AundsMk-yrsMmm
âer ZîZrLLeuîschen ZWdkrgruNpe.
Dom 21. bis 27. Januar 1934.
Sonntag. 6.35 Hakenkonzert. 8 30 Gymnastik. 8.45 Thea-
berspietplwn. 9.00 Schallplatten. 9.55 Gottesdienst. 11.15
Frühlingssturm. 11.30 Bachkantate. 12.00 Unterh.-Konz. 14.00
Das Märchen vom Dornröselein. 15.W Staatsrat Gauleiter
Otto Telschow spricht. 15.15 Deutsche Reiter. 18.00 Unter
haltungskonzert. 18.00 Niederdeutsche Komödie. 19.15 Schall
platten. 20.05 Der Amtmann von Mainburg. Operette. 22.30
Untevh.-Konz. 23.00 Kammermusik.
Montag. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert.
8.00 Hausfrauenfunk. 11.00 Schallplatten. 11.30 Schloßkon-
zert. 13.20 Musikal. Kurzweil. 14.35 Opernplatten. 18.00
Unterh.-Konz. 17.10 Wölfe in Ostpreußen. 17.30 Flötenkon
zert. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Schallplatten. 19.00 Der Stö-
renfried. 20.05 Sinfonie Nr. 3 von Schumann. 20.45 Lieder.
21.00 6. Sinfonie von Beethow-n. 21.45 Erinnerung eines
aktiven Neuners. 22.20 Winterkampfspiele 1934. 22.35 Tanz.
23.00 Kammermusik. 23.45 Tanz.
Dienstag. 6.00 Landw. Funk, 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon-
zert. 8.00 Hausfrauenfunk. 11.00 Schulfunk. 11.45 Konzert.
13.20 Musikal. Kurzweil. 14.35 Schallplatte,,. 16.00 Unterh.-
Konz. 18.00 Schallpl. 18.25 Kameradschaft. 19.00 Orchester-
konzert. 20.00 Vortrag. 20.10 Mozart auf der Reise nach
Prag. Hörspiel. 21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 21.40 Chor-
gesänge. 22.30 Unterh.-Konz, 23.00 Kammermusik.
Mittwoch. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon
zert. 8.00 Hausfrauensunk. 8.15 Funktechnik. 11.00 Schul
funk. 11.30 Konzert. 13.20 Musilai. Kurzweil. 14.35 Schall
platten. 16.00 Unterh.-Konz. 16.40 Deutsche Originale. 17.40
Das Gefecht an der Doggerbank. 18.00 Lyrik. 18.25 Schall-
platten. 19.00 Fahnenweihe der Hitlerjugend. 20.00 Das
Brautpaar in vier Jahrhunderten. 21.00 8. Sinfonie von
Beethoven. 22.30 Orchesterkonzert. 23.00 Kammermusik.
Donnerstag. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon.
zert. 8.00 Ernährungrratschläge. 11.00 Landschulfunk. 11.30
Konzert. 13.20 Musikal. Kurzweil. 14.35 Schallplatten. 16.00
Unterh.-Konz. 17.00 Robert und Bertram. 18.00 Schallplat
ten. 18.25 Ans U-Boots-Iagd. 19.00 Orchesterkonzert. 20.50
Versuch einer Deutung der „Re' nten", 21.00 9. Sinfonie von
Beethoven. 22.40 Worüber man in Amerika spricht. 23.00
Kammermusik.
Freitag. 6.00 Landw. Funk. 4.15 Gymnastik. 6.35 Konzert.
8.00 Hausfrauenfunk. 11.00 Schulfunk. 11.30 Konzert. 13.20
Musikal. Kurzweil. 14.35 Schallplatten. 16.00 Unterh.-Konz.
16.50. Fronleichnam 1916. 17.20 Richard Wosstdlo. 18.05 Vo-
gelleben im Winter. 18.35 Schallplatten. 19.00 Stunde der
Nation. Volkslieder und Hausmusik. 20.05 Mutter Erde. ,Ora-
toriuin. 22.30 Unterh.-Konz.
