Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

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Die Auswirkung der Ehestandsdarlehen. 
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9îstd > den Feststellungen des Statistischen Neichsamtes sind im vergangenen Jahre 
m den deutschen Großstädten rund 209 000 Ehen geschlossen worden,' das stnd 40 000 
mehr als im Vorjahre. Ter größte Teil dieser Eheschließungen entfällt auş die Zeit 
nach dem August und ist eine direkte Folge des Geselle« zur Förderung der Ehe 
schließungen nnt den darin vorgesehenen Ehestandsdarlehen. Es ist nicht nur gelun- 
gen, die bereits katastrophale Ehemüdigkeit zu überwinden, sondern die höchste 
^eiratsziffer in der Zeit nach dem Kriege, von den ersten Nachkriegsjahren abge- 
when, zu erreichen. Für die Bevölkerungspolitik ist damit ebenso ein entscheidender 
Schritt getan wie für die Arbeitsbeschaffung. 
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5! 
Pöjstlarte 
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Die Eröffnung der Grünen Woche. 
Reichslairöwirtschaftsminister Darre bei seiner Ansprache auf der Eröffnung der 
Grünen Loche. Vorn in der ersten Zuhorerreihe der Berliner Oberbürgermeister 
Dr. Sahm. 
Deutschļand. r>eukschê^nd über 
;o k. 
Die Neichspost 
zum 30. Januar. 
Zum Jahrestag der natio 
nalsozialistischen Erhebung 
hat die Reichspost diese 
Postkarte Herausgegeben. 
'/ifalesîMg-h&îfìeitM/ifw&iļid'uPôGiswk’iļû 
Die Agrarpreise im Ausland. 
Wie notwendig die Trennung der deutschen 
Landwirtschaft von der liberalistisch arbeitenden 
Weltwirtschaft war, zeigt die Entwicklung der Preise 
für landwirtschaftliche Erzeugnisse im Ausland und 
in den überseeischen Ländern. Tie Erhaltung der 
Landwirtschaft ist keine wirtschaftliche, sondern eine 
nationalpolitische Bedingung für das Dasein des 
deirtschen Volkes. Der folgende Bericht ist der Be 
weis dafür 
Die Mißernte an Getreide und Rauhsutter in Sen 
Bereinigten Staaten hat nicht verhindern können, 
daß die Viehpreise für unsere Begrisfc unvorstell 
bar «iedrig sind. So war z. B. der Durchschnitts 
preis für Schweine im letzten Monat knapp 1» Rpf. 
ie Pfund Lebendgewicht frei Chicago! Was bekommt 
wohl dort der Farmer in einer Entfernung von 
MO oder 400 Km.? 
Die Preise der Schweine und Rinder hängen in 
ihrer Bewertung bekanntlich überall mehr oder 
weniger fest zusammen, da bas eine Fleisch bas 
andere großenteils ersetzen kann. Daß die ameri 
kanischen Farmer wiederholt die Milch in den 
Chauffeegraben gegossen haben, wird den Lesern be 
kannt sein. 
In Europa war und ist das Preisniveau fast 
überall höher als in den überseeischen Verschiffer 
ländern. So kosteten im Dezemberdurchschnitt selbst 
in Posen lPolen) die Schweine 20,2 Rpfg. je Psd. 
Lebendgewicht, in Kopenhagen 38,8 Rpfg., in Rot 
terdam 32 Rpfg., in Budapest 28,2 Rpfg. und in 
Wien 33,7 Rpfg., sowie in Danzig 30,8 Rpfg. 
Die Weltmarktpreise bzw. die Exportpreise für 
Butter sind aber auch in Europa sehr schlecht. So 
war zum Beispiel die holländische fLeeuwardener) 
Kommissionsnotierung für Exportbutter von 84 auf 
öO Gulöencents je Kg. ermäßigt. Das entspricht 43 
bis 42 Rpfg. je Pfund — für gute holländische But 
ter! Die Jnlandsverbrauchssteuer blieb unverän 
dert 1 Gulden fl,70 tXJC) je Kg. Butter, um welche 
Summe der Verbraucher in Holland selbst mehr 
zahlen muß, so daß den holländischen Milchvieh- 
haltern bekanntlich entsprechende Zuschläge gezahlt 
werden können. 
Ter holländische Milchviehhalter hat somit nur 
für begrenzte Mengen Milch bzw. Milcherzeugnisse 
in einigermaßen befriedigender Preishöhe Absatz. 
