Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 1)

AundsMk-yrsMmm 
âer ZîZrLLeuîschen ZWdkrgruNpe. 
Dom 21. bis 27. Januar 1934. 
Sonntag. 6.35 Hakenkonzert. 8 30 Gymnastik. 8.45 Thea- 
berspietplwn. 9.00 Schallplatten. 9.55 Gottesdienst. 11.15 
Frühlingssturm. 11.30 Bachkantate. 12.00 Unterh.-Konz. 14.00 
Das Märchen vom Dornröselein. 15.W Staatsrat Gauleiter 
Otto Telschow spricht. 15.15 Deutsche Reiter. 18.00 Unter 
haltungskonzert. 18.00 Niederdeutsche Komödie. 19.15 Schall 
platten. 20.05 Der Amtmann von Mainburg. Operette. 22.30 
Untevh.-Konz. 23.00 Kammermusik. 
Montag. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 
8.00 Hausfrauenfunk. 11.00 Schallplatten. 11.30 Schloßkon- 
zert. 13.20 Musikal. Kurzweil. 14.35 Opernplatten. 18.00 
Unterh.-Konz. 17.10 Wölfe in Ostpreußen. 17.30 Flötenkon 
zert. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Schallplatten. 19.00 Der Stö- 
renfried. 20.05 Sinfonie Nr. 3 von Schumann. 20.45 Lieder. 
21.00 6. Sinfonie von Beethow-n. 21.45 Erinnerung eines 
aktiven Neuners. 22.20 Winterkampfspiele 1934. 22.35 Tanz. 
23.00 Kammermusik. 23.45 Tanz. 
Dienstag. 6.00 Landw. Funk, 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon- 
zert. 8.00 Hausfrauenfunk. 11.00 Schulfunk. 11.45 Konzert. 
13.20 Musikal. Kurzweil. 14.35 Schallplatte,,. 16.00 Unterh.- 
Konz. 18.00 Schallpl. 18.25 Kameradschaft. 19.00 Orchester- 
konzert. 20.00 Vortrag. 20.10 Mozart auf der Reise nach 
Prag. Hörspiel. 21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 21.40 Chor- 
gesänge. 22.30 Unterh.-Konz, 23.00 Kammermusik. 
Mittwoch. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon 
zert. 8.00 Hausfrauensunk. 8.15 Funktechnik. 11.00 Schul 
funk. 11.30 Konzert. 13.20 Musilai. Kurzweil. 14.35 Schall 
platten. 16.00 Unterh.-Konz. 16.40 Deutsche Originale. 17.40 
Das Gefecht an der Doggerbank. 18.00 Lyrik. 18.25 Schall- 
platten. 19.00 Fahnenweihe der Hitlerjugend. 20.00 Das 
Brautpaar in vier Jahrhunderten. 21.00 8. Sinfonie von 
Beethoven. 22.30 Orchesterkonzert. 23.00 Kammermusik. 
Donnerstag. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon. 
zert. 8.00 Ernährungrratschläge. 11.00 Landschulfunk. 11.30 
Konzert. 13.20 Musikal. Kurzweil. 14.35 Schallplatten. 16.00 
Unterh.-Konz. 17.00 Robert und Bertram. 18.00 Schallplat 
ten. 18.25 Ans U-Boots-Iagd. 19.00 Orchesterkonzert. 20.50 
Versuch einer Deutung der „Re' nten", 21.00 9. Sinfonie von 
Beethoven. 22.40 Worüber man in Amerika spricht. 23.00 
Kammermusik. 
Freitag. 6.00 Landw. Funk. 4.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 
8.00 Hausfrauenfunk. 11.00 Schulfunk. 11.30 Konzert. 13.20 
Musikal. Kurzweil. 14.35 Schallplatten. 16.00 Unterh.-Konz. 
16.50. Fronleichnam 1916. 17.20 Richard Wosstdlo. 18.05 Vo- 
gelleben im Winter. 18.35 Schallplatten. 19.00 Stunde der 
Nation. Volkslieder und Hausmusik. 20.05 Mutter Erde. ,Ora- 
toriuin. 22.30 Unterh.-Konz. 
