Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

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Dänische Einsicht. 
Zeuļschlanâs ôàuļung flit öle Dell. 
Anläßlich der Reichspräsidentenwahl veröffent- 
licht die dänische Zeitung »Politiken" einen Artikel 
ihres Hamburger Mitarbeiters Georg Eretor, der 
nachdrücklichst die völlige Streichung der Reparatîş. 
»en, die zur gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise ge. 
führt haben, fordert. Der Artikel trägt den Titel 
»'Der germanische Samson" und weist nach, daß ohne 
baldige und radikale Lösung der Neparationsfrage 
Deutschland nicht gesunden könne, und daß Deutsch 
lands Verfall zugleich den Untergang aller anderen 
Kulturnationen bedeuten würde. 
* . * 
Lappo-Zeme? 
Eine Fra» in Helsingfors erschaffen. 
Die frühere Schatzmeisterin der Lappobewegung. 
Frau Craucher, wurde am Freitag in Helsingfors 
mit durchschossener Schläfe tot aufgefunden. Finni 
schen Pressemeldungen zufolge soll Frau Craucher 
der Linkspresse Dokumente der Lappobewegung 
übergeben haben. Anderen Nachrichten zufolge 
steht sie im Verdacht, internationale Spionin ge 
wesen zu sein. 
Die Ermordung geschah in der Wohnung der 
Minna Craucher. Die Frau unterhielt früher Be 
ziehungen zur Lappobewegung, geriet dann aber 
-nt einigen Führern der Bewegung in Streit. 
Vàe MM 
finden die Leser auf der 3. Seite des 4. Blattes. 
ļhermg für Dr. BrŞZss. 
TN. Königsberg, 11. März. Bei der Feier 
bes 70. Geburtstages des Präsidenten des 
Deutschen Landwirtschaftsrats Dr. Brandes 
in der Stadthalle überbrachte der Reichs 
minister für Ernährung und Landwirtschaft 
Tr. Schiele die Glückwünsche des Reichspräsi 
denten und der Reichsregierung. Der Minister 
führte in seiner Ansprache u. a. aus, Dr. 
Brandes habe über alle politische Wirrnisse 
hinweg stets in vornehmer und sachlicher 
Weise das Zusammenarbeiten wesentlich er 
leichtert. Gegenüber Organisations- und 
Parteibedürfnissen bleibe ernsten und ver 
antwortungsvollen Führern nur das eine: 
Ter Weg der sachlichen, nüchternen, harten 
Arbeit, die Schritt für Schritt zunächst einmal 
die Fehler der Vergangenheit sinnvoll liqui 
diert, die ohne Rücksicht auf Resignation und 
Agitation dem deutschen Volk den Weg durch 
den Engpaß hindurch in eine bessere Zukunft 
und in die Freiheit bahnt. 
Minister Schiele verlas dann ein Schreiben 
des Reichspräsidenten, in dem dieser Tr. 
Brandes seine herzlichen Glückwünsche aus 
spricht und der Anerkennung für sein Lebens 
werk durch die Verleihung des Adlerschildes 
an „den bewährten Führer der deutschen 
Landwirtschaft, den Hüter der Heimatscholle" 
Ausdruck gibt. 
Dr. Brandes Ehrendoktor der Hochschule 
Hohenheim. 
TU. Stuttgart, 11. März. Die Landwirt 
schaftliche Hochschule in Hohenheim hat den 
Präsidenten des Deutschen Landwirtschafts 
rates Tr. Ernst Brandes aus Anlaß seines 
70. Geburtstages zum Ehrendoktor ernannt. 
Dee Detmr àsebsgett. 
Vom Preußischen Minister für Volkswohl 
fahrt ging folgendes Schreiben an den Präsi 
denten des Landtags: 
Tie Kleine Anfrage über den vom Gemein 
devorsteher in Delve an die Wohlfahrtsemp- 
sänger gesandten Fragebogen beantworte ich 
im Einvernehmen mit dem Preußischen Mi 
nister des Innern mit „Ja". 
Es handelt sich, wie erinnerlich, um eine 
kommunistische Anfrage, die auf einen in 
Delve versandten Fragen hinwies, in welchem 
die Wohlfahrtsempfänger um Auskunft darü 
ber ersucht wurden, ob sie sich die erforderliche 
Feuerung für das Wirtschaftsjahr 1932/33 
selbst beschaffen, ob sie sich ein Schwein auf 
ziehen und den Kartoffelvorrat selbst besorgen 
können. Das Staatsministerium wurde ge 
fragt, ob es diese Befragung billige. 
Geßler und die Kriegsgräberfürsorge. 
Berlin, 11. März. Wie jetzt mitgeteilt wird, hat 
Reichsminister a. D. Geßler fein Amt als Präsident 
des Voltsbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge 
niedergelegt, weil seine Absicht, dauernden Auf 
enthalt in Berlin zu nehmen, nicht verwirklicht 
werden konnte. Die Führung des Dolksbundes hat 
der erste stellvertretende Präsident Feldpropst Schle 
gel übernommen. 
Dàbmchļ. 
Wettervoraussage für de« 18. März 1932 
Für Deutschland: im Südwesten noch keine we 
sentliche Aenderung, im übrigen Reiche wolkig 
milderes Wetter mit Neigung zu leichten Nie 
derschlagen. 
Bor dem Anbruch des Wahltages 
Im Reichspräsidentenivahlkampf werden soeben, be 
vor am morgigen Sonntag das Volk an die Wahlurnen 
tritt, die letzten politischen Energien aufgewandt. