Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

Rohrschneider, Lötlampen, Beißzangen, 
Spiralbohrer usw. in die Hände. Auch wür 
be »ersucht, in die nahebelegene Schmiede ein 
zudringen, doch sind hier die Diebe nach dem 
zertrümmern einer Fensterscheibe erfolglos 
abgezogen. 
Kiel, 30. Januar. Vom Kieler Theater. Aus 
Kiel schreibt uns unser Vertreter: Die städti 
schen Bühnen finden in dieser Spielzeit einen 
wesentlich besseren Zuspruch als in den letzten 
Jahren, was vor allem auf die umfangreiche 
Organisation des Besuchs zurückzuführen ist. 
Gleichwohl bleiben noch viele zu Hause, die 
wirtschaftlich durchaus in der Lage sind, ins 
Theater zu gehen, und um auch diese dazu an 
zureizen, veranstaltet die Intendanz ab und zn 
Gastspiele berühmter Bühnengrößen und, um 
speziell der Landbevölkerung die Teilnahme 
bequem zu machen, an einzelnen Sonntagnach 
mittagen Fremdenvorstellungen. Letzten 
Sonnabend hatten wir wieder den ausgezeich 
neten Bariton der Berliner Staatsoper, Ru 
dolf Bockelmann, als Gast, der in der Titelrolle 
des „Fliegenden Hollenders" als Darsteller wie 
als Sänger das annähernd ausverkaufte Haus 
begeisterte, was bei dem durchweg sehr zurück 
haltenden Kieler Publikum viel sagen will. Die 
Fremöenvorstellungen finden leider noch nicht 
wieder den Zuspruch von auswärts wie früher 
in den Jahren, da sie als etwas neues einge 
richtet wurden, ein Umstand, der sich aus den 
gedrückten wirtschaftlichen Verhältnissen auf 
dem Lande erklärt und nicht etwa aus der 
künstlerischen Qualität der Fremdenvorstcl- 
lungen. Diese stehen nämlich weder in der Be 
setzung noch in der Wiedergabe den Abendvor 
stellungen nach. Das bewies wiederum die 2. 
Fremdenvorstellung am letzten Sonntag, in der 
Flotows niedliche und immer wieder gern ge 
sehene Oper „Martha", die Ernst und Humor, 
Romantik und Sentimentalität in glücklicher 
Mischung bringt, hübsch und neu eingerichtet 
in erster Garnitur allerliebst gespielt wurde 
und ein paar Stunden künstlerischen Genusses 
und angenehmer Zerstreuung bot. 
de;n Cģ&áckk$saal 
Wenn der Spielautomat nicht 
funktioniert! 
Kiel, 30. Jan. Anläßlich einer Veranstal 
tung des Borgstedter Turnvereins entdeckten 
der 22jährige Schiffbauer Friedrich K. und 
der 26jährige Schweißer Heinrich O. in dem 
betreffenden Lokal einen Spielautomaten. Sie 
vermochten aber nicht zu spielen, da angeblich 
das Geldstück sich klemmte. Sie klopften gegen 
den Apparat, ohne daß die angebliche Klem 
mung behoben wurde. Währenddessen kam ein 
dritter junger Mann aus dem Saal und riet 
nicht so laut zu klopfen. K. holte jetzt einen 
Schraubenschlüssel, um die Scheibe etwas ab 
zudrängen, denn dann würden die sich klem 
menden Groschen wohl fallen. Aber . . . plötz 
lich war die Tür aufgesprungen. Angeblich 
verdutzt standen die beiden „Spieler" jetzt vor 
der offenen Kassette, die etwa 10 Mark ent 
hielt. Sie entnahmen das Geld und teilten es 
auf der Straße auf. Sie wurden jedoch ent 
deckt und das Geld mußte zurückgegeben wer 
den. Beide bestritten die Absicht des Stchlen- 
wollens, als der Spielautomat noch dicht war. 