Sonnabend. 6.00 Landw. Funk. 6.15 Gymnastik. 6.35 Kon- 
zert. 8.00 Hausfrauensunk. 8.15 Funktechnik. 10.50 Eröffnung 
der Grünen Woche. Reichsminister Darre spricht. 11.30 Schul- 
funk. 12.20 Konzert. 13.20 Muflka!. Kurzweil. 14.35 Schall- 
platten. 16.00 Ein heiterer Nachmittag. 18.00 Ernst gähn liest. 
18.40 Einkehr. 19.00 Stunde der Nation. Die Teufelsbraut. 
20.05 Bunter Jägerabend. Es klingt der Wald —- es klingt 
die Heide. 23.00 Treibjagd in Runxendorf. 
Vrogramm von KömgsmMerWussn. 
Vom 21. bis 27. Januar 1934. 
Sonntag. 6,15 Gymnastik. 6.35 Hafenkonzert. 8.00 Stunde 
der Scholle. 8.55 Morgenfeier. 11.39 Bachikantate. 1(2.00 
Etandmusik. 13.00 Unterh.-Konz. 14.00 Kinderfunk. 15.10 
Volkslied im Chorklang. 16.00 Unterh.-Konz. 17.00 Salon- 
mufil. 18.00 Bauerngefchichten und Bauernmusik. 19.00 La 
chen im Lautsprecher. 20.00 Orchesterkonzert. 23.00 Unterh.- 
Konzert. 
Montag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymnastik. 
9.00 Schulfunk. 11.30 Vortrag. 12.00 Schallplatten. 15.00 
Frauenstunde. 15.45 Bücherstunde. 16.00 Unterh.-Konz. 18.05 
Jugendsportstunde. 19.00 Bunter Abend. 20.05 Kamrad Stu 
dent. 21.00 6. Sinfonie von Beethoven. 22.20 Die deutschen 
Winterkampftpiele. 23.00 Kammermusik. 
Dienstag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymnastik. 
10.10 Schulfunk. 12.00 Schallplatten. 15.00 Frauenstunde. 
16.00 Unterh.-Konz. 17.00 Jugendstunde. 17.25 Lieder. 18.05 
Fronleichnam 1916. 19.00 Operettenkonzert. 20.00 Vortrag. 
20.10 Most aus Franken. 21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 
22.25 Hörbericht. 23.00 Kammermusik. 
Mittwoch. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 9.00- Schulfunk. 
10.10 Unterh.-Konz. 12.00 Schallplatten. 15.05 Jugendfunk. 
16.00 Unterh.-Konz. 17.20 Mandolinenkonzcrt. 18.05 Orgel 
konzert. 18.30 Deutsch. 19.00 Fahnenweihe der Hitlerjugend 
durch Reichsjugendführer Baldur von Schirach. 21.05 Toten 
gedenkstunde. 21.00 8. Sinfonie von Beethoven. 21.30 Das 
Blaue vom Himmel. 22.30 Funktechnik. 23.00 Kammermusik. 
Donnerstag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymna 
stik. 10.10 Schulfunk. 12.00 Schallplatten. 14.45 Kinderfunk. 
15.45 Mörike. 16.00 Unterh.-Konz. 17.20 Neue Tanzmusik. 
18.05 Zur Unterhaltung. 19.00 Politische Ansprache. 19.30 
Tanz. 20.05 Hampit, der Jäger. 21.00 9. Sinfonie von Beet 
hoven. 23.00 Kammermusik. 
Freitag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymnastik. 
9.00 Schulfunk. 12.00 Schallplatten. 15.00 Mädelstunde. 16.00 
Unterh.-Konz. 17.00 Vortrag. 17.25 Klavierkonzert. 18.25 
Wolfgang Hermann liest. 19.00 Stunde der Nation. Volks- 
lieber und Hausmusik. 20.05 Italienisch. 20.30 Das Heid- 
nifche Dorf. Volksstück. 21.50 Die letzten Hammerschläge. 
