Führer. Marxismus und Internationalismus
liegen am Boden. Deutschland hat den Kampf
um seine Ehre aufgenommen und damit nir
gendwo so viel Bewunderung erregt wie in
Japan, wo noch heute der alte Samuraigeist
lebendig ist, dem Entehrung und Tod gleich
bedeutende Begriffe sind. Unabhängig von
politischen Gesichtspunkten hat daher die Zivil
courage Deutschlands große Begeisterung her
vorgerufen, die es an den Tag legte, als es
kurz entschlossen in Genf die Tür hinter sich
ins Schloß warf und damit dem diskriminie
renden Schacher um seine Gleichberechtigung
ein Ende machte. Warme Sympathien hegt das
javanische Volk für den Reichskanzler Adolf
Hitler, dessen Kampfbnch-Uebersetzung viele
sausende zur nationalen Selbstbesinnung ge
bracht hat. Mit Aufmerksamkeit verfolgt es die
Maßnahmen der deutschen Regierung, die mit
erstaunlicher Energie und soldatischer Diszi
plin die darin niedergelegten Ideen in die Ge
schichte umgesetzt hat.
Der in Berlin weilende Japaner kann sich
nichts dem Eindruck entziehen, daß es in
Deutschland heute ruhiger und sicherer gewor
den ist als je in den vergangenen Jahren. Ich
entsinne mich, daß vor wenig mehr als zwölf
Monaten in der japanischen Kolonie die Lo
sung ausgegeben wurde, nach zehn Uhr abends
nicht mehr die Straße zu betreten, da dies im
merhin mit einem Risiko verbunden war.
Heute gibt es wohl keinen von uns, der sich
scheute, ju jeder Nachtzeit durch die ehemals
verrufenen Viertel zu spazieren.
Noch ein Wort zur viel diskutierten Rassen
frage. Keinem von uns ist jemals in diesen
12 Monaten wegen seiner gelben Hautfarbe
auch nur ein böser Blick begegnet. Dennoch hat
der Nassenbegriff des neuen Deutschlands in
Japan einige Beunruhigung hervorgerufen.
Der Begriff der Rassenpflege ist für den Japa
ner so unerhört neuartig, daß er den Weg zum
Mißverständnis und damit zum Mißtrauen
vorläufig schneller findet als den steilen Pfad,
der zum Verstehen des deutschen Rassegedan
kens führt.
Die zrötzte Wische Zeitung Ver bar »eile Deutschland.
Die größte spanische Zeitung, das Madrider
„ABC", bringt in seiner Nummer vom 26. Ja
nuar einen Leitartikel mit der Ueberschrift:
„Ein Jahr Hitlerherrschaft". Die Tatsache, daß
eine spanische Zeitung zum ersten Mal restlos
und vorbehaltlos die Errungenschaften des
neuen Deutschlands anerkennt, muß als Zeichen
des wachsenden Verständnisses gewertet wer
den. Das „ABC" schreibt: „Innerhalb von vier
Tagen wird es ein Jahr, daß der Präsident
Hindenburg die Demission des Generals von
Schleicher annahm und Adolf Hitler zum
Reichskanzler ernannt hat. Man kann sagen,
daß am Nachmittag des 30. Januar 1933 etwas
Neues begonnen hat nicht nur in der Geschichte
Deutschlands, sondern in der ganzen Welt. Die
Beziehungen des Reiches mit den übrigen Län
dern haben sich geändert, und der National
sozialismus bildet ein allgemeines Gärungs
mittel.
Wie sieht die Bilanz des ersten Jahres der
Hitlerherrschaft aus? Sogar die Feinde des
neuen Regimes müsien anerkennen, daß es
Deutschland und schließlich die ganze westliche
Zivilisation vor einer große« Gefahr errettet
hat: vor dem Kommunismus! Mit 100 Abge
ordneten im Reichstag und mit mehr als sechs
Millionen Wählern drohten die Bolschewisten
sich in die zweitgrößte Partei im Reichstag zu
verwandeln. Was wäre passiert, wenn die ab
trünnigen Sozialisten die marxistische Union
erreicht hätten? Wie würde heute Deutschland
aussehen? Und welchen Einfluß würde ei»
bolschewistisches Deutschland mit 65 Millionen
Einwohnern im Herzen Europas ausüben?
Das Zerschlagen des Marxismus ist ein Ver
dienst Hitlers, das ihm niemand mehr nehmen
kann.
