Rr. 32
Beilage der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung (Rendsburger Tageblatt)
Mittwoch, den 7. Februar 1934
Unset 1000-Mark.Ptersausfchreiberr.
Der Lelerwettbetverb.
(Siehe unsere aufklärende Notiz i» der Sonuabeud-Ausgabe.)
Arbeit D.
Ģà rmö Herzen.
NSK. Als der Baß der Lambertiglocken
zum siebenten Male erdröhnte, bog Will
Harmsen um die Ecke der Tystenallee. Vom
hastigen Laufen war er in Schweiß geraten.
Dreckig wie er vor der Kohle stand, hatte er in
der Waschkaue schnell die Kleider gewechselt,
ein paarmal durch die Luft gespuckt, und war
dann in den regnerischen Herbstabend hinaus.
Und kam verdammt doch zu spät, denn kurz
nach sechs Uhr hatte die SS. die Zugänge zur
Ausstellungshalle abgeriegelt. Bitten und
Protestieren war umsonst. Die Front der
schwarzen Leiber gab dem Stemmen einlaß-
begehrenöer Menschen zwar nach, aber zer
reißen ließ sie sich nicht. Der Kanzler, der zu
den Frauen und Männern der Roten Erde
sprechen wollte, war schon durch. „Aus",
knurrte Harmsen, und am liebsten hätte er
wie der Steiger Niöden geflucht. Da stand er
mit seinem Fahrschein ins Dritte Reich, und
natürlich sauste ihm der Föröerkorb hart an
der Nase vorbei. So ein Deubelspech! Zu was
war es gut, daß er hier in der Nässe herum
schlich, daß ihm der Wind die Jacke durch
pustete, wenn er den Mann nun doch nicht zu
sehen bekam! An einer Gaslaterne, die ihr
trübes Geleucht in die Gegend streute, machte
er halt. Irgendwo aus dem Dunkel rumorte
ein Lautsprecher. „Achtung, Achtung!", bellte
eine heisere Stimme, „der Reichskanzler hat
das Wort!" Der Führer sprach.
Will Harmsen hatte die Hände in den Ta
schen seines fadenscheinigen Mantels vergra
ben, den Kragen hochgestellt und die blaue
Schirmmütze tief über die Ohren gezogen.
„Immerhin etwas für's Geld", sagte er sich
und musterte aus verkniffenen Augen seine
Nachbarn, die er um mehr als Haupteslänge
überragte. Links neben ihm stand ein alter
Mann. Will konnte senkrecht in den Kniff des
abgetragenen Hutes nieöersehen, in dem sich
das Regenwasser wie in einer Dachrinne
sammelte. Jetzt vernahm Harmsen die
Stimme metallen über sich.
„Was verlangen wir denn Großes von der
Welt!", jagte sie schneidend durchs Dunkel.
Und nach einer Pause, einsam und beherrscht
„Arbeiten wollen wir!" Klatschend schlug
Harmsen der Regen ins Gesicht. Aber ihm
wurde warm. So sprechen . .. Donnerwetter!
Da konnte sich der Schmitt, der immer noch
das Maul weit aufriß, glatt hinter verkrie
chen. War ja auch man nur so'n Specht! Was
hatte er neulich im Pütt gemeckert? Schlim
mer als der Zar wäre Hitler, den Krieg wolle
er. Und was Krieg ist. . na das brauchte
Harmsen ums Verrecken keiner erzählen!
Als habe die Stimme um die heimlichen
Einwände des Mannes unter der Laterne
gewußt, ertönte sie wieder dicht vor seinen
Ohren. „Wir Frontsoldaten haben die
Schrecken des Krieges erlebt . . . Ein Wahn
sinn, an Krieg auch nur zu denken ...!" Will
Harmsen nickte schwerfällig. Langsam begann
er sich der Führung dieser Stimme anzuver
trauen, die da aus dem Dunkel zu ihm her
überhämmerte. „Ja!", rief er, als er von
Hetzern und Volksverrätern hörte, und er
schrie es so laut, daß die Umstehenden die Ge
sichter zu ihm hoben und der Alte mit der
Regentraufe am Filz einen ganzen Schub
Wasser auf seinen Hintermann entleerte.