23.00 Unterh.-Konz. 
Sonnabend. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.45 Gymna 
stik. 10.50 Eröffnung der Grünen Woche. Reichsminister Darre 
spricht. 12.05 Schulfunkfeierstunde. 14.00 Schallplatten. 15.00 
Jugendfunk. 15.45 Wochenschau. 16.00 Unterh.-Konz. 17.20 
Musikal. Kurzweil. 18.05 Der nordische Mensch. 18.25 Wo- 
chenendsalat. 19.00 Stunde der Ration. Die Teuftlsbraut. 
20.10 Johann, mt spann' die Schimmels an. 21.00 Tanz. 
22.30 Praktische Werbearbeit für die Olympiade. 23.00 Tanz. 
PrsģkkKN des MMà Zeàrs. 
Vom 21. bis 27. Januar 1934. 
Conntag. 6.35 Hafenkonzert. 8.25 Gymnastik. 8.45 Evang. 
Morgenfeier. 9.30 Feierstunde. 10.00 Kath. Morgenfeier. 
11.00 Schallplatten. 11.30 Bachkantate, 12.00 Unterh.-Konz. 
13.15 Landw. Funk. Ernährung der Pflanzen. 13.30 Schall 
platten. 15.00 Unterh.-Konz. 16.00 Kinderstunde. 17.00 Kam- 
mermusik. 18.00 Friedrich Schiller. 19.00 Schwäbische Ski- 
Meisterschaft im Allgäu. 19.25 Klavierkonzert. 20.00 Orchester- 
konzert. 23.00 Kammermusik. 24.00 Unterh.-Konz. 
Montag. 6.05 Schallplatten. Linl. Gymnastik. 8.25 Frauen, 
funk. 8.35 Gymnastik. 12.00 Unterh.-Konz. 13.25 Schallplat- 
ten. 15.30 Wir tragen deine Fahne. 16.00 Unterh.-Konz. 17.45 
Volkstum als Aufgabe. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Franzö- 
fisch. 19.00 Bunter Abend. 20.00 Orchesterkonzert. 21.00 6. 
Sinfonie von Beethoven. 22.20 Die deutschen Winterkampf, 
spiele. 23.00 Kammermusik. 24.00 Unterh.-Konz. 
Dienstag. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25 
Frauenfunk. 8.35 Gymnastik. 10.10 Schulfunk. 12.00 Schall, 
platten. 13.35 Unterh.-Konz. 15.00 Kammermusik. 15.30 Ju 
gendstunde. 16.00 Inge Wessel spricht. 16.30 Kammermusik. 
17.00 Orchesterkonzert. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Italienisch. 
19.0-9 Operettenkonzert. 20.00 Vortrag. 20.10 Bunte Stunde. 
21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 23.00 Kammermusik. 24.00 
Von deutscher Seele. 
Mittwoch. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25 
Frauenfunk. 8.35 Gymnastik. 10.10 Fvauenstunde. 10.40 
Schallplatten. 12.00 Unterh.-Konz. 13.35 Schallplatten. 14.30 
Lernt Kurzschriften. 1580 Lied, Operette, Tonfilm. 16.00 
Dichtung wird Volkslied. 17.00 Kammermusik. 17.30 Schall- 
platten. 18.00 Jugendstunde. 18.25 Deutsch. 19.00 Fahnen, 
weihe der Hitlerjugend durch Reichsjktgendführer Baldur von 
Schirach. 20.00 Vortrag. 20.10 Wanderer ins Jenseits. 21.00 
ļm Walzer aas 
Roman von Paul Hain. 
Nachdruck verboten. 
24. Kapitel. 
Oktoberstürme pfiffen durch die Straßen von 
Wien. Die Bäume waren früh kahl geworden. 
Und noch etwas anderes pfiff gefährlich und 
unheimlich durch die alte Kaiserstadt: Revo 
lution! 
Hui — das knatterte von Gewehrschüssen 
durch die Gassen, daß es einem in die Ohren 
gellte. Tag und Stacht. Das frieösame Wien 
war beinahe ein Hexenkessel geworden. Der 
Himmel mochte wissen, woher mit einemmal 
die vielen Gewehre, Pistolen und Degen und 
sonstige Waffen kamen. Blutrote Fahnen 
wehten. Und zuweilen — bei Tag oder Nacht 
— hörte man dumpf von irgendwoher den 
harten, eisernen Rhythmus jenes Liedes, das 
einst die Revolution in Frankreich geboren 
hatte: Die Marseillaise! Ein finsteres, ein un 
erbittliches Lied, das nach Feuer, Blut und 
rollenden Köpfen roch. 
