, hat auch 
das Winterhilfswerk der To na usch-waben zu 
einem großen Erfolg geführt. Bon 80 Sam- 
melstellen wurden bisher Spenden im Werte 
von 300 000 Dinar gesammelt. Aus diesen 
Spenden wurden u. a. die deutschen Hungerge- 
bicte in Bosnien und Slavonien versorgt. Be 
sonders rührend ist es, daß aus den Spenden 
wirtschaftlich durchweg schlecht gestellter Volks 
genossen auch des großen Winterhilfswerks 
des Deutschen Reiches gedacht worden ist. Das 
zeugt für die Bereitschaft aller Deutschen, die 
Reihe« der Volksgemeinschaft über alle politi 
schen Grenzen hinweg zu schließen und im 
Rahmen dieser Volksgemeinschaft ihre Pflicht 
zu tun. 
tllugengrîppe in einem Wndnrs. 
Bisher 21 Personen gestorben. 
In dem kleinen Dorfe Marhoß in der Rhön 
rvütet seit Wochen eine gefährliche Lungen- 
grippe, der bereits 21 Personen, zum Teil Er 
wachsene, zum Opfer gefallen sind. An einem 
Tage starben kürzlich fünf Personen. Wegen 
Ansteckungsgefahr ist jeglicher Verkehr mit 
dem Dorfe unterbunden, mit Ausnahme der 
Aerzte. 
Kurze post. 
Der Menschenkopf im Haifischmagcn. 
Beim Zerlegen eines großen Hais, öen ein 
singhalesischer Fischer bei Gandera auf den 
Strand ziehen und so erbeuten konnte, machte 
dieser eine schreckliche Entdeckung. In dem 
Magen des Hais fand er einen fast vollständi 
gen Menschenkopf, an dem sogar die Haare 
noch sichtbar waren. 
Man benachrichtigte eiligst die Küstenpolizei. 
'li t ( L c j. ucm Ģuk in Lachstedt bei Bad Sulza J„ Kürze strömten aus den vielen Fischerdör- 
in Thüringen erschlug der 19jährige Arbeiter 
Albrecht Schlegel den 21jährigen Arbeitskol 
legen Johann Lorch im Schlaf urrd nahm die 
Barschaft des Erschlagenen, bestehend aus 44 
Mark, an sich. Die Leiche verbarg er unter ei 
nem Heuhaufen. Der Mörder ist verhaftet. 
Bei Regulierungsarbeiten an der Unter 
clbe wurde der Arbeiter Emil Schmollny von 
dem Steuer eurer Schute getroffen, das der 
Sturm herumriß, und über Bord geschleudert. 
Er ertrank vor den Augen seiner Arbcits- 
kameraden. 
In Stade verlor der das Dach seines Hau 
ses reparierende Postschaffner Wilhelm 
Heinsohn den Halt infolge Bruches einer Lat 
te. Er stürzte in den Hof, brach das Genick und 
starb auf dem Transport nach dem Kranken 
haus. 
In Hamburg nahm man einen 24jährigcn 
Burschen fest, der, nachdem er im Streit von 
seiner Mutter, einer Kohlenhändlerin, fortge 
gangen war, aus Rache den Kohlenschuppen 
der Mutter in Brand gesetzt hatte. 
Laut Nachricht aus Moskau wurde der Bau 
eines riesigen „Palastes der Sowjets" beschlos 
sen. Er soll 415 Meter hoch werden,' die ameri 
kanischen Wolkenkratzer haben es bisher nicht 
über 407 Meter hinaus gebracht. 
Vom Schwurgericht Hildesheim wurde der 
32jährige Friedrich Borchers aus Hannover 
wegen Totschlags zu 15 Jähren Zuchthaus ver 
urteilt. Er hat vor 12 Jahren einen Eisen 
bahner erschossen, der einen Güterzug bewach 
te. 
In Frankfurt a. M. soll gemäß Anweisung 
des Polizeipräsidenten den Kellnerinnen zum 
28. 2. gekündigt werden, um Kellner einzu- 
scrn zahlreiche Neugierige herbei, die sich be 
mühten, den Kopf zu identifizieren. 
Man nimmt air, daß cs sich um den Kopf 
eines Fischers handelt, der vor einigen Tagen 
in der Nähe von Gandora mit seinem Boot 
umschlug und in den Wellen verschwand. Der 
Hai muß also noch während der Sekunden des 
Untersinkens den Kopf des unglücklichen Op 
fers gefaßt und abgerissen haben. 