Sonnabend. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon-
zert. 8.00 Hausfrauensunk. 8.15 Funktechnik. 10.50 Eröffnung
der Grünen Woche. Reichsminister Darre spricht. 11.30 Schul-
funk. 12.20 Konzert. 13.20 Muflka!. Kurzweil. 14.35 Schall-
platten. 16.00 Ein heiterer Nachmittag. 18.00 Ernst gähn liest.
18.40 Einkehr. 19.00 Stunde der Nation. Die Teufelsbraut.
20.05 Bunter Jägerabend. Es klingt der Wald —- es klingt
die Heide. 23.00 Treibjagd in Runxendorf.
Vrogramm von KömgsmMerWussn.
Vom 21. bis 27. Januar 1934.
Sonntag. 6,15 Gymnastik. 6.35 Hafenkonzert. 8.00 Stunde
der Scholle. 8.55 Morgenfeier. 11.39 Bachikantate. 1(2.00
Etandmusik. 13.00 Unterh.-Konz. 14.00 Kinderfunk. 15.10
Volkslied im Chorklang. 16.00 Unterh.-Konz. 17.00 Salon-
mufil. 18.00 Bauerngefchichten und Bauernmusik. 19.00 La
chen im Lautsprecher. 20.00 Orchesterkonzert. 23.00 Unterh.-
Konzert.
Montag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymnastik.
9.00 Schulfunk. 11.30 Vortrag. 12.00 Schallplatten. 15.00
Frauenstunde. 15.45 Bücherstunde. 16.00 Unterh.-Konz. 18.05
Jugendsportstunde. 19.00 Bunter Abend. 20.05 Kamrad Stu
dent. 21.00 6. Sinfonie von Beethoven. 22.20 Die deutschen
Winterkampftpiele. 23.00 Kammermusik.
Dienstag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymnastik.
10.10 Schulfunk. 12.00 Schallplatten. 15.00 Frauenstunde.
16.00 Unterh.-Konz. 17.00 Jugendstunde. 17.25 Lieder. 18.05
Fronleichnam 1916. 19.00 Operettenkonzert. 20.00 Vortrag.
20.10 Most aus Franken. 21.00 7. Sinfonie von Beethoven.
22.25 Hörbericht. 23.00 Kammermusik.
Mittwoch. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 9.00- Schulfunk.
10.10 Unterh.-Konz. 12.00 Schallplatten. 15.05 Jugendfunk.
16.00 Unterh.-Konz. 17.20 Mandolinenkonzcrt. 18.05 Orgel
konzert. 18.30 Deutsch. 19.00 Fahnenweihe der Hitlerjugend
durch Reichsjugendführer Baldur von Schirach. 21.05 Toten
gedenkstunde. 21.00 8. Sinfonie von Beethoven. 21.30 Das
Blaue vom Himmel. 22.30 Funktechnik. 23.00 Kammermusik.
Donnerstag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymna
stik. 10.10 Schulfunk. 12.00 Schallplatten. 14.45 Kinderfunk.
15.45 Mörike. 16.00 Unterh.-Konz. 17.20 Neue Tanzmusik.
18.05 Zur Unterhaltung. 19.00 Politische Ansprache. 19.30
Tanz. 20.05 Hampit, der Jäger. 21.00 9. Sinfonie von Beet
hoven. 23.00 Kammermusik.
Freitag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymnastik.
9.00 Schulfunk. 12.00 Schallplatten. 15.00 Mädelstunde. 16.00
Unterh.-Konz. 17.00 Vortrag. 17.25 Klavierkonzert. 18.25
Wolfgang Hermann liest. 19.00 Stunde der Nation. Volks-
lieber und Hausmusik. 20.05 Italienisch. 20.30 Das Heid-
nifche Dorf. Volksstück. 21.50 Die letzten Hammerschläge.
