Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

Rr. 22 
25eiîane der 0cftlesrt)ii-Ģo'ste : ni'dļ»n Landeswituna lR-ndsburger 2<neS r aff' 
Freitao. den 26 Januar 1934 
3» öen Netzen der GrshfpjonKge. 
Die gefährlichsten Frauen Europas. 
Von E. Neumann-Norlh. 
Es ist noch gar nicht lange her, da gab es in 
Paris eine Sensation, die nicht nur Frank 
reich, sondern auch ein gut Teil des übrigen 
Europa in Aufregung versetzte. Eine Sensa 
tion, die im Augenblick allerdings vor dem 
Staviski-Skandal etwas verblaßt ist, die aber 
noch geraume Zeit immer wieder neu auf 
leben und die Gemüter erregen wird, wenn 
Stavisky und alles was mit ihm zusammen 
hängt, schon längst in Vergessenheit versunken 
ist. 
Es war ungefähr um die Mitte des vorigen 
Jahrzehnts, daß da und dort in öen verschie 
denen Staaten Europas eine oder mehrere 
Personen unter aufsehenerregenden Umstän 
den verhaftet wurden. Die amtlichen Berichte 
sprachen dann meist nur ganz kurz davon, daß 
die Verhafteten sich der Spionage verdächtig 
gemacht hätte. Und das war auch in der über 
wiegenden Mehrzahl der Fälle alles, was man 
von der Angelegenheit überhaupt zu hören be 
kam. So daß man schon ein wenig spöttisch von 
„Spionenriecherei" sprach und öen einzelnen 
Fällen eigentlich keinerlei Bedeutung mehr 
beimaß. 
Etwas ernsthafter wurde die Geschichte, als 
vor annähernd zwei Jahren in England ein 
Lt. Baillie-Stewart verhaftet wurde, dem 
nachgewiesen wurde, daß er wichtige militä 
rische Geheimdokumente entwendet und an 
seine Freundin weitergegeben hatte. Diese 
Frau war natürlich schon längst verschwunden 
als Baillie-Stewart verhaftet wurde und nie 
mand außer ihm kennt ihren Namen. Sehr- 
fraglich, ob er ihn überhaupt wirklich kennt. 
Dann war wieder Ruhe, bis kürzlich in Pa 
ris auf einen Schlag achtzehn Männer und 
Frauen, darunter ein amerikanisches Ehepaar, 
unter dem dringenden Verdacht Mitglieder 
einer Spionageorganisation zu sein, verhaftet 
wurden. Fast die gesamte Pariser Geheim 
polizei würde mobil geuracht, den.unzähligen^ 
kleinen und kleinsten Spuren, Fingerzeigen 
und Beweisen nachzuspüren. Dabei wurde fest 
gestellt, daß die in Paris verhaftete Gesell 
schaft nur eine von den ungefähr vierzig 
Spionageagenturen darstellte, die über ganz 
Europa verbreitet sind. Und all diese bilden 
wieder nur eine Abteilung einer größeren 
Organisation, die ihr Spionagenetz über die 
ganze Welt breitet. 
Ganz sicher, daß es solche Spionageorgani 
sationen gibt, seit der Begriff der Spionage 
im Leben der Völker überhaupt Eingang ge 
funden hat. Und immer waren dabei auch 
irgendwelche Frauen mit im Spiel. Einige 
bewußt, die meisten unbewußt,' ahnungslose 
Werkzeuge. In diesem Punkt nun scheint sich 
in letzter Zeit eine grundlegende Aenderung 
vollzogen zu haben,' vielleicht im Zusammen 
hang mit den Fortschritten, welche die Frau 
enbewegung seit Beginn des Jahrhunderts 
allenthalben zu verzeichnen hatte. Denn es hat 
ganz öen Anschein, als läge jetzt die Leitung 
dieser Organisationen tn Frauenhänden. 
Eine Frau steht zumindest an der Spitze der 
jetzt aufgeflogenen Pariser Organisation: 
Lydia von Stahl. Sie gibt an, gebürtige Ukrai 
nerin zu sein, war in erster Ehe mit dem 
ukrainischen Gutsbesitzer Chekalow verheira 
tet, ihr zweiter Mann war dann ein baltischer 
Bankier: von Stahl. Sie ist keine junge Frau 
mehr, aber sicherlich eine interessante Frau. 
