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Kommt die Einsicht?
Löbe über das neue Deutschland.
DNB. Brüssel. 13. Febr. Das katholische
Blatt „Libre Belgique" veröffentlicht am
Dienstag eine Unterredung seines Berliner
Vertreters mit dem ehemaligen sozialdemo
kratischen Reichstagspräsidenten Loebe. Nach
einer Schilderung seiner persönlichen Verhält
nisse äußert sich Loebe über die Umstände seiner
Entlassung aus der Schutzhaft und erklärt dem
Berichterstatter hierzu, daß er auf das Ver
sprechen. sich nicht mehr politisch zn betätigen,
freigelassen worden sei. Es ist mir leicht ge
worden, dieses Versprechen zu geben, weil ich
der Ansicht bin, daß meine politische Tätigkeit
und diejenige meiner Freunde endgültig ab
geschlossen ist. Die Geschicke Deutschlands voll
ziehen sich künftig auf einer neuen Ebene. In
dieser Beziehung unterschreibe ich das Wort
Hitlers „Die Vergangenheit kehrt niemals
wieder." Man würde mich für einen verächt
lichen Ueberläufer halten, wenn ich, nachdem
ich während so langer Zeit für ein anderes
Ideal gearbeitet habe, mich von heute auf mor
gen in einen begeisterten Anhänger des Natio
nalsozialismus verwandeln würde. Ich bi«
aber objektiv genug, zuzugeben, daß die neuen
Führer Deutschlands mit einem schönen Unge
stüm Probleme in Angriff genommen haben.
die wir nicht haben lösen können, ich denke an
die Reichsreform, die Beschaffung von Arbeit
für die Arbeitslose» und die Winterhilfe, ein
Werk, das von einem großen sozialistischen
Geist erfüllt ist. Das Agrarproblem scheint mir
ebenfalls mit viel Schneid angepackt worden
zu sei». Wenn es der neuen Regierung ge
länge. 6 Millionen Arbeitslose wieder einzu
stellen, so wäre das eine Heldentat, die mir
Achtung abnötigen würde.
Zur österreichischen Frage erklärte Loebe, daß
niemand in Deutschland an einen Gewaltstreich
gegen Oesterreich denke, auch nicht Hitler. Ge
gen wen sollte sich im übrigen ein solcher Ge
waltstreich in Oesterreich richten, da doch die
Mehrheit des Volkes für den Anschluß ist.
Dasselbe gilt von der Saar. Die Rückgabe vor
1935 würde eine unnötige Spannung der
deutsch-französischen Beziehungen verhindern.
Zum Schluß erklärt Loebe, zu glauben, daß
wir in fünf oder zehn Jahren wiederkommen
könnten, ist ei» Mythos. Ich möchte meine Ka
meraden, die im Auslande leben, nicht ent
mutigen, aber sie selbst wissen, was von der
Rolle zu halten ist, die sie noch zu spielen
haben.
Der Fahnengrutz eine Ehrenpflicht.
Zur Beseitigung von Zweifeln, die in der
Oeffentlichkeit über den Fahnengruß bestehen,
gibt die Reichsregierung folgendes bekannt:
Für die Angehörigen der SA. besteht die
Verpflichtung, sämtliche Sturmfahnen und
Feldzeichen der SA., SS., des Stahlhelms und
der Polizei sowie alle Fahnen der alten Armee
zu grüßen, ferner die Fahnen der politischen
Organisation der Bewegung und der Hitler
jugend, sofern sie in geschlossenem Zuge mit
geführt werden,' ausgenommen sind die Kom
mandoflaggen der SA. sowie die Wimpel des
Bundes deutscher Mädel und des Jungvolkes.
Für die Wehrmachtsangehörigen hat der
Reichswehrminister angeordnet, daß die Fah
nen der nationalen Verbände bei Aufmärschen
geschlossener Abteilungen oder öffentlichen
nationalen Kundgebungen zu grüßen sind.