„Verzeihung", sagte er demütig, aber da war
schon wieder die Stimme und um sie her ein
unbeschreibliches Brausen, als lärmten hun
dert Sirenen zugleich über den Himmel. Und
plötzlich brach das Stimmengewirr aus dem
unsichtbaren Apparat auf dem pechschwarzen
Platz in die vielen Tausend Menschen ein.
Im Augenblick war die Straße erhellt. Ein
Auto hupte. Schutzpolizei im Tschako, Sturm
riemen verhängt, ein, zwei, drei, vier Reihen
hintereinander. Und wieder Hupensignal.
Vorsichtig wuchteten ein paar Reifen heran.
Hinter der Windschutzscheibe hochaufgerichtet
eine Gestalt im hellen Trenchcoat, ohne Hut,
Der Rübezahl von Dänemark.
Seltsame Dinge geschehen in Dänemarks
Wäldern. Erst traf man da einen Elch, der
von Schweden herübergekommen war. Und
nun taucht ein geheimnisvoller Mann auf,
nach dem man eifrig, aber vergebens fahndet
— und dem man, wenn man ihn findet, nicht
einmal etwas anhaben kann.
Einsamen Wanderern und Wagenfahrern
ist der Unheimliche mehrfach begegnet. Er hat
volles, rotes Haar, einen langen Bart, einen
Mantel bis auf die Erde, Holzschuhe an den
Füßen und Wickelgamaschen an den Beinen.
Erinnert er so nicht ein wenig an Rübezahl?
Aber wenn man ihn anruft, dann macht er
einen Satz ins Gebüsch und ist spurlos ver
schwunden. Ein paar Mal hat er sich an kleine
Hütten herangemacht und hat dort Eßwaren
gekauft. Nie bettelt er, er scheint im Gegenteil
viel Geld zu haben. Er jagt auch kein Wild,
bat sich keine Hütte gebaut oder ein Zelt, kocht
auch nicht im Walde ab — alles Dinge, die
eine regelrechte Treibjagd auf den Unbekann
ten rechtfertigen. Er will anscheinend nur
seine Einsamkeit, schläft unter freiem Himmel
und fühlt sich offenbar recht wohl dabei.
Aber neugierig ist man ja doch in Däne
mark, wer der Unbekannte mit dem roten
Bart ist.
Das Geburtstagstelegramm von 138 000
Worten.
„Das ist der glücklichste Geburtstag, den ich
je in meinem Leben gefeiert habe", erklärte
Präsident Roosevelt am Dienstagabend der
amerikanischen Nation durch das Mikrophon.
Wenn man die Anzahl der Glückwunschtele
gramme, Geschenke und der aus allen Teilen
des Landes nach Washington gereisten Dele
gationen als Maßstab bezeichnen kann, so
dürfte der Präsident recht haben. Seine großen
Anstrengungen, Amerika aus dem Depres
sionssumpf zu reißen, haben die Anerkennung
der Masse des amerikanischen Volkes gefun
den. Diese Anerkennung drückte sich in 300 000
Telegramm-Briefen und Geschenken aus, die
am Dienstag im Weißen Haus abgeliefert
wurden. Den ganzen Tag über hielten Lastwa
gen vor dem Weißen Hans, um die Geschenke
abzuladen. Eine Kette von Omnibussen, die
mit Delegationen aus allen Teilen des gro
ßen Reiches besetzt waren, bahnte sich langsam
den Weg bis zum Präsidentenpalais. Die Ge
schenke und Briefe kamen nicht nur mit der
Post und der Eisenbahn, sondern auch mit
Flugzeugen, die zum Teil besonders gechar
tert waren. Falls Roosevelt sich allein die
Mühe machen wollte, die Briefe zu lesen und
die Geschenke sich einzeln anzusehen, so hätte
er während der restlichen Amtsdauer alle
Hände voll zu tun. ohne sich um Regierungs-
geschüfte kümmern zu können. Den Vogel aber
schoß das Glückwunschtelegramm von 40 000
namentlich aufgeführten Bürgern des Staates
Alabama ab. Um das Telegramm zu übertra
gen wurden vier Telegraphenleitungen zwei
Tage und Nächte beansprucht. Das in Wa
shington aufgenommene Telegramm hatte eine
Länge von 435 Meter. Zwei Telegraphenbo
ten mußten es auf einer Stange nach dem
Weißen Haus bringen.