Eine Frau, die vor Jahren an der Pariser 
Sorbonne die Doktorate für Mathematik und 
Chemie erwarb, sich in USA. an der Columbia 
Universität den Doktortitel für orientalische 
Philosophie holte, sich außerdem mit Mystizis 
mus beschäftigte und durch ihre Verhaftung zu 
ihrem Leidwesen daran gehindert wurde, ihre 
Doktorarbeit in Chinesisch fertigzustellen. Un 
zweifelhaft eine Frau von geradezu verblüf 
fender Vielseitigkeit der Interessen. 
Diese Lydia von Stahl taucht im Fahre 1917 
— von Paris kommend — zum erstenmal in 
Finnland aui. wo sie in Helsingfors, als Gast 
einer dort sehr angesehenen Familie, lebt, 
Freundschaften schließt und bald der Mittel 
punkt eines künstlerischen und literarischen 
Kreises wird. Diese Verbindung mit Finnland 
bleibt auch nach ihrer Rückkehr nach Paris be 
stehen. Sie kommt immer wieder auf einige 
Zeit nach Helsingfors, besonders in den Jah 
ren 1927 und 1928. In diesem Jahr verab 
schiedet sie sich sehr feierlich von all ihren fin 
nischen Bekannten und geht nach Amerika, wo 
sie bis 19.82 bleibt. Anfang 1932 taucht sie dann 
wieder in Paris auf. 
Der Untersuchungsrichter, Mr. Benon. steht 
vor einer fast unlösbaren Aufgabe, dieser 
Frau nachzuweisen, was sie in den Jahren 
1928 bis 1932 getrieben hat. Denn sie leugnet 
natürlich alles. Leugnet ihre Verbindung mit 
einem gewissen Professor Martin, einem Be 
amten des französischen Marineministeriums, 
leugnet, daß sie Filme des Marineministeri 
ums mit sehr wichtigen Aufnahmen hat kopie 
ren lassen und diese Filme in ihrer Wohnung 
zum Trocknen hingen, als sie einmal uner 
wartet Besuch eines finnischen Bekannten 
bekam. 
Bekannte war es, der den finnischen 
Vert ï gungsminister Oxala auf die ihm 
etwas merkwürdig scheinende Tätigkeit der 
Frau von Stahl aufmerksam machte. Diese 
Warnung wurde mit Dank entgegengenom 
men,' zu irgendwelchem Eingreifen jedoch lag 
noch kein Grund vor. 
Anfang 1932 war eine Frau in Helsingfors 
aufgetaucht, die sich Marie-Louise Martin 
nannte und durch ein paar Empfehlungs 
briefe von Lydia von Stahl rasch Einaang in 
die gute Gesellschaft von Helsingfors fand. 
Marie-Louise war eine junge, bildhübsche 
Frau, geistreich, weltgewandt,' und so war es 
nicht weiter verwunderlich, daß sich bald ein 
großer Kreis von Männern um sie versam 
melte, die sie bewunderten, verehrten und — 
zum Teil auch liebten. Zu diesen gehörte auch 
Col. F. S. W. Asplund, Leiter der staatlich 
finnischen Munitionsfabrik in Lapua. 
Col. Asplund war eine stattliche Erschei 
nung, ein Mann Mitte Dreißig, hatte es zu 
etwas gebracht und begründete Aussicht, in 
absehbarer Zeit einmal Minister zu werden. 
Das alles warf er in die Waagschale, um Ma 
rie-Louise zu gewinnen. Sie dankte für die 
Ehre, die er ihr mit seinem Heiratsantrag er 
wiesen habe, doch könne sie davon leider kei 
nen Gebrauch machen, da sic — noch nicht ge 
schieden sei. — Dabei ließ sie aber durchblicken, 
der Col. Asplund sei ihr darum nichts weniger 
als gleichgültig. Das ließ sich Col. Asplund, 
zu dessen Beruf ja ein wenig Draufgängertum 
gehörte, nicht zweimal sagen, dachte, wer wagt, 
gewinnt!, wenn auch keine Frau, so doch viel 
leicht eine Freundin. Seine Rechnung dürfte, 
soweit sich die Angelegenheit heute noch fest 
stellen läßt, gestimmt haben. 
