Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

227. Sahrgang. 
127. Jahrgang. 
NLichsluftfahrtmmîfLer Wring sagt: 
Wir brauchen eine Luftabwehr 
Ern englischer Journalist veröffentlicht eine Unterredung mit Goring über das Flugzerrg als W, 
Deutschland, über Fragen der Kolonien und über den Kommunismus 
-Daily Mail" veröffentlicht eine lange I gewehr hineinstellt. Aber ein solcher Kraft- Der General 
S r Sonöerberrchterstatters wagen würde gegen einen regulären Pan- Wer daran den, 
J?pee wit General G ö r ing. Der zerwagen nichts ausrichten können. Das- «en, um Kolon:. 
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Be«, falls die anderen Großmächte nicht bereit -® cr Berichterstatter fragte: Glauben Sie als bei-Rachsucht ge 
sind, ihre Bombenflugzeuge aufzugeben, und großen Flieger des letzten Feld- ürrö Angelsachse 
ich glaube nicht, daß sie dazu bereit sind Wir Äsķ', has Flugzeug eine entscheidende der Deutschen, ei 
Ansicht, wenn seine Seite gewonnen hätte, 
dann würde sie uns ohne Gnade aufgeknüpft 
haben. Ich sehe keinen Grund, warum wir 
nachsichtiger sein sollen. Jetzt ist er sicher hin 
ter Schloß und Riegel. Er wird dort auf jeden 
Fall vorläufig bleiben. Dort ist er am besten 
aufgehoben. Ein solcher Mann ist zu gefähr 
lich, als daß man ihn auf die Gesellschaft los 
lassen könnte. Sein Leben und seine Gesund 
heit sind nicht in Gefahr, und er befindet sich 
so wohl, wie es im Gefängnis möglich ist. 
Mister Lden beim Reichskanzler. 
DNB. Berlin, 20. Februar. Heute vormittag 
fand im Auswärtigen Amt die erste Bespre 
chung zwischen dem Reichsaußenminister von 
Neurath und dem Lordsiegelbewahrer Eden 
unter Beteiligung des britischen Botschafters 
und des Reichswehrministers von Blomberg 
statt. 
Der Reichskanzler empfing Eden und den 
britischen Botschafter heute nachmittag im Bei 
sein des Reichsaußenministers und des Reichs, 
wehrministers zu längerer Aussprache, die in 
sehr freundlichem Ton geführten Besprechun 
gen hatten die Regelung der Abrüstungsfrage 
Zum Gegenstand und knüpften an die in den 
diplomatischen Verhandlungen der letzten Mo 
nate entwickelten deutschen Vorschläge sowie an 
das kürzlich veröffentlichte Memorandum der 
englischen Regierung an. Sie werden morgen 
fortgesetzt werden. 
sicher entscheidend. Die Frage, ob er einen 
Krreg in Europa für wahrscheinlich halte, be 
antwortete der General: Ich bin kein Prophet. 
Aber niemand kann leugnen, daß es eine un 
geheure Menge von eventuellen Kriegsur 
sachen gibt. Ich hoffe, es sind noch genug Men 
schen am Leben, die sich an den letzten Krieg 
errnvern und sich klar machen, daß ein neuer 
Krieg, wo er auch beginnen würde, sich aus 
breiten würde, bis die europäische Zivilisation 
tu einem allgemeinen Blutbade zugrunde 
ginge. Wenn alle europäischen Staatsmänner 
wirkliche Führer wären wie die in Deutsch 
land, anstatt unter der Herrschaft demokrati 
scher Parteien und parlamentarischer Cliquen 
zu stehen, dann würde der Weltfrieden sicher 
sein. Denn dann würden sie erkennen, daß 
Krieg keine Vorteile bringen würde. Ich sage 
mit allem Nachdruck, daß die europäische Soli- 
Ueber die Verhandlungen, die am Dienstag 
zwischen den fiihrenden Männern der Reicks 
regierung und dem englischen Lordsiegelbe. 
wahrer Eden stattfanden, hat das amtliche 
Kommunique am Abend Ausschluß gegeben. 
In diese Verhandlungen ist aber überraschend 
eine neue Note hineingetragen worden, und 
zwar durch das Interview, das Ministerpräsi 
dent Göring in seiner Eigenschaft als Reichs, 
luftsahrtminister dem Vertreter der „Daily 
Mail" gewährte. Dieses Interview war das 
eigentliche Ereignis des Tages. Man geht 
nicht fehl, wenn man ihm eine erhebliche Be 
deutung für die weiteren außenpolitischen 
Erörterungen zubilligt. 