Das Schöffengericht hielt ihre Aussagen für 
sehr unglaubwürdig, hielt sie vielmehr wegen 
schweren Diebstahls überführt. Die Straf 
kammer kam zu dem gleichen Ergebnis . . . 
und die Berufung, jeder hatte drei Monate 
Gefängnis erhalten, wurde verworfen. 
15 Flensburger Kommunisten unter 
der Anklage des Hochverrats. 
r. Flensbnrg, 30. Januar. Vor dem 3. Straf 
senat des Kammergerichts, der im Schwurge 
richtssaal in Flensburg tagt, begann am Mon 
tag ein Prozeß gegen 13 Flensburger Kommu 
nisten, die des Hochverrats und des Vergehens 
gegen das Pressegesetz angeklagt sind. Die An 
geklagten werden sämtlich aus der Untersu 
chungshaft vorgeführt. Unter ihnen befindet 
sich der frühere Flensburger kommunistische 
Stadtverordnete Heinrich Möller. Hauptange 
klagter ist der Zimmermann Broder Jakobsen, 
der von der KPD. mit dem Literaturvertrieb 
in hochverräterischen und hetzerischen Schrif 
ten, die den Umsturz der Verfassung und die 
Bildung der proletarischen Einheitsfront pro 
pagierten, beauftragt war. Die übrigen Ange 
klagten sind seine Unterabnehmer und Vertei 
ler gewesen. Einer der Angeklagten ist wegen 
schweren Raubes mit 12 Jahren Zuchthaus 
vorbestraft. Die Angeklagten wollen zumeist 
die von ihnen vertriebenen Schriften selbst gar 
nicht gelesen und von ihrem strafbaren Inhalt 
keine Kenntnis gehabt haben. Der Hauptange 
klagte Jakobsen spielt sich als Theosoph auf. Er 
will keineswegs an die Gewaltpolitik und ter 
roristischen Absichten der KPD. geglaubt haben, 
sondern sei überzeugt gewesen, daß diese auf 
friedlichem Wege ihr Ziel erreichen würde. Für- 
Dienstag und Mittwoch sind zahlreiche Zeugen 
geladen. 
Tagesleistung von kosmischem Ausmaß auf den Schienen. 
Utes Geheimnisse örs Reichsbahn. 
Die Deutsche Reichsbahn steht durch die Be 
kanntgaben der neuen Vauprogrammc und der 
Pläne für die nächsten Jahre im Vordergrund 
des Interesses. Manchem Reisenden ist die 
Reichsbahn noch immer ein Buch mit sieben 
Siegeln — dabei ist nichts einfacher, als in die 
kleinen Geheimnisse des Reichsbahnbetriebes 
einzudringen und in den „Geheimzeichen" zu 
lesen wie in einem unterhaltenden Roman. 
Der Schnellzug hat vor der Einfahrt in den 
Hauptbahnhof einen kurzen Aufenthalt, das Signal 
steht auf Halt, sperrt für Minuten noch die Einfahrt: 
Der nächste Streckenabschnitt ist von einem bort 
durchfahrenden Zuge belegt, und aus Sicherheits 
gründen darf der Schnellzug den Abschnitt noch nicht 
betreten. Jetzt aber hebt sich der Signalarm, das 
grüne Licht zeigt sich, und der Zug rollt wieder au. 
Wieder hat der Zug nachher weite Strecken freie 
Fahrt. Uebcrall begleiten eigenartige Signaleinrich 
tungen den Bahnkörper, seltsame „Andreaskreuze" 
sieht der Reisende und Balken mit schrägen 
schwarz-weißen Strichen, deren Zahl immerzu wech 
selt. Plötzlich legt sich irgendwo weit voraus eine 
runde Scheibe um, sieht wie eine schmaler Strich 
ans. 
Vorsignale, Baken und Andreaskreuz. 
Jene sonderbaren Signale sind die Wegweiser stir 
den Zugführer, sic sagen ihm, ob die Strecke frei ist, 
ob keine Gefahr auf dem nächstfolgenden, gleich von 
dem Schnellzuge durchrasten Streckenabschnitt droht. 