Festgestellt wurde, daß Marie-Louise am 
14. April 1932 abends Gast bei Col. Asplund 
war. Er brachte sie nach Hause, sprach dann 
noch auf dem Heimweg mit einigen Freunden 
und begab sich dann — wie aus den Aussagen 
dieser Freunde hervorgeht — als kerngesun 
der Mensch zu Bett. Am anderen Morgen war 
er so schwerkrank, daß schleunigst ein Arzt ge 
holt werden mußte. Doch war alle ärztliche 
Kunst vergebens. Er starb — kaum vierund 
zwanzig Stunden später — an den Folgen 
eines metallischen Giftes. 
Marie-Louise zeigte sich untröstlich und 
reiste kurze Zeit danach ab, weil sie es nicht 
ertragen konnte in einer Stadt zu leben, in 
der sie einen solch herben Verlust erlitten 
hatte. Daß fast gleichzeitig ein junger Leutnant 
der finnischeil Armee unter Mitnahme militä 
rischer Geheimdokumente nach Rußland flüch 
tete, ließ damals öen Gedanken an irgend 
welche Zusammenhänge nicht aufkommen, da 
zu dieser Zeit der rasche Tod Col. Asplunds 
noch allen ein Rätsel war. — 
Erst als Verteidigungsminister Oxala Ende 
1932 auf das merkwürdige Treiben der Frau 
von Stahl aufmerksam gemacht wurde, schöpfte 
er Verdacht, ließ in aller Stille die Leiche Col. 
Asplunds exhumieren und durch Gerichts 
chemiker untersuchen. Dann, als das Ergebnis 
dieser Untersuchung unerschütterlich feststand, 
als feststand, daß auch aus dem Schreibtisch 
Col. Asplunds wichtige Dokumente spurlos 
verschwunden waren, da erfolgte eine entspre 
chende Benachrichtigung der französischen Re 
gierung. 
So kam es zur Verhaftung von Lydia von 
Stahl, Marie-Louise Martin und der übrigen 
Mitglieder der Pariser Spionageagentur. — 
Bei Marie-Louise fand man einen kanadi 
schen Paß, der jedoch gefälscht war. In Wirk 
lichkeit heißt sie Maria Schale und ist Litau 
erin. Diese Frau, lange nicht mit Lydia zu 
vergleichen, ist aber vielleicht nicht weniger ge 
fährlich, weil sie — allem Anschein nach — 
auch ccît einem Mord nicht zurückschreckt. Auch 
ist sie von sehr großer Rührigkeit, machte von 
Helsingfors — in nicht ganz einem Jahr — 
verschiedentlich Reisen nach Deutschland, Grie 
chenland, Estland und Frankreich,' fast durch 
weg per Flugzeug. 
Die Untersuchung in Paris ist noch lange 
nicht abgeschlossen Soviel aber läßt sich heute 
schon sagen: hier waren Frauen am 
Werk, die wohl imstande gewesen wären, in 
Europa jedes Land gegen ledes andere Land 
zu hetzen. Zwei Frauen, die ihre Spionage 
nicht für irgendein bestimmtes Land triel-en, 
sondern die jeden gegen jeden bespitzelten und 
ihr Wissen überall verkauften. Zwei Frauen, 
die fähig gewesen wären, öen Untergang des 
Abendlandes — wenn auch tn anderer Form 
— wahr werden zu lassen, hätte man ihnen 
nicht noch rechtzeitig — vielleicht im letzten 
Augenblick — das Handwerk gelegt. 
Das Elek1ronen-Mikr<kop. 
D»e Grenze« des Sichtbar«« sind aufgehoben. 
Deutsche Forscher erfinden das Clektronen-Mikroskop. 
Eine Erfindung, die den Aufbau und die 
Zusammensetzung der Materie in völlig neuem 
neuem Licht erscheinen lassen wird, ist in 
diesen Tagen der Öffentlichkeit übergeben 
worden. Es handelt sich um das Elektronen- 
Mikroskop, das Untersuchungen gewisser Stoffe 
in einer Feinheit und Präzision erlaubt, wie 
sie bisher in der Wissenschaft noch unbekannt 
war. Die Erfindung trägt ihren Namen nicht 
etwa deshalb, weil man mit ihr Elektronen 
besichtigen kann, sondern weil die Elektronen 
strahlen als Hilfsmittel für die Unter 
suchung anderer Stoffe Verwerrdung finden. 