Es entspricht dem Wesen wahrer Volks
gemeinschaft im nationalsozialistischen Staat
und dem freudigen Bekenntnis zu ihr, daß
auch die übrige Bevölkerung ihr Verhalten
diesen Bestimmungen anpaßt. Jeder deutsche
Volksgenosse wird es daher, ohne daß es hier
zu besonderer Vorschriften bedarf, als seine
selbstverständliche Ehrenpflicht betrachten, den
Fahnen der nationalen Erhebung — der Ha
kenkreuzfahne und der schwarz-weiß-roten
Fahne —, wenn sie in geschlossenem Zuge oder
bei einer öffentlichen nationalen Kundgebung
gezeigt werden, seine Achtung durch Erheben
des rechten Armes zu erweisen, genau so wie
es schon immer für jeden guten Deutschen
Brauch und Sitte ist, die ruhmreichen Fahnen
der alten Armee zu grüßen.
Der Reichsminister des Innern hat in einem
Rundschreiben die obersten Reichs- und Lan
desbehörden ersucht, sämtlichen Beamten, An
gestellten und Arbeitern der öffentlichen Ver
waltung hiervon mit dem Hinweis Kenntnis
zu geben, daß der Fahnengruß eine Ehren
pflicht sei, der sich niemand entziehen werde.
* * *
Vrmz August Wilhelm
über die Frage der Monarchie.
Bremen, 13. Febr. Gruppenführer Pg. Prinz
August Wilhelm führte auf einer Kundgebung
für das Winterhilfswerk im Bremer Vorort
G r ö p e l i n g e n, zu der er als Redner ge
kommen war, zu der Frage Reaktion aus: Mit
dem in den letzten Wochen in aller Munde ge
wesenen Wort Reaktion habe man zwei Be
griffe durcheinander gebracht, und er scheue sich
nicht, an einem Platze wie Gröpelingen, wo
Handarbeiter die Bewohner seien, auf das be
stimmteste zu erklären, daß diese Dinge mit der
Person seines Vaters gar nichts zu tun hätten.
Wir wenden uns, so sagte Prinz August Wil
helm, scharf gegen jene Kreise, die den Begriff
Treue mißbrauchen, um für sich ihr eigenes
Süppchen zu kochen, und gegen die Menschen,
die aus irgend einem Grunde enttäuscht und
unzufrieden sind, weil sic nicht mehr die frühe
re Rolle spielen können, und die versagt haben
in der Zeit, da ein einziger Herzschlag durch die
ganze Nation ging. Es seien diejenigen, die da
glaubten, sie könnten das Schicksalsrad der
Geschichte zurückdrehen zu einer Zeit, wo der
Herrgott selber eingegriffen habe und im letz
ten Augenblick in A d o l f H i t l e r den Retter
geschickt habe. Dieser Mann habe nicht nur da
für gesorgt, daß sein Volk nicht unterging, son
dern er habe auch weite Volkskreise miteinan
der ausgesöhnt und Deutschland wieder auf
wärts geführt.
* * *
Wir deutschen Nordschleswiger.
KNS. Wir werden um die Veröffentlichung
folgender Zeilen gebeten:
Wir deutschen Nordschleswiger sind dänische
Staatsbürger geworden, nicht nach unserm
eigenen freien Willen, sondern weil Deutsch
land in seiner Ohnmacht 1920 Nordschleswig
preisgab an Dänemark.
Wir deutschen Nordschleswiger halten jetzt
das deutsche Volkstum und dessen Position in
Nordschleswig und bauen cs nach besten Kräf
ten auch fernerhin aus, damit Deutschland ein
mal mit Erfolg und Nachdruck die 1920 ge
schaffene Lage anfechten und korrigieren kann.
Zu diesem Zweck müssen wir politisch Wert
darauf legen, daß jeder deutsche Nordschles
wiger. der 1920 automatisch dänischer Staats
bürger wurde, dieses Staatsbürger-Recht sich
erhält, auch wenn er im Ausland salso etwa
in Deutschland und anderen Ländern) lebt,
damit er im gegebenen Augenblick zugunsten
Deutschlands Einfluß nehmen kann auf das
Geschick seiner Heimat.
Von allen reichsdentschen Behörden und
Verwaltungsstellen dürfen wir daher erwar
ten, daß wir als vollgültige deutsche Volksge
nossen behandelt und gefördert werden -und
daß uns aus der dänischen Staatsbürgerschaft
kein Schaden erwächst.
* * *
hMZ Friedrich Bluiuf teWi vom Vorstand
der Màmie der IWrmg zurück.
DNB. Berlin, 14. Febr. (Erg. Funkmeldg.).
Hans Friedrich Blunck hat sich mit Rücksicht
auf seine umfängliche Tätigkeit in der Reichs-
schrifttumskammer vo» seinen Pflichten im
Vorstand der Akademie der Dichtung entbin
den lassen. Werner Beumelburg nimmt wah
rend der Reise Hanns Johsts die Geschäfte des
Vorstandes wahr.
* * *
ZĶ8 SA.-LMîMheu ist da.
DNB. München, 14. Febr. (Eig. Funkmeld.)
Das im Vorjahre vom Stabschef Röhm ge
schaffene SA.-Sportabzeichen liegt jetzt, wie
der B. B. meldet, in seiner Ausführung vor.
Es ist von Obersturmbannführer Glöckler
entworfen und stellt das geschmackvolle Ehren
zeichen eines SA.-Mannes in Form eines von
einem Lorbeerkranz umgebenen Hakenkreuzes
mit senkrechtem Schwert dar. Das Abzeichen
kann als Abschluß einer vielseitigen Ausbil
dung durch eine Leistungsprüfung erworben
werden. Zum Erwerb des SA.-Sportabzeichens
sind auch Nichtangehörige der SA. berechtigt,
sofern sie rassisch und weltanschaulich den
SA.-mäßigen Voraussetzungen entsprechen.
In Paris wurde der Direktor der Versiche
rungsgesellschaft Confiance, Guêbin, der in
den Stavisky-Skandal verwickelt ist, verhaftet.
Eine Enlhiillung des „Echo de Paris-.
DNB. Paris, 14. Febr. (Eig. Funkmeldung).
Die Ereignisse, die sich in Oesterreich abspie
len, finden in Paris in der Presse wie in po
litischen Kreisen große Beachtung. Sie bieten
Gelegenheit, das Thema Oesterreich wieder
einmal ausschließlich vom außenpolitischen
Standpunkt aus zu behandeln. Interessant ist
eine Enthüllung des „Echo de Parrs". Seit
langem, so schreibt das Blatt, sei Dollfuß ent
schlossen gewesen, mit dem Marxismus auf
zuräumen. Der Einspruch der französischen
Regierung habe die Durchführung dieser Ab
sicht bisher verhindert. Barthou habe, als er
das Außenministerium übernahm, diesen Ein
spruch Paul Boncours bestätigt. Als am letz
ten Montag beunruhigende Nachrichten aus
Wien eintrafen, hätte aber der Quai d'Orsey
leider mit seinem Vertreter in Wien keine
Verbindung bekommen können.
„Daily Telegraph"
zu Dollfuß Völkerbuudspläneu.
DNB. London, 14. Febr. (Eig. Funkmeldg.).
Vielfach wird in der Presse der Ansicht Aus
druck gegeben, daß die österreichische Regie
rung von dem angekiindigten Völkerbunös-
schritt vorläufig Abstand nehmen dürfte. Der
diplomatische Korrespondent des „Daily Tele
graph" schreibt zum Beispiel, die französische
Regierung ermutige wohl Wien, den Schritt
zu unternehmen, aber in britischen Kreisen
glaube man nicht, daß er tatsächlich erfolgen
werde.
Die englische Presse.