Die Drehbühne ist von den Japanern erfun
den worden.
❖
Die Neger sind empfänglicher als die Weißen
für Pocken, Tuberkulose und Influenza.
ein Schnitt dunklen Haares wehte in die linke
Stirn. Große ernste Augen.
Will Harmsen starrte durch Regenschlcier
in ein Gesicht nahe vor dem seinen. Jetzt
hob der Führer die Hand, beugte sich halb aus
dem offenen Wagen, und da riß der Hauer
Will Harmsen die Fäuste aus den Taschen und
reckte sie der schmalen Hand entgegen, die sich
sekundenlang in sie hineinlegte. Und andere
Hände tasteten sich aus dem Menschenstrom,
und alle fanden sie den Führer, der ihrer nicht
müde wurde.
Harmsens Nachhauseweg unter den Ster
nen des Herbsthimmels, die den Nachtregen
schleier durchdrängen, war ein Heimfinden
aus Irrtum und Zweifel. Vieles ging ihm
durch den Kopf, und sein Herz war bewegt.
Große fordernde Augen sah er vor sich, fühlte
die warme vertrauende Hand. Langsam zog
er die Fäuste aus dem Mantel. Unter einer
Laterne hielt er den Schritt an. Zum ersten
mal war Liebe und Achtung in seinem Blick,
ein Verstummen ohne Haß und Bitterkeit, als
er die Risse und Schwielen betrachtete. Diese
Hände . . ., dachte er. Haben keine Arbeit ge
scheut, packten die Knarre so hart wie den
Kohlenmeißcl. Spielten mit dem Buben,
drückten dem Vater die Augen zu. Wie lange
war das her! Wurden verführt, aber blieben,
was sie waren: rauh und rechtschaffen! Und
nun hatte der Führer sie ergriffen. So hatte
er sie ergriffen. Will Harmsen mußte seine
Hände falten, ob er wollte oder nicht, und
mit einem guten stillen Lächeln trug er sie
heim.
Gabriele Reuter 75 Jahre alt.
Am 8. Februar feiert eine der erfolgreich
sten und bekanntesten Schriftstellerinnen, Ga
briele Reuter, ihren 75. Geburtstag. Bon ihren
Romanen seien genannt: „Aus guter Familie",
„Liselotte und Rechling" und „Das Tränen
haus".
Der Matfch in Mt Ankunft.
Originalroman von
Nachdruck verboten.
„Verzeihen Sie mir — wie konnte ich nur
einen Augenblick Toska-Kreuz vergessen . . .!"
„Na alsdann", beschwichtigte Harat und lä
chelte wieder in seiner heiteren Art, „ich muß
ja schließlich als Kanzler zurücktreten, wenn ich
mit dem Ferschten nicht einig bin..."
„Mich so zu erschrecken!" Wolf atmete erleich
tert ans. Nie hatte er stärker gefühlt wie in die
sem Augenblick, was diese wackeren Jäger ihm
waren. Er konnte sich ein Leben ohne sie nicht
mehr vorstellen. Er fühlte auch, daß Harat ihn
im Ernst nicht verlassen hätte und daß es um
eine Lehre ging.