Man kann auch nicht leugnen, daß der Chef
des Nationalsozialismus, Adolf Hitler, es ver
standen hat, der deutschen Nation und insbe
sondere der durch ihre falschen Hirten so oft
betrogenen Arbeiterklasse ein neues Ideal,
neue Hoffnung und neue« Glauben an ihre
Kraft und an das Schicksal des Reiches zu
geben.
Die betrogenen, verratenen und erbitter
te« Arbeiter haben sich in Patrioten ver
wandelt, in begeisterte Deutsche, die ihr
Vaterland wie eine Mutter lieben und die
wisse«, daß ihr Schicksal untrennbar ist von
dem der Nation und die infolgedessen auf
den verwüstenden Klassenkampf verzichtet
haben.
Sie haben darauf nicht nur verzichtet, weil sie
"n die neuen Männer glauben, sondern auch,
weil sie die bisherigen Erfolge von nur zwölf
Monaten erkannt haben: die Zahl der Arbeits
losen ist um die Hälfte verringert worden von
sechs Millionen auf drei Millionen,' die Regie
rung hat eine wundervolle Winterhilfe organi
siert, sowie kulturelle und sportliche Organi
sationen für die Arbeiterschaft ins Leben ge
rufen, wie zum Beispiel „Kraft durch Freude",
billige Erholungsreisen usw. Statt der sterilen
Versprechungen der Marxisten bietet der Na
tionalsozialismus den Arbeitern eine wirkliche
Verbesserung ihres Lohnes und verschafft
ihnen dazu ein erhöhtes Geistesleben. Das
Gleiche kann von der Landbevölkerung gesagt
werden.
Ferner hat Adolf Hitler wirklich das Dritte
Reich geschaffen, das große geeinte Vaterland
aller Deutschen anstelle der alten Konfödera
tion von Königreichen, Großherzogtümern und
Fürstentümern. Hitler hat den Traum der
deutschen Romantiker verwirklicht, den Fichte
und seine Schüler schon hatten. In der inter
nationalen Politik besteht er auf dem Recht
Deutschlands auf Freiheit, Ehre und Gleich
berechtigung. Er bricht mit der Erfüllungs
politik eines Strescmann, die lediglich zur Ver
armung des deutschen Volkes geführt hat. Aber
gleichzeitig wiederholt er unaufhörlich seinen
Wunsch, die Beziehungen zu den Nachbarn des
Reichs zu verbessern. Mit Polen hat er es schon
erreicht.
was es von der Opposition aus gepredigt hatte,
wie das Regime Hitler."
*
ilnb eine bulgarische Zeitung schreibt:
Die zahlreichen Artikel, die von den zwölf
bulgarischen Chefredakteuren nach der Rückkehr
von ihrer Studienfahrt durch das neue Deutsch
land veröffentlicht worden sind und durchweg
objektive und anerkennende Beurteilung der
gewaltigen Leistungen und Erfolge des Natio
nalsozialismus für das deutsche Volk brachten,
haben, wie nicht anders zu erwarten war, die
Marxisten Bulgariens in helle Wut versetzt.
Die kommunistische Pressemeute, die tagtäglich
die dicksten Lügen gegen das neue Deutschland
auftischt, beehrte die Reiseteilnehmer mit einer
unflätigen Schmähschrift.
Diesen marxistischen Hetzern und Dunkel
männern erteilte der Chefredakteur Stoja-
noff des demokratischen „Sgowors" (Liap-
tscheffgruppe) eine ebenso scharfe wie gründ
liche Abfuhr. „Alle Erinnerungen an Deutsch
land", so schreibt u. a. Stojanoff in seinem
Blatte, „dünken uns heute wie ein schönes
Märchen aus Tausendundeiner Nacht, wo wir
wieder in unserer Heimat inmitten des häß
lichen Parteigezänks stehen. Wir bedauern, das
in Deutschland Gesehene und Erlebte nicht mit
einem Trauerrand versehen bringen zu kön
nen, wie es sich „Naroö" und andere Kritiker
wohl wünschten. Wir haben feststelle« müssen,
daß die frauzösischeu und sozialdemokratischen
Meldungen über Deutschland und das Konzen
trationslager Dachau unglaublich tendenziöse
Entstellungen enthalte«. In Dachau haben wir
weder Leute gesehen, die vor Hunger sterben,
noch solche, die wahnsinnig werden. Unser Ein
druck war im Gegenteil, daß die Mehrzahl un
serer bulgarischen Krankenhäuser und Kaser
nen nicht so gut eingerichtet ist, wie dieses La
ger, das sogar eine ganz ausgezeichnete Kran
kenabteilung hat. Indem wir die volle Wahr
heit über unsere in Deutschland empfangenen
Eindrücke veröffentlicht haben, sind wir auch
einer Pflicht gegenüber unserer eigenen Hei
mat nachgekommen."