Das war Wien im Oktober anno 48. Und 
wenn es auch nur eine „Operettenrevolution" 
ein Aufstand von wenigen Tagen ohne 
große Folgen — bleiben sollte, so hatten die 
Adeligen in dieser Zeit nichts zu lachen. 
Es gab Revolutionäre, die eine regelrechte 
Jagd auf mißliebige Schmarotzer ans Adels- 
kreisen machten, sie fürchterlich verprügelten, 
ihr Vermögen „konfiszierten" und — wenn 
Widerstand geleistet wurde — über den Hau 
fen knallten. 
Der Schani Szolnai stand mit ans der Liste. 
Er hatte es erfahren und in Eile zusam 
mengerafft, was er auf der Flucht brauchte, 
Geld, Schmncksachen, Kleidung. Am Westtor 
wartete bereits der Wagen auf ihn und es 
konnte nicht schlimm sein, bis dahin im Ge 
wirr der kleinen Gassen zu entkommen. Dann 
mochte ihm Wien gut sein! 
Da kam ihm zum Schluß noch ein kühner 
Gedanke. Wie, wenn er — die Jetty mit 
nähme? Daß der Erzherzog nichts mehr von 
ihr zu erhoffen hatte, wußte er. Der Weg für 
ihn war also frei — vielleicht konnte er sie 
jetzt für sich erringen. Ja, sie würde vielleicht 
gar froh sein, wenn sie aus diesem wild ge 
wordenen Wien hinaus könnte. Er würde die 
Rolle des Beschützers und Retters aus drin 
gender Gefahr spielen. Und Jetty Treffz r- 
die schönste Frau Wiens — würde sein wer 
den! 
Der Schani Szolnai litt durchaus nicht un 
ter Mangel an Eitelkeit. 
Gedacht — getan! 
Jetty war nicht wenig verwundert, als 
Graf Szolnai, reisefertig zu ihr kam. Unter 
dem Mantel bemerkte sie die Pistole im Gurt. 
„Sie wünschen, Graf?" 
Er drängte sie ohne weiteres in den Salon 
zurück. 
„Sie retten, Jetty — Wien brennt! Der Pö 
bel ist von Sinnen. Man wird auch Ihr Hans 
anstecken. Mein Wagen steht bereit — eilen 
Sie sich — Jetty! Mein Leben für Sie —!" 
Kalt sah sie ihn an. 
„Ich denke nicht daran, Graf. Ich habe kei 
nen Anlaß zu fliehen. Am wenigsten mit 
Ihnen." 
„Seien Sie nicht töricht, Jetty — Sie ahnen 
nicht, in welcher Gefahr Sie schweben. Der 
Pöbel ist grausam, vergeßlich und unerbittlich. 
Ich werde nicht eher gehen, als bis Sie Ver 
minst angenommen haben —" 
Er stockte. 
Dumpfer Stimmenwirrwarr ans der 
Straße. Näherkommend wie eine brausende 
Woge. 
Jetty eilte zum Fenster. 
Hinter ihr Szolnai. 
Er biß sich in die Lippen. 
„Verdammt —" 
Da wälzte sich bereits ein Menschenhaufen 
heran. Zerlumpte Gestalten — Weiber und 
Männer — Flinten in den Händen schwingend. 
Drohend klang die aufrührerische Melodie 
der Marseillaise durch die Straße. 
„So kommen Sie doch — der hintere Aus 
gang ist noch frei —" 
Sie ließ die Gardine zurückfallen. Verächt 
lich sah sie ihn an. 
„Gehen Sie! Fliehen Sie! Ihre Gegenwart 
ist mir — widerlich!" 
Ah — er ahnte, daß man vielleicht nicht 
Jetty, sondern i h n selbst hier suche. Man 
konnte ihn beobachtet haben, Verrat lauerte 
draußen an allen Ecken. Er verzog das Gesicht 
zu einer Grimasse. 