Es ist im Hochspannungs-Institut der Ber 
liner Technischen Hochschule nach jahrelangen 
Vorarbeiten entwickelt und konstruiert wor 
den-- so daß jetzt die ersten praktischen Versuche 
damit vorgenommen werden konnten. 
Das dabei verfolgte Prinzip geht dahin, daß 
die zu beobachtenden Objekte nicht wie bisher 
im gewöhnlichen Mikroskop durch ein Linsen 
system bestrahlt werden, sondern in einem 
luftleeren Raum der Durchdringung mit 
Elektronenstrahlen ausgesetzt werden. Ta- 
3m Zeichen des Flügelrads. 
Lustige Eifknbahn-KneKKoten 
Der Bahnhofsvorsteher. 
Hennich Oberfeldt war Bahnhofsvorsteher 
in Neubrandenburg. Wegen seiner unzerstör 
baren Ruhe war er weit bekannt. Jungen 
Beamten empfahl er, eine kurze Pfeife zu 
rauchen, damit sie in ihrem Dienst die Ruhe 
behielten. Den folgenden Vers gab er ihnen 
als Leitspruch: 
„Die Eisenbahn geht nach der Schnur, 
und blinder Eifer schadet nur." 
War irgendein Versager vorgekommen, so 
pflegte Oberfeldt an seine Untergebenen fol 
gende Ansprache zu halten: „Kinners, feggt 
mi de Wohrheit, dat Leegen biem Regie 
rungsrot, dat besorg ick!" 
Der Clown und der Schnarcher. 
Der Musikclown Rubins fuhr einmal durch 
Mittelamerika. In seinem Abteil saß ein 
dicker Mann, der gar bald in einen tiefen 
Schlaf verfiel und ungemein laut zu schnar 
chen begann. Rubins imitierte einen schmet 
ternden Trompetenschall. Der dicke Schnarcher 
erwachte. Rubins sah ihn drohend an und 
fragte mit gerunzelten Brauen: „Haben Sie 
Geld?" Der Dicke erschrak und erwiderte 
ängstlich: „Ja". Rubins forschte weiter: „Wie 
viel?" Der Dicke zog zähneklappernd die 
Brieftasche und zählte nach. „Siebenhundert 
Dollars", gab er bleich zur Antwort. „Dann 
will ich Ihnen was sagen", meinte Rubins, 
„wenn ich so viel Geld hätte, würde ich mir 
ein Sonderabteil nehmen, damit ich andere 
ehrbare Reisende nicht mit meinem Geschnarche 
zur Verzweiflung brächte!" 
Köbes kauft eine Fahrkarte. 
Köbes ist aus Köln nach Berlin gekommen 
und möchte, nachdem er sich die Stadt ange 
sehen, über Düsseldorf zurückfahren. Am 
Schalter entspinnt sich folgendes Gespräch: 
„Herr Kartenjeber, ich möcht' mal rasch nach 
Düsseldorf." 
„Zweiter oder dritter?" 
„Dritter, wat dachten Sie denn?" 
„Schön! 
„Wat kost' die Kart'?" 
„28,79." 
„Mark?" 
„Natürlich." 
„Dat ist aber teuer hier!" 
„Wieso teuer?" fragt der Beamte. 
„Na, bei uns in Köln zahl ich für ein Billet 
nach Düsseldorf nur eine Mark fünfundsiebzig!" 
Der Mann unter der Bank. 
Diese Geschichte erlebte der Schauspieler 
Jves Mirande. Er war jung und reiste mit 
zwei lustigen Kameraden ans Meer. Einer 
von ihnen hatte die drei Fahrkarten in Ver 
wahrung. 
Plötzlich erklärte dieser Freund in sichtlicher 
Bestürzung, daß er eine von den Fahrkarten 
verloren habe. Man sucht, man schaut unter 
die Bänke, man durchwühlt die Koffer — ver 
gebens. Die drei Reisenden blicken sich an . . . 
Gleich, sofort wird der Schaffner tommen 
und nach den Karten fragen. 
„Jves, du bist der Jüngste von uns,- es 
bleibt nichts übrig, du mußt unter die Bank 
kriechen und dich verstecken!" 
Jves Mirande kriecht unter die Bank. Die 
Zeit vergeht. Mirande wird ungeduldig, aber 
das hilft alles nichts — denn jedesmal, wenn 
er wieder hervorkriechen will, flüstern ihm die 
andern mit bebender Stimme zu, daß man aus 
dem Nebenabteil schon das Knipsen des 
Schaffners höre. 
