Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

- ^ ■ : - - ■ 
; ^ 
: 
$îîl scheinheiliger Miene sagte der Ģeheìmsakre> 
tär ganz zerknirscht: 
»Dann sehe ich allerdings ein. Herr Vicomte, daß 
'ch einen schweren Fehler begangen habe, wenn auch 
unwissentlich..." 
»Nicht wissen ist keine Entschuldigung', hieb Se- 
mour dazwischen. 
»Allerdings, wenn Sie mich vorher verständigt 
hätten, dann hätte ich Ihnen ganz entschieden ab 
geraten, Herrn von Erken diese etwas bedenkliche 
Mission zu übertragen." 
. _ „.Warum?" 
.®eil Sw sich damit in die Hände des Ritt- 
immer 
überraschten Blick auf 
herum. Dann blieb er vor Poisson stehen. „Alles 
geht wie verhext. Die io schön eingefädelte Intrige 
wendet sich gegen uns. Aber durch Ihre Schuld", 
wiederholte er heftig. Dann fügte er aber kleinlaut 
hinzu: „Vielleicht ja auch ein wenig durch meine 
Schuld. Der Ausgang war eben nicht vorauszuie- 
hen. Wie soll ich mich bloß aus dieser fatalen Lage 
ohne Einbuße meines Ansehens ziehen?" 
Der Geheimsekretär spielte schweigend mit seinem 
Uhranhänger mit zu Boden gesenktem Blick, gleit» 
falls als denke er angestrengt darüber nach, wie Se. 
mour zu helfen fei. während er sich längst darüber 
klar war. Dann erhob er den Blick. „Es gibt nur 
einen Ausweg: Vicomte müssen entschieden in 2lb- 
rede stellen, dem Rittmeister einen solchen Auftrag 
erteilt zu haben. Wir werden ihn der Lüge zeihen, 
die er erfunden hat, um seine Untreue gegen den 
Herzog zu verbergen, sie einigermaßen entschuldbar 
crichenien zu lassen. Und ich bin überzeugt, man 
wird dem Vicomte de Semour doch eher glauben als 
einem Meirichen, der leinen Herzog in so unglaub 
licher Weise hintergangen und betrogen hat." ' 
Poisson sagte das mit ruhigem Ernst, wie etwas, 
im %man aus dec Zelt dec Dacàeccscâaļt lîaņa&eaH J„ mn 'ììîax That 
Copyright by Knorr u. Hirth, «. m. î>. München. 
ß2) . Nachdruck verboten, etwas kleinlaut. Er wußte tatsächlich nicht, wohin 
Dieien crack voll wichtiger Neuigkeiten schüttete er Chef eigentlich zielte, 
vor dem Vicomte aus wie St. Nikolaus seine Aepfel Der Gesandte tupfte Poisson ungeduldig mit dem 
und Nüsse vor den Kindern. Zeigefinger auf die Brust und zwinkerte ihn mit 
^ Aber er war sehr enttäuscht, als der Vicomte, statt l>alb geöffneten Augen an. „Manchmal sind Sie sehr 
kam seine Zufriedenheit auszusprechen, ihn barsch schwerfällig. Poisson. Ich war es doch, der Herrn 
anfuhr: „Menich. was haben Sie denn von Ihrem von Erken veranläßt hat, sich so rasch wie möglich 
Awan gefaselt? Jetzt haben wir die Bescherung!" die Liebe der Komtesse zu erringen und auf diesem 
Poisson hob ein wenig die Schultern. „Daß Herr Weg herauszubringen, ob die Hauenstein Spionage 
Sie mich vorher verständigt 
„ - ^ O V7 
geraten, Herrn von Erken diese etwas bedenkliche 
CïYJî sHrtM 'rc. . . jj 
Der Gesandte stutzte. 
Meisters gegeben haben", entgegnete Poisson, 
m der ihm eigenen devoten Haltung. 
Der Vicomte warf einen 
den Geheimlekretär. 
Dieser fuhr fort: „Der Rittmeister wird, wie ich 
gehört habe, vor ein Kriegsgericht gestellt werden. 
Er soll gegen den Herzog den Degen gezogen ha 
ben, als es zwischen ihm und dem Herzog zu einer 
lebhaften Auseinandersetzung kam, vielleicht provo 
ziert durch das Temperament des Herzogs." 