- Rückblick eines Engländers.
In einem Rückblick auf das abgelaufene
Jahr sagt der Berliner Berichterstatter des
„Daily Expreß": In 12 Monaten hat der
Nationalsozialismus die Zahl der Arbeits
losen um beinahe 2 Millionen vermindert, die
Landwirtschaft auf eine sichere Grundlage ge
stellt, dem Kommunismus das Handwerk
gelegt und den politischen Klerikalismus zer
trümmert und Ordnung in den Wirrwarr ge
bracht. Er hat eine Zentrale Regierung an
stelle kleiner Staatsregierungen gesetzt und
nationale Einigkeit zustande gebracht durch
eine neue Form ziviler Kameradschaft, in der
Reich und Arm, Arbeitgeber und Arbeiter,
Landman und Städter, Student und Gelehrter
als gleich wichtige Bestandteile der große«
Staatsmaschine behandelt werden. Hitler hat
die Straße von herumlungernden jungen
Leuten gesäubert und ihren Charakter ge
bessert durch harte Monate in den Arbeits
lagern, — ein großer Dienst für das durch
Niederlage» und Verzweiflung demoralisierte
Deutschland. Auf dem Gebiet der Außen
politik hat Adolf Hitler Deutschland iu eine
Macht verwandelt. Niemand wagt heute,
Deutschland herabzusetzen. Durch Einführung
einer neuen Methode direkter Diplomatie von
Mann zu Mann hat er dem Völkerbundsu«.
sinn ein Ende gesetzt, Polen beruhigt, Eng
land, Italien und Frankreich erschreckt und
den hochwichtigen Staat Oesterreich derartig
angezogen, daß des Kanzlers Heimatland
nahezu in seiner Hand ist. Die dynamisch
treibende Kraft der nationalsozialistischen
Propaganda hat bereits die Schlacht au der
Saar gewonnen und ruft Verwirrung in
Dänemark, Holland, der Tschechoslowakei, der
Schweiz und Rumänien hervor.
b> ab 10.30 Uhr, Wirtsch. Stüdtje,
Ein Mann der Verständigung?
Monier Met 17
DNB. Paris, 29. Jan. Ministerpräsident
Daladier hat am Montagnachmittag seine Be
ratungen mit den verschiedenen politische«
Persönlichkeiten fortgesetzt. In den Abend
stunden stattete er dem Präsidenten einen Be
such ab, um ihm die endgültige Annahme des
ihm übertragene» Auftrages mitzuteilen.
DNB. Paris, 30. Jan. (Eig. Funkmeldung.)
Daladier hat um 1 Uhr nachts französischer
Zeit die Beratungen über die Regierungsbil
dung unterbrochen.
Er erklärte der Presse: Ich habe bereits die
Zusage verschiedener Persönlichkeiten erhalten,
aber einige Politiker, die ich zum Eintritt in
mein Kabinett besuchen will, waren heute
abend nicht zu erreichen. Deshalb will ich nicht
die Nacht hindurch die Besprechungen fort
setzen, sondern um 9 Uhr früh wieder aufneh
men.
Daladier soll, wie verlautet, bis auf drei,
sämtliche Portefeuilles seines Kabinetts be
reits untergebracht haben. Wie man allgemein
annimmt, erstreckt sich die Parteigruppierung
von den Neusozialisten bis zu den Linksrepu-
blikanern unter Einbeziehung eines Mitglie
des der katholischen Demokraten.
Die Betrauung Dalaöiers wird von der
Presse im allgemeinen sehr günstig aufgenom
men. Auch die Ankündigung, daß er das
Außenministerium selbst übernehmen will, fin
det allgemein Anklang.