„Wenn man mich bei Ihnen findet — sind 
Sie gleichfalls geliefert. Jetty ," stieß er 
hervor. 
8. Sinfonie von Beethoven. 21.30 Maria Magdalena. 23.00 
Kammermusik. 0.15 Unterh.-Konz. 
Donnerstag. 6.05 Schallplatren. Einil. Gymnastik. 8.25 
Frauenfunk. 8.35 Gmnastik. 12.00 Schallplatten. 13.35 Unter- 
Haltungskonz. 14.30 Kinderstunde. 16.00 Unterh.-Konz. 17.45 
Kindertage des Films. 18.00 Warum Familienforschung. 18.25 
Spanisch. 19.00 Märsche und Volksmusik. 20.10 Volksmusik. 
20.50 Vortrag. 21.00 9. Sinfonie von Beethoven. 22.40 
Worüber man in Amerika spricht. 23.00 Klaviersonate. 23.30 
Tanz. 
Freitag. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25 Frauen- 
funk. 8.35 Gymnastik. 12.00 Unterh.-Konz. 13.35 Schallplat- 
ten. 15.30 Fiedellieder. 16.00 Unterh.-Konz. 18.00 Jugend 
stunde. 18.25 Englisch. 19.00 Stunde der Ration. Vol-kslieder 
und Hausmusik. 20.10 Fronleichnam 1918. 20.30 Bunte Std. 
21.15 Orchesterkonzert. 24.00 Vom Schicksal des deutschen 
Geistes. 
Sonnabend. 6.05 Schallplatten. Einl. Gymnastik. 8.25 
Frauenfunk. 8.35 Gymnastik. 10.10 Lustige Skilieder. 10.50 
Eröffnung der Grünen Woche. Reichsminister Darre spricht. 
12.00 Schallplatten. 13.35 Unterh.-Konz. 14.30 Jugendstunde. 
15.10 Lernt morsen. 15.30 Handharmonikakonzert. 16.00 Un- 
terh.-Konz. 19.00 Stunde der Nation. Die Teufelsbraut. 20.10 
Bunter Abend. 22.35 Alte Tänze. 24.00 Neue Tänze. 
Programm dos WrmrkM'SeMkS. 
Vom 21. bis 27. Januar 1934. 
Sonntag. 6.35 Hafenkonzert. 8.00 Kath. Morgenfeier. 9.00 
Ev. Morgenandacht. 11.30 Bachkantate. 12.00 Unterh.-Konz. 
14.00 Schach. 14.30 Jugendstunde. 15.00 Reichsgrüudungs- 
f ekt. 16.00 Niitcrh.-Konz. 18.00 Jugend musiziert. 19.00 Vor 
trag. 19.30 Quartett. 20.05 Der Amtmann von Mainburg. 
Operette. 22.30 Unterh.-Konz. 23 00 Kammermusik. 
Montag. 6.15 Gymnastik. 6 35 Konzert. 8.00 Andacht. 
8.30 Gymnastik. 11.30 Schloßkonzert.. 13.05 Schallplatten. 
15.20 Büch-rstunde. 15.30 Rätsel 16.00 Nnterh.-Koiiz. 17.10 
Wölfe in Ostpreußen. 17.30 Virtuose Flötenmusik. 18.00 Vor- 
trag. 18.25 Stunde der Stadt Danzig. 19.00 Der Stören 
fried. Lustspiel. 20.05 Schumann-Sinfonie. 20.45 Lieder. 21.00 
6. Sinfonie von Beethoven. 
Dienstag. 6.15 Turnen. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht. 8.30 
Gymnasti-k. 11.05 Grundlagen der Weidetechnik. 11.30 Unter- 
Haltungskonz. 13.05 Schallplatten. 15.20 Vortrag. 15.30 
Rhythiiiisch-musikalisches Stegreifspiel. 16.00 Unterh.-Konz. 