Die Sprache der Signale ist nicht schwer zn ver 
stehen, man kann sie auf einer einzigen Reise ken 
nenlernen. Die erste „B a k e" mit den schwarzen 
Qucrstrcifen bedeutet, daß in einem Biertelkilo- 
meter Entfernung ein Vorsignal kommen wird. Die 
zweite mit nur noch zwei Querstreifen bedachte Bake 
sagt dem Zugführer, daß das Vorsignal jetzt nur 
noch 178 Meter entfernt ist, und die dritte Bake, mit 
einem einzigen Querstreifen, bedeutet, daß sich die 
Entfernung bis zum Vorsignal auf hundert Meter 
verringert hat. Das Andreaskreuz unmittelbar am 
Vorsignal soll den Blick des Lokomotivführers noch 
besonders ans die Stellung der Signalscheibe hin 
weisen. Zeigt das Vorsignal eine gelbe Tellerscheibe 
mit weißem Rande, so bedeutet das für den Zug 
führer, daß das nach sieben- und achthundert Metern 
folgende Hauptsignal auf „H a l t" steht, und er mutz 
die Geschwindigkeit erheblich vermindern. Liegt die 
Tellerscheibe dagegen waagerecht, so daß sie nur als 
feiner Strich sichtbar ist, so darf der Zug mit un- 
vermindeter Geschwindigkeit durchbrausen,' denn das 
Hauptsignal wird voraussichtlich ebenfalls ans 
„freier Fahrt" stehen. Bei Dunkelheit zeigen die 
Vorsignale, wenn sie auf „freie Fahrt" stehen, zwei 
gleichstehende gelbe Lichter. Bedeutet das Vorsignal, 
daß d,e Fahrt gebremst werden muß, stehen die 
gelben Lichter schräg übereinander. 
Die Gattungsbezeichnunge». 
Wieder hat der Zug Aufenthalt auf einem großen 
Bahnhof. Auf dem Nebengeleise hält ein Gttterzug. 
Sonderbare Vuchstabenfolgen stehen an den einzel 
nen Wagen. Ein großer gedeckter Güterwagen trägt 
den Buchstaben G., ein weißer Kühlwagen trägt die 
Buchstabensolge Gkn. Diese „Geheimzeichen" sind 
durchaus nicht geheim, sie bedeuten lediglich, daß die 
ser gedeckte Wagen ein Spezialwagen für Kühl 
zwecke ist. Ueber der Buchstabensolge steht der Name 
der Reichshauptstadt,' dies bedeutet nun nicht, wie 
mau denken könnte, daß der Kühlwagen seinen 
„Heimatbahnhof" in Berlin hat. Die Bezeichnung 
„Berlin" ist nichts anderes als die G a t t u n g s - 
bezeichnung für Kühlwagen, während an allen 
Klappdeckc-Güterwagcn das Kennwort „Elberfeld" 
steht und alle gedeckten Güterwagen mit einem La 
degewicht bis zu 18 Tonnen auf den Namen „Magde 
burg" hören. Es gibt bei der Deutschen Reichsbahn 
im ganzen 28 solcher „Gattungsbezeichnungen". 
Schnell sieht man auf dem Bahnhof während des 
Zugaufenthalts noch nach, welchen Vermerk unser 
eigener Wagen trägt, in dem wir uns befinden. Da 
liest man „BC4ü", also immerhin auch eine eigen 
artige Bezeichnung. 
Was heißt „BC 4 ü"? 