*
Daladier — das ist immerhin ein Pro
gramm! Ein politisches Programm, das sich
etwa so festlegen läßt: Ehrlichkeit und Sauber
keit im öffentlichen Leben, Schonung der fran
zösischen Sparerinteresien, in der Außenpoli
tik eine ehrliche und freimütige Aussprache mit
Deutschland, eine kritische Einstellung gegen
über dem Völkerbund. Für Daladier ist nicht
alles vortrefflich, was aus Genf kommt. Er
versucht, ein schwarzes Schaf unter den fran
zösischen Politikern, auch der europäische« Dy
namik gerecht zu werden. Wie Herriot, so
stammt auch Daladier aus Südfrankreich. Der«
jetzt 49jährige Daladier wirkte als Professor
für Geschichte, ehe er 1919 die politische Schau
bühne betrat. Seiner Herkunft aus dem Volke
— sein Vater war ein ehersamer Bäcker — hat
sich Daladier immer gerühmt. Seine politische
Schulung genoß der junge radikalsozialistische
Abgeordnete selbstverständlich bei Herriot. Her
riot soll sich noch heute manchmal dessen rüh
men, daß er Daladier zum Universitätsprofes
sor, zum Abgeordneten und schließlich zum
Minister gemacht habe. Lange galt Edouard
Daladier als der Führer des Linksslügels in
der Herriotpartei. Am 31. Januar 1933 —
einen Tag nach der Machtübernahme Adolf
Hitlers — bildete dann Daladier sein erstes
Kabinett, nachdem er schon mehrfach als Res
sortminister hervorgetreten war. An Politikern
mit Scheuklappen ist kein Mangel. Daladier
könnte das Format haben, nicht nur die Krise
der westeuropäische Demokratie zu meisteru,
sondern auch den Frieden in Europa zu festi
gen. Warten wir ab ...
Stationen eines Jahres.
baren Lieder aufklingen zu einem einzigen
Chor der Freude und der Treue.
*
Ist eilte Steigerung noch möglich? Das Fest
des Volkes bringt sie — der erste Mai. Ueber-
all im Reich, in der kleinsten, in der größten
Stadt, treten die Arbeiter an zum Bekenntnis
des Dritten Reichs. Nicht Millionen, nein
Dutzende von Millionen demonstrieren. Ar
beiter der Faust neben Arbeitern der Stirn,
gegen die von Haß erfüllte gestrige Idee des
Kampfes der Klassen gegeneinander, für das
neue wunderbare Ideal der Kameradschaft
aller gegenüber dem Staat. Phantastisch das
Bekenntnis. Am frühen Morgen formieren sich
sich die Kolonnen in allen Teilen der Riesen
stadt, unendliche Heerwürmer, die sich langsam
in stundenlangem Marsch gegen das Tempcl-
hofer Feld zu bewegen, wo um acht Uhr abends
der Kanzler sprechen wird. Wie die Stunden
langsam kriechen! Aber in diesem Ozean von
Menscheuherzen ist etwas Neues, etwas, das
die Masse bisher nicht gekannt hat: Fröhlich
keit und Freude und, endlich, nach so viel end
losen Jahren, wieder die Hoffnung . . .
.Nun ist die Dämmerung da. Nun strahlen
die Scheinwerfer auf, Fluten von Licht fallen
auf die Tribüne, heben sie aus der Dunkelheit
wie eine leuchtende Insel. Worte schallen auf,
von hundert Lautsprechern über den ganzen
Riesenplatz hingejagt: der Doktor Goebbels
spricht. Und dann tritt der Minister zurück.
Hitler ist da! Das Licht zirkelt ihn heraus
aus der Nacht. Er spricht. An die Herzen der
Arbeiter pochen seine Worte, an die Seele der
ganzen Nation. Und Hunderttausenöe schreien
aus, ihm entgegen und der neuen besseren Zu
kunft, die er bringt.
Im allgemeinen kann man sagen, daß die iu
einem Jahr auf allen Gebieten geleistete Arbeit
so umfangreich ist, daß es Mühe kostet, sie
schrittweise zu verfolgen. Nur ganz selten hat
ein Regime in so kurzer Zeit all das erfüllt;
Und dann bringt, am 1. September,
Nürnberg das Fest der Deutschen, die großen
Programmreden an die Nation und die Welt.
Wieder hat sich eine alte Stadt des Reichs in
Grün und Farben getaucht, von den alten Gie
beln und den Türmen der ehrwürdigen Kir
chen grüßt die große Vergangenheit, und
draußen, vor den Mauern, ist das ungeheure
Lager der Zukunft. Zeltstadt neben Zeltstadt
(Forschung von der 1. Seite).
erhebt sich, die SA. ist da mit Zehntausenden,
die SS. und der Stahlhelm. In einem Zelt
unter seinen Kämpfern wohnt der Kanzler.
Auch die Hitler-Jugend ist gekommen, Tau
sende von Eisenbahnzügen haben sie zum gro
ßen Tag der Partei aus allen Teilen des
Reiches gebracht. Fröhliche Lieder überall. Und
nach der ernsten Arbeit der Tagungen und
Kongresse, der Gipfelpunkt dieses Festes für
das ganze Volk: das Rieseufeuerwerk, zu dem
eine halbe Million Menschen herbeidrängen.