Die außenpolitische Bedeutung dieses In 
terviews wird in Berlin darin gesehen, daß 
es in sehr konkreter und klarer Art auf einen 
umstrittenen Passus des englischen Mcmoran- 
darttät außerhalb des Völkerbundes gesucht 
werden muß, der niemals seinen Charakter als 
Bund der Sieger gegen die Besiegten nnd als 
er« Bündnis zum Schutze der Siegesbeute ver 
loren hat. Am besten wäre es, wenn alle 
Staatsmänner in Europa alte Frontsoldaten 
wären. Der Friedenspakt, den wir kürzlich mit 
Polen abgeschlossen haben, war nur möglich, 
weil die Führer auf beiden Seiten Krieg aus 
persönlicher Erfahrung kennen und wünschen, 
ihren Ländern die Schrecken des Krieges zu 
ersparen. 
Der Berichterstatter fragte, ob General G ö - 
r r n g einen neuen Krieg zwischen Deutschland 
und England z. B. wegen der Kolonien für 
wahrscheinlich halte. 
gepriesen wird: denn ich betrachte ihn als 
euren englandfeindlichen bolschewistischen 
Agenten in Indien. Vor Jahren habe ich es 
abgelehnt, einen seiner Kollegen zu empfan 
gen den mir bei einem zufälligen Zusammen 
tressen jemand anders vorstellen wollte. 
Nach Dimitroff gefragt, sagte der General: 
Dimitroff hat vielleicht den Reichstag nicht in 
Das ist noch immer meine private bums eingeht. 
Neue Sinngebung der Politik 
ef der NSDAP. 
Schicksal, und damit verlangt er, daß sich jeder 
Volksgenosse mit seinem eigenen und dem 
Schicksal seiner Volksgenossen beschäftigt. Das 
politische Denken, zu dem er das Volk erzieht, 
ist einfach, klar und einheitlich. Der National 
sozialismus ist keine politische Herrschaftsform, 
die sich abstrakt lehren läßt, sondern die Welt 
anschauung des deutschen Volkes schlechthin 
mentatsten Erkenntnisse, die der National- 
sozralismus dem deutschen Volke gebracht hat 
und die Macht des Willens, geboren aus dem 
Willen eines Einzelnen, erweckt in Millionen 
Herzen und verschmolzen zur geschlossenen 
Volksgemeinschaft, ist das letzte Geheimnis der 
nationalsozialistischen Bewegung. Mit seeli 
schen Energien hat sie den Kampf um die Macht 
un Staate geführt. Hier lag ja in der meister- 
llchen Beherrschung der Psychologie die Kunst 
der Politik. Auf dieser politischen Logik, die der 
Führer lehrte, waren Zuversicht und Selbst 
bewußtsein gegründet. Die Wahrheit der natio 
nalsozialistischen Idee, die in der Erkenntnis 
liegt, daß sie dem innersten Wesen des Volkes 
entspricht, mußte naturnotwendig zum Siege 
führen. Für sie gab es keine Grenzen ihrer 
Willenskraft, weil sie ihren Antrieb aus den 
unversiegbaren Quellen des volklichen Daseins 
Zieht. Dem Führerprinzip auf der einen cnt- 
und als Staatsform keine Diktatur im Sinne 
eines aufgezwungenen Despotismus, sondern 
eine ganz neue Form nationaler Demokratie, 
in der der oberste Führer der Vollstrecker des 
immanenten Willens zur Selbstbehauptung 
ist, der jedem Volke blutsmäßig innewohnt. 
Diese weltanschauliche Basis ist aus einem 
Guß, innerlich fest und nnangreifbar. Wer sie 
vefttzt, dem ordnet sich das Leben sinnvoll und 
klar. Auf dieser Grundlage wird der Füh- 
rnngsansprnch des Nationalsozialismus logi 
sche Folgerung. 
Eines der wesentlichsten Prinzipien des Na- 
nonalsozialismus ist das Gesetz der Homo- 
genrtat von Volk, Staat und Führung. Das 
lebendige Bnrdeglied ist die Partei, die alle 
Lebensfunktionen staatlichen Gemeinschafts 
lebens in sich selbst entwickelt hat, die die poli 
tische Lebensform und Kraftquelle der Nation 
macht haben, beraubt uns vieler Vorteile bei 
«er Entwicklung der deutschen Luftfahrt. Eine 
angemessene Luftflotte für die Verteidigung 
Deutschlands mit unseren eigenen Hilfsmit 
teln zu bauen, würde zwei Jahre erfordern, in 
denen wir unsere Fabriken würden umwan 
deln müssen. Alte Typen eingeschlossen, besitzt 
Deutschland jetzt rund 300 Zivilslugzeuge. 
Der Gedanke, daß sic für einen Angriff 
auf ein anderes Land benutzt 
aus ein anderes Land benutzt werden 
könnten, das eine Lnststreitmacht besitzt, ist 
absurd. Bor allem kann ein Zivilflugzeug 
nicht schnell genug aufsteigen. Mau kann 
einen Kraftwagen für militärische Zwecke 
geeignet machen, wenn man ein Maschmen- 
Kolitik ist zugleich ist und die Einheit'von Volk"und
	        
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