Auch mit diesen geheimen Zeichen hat es seine be 
sondere Bewandtnis. Die Buchstabenfolge bedeutet, 
daß dieser Wagen Abteile zweiter und dritter Klasse 
enthält (B C) und daß der Waggon ein Vierachser 
ist (1) und llebergangsplattformen mit Faltenbäl 
gen besitzt (ü). Die Speisewagen enthalten die Auf 
schrift WR, also die Abteilung von „Wagen-Restau 
rant", während die Schlafwagen die Buchstaben 
VLB zeigen, was die Abkürzung von „Wagen Lit" be 
deutet. Stehen an einem Personcnzugwagen die 
Buchstaben „BC4i", so bedeutet diese Aufschrift 
nichts anderes, als daß dieser Wagen vier Achsen 
besitzt und eine Plattform hat, die zwar durch 
Brücken verbunden werden kann, jedoch keine Fal- 
tenbülge aufweist, und baß sich in dem Wagen Ab 
teile zweiter und dritter Klasse befinden. 
Mit diesen näher erklärten Buchstaben ist der 
Eisenbahnwaggon in sein „Stammbuch" eingetra 
gen. Der „Paß des Wagens" enthält alle Angaben 
über sein Alter, sein Aussehen, seine „Lebensfüh 
rung", ferner Angaben über seine „ärztlichen" Un 
tersuchungen und über seine Aufenthaltszeitcn in 
den „Krankenhäusern der Eisenbahnwagen", er ist 
also noch erheblich genauer als etwa der Reisepaß 
eines Menschen. 
Genau wie jeder erdverbundene Mensch hat auch 
jeder Eisenbahnwagen seine Heimat. Immer wie 
der zieht es den Eisenbahnwagen in seinen Hei 
matort zurück, und mag er auch noch so fern von 
diesem weilen. Für einen Wagen, der heute in 
einem Schnellzug bis Paris läuft, ist es nach einem 
besonderen Wagenumlaufplan genau vorgesehen, 
wann er wieder die Rückreise antreten wird. Auch 
die mehrmals von einem Zug an den anderen an 
gehängten Wagen kehren nach einem genauen Plan 
eines Tages zu ihrem Heiniatbahnhof zurück. 
Täglich 1860 000 Kilometer. 
Zu bestimmten Zeiten kommt für jeden Eisen 
bahnwagen, für jede Lokomotive der große „Ur 
laub". Jeder Schnellzugswagen wird nach Znrück- 
legung einer Fahrtstrecke von 76 000 Kilometern, 
jeder Personenwagen nach Ablauf eines Jahres vor 
übergehend aus dem Alltagsdienst genommen und 
zur „Generaluntersuchung" geschickt. Die Güter 
wagen werden alle drei Jahre einer gründlichen 
Untersuchung unterzogen, ihre Bremseinrichtungen 
werden alle achtzehn Monate geprüft. 
Gigantisch erscheinen die Betriebsleistungen der 
Deutschen Reichsbahn. In einem Jahre legen die 
Züge auf allen Strecken der Reichsbahn etwa eine 
Dreiviertelmilliarde Kilometer zurück. 
Auf den Tag umgerechnet, ergibt das eine Lei 
stung von rund 1 860 000 Kilometer. Weil die Ent 
fernung des Mondes von der Erde 884 000 Kilo 
meter beträgt, müßte ein Zug allein viermal diese 
gewaltige Strecke zurücklegen, um die gesamte Ta 
gesleistung der Reichsbahn zu erreichen. Mit ande 
ren Worten: Die Tagesleistung der Reichsbahn 
entspricht einer vierunüzwanzigmal um den Acqua- 
tor führenden Strecke. 
Wieder ein Tutenchamon-Forscher gestorben. 
Die ylMMM-Ssge. 
Der amerikanische Aegyptologe Lythgoe ist 
an einem Arterienleiden im Krankenhaus von 
Boston gestorben. Lythgoe hat an der Ausgra 
bung und der Oeffnung des Grabes Tutench- 
amons teilgenommen. Die hoffnungslose Er- 
krankung des Forschers vor einiger Zeit hatte 
der amerikanischen Presse Gelegenheit gegeben, 
darauf hinzuweisen, daß fast alle an der Oeff- 
uung des Grabes des Pharaonen beteiligten 
Forscher vorzeitig gestorben seien und sich so 
mit die Sage vom Fluch der Pharaonen in un 
heimlicher Weise erfüllte. 