Aus einer Front von zehn Kilometern don
nern 5000 Schwerraketen und unzählige Bom
ben zum Himmel und machen ihn erglühen zu
einem einzigen schimmernden Dom ... Symbol
des Morgen nach so langer Dunkelheit.
*
Drei Wochen später ein anderes Fest, ein
Fest der Arbeit. Der erste Spatenstich an der
ersten deutschen Reichsautobahn. Auch hier ein
Symbol, der feierliche Schwertstreich gegen das
Gespenst der Arbeitslosigkeit. Wieder warten
Menschenmassen auf den Kanzler, der sich an
den Platz des Arbeitsanfangs, bei der großen
Grießheimer Schleuse, begibt. Ein Wagen voll
von Blumen folgt dem ersten Wagen, in dem
Hitler steht. Die Menge durchbricht die Ab
sperrung, kaum vermag der Kanzler sich den
Weg zu bahnen. Kinder jubeln ihm zu, die
Flagge an dem Fahnenmast geht hoch. In
einem wilden Aufheulen des Triumphes lassen
die Sirenen der Fabriken zugleich mit den
Pfeifen der auf dem Main liegenden Schiffe
ihre Stimmen ertönen. Das große Werk kann
beginnen.
*
Und dann, als letztes der großen Vekennt-
nisfeste des ersten Jahres im Dritten Reich,
das Fest des 1. Oktober, das Erntedankfest, das
Bekenntnisfest zum Bauern. 500 000 Menschen
wandern zu dem Weserhügel, mit der Bahn,
in Autobussen, Pferdewagen, zu Fuß, eine
wahre Völkerwelle, die nun den weiten Ab
hang bedeckt. Ein Wunder an Organisation ist
vollbracht. 120 000 Mann Reichswehr, Polizei,
SA., SS., Stahlhelm und Arbeitsdienst sind
tief in der Ebene in Staffeln aufgestellt. Flie
ger jagen am Himmel dahin und machen ihre
Kunststücke. Ein schwerer Zug fährt durch die
offene Landschaft. Ihm entsteigen die Vertreter
der auswärtigen Mächte. Schutzpolizei und Re-
gierungsvertreter umgeben sie, und so wan
dern sie eine gute halbe Stunde hin bis auf
die Spitze des Berges, wo die Ehrentribüne
steht. Hinter ihnen erscheinen in ihren Trach
ten die Bauernführer aus dem ganzen Reich,
auch die Danziger sind unter ihnen und die
Saarbauern. Die Massen jubeln ihnen zu. End
lich, da blitzen auf der fernen Chaussee die
Autos auf, eine lange Kolonne. Von Hameln
bis zum Bückeberg steht das Spalier der
schwarzen, braunen, grauen Hemden, durch das
die Fahrt geht. Der Kanzler kommt! Ein Ka
vallerieregiment erwartet ihn. Hinter ihm rei
tet es bis an den Fuß des Berges. Dann geht
er, umgeben von den Mitkämpfern, auf brei
tem Steig durch die Menschenmenge hinauf
bis zur Höhe.
Wie Hitler auf der Ehrentribüne erscheint,
verglimmt, ein feuriger Ball, die Sonne hinter
den Weserbergen gegenüber. 21 Schuß rollen
von der Salutbatterie herauf. Dann sprengt in
vier schwarzen Linien das Reiterregiment über
die Felder der Bauern, sammelt sich zu einem
großen Hakenkreuz, das sich zu drehen beginnt.
Und verschwindet endlich im Galopp und Pa
rademarsch. Hunderttausende Menschenstim-
men klingen aus, im Danklied der Ernte. Durch
ein Spalier jubelnder Menschen gehen der
Kanzler und die Seinen den Berg hinab zum
Podium. Ungeheure Scheinwerfer flammen auf
und kreuzen sich über der Stelle, wo Adolf Hit
ler sprechen wird. Tausende von Fahnen über
dem ganzen Hang leuchten im Licht auf. Darre,
der Vauernführer, tritt vor. Als seine Worte
verhallt sind, steht plötzlich und mit einem star
ken Schritt, Hitler im Licht.
Ein Jahr festlichen Bekenntnisses ist vorbei.
Stationen des Sieges liegen hinter uns. Noch
ist der Weg zum Ziel weit, aber wir werden
auch ihn zurücklegen. Hand in Hand, in dieser
neuen Kameradschaft der Arbeit — einig als
Nation, kraftvoll als Volk, bis die Vergangen
heit der Not unserer Seelen ganz verschwun
den ist. Und für immer.