Die englische Presse bringt spaltenlange
Sonderberichte über die Ereignisse in Oester
reich. Im allgemeinen besteht der Eindruck,
daß Dollfuß die Oberhand über die Sozialisten
behalten hat. Aber gleichzeitig wird überein
stimmend die Frage aufgeworfen: Was kommt
nachher? Das Rothermere-Blatt „Evening
NewS" schreibt: Die Berichte über die Kämpfe
in Oesterreich werden die eingeschworcnsten
Feinde Hitlers davon überzeugen, daß diese
Angelegenheiten in Deutschland besser geregelt
werden. Die schweren Verluste waren viel
größer als bei irgend einem Zusammenstoß
zwischen Hitlers Braunhemden und seinen
roten Widersachern. Kein Land in Europa
könne sich die kostspielige Zwecklosigkeit der
Sozialdemokratie oder die mit ihr verbundene
Zeitverschwcndung und das teure parlamen
tarische System so wenig leisten wie Oester
reich. Wiederum verlasse ein Land das parla
mentarische System und wende sich mit neuer
Hoffnung dem Faschismus zu. „Die Zeit schrei
tet vorwärts".
" Pariser Stimmen.
Die Vorgänge in Oesterreich werden von der
französischen Presse als äußerst ernst nicht nur
für den Bestand der Regierung Dollfuß, son
dern auch für die allgemeine internationale
Lage bezeichnet. Was jetzt aus dem österreichi
schen Appell an den Völkerbund werden solle,
sei schwer zu sagen, zumal die Mächte, die ihren
Einfluß geltend machen könnten, keineswegs
einig seien.
Oesterreich kann, so schreibt „Journal des
Debats", nur durch eine klarblickende, energi
sche Politik gerettet werden, von der aber lei
der nichts zu merken ist.
Corseieits Gorsens Higürtel
în guten Paßformen,
zu den niedrigsten
ohne Preisen nur v. Firma
mit
H.Jeß, Hotiemsiedi
Wilhelmstraße
Mit dem heutigen Tage übernehme ich die
Schlächterei
von Herrn Nicolaus Söhrnsen, Schleuskuhle 29
Es wird mein Bestreben sein, meine Kunden mit
nur bester Ware zu bedienen, und ich bitte freund
lichst um Unterstützung meines Unternehmens.
Hartwig Greve - Schlächtermeister
Landrätliche Bekanntmachung
Der Magistrat in Rendsburg als Unternehmer der Krailfahrlinie
Rendsburg-Fockbek und Rendsburg-Biidelsdorf bat bei mir
die Erteilung der Genehmigung zur Ueberlragung der Betriebs
führung beider Linien an die Firma Ï. H. Sievers in Rendsburg
beantragt.
Eemäh 8 7 der Ueberlandverkchrsordnung vom 6. 10. 1931 — Reichs
gesetzblatt I 6. 558 — und der Ausfllhrungsanweisung vom 8.12.1931
— Ministerialblatt innere Verwaltung S. 1223 — bringe ich die ge
plante Betriebsübertragung hiermit zur Kenntnis.
Widerspruche gegen die Erteilung der Genehmigung sind binnen
14 Tonen, vom Tage der Ausgabe des Kreisblattes an gerechnet,
schriftlich bei mir anzubringen.
Vorstehende Bekanntmachung des Herrn Landrats wird hiermit
veröffentlicht
Rendsburg, den 10. Februar 1934
Der Ï. Bürgermeister als OrtspolizeibebSrde
* Krabbe»
kr gute Ürunk
geht rasch zurfNeige!.
îs schmeckt! %u) umso schneller ist es mit dtrSKerr-
bdtkeiï vorbei!-90er aber klug ist, wählt vom Anfang
an-em grösseres (glas!... Sur das hauchen gilt
natürlich dasselbe ■■ schmeckt eine Zigarette, ist sic
rasch geraucht und schon-die neue angesteckth
Sks runde, dicke ßrossjormai der ausgezeichneten
«yOSM/^R 6 streckt aberden ßenuss, sodass man nicht
somsch zur nächsten greifen mussmd-dadurch spart!
yOSMA, NR 6”"'3i
£)as Cjrossjormat verlängert dew (genoss!"
MIT BILDE IN: WIE OIE ANDEREN GER05TET SIND!...
TROTZ VERTRAGLICHER ABR0STUNG5PI LICHT.
ORIENTALISCHE CIGARETTEN COMPAGNIE„yOSMAJG M B H • BREMEN