„Herr Henry Draake scheint mit dieser deut
schen Firma — Franz Draakes Erben — nicht
viel zu tun zu haben", sagte Harat dann behut
sam und wies auf die Unterschrift.'—
Als Harat nach Toska-Kreuz geritten war,
blieb Wolf in schweren Gedanken zurück. Er
lehnte den Kopf an die Hände, die den hohen
Fensterriegel umklammert hielten. Er hatte sich
gewundert, daß von der Staatsstraße auf der
jenseitigen Höhe durch die Draakeschen Kolon
nen ein breiter Weg nach dem Buchenwald ge
baut worden war. Bäume sanken, der Wald
rand wurde lichter und bekam ein parkähnliches
Gepräge. Ein Bauplatz? Er fand keinen Zu
samenhang mit den Arbeiten im Grund, die
durch den ganzen Buchenwald von der neuen
Baustelle getrennt lagen.
Tage später waren schwere Lastzüge heran
gerollt — irgendwo mußten in der Nähe in un
unterbrochener Folge Waggons ausgeladen
werden. Dann sah er es! Auf gemauertem Kel
lergeschoß wuchs ein dunkelbraunes schwedi
sches Holzhaus empor. Schwedisch aber nur der
Stil — die Ausmaße waren amerikanisch. In
erstaunlichem Tempo ging die Montage vor
sich! Das wurde ein Herrenhaus! Wirklich gut
gewählt der Platz! Während zu Füßen des
Frankenhofes, das Tal hämmerte .und schrie,
Otto Harvraneck.
stand das Haus des Amerikaners vornehm und
hochmütig in angemessener Entfernung vom
Arbeitsschlachtfeld!
Wenn der Vater noch lebte — jetzt hätte er
spätestens die Fenster zumauern lassen!
Dort also würde Herr Henry Drake mit sei
nem Stabe residieren. Plötzlich höret er Harats
Stimme und begriff erst den bedeutsamen Ton:
„Henry Draake scheint mit der deutschen Firma
nicht viel zu tun zu haben..." Sollte das be
sagen — daß — daß dort drüben — Evelyn
wohnen würde? Daß sie nicht nach Chicago zu
rückging? Hieß diese Unterschrift nicht — ich,
Evelyn, bin die Herrin? Hieß die Unterschrift
nicht — sieh' an, kleiner Baron, wir Draakes
gehen schnurgerade Wege! Wir sagen, wir wol
len dies und das — und wir bekommen es!
Uns trotzt man nicht!
Knirschend fielen die Zähne übereinander
her. Ja — er hatte von Anfang an den geraden
Weg verlassen, obwohl Geradsinnigkeit seine
beste Eigenschaft allezeit gewesen war. Er be
griff sich nicht mehr, überprüfte mißtrauisch sein
Tun und Denken: Seine Abiveisung, sein Brief
bereitete ihm immer wieder reuevolle Stun
den. In einsamen Nächten steigerte sich das Ge
fühl zu fressendem Schmerz. Dann war er wie
der tief unzufrieden darüber, daß er sich am
selben Abend hatte von den Jägern bestimmen
lassen, in wirtschaftliche Verhandlungen einzu
treten. Und doch hatten sie recht im Sinne des
Aufbaus von Toska-Kreuz! Dann hatte er sich
wieder geweigert, den Vertrag bestehen zu
lassen — und war wieder umgefallen! Wie
schroff Dr. Harat geworden war! Das hieß:
Wolf Dienhoff, schaffen Sie Ordnung in sich —
entweder so oder so!
Evelyn würde bald dort drüben wohnen.
Irgendwann würde er ihr begegnen. Sie
würde stolz an ihm vorbeigehen. Vielleicht
schritt sie am Arm eines Mannes — blickte
zärtlich zu ihm aus mit den strahlenden Blau
augen — sah ihn gar nicht, den dummen, trotzi
gen Franken, der einen herzlichen Besuch mit
einem unreifen Knabenbrief beantwortet hatte.
Er drückte die Hände an die Schläfen, hörte
Nauroths spröde Stimme: „Liebe ist geistiger
Bankrott — aber es kann eine schöne Pleite
sein...."
Ja— das war der Grund zu seinem zwiespäl
tigen Tun und Lassen in all den Draakeschen
Angelegenheiten. Verstand und Stolz kamen
nicht gegen seine Gefühle an. Es riß ihn hin
und her — er war ein unzuverlässiger Mensch!