23.00 Unterh.-Konz.
Sonnabend. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymna
stik. 10.50 Eröffnung der Grünen Woche. Reichsminister Darre
spricht. 12.05 Schulfunkfeierstunde. 14.00 Schallplatten. 15.00
Jugendfunk. 15.45 Wochenschau. 16.00 Unterh.-Konz. 17.20
Musikal. Kurzweil. 18.05 Der nordische Mensch. 18.25 Wo-
chenendsalat. 19.00 Stunde der Ration. Die Teuftlsbraut.
20.10 Johann, mt spann' die Schimmels an. 21.00 Tanz.
22.30 Praktische Werbearbeit für die Olympiade. 23.00 Tanz.
PrsģkkKN des MMà Zeàrs.
Vom 21. bis 27. Januar 1934.
Conntag. 6.35 Hafenkonzert. 8.25 Gymnastik. 8.45 Evang.
Morgenfeier. 9.30 Feierstunde. 10.00 Kath. Morgenfeier.
11.00 Schallplatten. 11.30 Bachkantate, 12.00 Unterh.-Konz.
13.15 Landw. Funk. Ernährung der Pflanzen. 13.30 Schall
platten. 15.00 Unterh.-Konz. 16.00 Kinderstunde. 17.00 Kam-
mermusik. 18.00 Friedrich Schiller. 19.00 Schwäbische Ski-
Meisterschaft im Allgäu. 19.25 Klavierkonzert. 20.00 Orchester-
konzert. 23.00 Kammermusik. 24.00 Unterh.-Konz.
Montag. 6.05 Schallplatten. Linl. Gymnastik. 8.25 Frauen,
funk. 8.35 Gymnastik. 12.00 Unterh.-Konz. 13.25 Schallplat-
ten. 15.30 Wir tragen deine Fahne. 16.00 Unterh.-Konz. 17.45
Volkstum als Aufgabe. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Franzö-
fisch. 19.00 Bunter Abend. 20.00 Orchesterkonzert. 21.00 6.
Sinfonie von Beethoven. 22.20 Die deutschen Winterkampf,
spiele. 23.00 Kammermusik. 24.00 Unterh.-Konz.
Dienstag. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25
Frauenfunk. 8.35 Gymnastik. 10.10 Schulfunk. 12.00 Schall,
platten. 13.35 Unterh.-Konz. 15.00 Kammermusik. 15.30 Ju
gendstunde. 16.00 Inge Wessel spricht. 16.30 Kammermusik.
17.00 Orchesterkonzert. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Italienisch.
19.0-9 Operettenkonzert. 20.00 Vortrag. 20.10 Bunte Stunde.
21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 23.00 Kammermusik. 24.00
Von deutscher Seele.
Mittwoch. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25
Frauenfunk. 8.35 Gymnastik. 10.10 Fvauenstunde. 10.40
Schallplatten. 12.00 Unterh.-Konz. 13.35 Schallplatten. 14.30
Lernt Kurzschriften. 1580 Lied, Operette, Tonfilm. 16.00
Dichtung wird Volkslied. 17.00 Kammermusik. 17.30 Schall-
platten. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Deutsch. 19.00 Fahnen,
weihe der Hitlerjugend durch Reichsjktgendführer Baldur von
Schirach. 20.00 Vortrag. 20.10 Wanderer ins Jenseits. 21.00
ļm Walzer aas
Roman von Paul Hain.
Nachdruck verboten.
24. Kapitel.
Oktoberstürme pfiffen durch die Straßen von
Wien. Die Bäume waren früh kahl geworden.
Und noch etwas anderes pfiff gefährlich und
unheimlich durch die alte Kaiserstadt: Revo
lution!