Unglück auf der Lokomotive. 
Bet ZyMrer auf dem Men. 
Ein schweres Eisenbahnunglück auf einer 
Londoner Vorortstrecke wurde durch Geistes 
gegenwart des Zugführers verhütet. Durch 
eine Explosion auf der Lokomotive wurde der 
Lokomotivführer getötet und auf den Bahn 
damm geschleudert. Der Heizer wurde schwer 
verletzt und verlor die Besinung, so daß sich 
der Zug dann vollkommen führerlos mit 
großer Geschwindigkeit dem Bahnhof Wat 
ford näherte. Der Zugführer bemerkte, daß 
etwas nicht in Ordnung war, und brachte den 
Zug noch rechtzeitig durch Anziehen der Not 
bremse zum Stehen. 
* * * 
Bei Wein und Bier. 
Ansàng fürs Weiße Haus. 
DD. Washington, 30. Jan. Die Gattin des 
Präsidenten Roosevelt teilt mit, daß den 
Gäste» im Weißen Hans künftig bei Mahl 
zeiten Wein und Bier, aber keine Liköre an 
geboten werden sollen, wirs. Roosevelt 
genießt nicht Alkohol und hat ihre Anordnung 
nach einer Unteredung ntit ihrem Gatten 
getroffen, der allerdings kein Alkoholgegner 
ist. Berühmte alte Weingläser des Weißen 
Hauses, die bei Einführung der Prohibition in 
einem Bodenverschlag verpackt worden waren, 
sind wieder herausgeholt und geputzt worden. 
Haß gegen Ausländer in Australien. 
In Kalgoorlie in Westaustralien sollte ein 
ausländischer Barmixer wegen Totschlags ver 
haftet werden. Mehrere Tausend Personen rot 
teten sich zusammen und verlangten die ge 
waltsame Entfernung aller Ausländer. Als 
man ihrer Forderung nicht nachkam, wurden 
Gaststätten und Läden, deren Besitzer Aus 
länder sein sollen, verwüstet. Eine Person 
wurde dabei erschlagen. Man macht den Aus 
ländern zum Vorwurf, daß sie die Löhne der 
Einheimischen unterböten. 
Ob cs sich bei den die Löhne unterbietenden 
Ausländern um Japaner oder Chinesen han 
delt, wird in den Meldungen nicht gesagt. 
Hack UeMc id u 2ät, 
eine etwa verabsäumte B e st e l l u n g auf die 
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung 
Hohsnwestedter Zeitung 
Süderbraruper Tageblatt 
nachzuholen. Eine Postkarte an den Verlag 
in Rendsburg genügt. Die Zeitung wird dann ohne 
Unterbrechung für Monat Februar weiter geliefert 
Der Gerichtsvollzieher auf dem Maskenball. 
DD. Prag, 30. Jan. Ter tschechische Sokol- 
Verband veranstaltete in Zauchtel jMähren) 
im Arbeiterheim einen Maskenball, zu dem 
sich auch ein unwillkommener Gast einfand — 
der Gerichtsvollzieher. Er beschlagnahmte für 
rückständige Steuern von den Eintrittsgeldern 
einen Betrag von 480 tschechischen Kronen. 
Selbstmord wegen entschwundener 
Lotteriehoffnnngen. 
Aus Kummer darüber, daß er bei der letzten 
Ziehung der französischen Nationallotterie 
eine Niete gezogen hatte, beging in der Nähe 
von Nimes eine Pole Selbstmord. 
psst. 
Ein Hilfskassierer der Sparkasse in Berlin- 
Steglitz hat einen Betrag von 18 000 JlJl von 
der Stadtbank abgeholt, ist jedoch an seine Ar 
beitsstätte nicht zurückgekehrt. Er dürfte ge 
flüchtet sein. 