Und was das Schlimmste war — es blieb sei
ner Umgebung nicht verborgen! Danke Harat
— niemand soll mehr meinen Bankrott um
Evelyn sehen und fühlen. Es war auch nicht
schwer. Die Jäger gingen taktvoll um diesen
Punkt herum. Wiebusch hatte seit der kurzen
Abweisung sein Mundwerk gehütet — blieb
nur noch Reinerz, der vorwurfsvolle Gesichter
einhertrug. Tagelang stand der Koffer gepackt
unauffällig in einer Ecke. Dann sehr auffällig
im Ankleidezimmer, daß man darüber stolpern
mußte. Dann packte Neinerz traurig den Koffer
wieder aus. Jeden Morgen studierte er eifrig
die Post. „Nichts, Herr Baron", meldete er in
vorwurfsvollem Ton. Wolf hütete sich, eine
Frage zu stellen. Alter, guter Reinerz! Drei
mal hatte er versucht, mit kunstvollen Wen
dungen auf sein Herzensthema zu kommen.
Die Post sei vielleicht gar nicht mehr zuverläs
sig — könne leicht ein Brief verlorengehen...
Als Wolf ihm eines Tages ungeduldig er
klärte, er erwarte keinen Brief, der verloren
gegangen sein könnte, sah ihn der alte Diener
ganz entsetzt an und murmelte „sehr wohl,
Herr Baron"...
Wolf reckte sich, griff nach den Handschuhen
und Reitpeitsche — er wollte nach Toska Kreuz
zu den Jägern. Als er sich in den Sattel
schwang, kam der Inspektor über den Hof.
„Wiebusch — kommen Sie bitte einen Augen
blick!" er ritt bis zur Parkmauer am Weise
ritztal, deutete ans die Felder und Wiesen
hänge, die den Weg ins Tal säumten.
„Wir bekommen bald neues Land im Osten.
Diese Felder bleiben künftig brach liegen —<
werden aufgeforstet. Besprechen Sie sich mit
Herrn Hayler. Unsere Grenze unten am
Grund will ich mit mannshohem Zaun ge
säumt haben..."
Wiebusch begriff sofort.
„Jawohl, Herr Baron, das ist ein guter Ge
danke. Wir legen ein Stück Wald zwischen
Grund und Frankenhof, dann sind wir wieder
für uns..."
„Schön, wir verstehen uns", sagte Wolf
freundlich, froh, keine sachlich berechtigten Ein
wände widerlegen zu müssen und wandte sei
nen Fuchs nach kurzem Gruß.
Wiebusch visierte mit seiner Pfeife die Stelle
an, wo auf der jenseitigen Höhe das Schweden
haus montiert wurde. Das ging verdammt fix,
da konnte man direkt darauf warten. Die Fich
ten würden wohl etwas länger brauchen..«
Mit dem Zaun würde man treu und gottes-
fürchtig auch noch ein paar Monate warten.
Jesus! Gleich mannshoch, den Zaun...
Reinerz steckte den Graukopf durch ein Par-
terrefenster, freundlich lächelnd.
„Grüß Gott, Herr Inspektor, heut' tut sich
was — ein Prachtwetter, wie? Was gibt's denn
Neues?"
„A große Brucken wird baut — übers Tal
übi", grinste Wiebusch und zog mit der Pfeife
einen riesigen Bogen, „werden's schauen,
Reinerz, an die tausend Maurer kommen..."
„Alleweil müssen's eim bei der Falten ha
ben! Verzählt's euern Schmarrn wer an
dern..." Wütend schlug Reinerz das Fenster
zu. Wiebusch ging lachend davon. —
. t
20.
Es blieb ungeklärt, ob Henry Draake von
Evelyns Wandlung nach Chicago berichtet
hatte, oder ob Mrs. Mary Draake geb. Mor
rison von sich ans den Kampf um Evelyn wie
der aufnahm. Henry Draake war mit Bray nach
Paris gefahren, man konnte ihn nicht fragen.
(Fortsetzung folgt.)