Hui — das knatterte von Gewehrschüssen
durch die Gassen, daß es einem in die Ohren
gellte. Tag und Stacht. Das frieösame Wien
war beinahe ein Hexenkessel geworden. Der
Himmel mochte wissen, woher mit einemmal
die vielen Gewehre, Pistolen und Degen und
sonstige Waffen kamen. Blutrote Fahnen
wehten. Und zuweilen — bei Tag oder Nacht
— hörte man dumpf von irgendwoher den
harten, eisernen Rhythmus jenes Liedes, das
einst die Revolution in Frankreich geboren
hatte: Die Marseillaise! Ein finsteres, ein un
erbittliches Lied, das nach Feuer, Blut und
rollenden Köpfen roch.
Das war Wien im Oktober anno 48. Und
wenn es auch nur eine „Operettenrevolution"
ein Aufstand von wenigen Tagen ohne
große Folgen — bleiben sollte, so hatten die
Adeligen in dieser Zeit nichts zu lachen.
Es gab Revolutionäre, die eine regelrechte
Jagd auf mißliebige Schmarotzer ans Adels-
kreisen machten, sie fürchterlich verprügelten,
ihr Vermögen „konfiszierten" und — wenn
Widerstand geleistet wurde — über den Hau
fen knallten.
Der Schani Szolnai stand mit ans der Liste.
Er hatte es erfahren und in Eile zusam
mengerafft, was er auf der Flucht brauchte,
Geld, Schmncksachen, Kleidung. Am Westtor
wartete bereits der Wagen auf ihn und es
konnte nicht schlimm sein, bis dahin im Ge
wirr der kleinen Gassen zu entkommen. Dann
mochte ihm Wien gut sein!
Da kam ihm zum Schluß noch ein kühner
Gedanke. Wie, wenn er — die Jetty mit
nähme? Daß der Erzherzog nichts mehr von
ihr zu erhoffen hatte, wußte er. Der Weg für
ihn war also frei — vielleicht konnte er sie
jetzt für sich erringen. Ja, sie würde vielleicht
gar froh sein, wenn sie aus diesem wild ge
wordenen Wien hinaus könnte. Er würde die
Rolle des Beschützers und Retters aus drin
gender Gefahr spielen. Und Jetty Treffz r-
die schönste Frau Wiens — würde sein wer
den!
Der Schani Szolnai litt durchaus nicht un
ter Mangel an Eitelkeit.
Gedacht — getan!
Jetty war nicht wenig verwundert, als
Graf Szolnai, reisefertig zu ihr kam. Unter
dem Mantel bemerkte sie die Pistole im Gurt.
„Sie wünschen, Graf?"
Er drängte sie ohne weiteres in den Salon
zurück.
„Sie retten, Jetty — Wien brennt! Der Pö
bel ist von Sinnen. Man wird auch Ihr Hans
anstecken. Mein Wagen steht bereit — eilen
Sie sich — Jetty! Mein Leben für Sie —!"
Kalt sah sie ihn an.
„Ich denke nicht daran, Graf. Ich habe kei
nen Anlaß zu fliehen. Am wenigsten mit
Ihnen."
„Seien Sie nicht töricht, Jetty — Sie ahnen
nicht, in welcher Gefahr Sie schweben. Der
Pöbel ist grausam, vergeßlich und unerbittlich.
Ich werde nicht eher gehen, als bis Sie Ver
minst angenommen haben —"
Er stockte.
Dumpfer Stimmenwirrwarr ans der
Straße. Näherkommend wie eine brausende
Woge.
Jetty eilte zum Fenster.
Hinter ihr Szolnai.
Er biß sich in die Lippen.
„Verdammt —"
Da wälzte sich bereits ein Menschenhaufen
heran. Zerlumpte Gestalten — Weiber und
Männer — Flinten in den Händen schwingend.
Drohend klang die aufrührerische Melodie
der Marseillaise durch die Straße.
„So kommen Sie doch — der hintere Aus
gang ist noch frei —"
Sie ließ die Gardine zurückfallen. Verächt
lich sah sie ihn an.
„Gehen Sie! Fliehen Sie! Ihre Gegenwart
ist mir — widerlich!"