Wenn Butter auf dem Weltmarkt ungefähr 40 Rpfg. 
je Pfund wertet, wie es auf der südlichen Eröhälite 
tatsächlich der Fall ist, so hört fast jede Rentabili 
tätsmöglichkeit mit Winterfütterung auf. Aller 
dings nimmt Dänemark den Kampf weiter auf. Es 
hosjt aus andere Zeiten. 
Auf der südlichen Erdhälfte mit großen Gebie 
ten ohne Winter in unserem Sinne geht die Pro 
duktionssteigerung von Milch und Milcherzeugnissen 
mit entsprechenden Exporten flott weiter. Hat doch 
Neuseeland im Jahre 1933 die beispiellos große 
Menge von 229 000 Tonnen Butter und Käse' nach 
Großbritannien eingeführt. 
Verkauft die südliche Eröhälfte Weizen cif Europa 
zu 3 Rpfg. je Pfund, so erhält der Farmer bort 
oft kaum die Hälfte dieses Cifpreises sDer Cif-Preis 
ist der Preis für den Bestimmungshafen, cif — 
Verladekosten, Versicherung und Fracht.), denn 
außer der Seefracht, Umschlag, Handelskosten und 
Versicherung kommt ja auch noch die Eisenbahnfracht 
in Uebersee herunter. Verkauft die südliche Erd 
hälfte Butter zu 40 Rpfg. je Pfund cif Europa, so 
erhält der Farmer wohl mindestens 90 Proz. des 
Cifpreises. Er arbeitet dann nicht nur für die 
Eisenbahn und für die Schiffahrt. 
Die Länder Holland und Dänemark wie auch die 
Ostseestaaten müssen unter diesen Umständen mehr 
oder weniger ins Hintertreffen geraten. Auch die 
englischen Landwirte können vorläufig an eine er 
folgreiche Konkurrenz in Milcherzeugnissen mit 
Neuseeland und Australien nicht denken, zumal diese 
Länder als Dominien eine zollfreie Einfuhr haben. 
In England hat mau nur den sicheren Vorsprung 
der Nähe, was bei einer verderblichen Ware wie 
Trinkmilch immerhin seinen Wert hat. 
Darre eröffnet öi§ große Schau -es Vamrrrtums. 
gißt er, daß im deutschen Bauerntum der Schwer 
punkt jeder Politik liegen muß, wenn das Volk, 
dem seine ganze Sorge gilt, nicht verloren sein 
soll. 
Der Verband der Seiler- und Recpschlägermeister 
Schleswig-Holsteins 
hielt in Neumünster eine Landestagung ab, in de 
ren Verlauf zu den hauptsächlichsten Wirtschafts- 
fragen sowie zur Preisgestaltung im Seilergewerbe 
Stellung genommen wurde. Aus der Mitte der 
Versammlung heraus wurden lebhafte Klagen laut 
über die Gefängnisarbeit, unter der das Gewerbe 
noch immer schwer zu leiden habe. Außerdem sei 
es ans die Dauer nicht haltbar, daß in landwirt 
schaftlichen Schulen noch vielfach Unterricht in die 
sem Handwerkszweig erteilt werde. Nach eingehen 
der Aussprache beschloß die Versammlung einstim 
mig, die Preise für Fertigwaren bestehen'zu lassen. 
I» den Ausstellungshallen am Kaiserdamm wurde 
am Sonnabend die „Grüne Woche Berlin 
4 9 3 4", die Preisschan deutschen Banerntnms, in 
Anwesenheit zahlreicher Reichsminister und Ver 
treter des diplomatischen Korps, eröffnet. Der Fest 
akt fand in der Ehrenhalle der Ausstellungshalle 1 
statt, von deren Stirnwand ein großes Bild des 
Führers größte. Vor diesem Bild stand ein riesiger 
Pflug, das Wahrzeichen deutschen BanernfleißeZ. 
Ueber dem Bild stand in großen Lettern das Leit 
wort der Ausstellung: „B l n t ņ n d B o d e n s i n d 
die Grundlagen der deutschen Zu 
kunft". 
In seiner Begrüßungsansprache hob Staatskom 
missar Dr. Lippert u. a. hervor: Der Bauer kommt 
heute zum ersten Male in seiner neuen Gestalt in 
die Stadt. Er werbe für sich, aber er werbe nicht 
mehr wie früher für seine Existenz, sondern für sich 
'elbst, für seinen Stand und die in ihm lie 
genden sittlichen Gedanken. Anstelle des alten ge 
schäftlichen Sinnes der Grünen Woche sein ein 
neuer moralischer und politischer Gehalt getreten. 