„Das war natürlich sehr unvorsichtig und unge 
schickt." 
„Er wird nun bei seiner Verteidigung kaum ver 
schweigen, daß Sie. Herr Vicomte, ihn zu diesem 
Rendezvous angestiftet haben zu dem Zweck, die 
Komtesse als Spionin zu überführen. Er wird Sie 
kalt und ohne Gewissensbisse bloßstellen, in der 
Hoffnung, sich selbst damit zu entlasten." Poisson 
schielte von unten hinauf auf seinen Chef, um die 
Wirkung zu beobachten, die seine Worte auf den 
Vicomte machten. 
Dieser war sichtlich irritiert. Er griff in seiner 
Erregung nach der goldenen Dose, klopfte sie heftig 
gegen den Ballen der linken Hand, steckte sie aber 
wieder zu sich. Er hatte vollständig vergessen, eine 
Prise zu nehmen: „An diese Möglichkeit habe ich 
nicht gedacht... das würde mich ja kompromittie 
ren". stieß er hervor. „Aber nein, nein... Erken 
würde sich doch selbst bloßstellen, wenn er zugibt, 
auf meinen Vorschlag eingegangen zu sein, als Ad 
jutant des Herzogs in den Dienst des Kaisers zu 
treten. Ich habe es nur aus politischen Gründen ge 
tan, er aber aus Eigennutz." 
Poisson lächelte schadenfroh. „Was kann sich der 
Rittmeister in seiner Lage schon bloßstellen? Die 
ches aufzutragen. Ich muß mir ganz energisch ver 
bitten, daß man mir überhaupt so etwas zutraut... 
nur, dem Gesandten des Kaisers von Frankreich, 
-vid) werde von jedem, der diese Lüge weiterverbrei 
tet oder meine Versicherung, daß Erken wissentlich 
eine falsche Behauptung aufstellt, anzuzweifeln 
wagt, mit dem Degen in der Hand Genugiuung 
ändern." 
. Der Vicomte redete sich in diesem Augenblick in 
eine wirkliche Entrüstung hinein, ging in seinem 
gallischen Temperament so sehr in der Rolle des be 
leidigten Ehrenmannes auf, daß er sie fast selbst 
glaubte. Wer seine Siiimne hatte einen theatra- 
l'schen Klang. 
Poisson nickte. „Sehr richtig! Wenn Herr Vicomte 
diewm Erken wirklich einen solchen abscheulichen 
Auftrag gegeben hätte, dann hätten Sie doch nie- 
mats den Herzog von diesem Rendezvous durch den 
Hosmawchall unterrichten lassen. Das wäre doch in 
jeder Weise widersinnig gewesen." 
(Fortsetzung folgt.) 
jenem, der an •* 
Hheiimatlsrnuj, 
Ischias 
öder Gicht 
leidet, teile ich gern 
kostenfrei mit 
was meine Frau 
schnell und billig 
kurierte. 15 Pfennig 
Rückporto erbeten 
H. Müller, 
Obersekretär a. D., 
Dresden 74, 
Walpureisslr. 9 IV 
Fahrräder 
rtfu u. gebraucht, preis 
wert. Gummi mtb Er 
satzteile. 7978 
H. Nohwer, 
Ievenstedt. 
Tel. 16. 
Seidenstoffe 
şşssekîkunstseict« /r 
sehr aparte Ausmusterung 4:3 
Sefenic 
indanthrenfarb., entz. Neu- | 
heit, in mod. Pastellsarben 1 
Satin Brillant 
ca, 80 cm, Seide m. Kunst- « 5 
seide, flotte Mutter , , , j, 
Douppion 
reine Seide, der aktuelle 1 o > 
Stoff . 1 
Afghalaina 
ca. 94 cm, Wolle m. Kunst 
seide, schwere, elegante stcjļ 
Qualität, in mod. Farben . ü 
Borken-Krepp 
65 cm, der elegante, 05< 
erfolgreiche Modestoff . . ü 
Waschstoffe 
Kleider-Zefir 
für das praktische Kickt 1 
und Sport-Hemd , , 0,48 t 
Beiderwand 
für Garten- und Haus 
kleider, in modernen p 
Streifen 0,68 «, 
Feinpopeline 
für Blusen u. Sportkleider e 
in vielen Pastellfarben 0,95 i 
Leinen-Imitat 
80 cm, der indanthren- 
farbige Kleiderstoff, in n 
vielen Farben . . . 1,2Z fj 
Wollmusselin© 
78 cm, hell- und dunkel- 
gründig, aparte Druck- 1 
wüster 1.65 I 
Jeder kenn ein Kraftfahrzeug besitzen» 
Nslm- U. 