Ah — er ahnte, daß man vielleicht nicht
Jetty, sondern i h n selbst hier suche. Man
konnte ihn beobachtet haben, Verrat lauerte
draußen an allen Ecken. Er verzog das Gesicht
zu einer Grimasse.
„Wenn man mich bei Ihnen findet — sind
Sie gleichfalls geliefert. Jetty ," stieß er
hervor.
8. Sinfonie von Beethoven. 21.30 Maria Magdalena. 23.00
Kammermusik. 0.15 Unterh.-Konz.
Donnerstag. 6.05 Schallplatren. Einil. Gymnastik. 8.25
Frauenfunk. 8.35 Gmnastik. 12.00 Schallplatten. 13.35 Unter-
Haltungskonz. 14.30 Kinderstunde. 16.00 Unterh.-Konz. 17.45
Kindertage des Films. 18.00 Warum Familienforschung. 18.25
Spanisch. 19.00 Märsche und Volksmusik. 20.10 Volksmusik.
20.50 Vortrag. 21.00 9. Sinfonie von Beethoven. 22.40
Worüber man in Amerika spricht. 23.00 Klaviersonate. 23.30
Tanz.
Freitag. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25 Frauen-
funk. 8.35 Gymnastik. 12.00 Unterh.-Konz. 13.35 Schallplat-
ten. 15.30 Fiedellieder. 16.00 Unterh.-Konz. 18.00 Jugend
stunde. 18.25 Englisch. 19.00 Stunde der Ration. Vol-kslieder
und Hausmusik. 20.10 Fronleichnam 1918. 20.30 Bunte Std.
21.15 Orchesterkonzert. 24.00 Vom Schicksal des deutschen
Geistes.
Sonnabend. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25
Frauenfunk. 8.35 Gymnastik. 10.10 Lustige Skilieder. 10.50
Eröffnung der Grünen Woche. Reichsminister Darre spricht.
12.00 Schallplatten. 13.35 Unterh.-Konz. 14.30 Jugendstunde.
15.10 Lernt morsen. 15.30 Handharmonikakonzert. 16.00 Un-
terh.-Konz. 19.00 Stunde der Nation. Die Teufelsbraut. 20.10
Bunter Abend. 22.35 Alte Tänze. 24.00 Neue Tänze.
Programm dos WrmrkM'SeMkS.
Vom 21. bis 27. Januar 1934.
Sonntag. 6.35 Hafenkonzert. 8.00 Kath. Morgenfeier. 9.00
Ev. Morgenandacht. 11.30 Bachkantate. 12.00 Unterh.-Konz.
14.00 Schach. 14.30 Jugendstunde. 15.00 Reichsgrüudungs-
f ekt. 16.00 Niitcrh.-Konz. 18.00 Jugend musiziert. 19.00 Vor
trag. 19.30 Quartett. 20.05 Der Amtmann von Mainburg.
Operette. 22.30 Unterh.-Konz. 23 00 Kammermusik.
Montag. 6.15 Gymnastik. 6 35 Konzert. 8.00 Andacht.
8.30 Gymnastik. 11.30 Schloßkonzert.. 13.05 Schallplatten.
15.20 Büch-rstunde. 15.30 Rätsel 16.00 Nnterh.-Koiiz. 17.10
Wölfe in Ostpreußen. 17.30 Virtuose Flötenmusik. 18.00 Vor-
trag. 18.25 Stunde der Stadt Danzig. 19.00 Der Stören
fried. Lustspiel. 20.05 Schumann-Sinfonie. 20.45 Lieder. 21.00
6. Sinfonie von Beethoven.
Dienstag. 6.15 Turnen. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht. 8.30
Gymnasti-k. 11.05 Grundlagen der Weidetechnik. 11.30 Unter-
Haltungskonz. 13.05 Schallplatten. 15.20 Vortrag. 15.30
Rhythiiiisch-musikalisches Stegreifspiel. 16.00 Unterh.-Konz.