Es komme darauf an, baß Stadt und Land und die 
in ihnen lebenden Stände die Sorgen und Nöte, 
aber auch die Freuden des anderen, begreifen. 
Nach Worten Regierungsrats Karl Motz, des 
Leiters der Hauptabteilung Werbung im Staats 
amt des Reichsbauernführer, hielt Reichsminister 
Darre die Eröffnungsrede. 
Die Grünen Wochen der vergangenen Jahre 
waren eine typische Erscheinung liberalistischer 
Wirtschaftsauffassung. Man benutzte die Grüne 
Woche als Mittel zum Zweck. Man mußte die un 
rentablen Ausstellungshallen auch in den Winter 
monaten besetzen. Man zog die Landbevölkerung in 
einer geschäftsstillen Zeit für acht Tage nach Ber 
lin in der Hoffnung, daß der deutsche Bauer nun 
in Berlin für kurze Zeit Entspannung und Ver 
gnügung îucŗļen- würbe. Die Grüne Woche, die ich 
heute zu eröffnen die Ehre habe, trägt ein anderes 
Gesicht. Zum erstenmal werden Lebensfragen, die 
weit wichtiger sind als die wirtschaftlichen Sorgen 
des Bauerntums, im großen Rahmen einer Aus 
stellung der Reichshauptstadt, gezeigt. Die Zerris 
senheit des Bauerntums' ist überwunden. Der 
Bauer weiß, wo heute seine Gegner und wo seine 
Freunde sitzen. Der Bauer weiß, baß er mit seinen 
Volksgenossen in der Stadt, insbesondere dem deut 
schen Arbeiter, auf Gedeih und Verderb, verbunden 
ist. Dem Arbeiter beginnt in wachsendem Maße be 
wußt zu werden, daß auch seine Wurzeln im 
Bauerntum liegen und daß unser Volk nichts ist 
ohne seine Bauern. Aus dem Munde unseres 
Führers stammt jenes Wort, daß ein deutscher 
Staatsmann auf hoffnungslosem Posten steht, ver- 
Die freie Meiereigenoffeusckaft Börw-Börmerkoog 
hielt ihre Generalversammlung ab. Bon 84 Mit» 
gliedern waren 36 anwesend. Aus dem Jahres 
bericht ist hervorzuheben, daß 1176144 Kg. Milch 
verarbeitet worden sind. Zu einem Pfund Butter 
sind durchschnittlich 13,1 Kg. Milch gebraucht wor 
den. Ein Kg. Milch brachte im Jahresdurchschnitt 
7,82 Pfg. netto. Die Gesamteinnahme betrug rund 
104 000 Ml. In dem Voranschlag für 1934 wurde 
für Betriebsunkosten wie in der: Vorjahren 1 Pfg. 
pro 5kg. eingesetzt. Es ist beschlossen worden, ab 
1. Mat die Milch nach Fettprozenten zu bezahlen. 
Das ausscheidende Vorstandsmitglied Fr. Wüsten- 
berg-Börm wurde einstimmig wiedergewählt. Die 
Kasse, die von Rechnungsprüfern und dem Meierei- 
instrukteur Grafe-Süderbrarup geprüft worden ist, 
wurde für richtig befunden, dem Vorstand konnte 
Entlastung erteilt werden, (jr.) 
Der Reichsernährungsminister hat die bis zum 
31. März 1935 ablaufende Zinsverbilligung des 
Reiches für Vodenverbeflerungs-Darlehen allge 
mein, ohne daß es besonderer Anträge für den 
Einzelfall bedarf, um ein weiteres Jahr verlän 
gert. Die Verlängerung gilt sowohl für die ein 
fache sfünsjährige) wie auch für die verstärkte 
Zinsverbilligung. 
Eine Gedenkmünze zum 
SchicksalsjahrderNatron 
Zum bleibenden Gedenken 
an das große Jahr der 
Erhebung hat die Preußi 
sche Staatsmünze nach ei 
nem Entwurf des Bild-- 
Hauers Franz Beyer diese 
Gedenkmünze geprägt, de 
ren Vorderseite den Führer 
und deren Rückseite die 
entscheidenden Daten des 
Jahres 1933 trägt. 
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