18.00 Bücherstunde. 18.25 Eine Stunde bei einem Holzschnei 
der. 19.00 Orchesterkonzert 20.90 Vortrag. 20.10 Mozart auf 
der Reise nach Prag. 21.00 7. Sinfonie von Beethoven. 21.40 
Unterh.-Miisik. 22.30 Unterh.-Konz. 23.00 Kammermusik. 
Mittwoch. 6.15 Gymnastik. 6 35 Konzert 8.00 Andacht. 
8.30 Gymnastik. 9.05 Schulfunk. 11.05 Praktische Viehställe. 
11.30 Unterh.-Konz. 13.05 Schallplatten. 15.30 Kinderfunk. 
16.00 Unterh.-Konz. 16.40 Deutsche Originale. 17.10 Klavier 
konzert. 17.40 Die Tafelrunde erzählt. 18.00 Helfen. 18.25 
Elternstunde. 19.00 Fahnenweihe der Hitlerjugend durch 
Reichsjugendführer Baldur von Echirach. 20.00 Das Braut 
paar in vier Jahrhunderten. 21.00 8. Sinfonie von Beetho 
ven. 21.30 Konzert. 22.30 Orchestersuite. 23.00 Kammermusik. 
Donnerstag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht. 
8.30 Gymnastik. 9.05 Hausfrauenstunde. 11.30 Unterh.-Konz. 
13.05 Schallplatten. 15.20 Das junge Deutschland erzählt. 
15.45 Ostpreußische Lyriker. 16.00 Unterh.-Konz. 17.00 Robert 
und Bertram. 18.00 Bücherstunde. 18.25 Die Speisekammer 
im Wandel der Zeiten. 19.00 Orchesterkonzert. 20.50 Vortrag. 
21.00 9. Sinfonie von Beethoven 22.40 Worüber man in 
Amerika spricht. 23.00 Kammermusik. 
Freitag. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht. 8130 
Gymnastik. 9.05 Schulfunk. 11.30 Unterh.-Konz. 13.05 Schall 
platten. 15.15 Kinderfunk. 15.35 Frauenstunde. 16.00 Nnterh.- 
Koiiz. 16.50 Fronleichnam 1916. 17.20 Richard Wossidlo. 18.00 
Zwischen Land und Staat. 18.25 Violinkonzert. 19.00 Stunde 
der Nation. Volkslieder und Hausmusi-k, 20.05 Mutter Erde. 
Oratorium. 22.30 Unterh.-Konz. 
Sonnabend. 6.15 Gymnastik. 6.35 Konzert. 8.00 Andacht. 
8.30 Gymnastik. 9.05 Schulftmk, 10.50 Eröffnung der Grü 
nen Woche. Reichsministcr Darre spricht. 11.30 Konzert. 13.05 
Schallplatten. 15.20 Vortrag. 15.30 Werkarbeitsstuude für 
Mädel. 16.00 Unterh.-Konz. '18.23 Orgelkonzert. 19.00 Stunde 
der Nation. Die Teufelsbraut. 20.10 Kameradschaftsstunde. 
21.10 Bunter Abend. Melodien aus grünem Revier. Cs 
klingt der Wald, cs klingt die Heide. 23.00 Treibjagd in 
Runxendorf. 
In diesem Augenblick krachte ein Schuß. Ein 
Fenster zersprang in hundert Scherben. Der 
Schuß klatschte gegen die Wand. Ein Bild fiel 
herunter. 
Jetty taumelte zurück. 
„Herrgott!" 
Vor dem Haus war es schwarz von Men 
schen. Ein Meer von drohend erhobenen Fäu 
sten. Kreischende Stimmen. Verzerrte Ge 
sichter. 
„Der Szolnai ist oben —", schrie eine Wei 
berstimme. „Er stand am Fenster! Holt die 
Kreatur! Zertrampelt sie!" 
Gebrüll! Höhnisches Gelächter! Ein neuer 
Schuß. Ein anderes Fenster mußte daran 
glauben. 
Schani Szolnai war so weiß wie die Decke. 
Unten dröhnten Kolbenstöße gegen das 
Haustor. Es klang wie Pankenton. 
„Heraus mit dem Grafen — oder wir 
machen Feuer. Ein Feuerchen — oha!" 