18.00 Bücherstunde. 18.25 Eine Stunde bei einem Holzschnei
der. 19.00 Orchesterkonzert 20.90 Vortrag. 20.10 Mozart auf
der Reise nach Prag. 21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 21.40
Unterh.-Miisik. 22.30 Unterh.-Konz. 23.00 Kammermusik.
Mittwoch. 6.15 Gymnastik. 6 35 Konzert 8.00 Andacht.
8.30 Gymnastik. 9.05 Schulfunk. 11.05 Praktische Viehställe.
11.30 Unterh.-Konz. 13.05 Schallplatten. 15.30 Kinderfunk.
16.00 Unterh.-Konz. 16.40 Deutsche Originale. 17.10 Klavier
konzert. 17.40 Die Tafelrunde erzählt. 18.00 Helfen. 18.25
Elternstunde. 19.00 Fahnenweihe der Hitlerjugend durch
Reichsjugendführer Baldur von Echirach. 20.00 Das Braut
paar in vier Jahrhunderten. 21.00 8. Sinfonie von Beetho
ven. 21.30 Konzert. 22.30 Orchestersuite. 23.00 Kammermusik.
Donnerstag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht.
8.30 Gymnastik. 9.05 Hausfrauenstunde. 11.30 Unterh.-Konz.
13.05 Schallplatten. 15.20 Das junge Deutschland erzählt.
15.45 Ostpreußische Lyriker. 16.00 Unterh.-Konz. 17.00 Robert
und Bertram. 18.00 Bücherstunde. 18.25 Die Speisekammer
im Wandel der Zeiten. 19.00 Orchesterkonzert. 20.50 Vortrag.
21.00 9. Sinfonie von Beethoven 22.40 Worüber man in
Amerika spricht. 23.00 Kammermusik.
Freitag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht. 8130
Gymnastik. 9.05 Schulfunk. 11.30 Unterh.-Konz. 13.05 Schall
platten. 15.15 Kinderfunk. 15.35 Frauenstunde. 16.00 Nnterh.-
Koiiz. 16.50 Fronleichnam 1916. 17.20 Richard Wossidlo. 18.00
Zwischen Land und Staat. 18.25 Violinkonzert. 19.00 Stunde
der Nation. Volkslieder und Hausmusi-k, 20.05 Mutter Erde.
Oratorium. 22.30 Unterh.-Konz.
Sonnabend. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht.
8.30 Gymnastik. 9.05 Schulftmk, 10.50 Eröffnung der Grü
nen Woche. Reichsministcr Darre spricht. 11.30 Konzert. 13.05
Schallplatten. 15.20 Vortrag. 15.30 Werkarbeitsstuude für
Mädel. 16.00 Unterh.-Konz. '18.23 Orgelkonzert. 19.00 Stunde
der Nation. Die Teufelsbraut. 20.10 Kameradschaftsstunde.
21.10 Bunter Abend. Melodien aus grünem Revier. Cs
klingt der Wald, cs klingt die Heide. 23.00 Treibjagd in
Runxendorf.
In diesem Augenblick krachte ein Schuß. Ein
Fenster zersprang in hundert Scherben. Der
Schuß klatschte gegen die Wand. Ein Bild fiel
herunter.
Jetty taumelte zurück.
„Herrgott!"
Vor dem Haus war es schwarz von Men
schen. Ein Meer von drohend erhobenen Fäu
sten. Kreischende Stimmen. Verzerrte Ge
sichter.
„Der Szolnai ist oben —", schrie eine Wei
berstimme. „Er stand am Fenster! Holt die
Kreatur! Zertrampelt sie!"
Gebrüll! Höhnisches Gelächter! Ein neuer
Schuß. Ein anderes Fenster mußte daran
glauben.
Schani Szolnai war so weiß wie die Decke.
Unten dröhnten Kolbenstöße gegen das
Haustor. Es klang wie Pankenton.
„Heraus mit dem Grafen — oder wir
machen Feuer. Ein Feuerchen — oha!"