Endlich wird die Tür geöffnet und Mirande 
hält seinen Atem an. 
„Bitte die Fahrkarten!" 
„Hier." 
„Wie, Sie sind zwei und reisen mit d r e t 
Fahrkarten?" 
„Nein, wir sind drei: vielleicht wollen sie 
gütigst unter der Bank nachsehen!" 
Mirande blieb nichts übrig, als in das lu 
stige Lachen seiner Freunde und des Schaff 
ners mit einzustimmen. 
durch ist es möglich, Vergrößerungen bis zur 
14 0v0fachen Größe dem Auge noch sichtbar zu 
machen oder kleinste Teile, die nur noch den 
millionsten Bruchteil eines Millimeters aus 
machen, zu betrachten. Ter Wissenschaft er 
öffnen sich also dadurch ganz neue Möglich- 
keiten, kaun doch die Untersuchung der Zu 
sammensetzung von Mineralien oder Strah 
lungen in weit größerem Umfang und mit 
größerer Genauigkeit als bisher vorgenom 
men werden. 
An die Stelle der früher verwendeten op 
tischen Linsen treten elektromagnetische Sam 
melspulen. Sie bieten den ungeheuren Vor 
teil, daß durch eine Abschwächung oder Ver 
stärkung des 'in ihnen kreisenden Stromes ihre 
Brennweite nach Belieben verändert werden 
kann, so daß sie iEgenschaften erreichen, die 
bisher nur das menschliche Auge besaß. Man 
kann, so daß sie Eigenschaften erreichen, die 
will, dann auf einer photographischen Platte 
festhalten oder ihn auf einem Leuchtschirm an 
Ort und Stelle betrachten. Die Tatsache, daß 
das Objekt selbst im luftleeren Raum unter 
gebracht werden muß, legt der Erfindung na 
türlich gewisse Einschränkungen auf. Es kom 
men nur Objekte in Frage, deren Zusammen 
setzung durch die Luftentziehung keiner Verän 
derung unterworfen wird, ebenso wie sie auch 
stark erhöhte Temperaturen aushalten müs 
sen. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß es 
mit Hilfe dieser wichtigen Erfindung, an deren 
Ausbau ständig weitergearbeitet wird, noch 
einmal möglich sein kann, die Atome selbst 
sichtbar zu machen und damit die Grenzen des 
menschlichen Sehens überhaupt aufzuheben. 
Vorläufig jedoch geht die Forschung Schritt 
für Schritt auf ihrem Wege weiter, ohne zu 
nächst diese letzte Möglichkeit ins Auge zu fas- 
sen. Um die Erfindung praktisch auszuwerten, 
ist sie zunächst in den Dienst der Blitzforschung 
gestellt ivorden. 
Dres unh às. 
22 Söhne — nud alle verloren. 
In Croydon wohnt eine neunundsiekzig- 
jährige Frau, Nanny Hartfield, die ein 
Lebensschicksal gehabt hat, wie es kaum einer 
zweiten Frau widerfährt. Sie war zweimal 
verheiratet und hatte 22 Söhne. Nicht ein ein 
ziger ist mehr am Leben. Ihre Schwieger 
töchter. die ihrem Alter hätten eine Stütze 
sein können, haben sich wieder verheiratet und 
leben heute in Afrika, Australien und in 
Kanada. Die Greisin hat 30 Enkel, und nicht 
ein einziger umhegt ihr Alter. Trotzdem ist 
die alte Frau, der das Leben so übel mit 
gespielt hat. stets beiter und freundlich, sie 
lebt, völlig ausgesöhnt mit ihrem Los, freut 
sich wenn ein Brief aus der Fremde kommt 
und ist. wie sie selbst bekennt, „glücklich in 
ihren Erinnerungen und ihrer Hoffnung, ihre 
Kinder einmal wiederzusehen". 
Auf Malta gibt es in Valletta in der Strada 
Mercanti eine Kapelle aus Knochen. Die ganze 
Kapelle ist aus den gebleichten Ueberresten von 
Menschen errichtet, die vordem auf dem an 
grenzenden Friedhof begraben waren. Der 
Altar hat einen Hintergrund von menschlichen 
Schädeln und Knochen, und der Bogen darüber 
wird von halbkreisförmigen Schäöelreihen ge 
bildet. 
■4 * - V
	        
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