Man hat zwar schon des öfteren in den stark 
von Haifischen besuchten Gegenden ganze Fi^ 
sche und auch — wenn kurz vorher ein Mensch 
ein Opfer der Tiere wurde — einzelne Körper 
glieder im Innern erlegter Haie gefunden. 
Aber es ist das erste Mal, daß ein Kopf eines 
Menschen im Haimagen entdeckt wurde. 
Starker Geburtenüberschuß in Italien. 
Das italienische Amtsblatt meldet die fol 
genden bevölkerungspolitischen Daten Italiens 
für 1933: Die Bevölkerung Italiens be 
zifferte sich auf 42 692 000. Es wurden 286 224 
Ehen gegen 268 336 im Vorjahr geschlossen. 
Man zählte 986 834 Lebcndgeborene gegen 
992 049 im Vorjahre, d. s. 23,5 Prozent der Be 
völkerung. Gestorben sind 567 056 gegenüber 
607 546 im Vorjahre, d. s. 13,5 Prozent der Be 
völkerung. Der Zuwachs der Bevölkerung be 
trug demzufolge 419 778 gegenüber 384 503 im 
Vorjahre. Demgegenüber steht der dauernde 
Geburtenrückgang in Frankreich, dessen Ge- 
samtbevölkerungsziffer nunmehr unter der 
Italiens liegt. 
Deutsche Glocken in London. 
Das berühmte Glockenspiel der Westminster, 
flötet in London, die „Big Ben", wie der Lon 
doner Volksmund das Glockenspiel nach der 
Grundglocke getauft hat, wird, was kaum be 
stellen. Ausgenommen sind alkoholfreie Gast- kannt sein dürfte, von Glocken betätigt, diie 
statten und Konditoreien. 
Interessante Zahlen. 
Ueber 10 000 Deutsche wanderten 1932 nach 
Uebersce aus. Fast der 10. Teil von ihnen ge 
hörte der Metall- und Elektroindustrie an, 
während Förster, Fischer und Bergarbeiter 
den geringsten Prozentsatz stellen. Insgesamt 
ist die Zahl der deutschen Auswanderer in 
den letzten Jahrzehnten immer rapider gesun 
ken. Noch in den 80er Jahren des vorigen 
Jahrhunderts betrug sie durchschnittlich fast 
150 000, wobei allerdings die starke Aufnahme 
fähigkeit der deutschen Kolonien zu berücksich 
tigen ist. Interessant ist auch die Tatsache, daß 
unter den 10 000 Auswanderern des Jahres 
1932 über 6000 Frauen waren! 
von Deutschland eingeführt worden sind. Das 
Glockenspiel wurde von Dr. Crotsch, einem 
englischen Musiker des 18. Jahrhundert, auf 
die Melodie der bekannten Jnstrumentalcin- 
leitung zu Händels „Ich weiß, daß mein Ev- 
löser lebt" eingestellt. 
Wer heiratet seinen Ches? 
Wie eine französische Statistik über die Ehe 
schließungen berufstätiger Personen erweist, 
gehen nur 0,07 Prozent der Stenotypistinnen 
die Ehe mit ihrem Vorgesetzten ein. „Chef- 
Heiraten" sind also sehr selten,' in öen meisten 
Fällen ereignen sie sich in kleinen oder mitt 
leren Betrieben,' in großen fehlen sie fast 
gänzlich. Unsere Filmlibrcttisten müssen sich 
also endlich ein wenig umstellen! 
An der koreanischen Küste erlitt ein japani 
scher Dampfer nachts Schiffbruch. Es sollen 50 
Menschen ertrunken sein, ^MWWUWWs 
Auf 100 Einwohner in Deutschland kamen 
1932 4,6 Telephone und 33,4 Gespräche im gan 
zen Jahr. Die meisten Fernsprecher — 11,07 
auf 100 Einwohner — besitzt Berlin, an zwei 
ter Stelle folgt München-Pasing mit 10, an 
Vrrantwortlichcr Hauptschristleitcr und Herausgeber: 
dinand Möller. 
Vertreter und Chef vom Dienst: Herbert Puhlmann. 
Verantwortlich für Politik: Herbert Puhlmann, für ten 
allgemeinen Teil: Adolf Dregori, für den wirtschaftlichen 
Teil: Dr. Johann Gosch, für den provinziellen und ört 
lichen Teil: Karl Müller, alle in Rendsburg. 
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsburg. 
Verantwortlicher Anzeigenleiter: Karl Iacobfen, Rendsburg. 
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