„Die Treffz muß mit! — Haha — das gibt
einen Teufelsbraten! Aufgemacht! Auf
gemacht!"
Peng! Peng! knatterten zwei, drei Schüsse.
Der Schani hatte die Pistole gezogen. Ver
dammtes Volk. Mob! Pöbel! —
Kurz zuvor war am Wiener Nordtor eine
Reisekutsche angelangt. Fackeln brannten,
denn der Abend stieg schon herauf. —
Fünf, sechs Gestalten, Flinten geschultert,
lungerten an der herabgelassenen Schranke
hinter dem noch offenen Tor herum.
Einer trat an den Wagen heran, klein, ku
gelrund, griff dem Pferd in den Zügel und
brüllte mit etwas unsicherer Stimme:
„Hier gibt es kein Zutritt mehr, hier is Re-
volutschion. verstanden? Hier wird g'schossen,
daß du's weißt!!"
„Ach nee!" kam eine Stimme ärgerlich aus
dem Innern des Wagens. „I bin aber ein
Meaner, i muß rein!"
„Gar nix mußt!" knurrte ein anderer, lang
wie eine Hopfenstange. „Hier kommt auch ein
Meaner net mehr hinein. Haben S' net ge
hört? Hier is a Revolutschion und wir sind
Revoluzzers!"
Ein Dritter hatte sich genähert und krähte
mit weinfrohcr Stimme:
„Jawoll — Revolutschion is! Da kommt
jetzt keiner herein! Mean ist g'schlossen!"
„Da schlag' einer lang hin!" antwortete die
Stimme aus dem Wagen, „ihr seid wohl ver
rückt? He? Daß ihr hier Revolution macht,
hab' ich schon unterwegs gehört, ihr Lackln ihr,
aber das schert mich ein' Dreck! Sapperment,
Gesunde Estern und kranke Tstcrņî
Um 1900 wurden noch jährlich zwei' Millionen
Kinder in Deutschland geboren; jede dritte Frau
hatte ein Kind. Heute werden knapp über 900 000
Kinder geboren; nur jede achte Frau hat ein
Kind, in Berlin nur jede 17.! — Begonnen hat
der Geburtenrückgang in den Kreisen der Wohl
habenden und Reichen in den Tagen höchster
wirtschaftlicher Blüte. Cr hat sich fortgesetzt in
len Kreisen des Mittelstandes/ des gesunden Ar-
deitertums und auch bei der Bauernschaft. So
können wir heute bei den erbgesunden Ehepaaren
im deutschen Volke nur noch vom Einkindsystem,
leider nur zu oft vom Kein-
kindsystem sprechen. Nur allzu
selten finden wir erbgesunde
Familien mit einer ausrei
chenden oder überdurchschnitt
lichen Kinderzahl. — Dage
gen haben nach statistischen,
wissenschaftlich belegten Be
rechnungen die Minderwerti
gen, aus deren Kreisen sich die Fürsorgezöglinge,
die Prostituierten, die Verbrecher und Asozialen
in der Mehrzahl rekrutieren, eine weit über
durchschnittliche Kinderzahl.
Um einer Verschlechterung des Erbgutes des
ganzen Volkes, einer Belastung der Gesunden und
Arbeitsfähigen durch diese kranken, unfähigen und
untauglichen Elemente zu begegnen, wird das Ge
setz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, das
am 1. Januar 19,34 in Kraft getreten ist, dafür
sorgen, daß diese Minderwertigen von der Fort
pflanzung ausgeschaltet werden.