Laulemmļerr. 
erteilt billigst (693S 
3. Stahl, Kcninstoppel 4, 
liche 
Fori 
mchi 
Idee 
gani 
groß- 
kung 
crken 
imtra 
flute 
kraft 
jeder 
cine 
aller Art ®si 
hat abzuereb. 
Einfacher als ein Aufo • Sicherer 
® ais ein Motorrad s Biiliger als 
l’edes andere Verkehrsmittel! 
Jeder fshrradhändler fuhrt es Ihnen unverbindlich vor! 
FICHTEl L SACHS AG • SCHWEIMFURT-M 
3. Timm - Osierstedt. 
Ķunļļsļgsfeli 
Schleuskuhle 41, 
prima 4j. Rottannen 
liefert billigst (8129 
G. Diener, 
Gartenbaubetrieb, 
Borgholz bei Heide, 
Tel. 2617. 
laildc 
trifft 
mein 
lana< 
Nach! 
in tri 
oder 
wave 
Grün 
it offer 
Moil 
nasser 
vidua 
ein st 
schaff! 
aber 
weise, 
schließ 
Idee I 
3 ubi I 
gen ö 
meist 
Und 1 
uns 
nassen 
die > 
lichen 
könnte 
stanisa 
lichkeij 
sigkeik 
Kleiderstoffe 
Äfghalaine 
entzückende Muster und 
Farbsteilungen . . . , , 
Lavabiaine 
indanthrenfarbig, für das 
flotte Sportkleid . . . . 
Woil-Frisette 
130 cm, elegantes, weich 
fließendes Gewebe . . . 
Spert-Tweed 
für das praktische Kleid . 
Fresko-Karre 
Neuheit für Kleider und 
Röcke • • *»»»,, 
Frisolaine 
reine Wolle, die modische 
Bindung ....... 
Zu der billigen Osterreise 
der billige Koffer 
ebenso die billige Handtasche 
Lederranzen von JUt 3.90 an 
Ledermappen von XU 2.40 an 
C. Freytag, Königstraße 10 
Manteî- und Kostümstoffe 
jV? So schlank sein, dah jede« 
Kleidungsstück elegant und 
I.A vornehm wirkt, das ist eia 
4P k y« vielbcgehrtcr Wunsch. 
\ R / I Dr. Ernst Richters Früh- 
VSJ&l V »tDckskräulertee da* an- 
ķâ M genehme, ärztL empfohlene 
I ▼ Morgengrlränk hilft dazu. 
\ W-m Kr schmeckt gut, erfrischt da« 
T% UsÄ ^ Ut "vd bringt da« träge 
i \ tvWt rett zum Schwinden. Sie 
I ^ nehmen langsam ab, werden 
geschmeidiger und fühlen sich 
jünger und wöhler. Paket 
Jk™ 1/ J Mk. 1.80, Kurpackg. (6 fach Inh.) 
[ >> Mk. 9.-, extrastark Mk. 2 25 und 
v "" 1 "ì—Mk. i 1.25 In Apotheken u. Drog. 
PM1CH T S ņ § 
FSBHSTOCKS KKflUTERTES 
Fabrik pharm, kosm. Präparat# 
München Giiiistra^e 7 
Depot: Garnison-Apotheke, Paradeplatz 
Drog. Regenfuß & Schuldt 
Drogenhaus Hellwig 
^__?^Şîlâud, Bouclê, Fleur de laine, Kammgarn und Diagonal 
Hausbesitzer, Landwirte! 
Preissturz in Oei, Farben und Lacken! 
Firnis Pfd.,# 0,40. Bestes helles Fußb.-Lacköl Pfd.,//0.80 
Streichfertige Farben und Pinsel 
sowie alle Artikel für die Malerei bedeutend ermäßigt. 
(Maler erhalten 10% Rabatt) 8874 
Drogerie RcüsbIbO & Sebald! L*: a s ; a ^\\ 
Neumünster |y|il9 IMS 
8830 
Beacliten Sie bitte unsere Schaufenster!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.