„Die Treffz muß mit! — Haha — das gibt 
einen Teufelsbraten! Aufgemacht! Auf 
gemacht!" 
Peng! Peng! knatterten zwei, drei Schüsse. 
Der Schani hatte die Pistole gezogen. Ver 
dammtes Volk. Mob! Pöbel! — 
Kurz zuvor war am Wiener Nordtor eine 
Reisekutsche angelangt. Fackeln brannten, 
denn der Abend stieg schon herauf. — 
Fünf, sechs Gestalten, Flinten geschultert, 
lungerten an der herabgelassenen Schranke 
hinter dem noch offenen Tor herum. 
Einer trat an den Wagen heran, klein, ku 
gelrund, griff dem Pferd in den Zügel und 
brüllte mit etwas unsicherer Stimme: 
„Hier gibt es kein Zutritt mehr, hier is Re- 
volutschion. verstanden? Hier wird g'schossen, 
daß du's weißt!!" 
„Ach nee!" kam eine Stimme ärgerlich aus 
dem Innern des Wagens. „I bin aber ein 
Meaner, i muß rein!" 
„Gar nix mußt!" knurrte ein anderer, lang 
wie eine Hopfenstange. „Hier kommt auch ein 
Meaner net mehr hinein. Haben S' net ge 
hört? Hier is a Revolutschion und wir sind 
Revoluzzers!" 
Ein Dritter hatte sich genähert und krähte 
mit weinfrohcr Stimme: 
„Jawoll — Revolutschion is! Da kommt 
jetzt keiner herein! Mean ist g'schlossen!" 
„Da schlag' einer lang hin!" antwortete die 
Stimme aus dem Wagen, „ihr seid wohl ver 
rückt? He? Daß ihr hier Revolution macht, 
hab' ich schon unterwegs gehört, ihr Lackln ihr, 
aber das schert mich ein' Dreck! Sapperment, 
Gesunde Estern und kranke Tstcrņî 
Um 1900 wurden noch jährlich zwei' Millionen 
Kinder in Deutschland geboren; jede dritte Frau 
hatte ein Kind. Heute werden knapp über 900 000 
Kinder geboren; nur jede achte Frau hat ein 
Kind, in Berlin nur jede 17.! — Begonnen hat 
der Geburtenrückgang in den Kreisen der Wohl 
habenden und Reichen in den Tagen höchster 
wirtschaftlicher Blüte. Cr hat sich fortgesetzt in 
len Kreisen des Mittelstandes/ des gesunden Ar- 
deitertums und auch bei der Bauernschaft. So 
können wir heute bei den erbgesunden Ehepaaren 
im deutschen Volke nur noch vom Einkindsystem, 
leider nur zu oft vom Kein- 
kindsystem sprechen. Nur allzu 
selten finden wir erbgesunde 
Familien mit einer ausrei 
chenden oder überdurchschnitt 
lichen Kinderzahl. — Dage 
gen haben nach statistischen, 
wissenschaftlich belegten Be 
rechnungen die Minderwerti 
gen, aus deren Kreisen sich die Fürsorgezöglinge, 
die Prostituierten, die Verbrecher und Asozialen 
in der Mehrzahl rekrutieren, eine weit über 
durchschnittliche Kinderzahl. 
Um einer Verschlechterung des Erbgutes des 
ganzen Volkes, einer Belastung der Gesunden und 
Arbeitsfähigen durch diese kranken, unfähigen und 
untauglichen Elemente zu begegnen, wird das Ge 
setz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, das 
am 1. Januar 19,34 in Kraft getreten ist, dafür 
sorgen, daß diese Minderwertigen von der Fort 
pflanzung ausgeschaltet werden. 