Bei der großen Bedeutung des Gesetzes zur
Verhütung erbkranken Nachwuchses, das eine An-
zeigepslicht sür Erbkranke vorsieht, ist es Pflicht
eines jeden verantwortungsbewußten Deutschen,
sich mit dem Gesetz, seiner Begründung und mit
der Darlegung seiner Notwendigkeit vertraut zu
machen. Die Möglichkeit hierzu bietet die dritte
Broschüre der bevölkerungspolitischen Ausllärungs-
aktion, die die N S. Volkswohlsahrt unter dem
Titel „Gesunde Eltern — gesunde Kinder!" so
eben herausgebracht hat Sie ist Im Sanmel»
bezug für Verbände, Vereine. Behörden. Kranken
kassen, Firmen und dergleichen bei jeder Orts
gruppe der N. S. D A P. für 10 Pf. >e Exemplar
zu beziehen. Der Erlös kommt erbgesunden
Kinderreichen zugute. Im Einzelbezug kann seder
Volksgenosse diese Broschüre, ebenso die beiden
früher erschienenen, „Mütter, kämpft sür eure
Kinder!" und „Die kommende Generation klagt
an!", zum Preise von se 10 Ps, an jedem Post
schalter des Deutschen Reiches sich beschossen.
sSchlutz des redaktionellen Teils.)
Geschäftliches.
Eine Beilage .Heizkraft ist bares Geld" ist im Auftrag
des Rheinisch-Westf. Kohlen-Syndtkats der heutigen Gesamt
auflage der „Landeszeitung" angefügt. Wir weisen aus die
Beilage besonders hin.
glaubt ihr vielleicht, ich reis' von Petersburg
wie ein Wilder über Stock und Stein mit Eil
post tagelang und wochenlang, bis i endlich
vor Wien bin, um dann wegen eurer ver-
dämmten Revolution draußen bleiben zu
müssen? He? Daß i lach! Ja — Schneckerln!
Und nun geb' amal die Schranken da frei,
Aloisl Guglhupfer, ehrsamer Wirt von der
Harmonie? Und du, Veit Gstettenbauer,
scheinst dich auch mehr um den Weinkrug in
der Wachtstuben zu bekümmern als um die
Revolution. Den kleinen Nachtwächter Mis-
nick aber pust' ich da über die Schranke, wann
er nicht gleich Platz macht — hahaha!"
Das lachende Gesicht Johann Strauß' schob
sich zum Wagenfenster heraus in den flackern
den Lichtschein der Fackeln.
„Heiliger Nepomuk — der Strauß!" rief der
kugelrunde Guglhupfer aus, in dessen „Har
monie" Strauß noch im letzten Winter all-
sonntäglich gespielt hatte. „Ja — mei' Seel!
I denk', er ist in Rußland!
„Der Strauß", echote der lange Schreiner
Gstettenbauer und schwankte wie ein Rohr im
Winde hin und her.
Der Nachtwächter Wenzel Misnick lallte:
„Oder sein Geist! Vater unser der du bist —"
„Halts Maul," knurrte der Schreiner. „Be
soffen bist! Grüß Gott, Meister Strauß! Ja —
warum haben S' denn net gleich g'sagt --
hahaha —"
„Alsdann — das ist doch was anderes," sagte
Guglhupfer. „Da drückt man natürlich ein
Aug' zu."
„Das will ich wohl meinen", lachte Strauß.
„Aber bös' schaut's aus in den Straßen.
Wenn i raten dürft' —"
„Un sinn — die Wiener werden mir doch nir
tun? Ich m u ß hinein. Hab' was ganz Drin
gendes zu erledigen, wißt ihr!"
„No ja — scheint ja so. Alsdann trinkt erst
amal ein Glaser! Wein in der Wachtstuben,"
ermunterte Gstettenbauer. „Er kost nix. Frei
wein für die Revoluzzers! Der schmeckt extra!"
Dabei torkelte er grotesk hin und her.
Miesnick hatte bereits die Schranke aufge
zogen und betete unentwegt weiter. Er schien
noch immer nicht ganz überzeugt zu sein, daß
der lebendige Johann Strauß da im Wagen
saß.
„Ein andermal, Kinder," rief jener. „Es
pressiert wirklich. Haltet euch gerad' und laßt
mir noch ein Tröpferl im Faß. Servus, Re
voluzzers!"
(Fortsetzung folgt).