Die vom Dortmunder Schwurgericht sc drei 
mal zum Tode verurteilten Raubmörder 
Schulte und Scheer haben gegen das Urteil 
Revision angemeldet. Das Urteil gegen Pie 
per, der eine Zuchthausstrafe von 13 Jahren 
erhalten hat, ist von der Staatsanwaltschaft 
angefochten. 
In einem katalonischen Städtchen sollte ein 
Schüler einen alteir Schreibtisch zum Pfarrer 
bringen. Als er mit seiner Last stolperte, fiel 
aus einem geheimen Schubfach eine ganze 
Menge alter Goldmünzen. Die Münzen stam 
men aus dem 17. und 18. Jahrhundert. 
Bor einer Berliner Strafkammer steht ge 
genwärtig der frühere Leiter der Kriminal- 
inspektion Charlottenburg, der 53jährige Kri 
minalrat Heinrich Schlosser. Er soll sich als 
Leiter des Spicldezernats der Begünstigung 
von Spielklubs schuldig gemacht haben. Die 
Angelegenheit stammt aus der Aera Grzesin- 
ski-Weiß. 
QCasse des Hages. 
Jeder, der mit einer Niete, einem Fehllos, 
schon einmal „in der Nähe" einer fetten Glücks- 
nmnmer gewesen ist, weiß um die Melan 
cholie, die sich ob dieser an und für sich ne 
gativen Feststellung einzufinden pflegt. 
In der französischen Staatslotterie hat man 
jetzt ein P f l ä st e r ch e n für solchen Schmerz 
entdeckt. Im Spielplan für 1934 wurde eine 
Reihe „Trostgewinne" ausgesetzt für diejeni 
gen Lose, die den Millionengewinnen am näch 
sten kommen. Das Angesicht der Lotteric-Mc- 
lancholiker erheitert sich. Doch hoffen sie weiter 
auf das — Große Los. # 
Feierliche Amtseinführung des neuen 
Landrats von Norderdithmarschen. 
zt. Heide, 31. Jan. (Drahtbericht unseres 
Vertreters.) Heute vormittag fand die erste 
Sitzung des Kreisausschusses unter dem neuen 
Landrat Pg. Beck statt, der bisher als Rechts 
anwalt iil Marne wirkte. Der Sitzung vorauf 
ging die feierliche Einführung des Landrats 
durch den stellvertretenden Kreisleiter der 
NSDAP., Hoppe, zu der Fahnenabordnungen 
der SA., SS., der Marinestürme, des Motor 
sturms, des freiw. Arbeitsdienstes sowie der 
Beamten und Angestellten des Landratsamtes 
erschienen waren. Der stellvertr. Kreisleitcr 
Hoppe begrüßte den Landrat in herzlicher Wei 
se auf feinem neuen Posten. Landrat Beck 
dankte für dw Begrüßungsworte. Anschließend 
fand die erste Sitzung des Kreisausschusscs 
statt. 
IMterberidif 
Hamburg, 80. Jan. Nach dem Durchzug des 
langgestreckten Tiesansläusers, der beute abend 
von Nordskanöinavien über die Ostsee bis nach 
Nordwestdeutschland zu erkennen ist, wird der Weg 
für arktische Kaltluft nach Mitteleuropa frei. Diese 
Lust bringt anfänglich einen geringen Temperatur 
anstieg, da sie sich auf ihrem Weg von Island her 
über das Norümeer und die Nordsee in ihren un 
teren Schichten angewärmt hat. Infolgedessen wird 
es anfangs auch zu Regen- oder Schneeschauern 
kommen. Später kann dann zeitweilig die Wolken 
decke aufreißen, soöaß nachts wieder leichter Frost 
möglich ist. 
Wahrscheinliche Witterung. Mäßige Nordwest 
winde, wechselnd bewölkt, anfangs Regen — dann 
Schneeschancr, mild, später sinkende Temperaturen 
vis zu leichtem Nachtfrost. 
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