Bei der großen Bedeutung des Gesetzes zur 
Verhütung erbkranken Nachwuchses, das eine An- 
zeigepslicht sür Erbkranke vorsieht, ist es Pflicht 
eines jeden verantwortungsbewußten Deutschen, 
sich mit dem Gesetz, seiner Begründung und mit 
der Darlegung seiner Notwendigkeit vertraut zu 
machen. Die Möglichkeit hierzu bietet die dritte 
Broschüre der bevölkerungspolitischen Ausllärungs- 
aktion, die die N S. Volkswohlsahrt unter dem 
Titel „Gesunde Eltern — gesunde Kinder!" so 
eben herausgebracht hat Sie ist Im Sanmel» 
bezug für Verbände, Vereine. Behörden. Kranken 
kassen, Firmen und dergleichen bei jeder Orts 
gruppe der N. S. D A P. für 10 Pf. >e Exemplar 
zu beziehen. Der Erlös kommt erbgesunden 
Kinderreichen zugute. Im Einzelbezug kann seder 
Volksgenosse diese Broschüre, ebenso die beiden 
früher erschienenen, „Mütter, kämpft sür eure 
Kinder!" und „Die kommende Generation klagt 
an!", zum Preise von se 10 Ps, an jedem Post 
schalter des Deutschen Reiches sich beschossen. 
sSchlutz des redaktionellen Teils.) 
Geschäftliches. 
Eine Beilage .Heizkraft ist bares Geld" ist im Auftrag 
des Rheinisch-Westf. Kohlen-Syndtkats der heutigen Gesamt 
auflage der „Landeszeitung" angefügt. Wir weisen aus die 
Beilage besonders hin. 
glaubt ihr vielleicht, ich reis' von Petersburg 
wie ein Wilder über Stock und Stein mit Eil 
post tagelang und wochenlang, bis i endlich 
vor Wien bin, um dann wegen eurer ver- 
dämmten Revolution draußen bleiben zu 
müssen? He? Daß i lach! Ja — Schneckerln! 
Und nun geb' amal die Schranken da frei, 
Aloisl Guglhupfer, ehrsamer Wirt von der 
Harmonie? Und du, Veit Gstettenbauer, 
scheinst dich auch mehr um den Weinkrug in 
der Wachtstuben zu bekümmern als um die 
Revolution. Den kleinen Nachtwächter Mis- 
nick aber pust' ich da über die Schranke, wann 
er nicht gleich Platz macht — hahaha!" 
Das lachende Gesicht Johann Strauß' schob 
sich zum Wagenfenster heraus in den flackern 
den Lichtschein der Fackeln. 
„Heiliger Nepomuk — der Strauß!" rief der 
kugelrunde Guglhupfer aus, in dessen „Har 
monie" Strauß noch im letzten Winter all- 
sonntäglich gespielt hatte. „Ja — mei' Seel! 
I denk', er ist in Rußland! 
„Der Strauß", echote der lange Schreiner 
Gstettenbauer und schwankte wie ein Rohr im 
Winde hin und her. 
Der Nachtwächter Wenzel Misnick lallte: 
„Oder sein Geist! Vater unser der du bist —" 
„Halts Maul," knurrte der Schreiner. „Be 
soffen bist! Grüß Gott, Meister Strauß! Ja — 
warum haben S' denn net gleich g'sagt -- 
hahaha —" 
„Alsdann — das ist doch was anderes," sagte 
Guglhupfer. „Da drückt man natürlich ein 
Aug' zu." 
„Das will ich wohl meinen", lachte Strauß. 
„Aber bös' schaut's aus in den Straßen. 
Wenn i raten dürft' —" 
„Un sinn — die Wiener werden mir doch nir 
tun? Ich m u ß hinein. Hab' was ganz Drin 
gendes zu erledigen, wißt ihr!" 
„No ja — scheint ja so. Alsdann trinkt erst 
amal ein Glaser! Wein in der Wachtstuben," 
ermunterte Gstettenbauer. „Er kost nix. Frei 
wein für die Revoluzzers! Der schmeckt extra!" 
Dabei torkelte er grotesk hin und her. 
Miesnick hatte bereits die Schranke aufge 
zogen und betete unentwegt weiter. Er schien 
noch immer nicht ganz überzeugt zu sein, daß 
der lebendige Johann Strauß da im Wagen 
saß. 
„Ein andermal, Kinder," rief jener. „Es 
pressiert wirklich. Haltet euch gerad' und laßt 
mir noch ein Tröpferl im Faß. Servus, Re 
voluzzers!" 
(Fortsetzung folgt).
	        
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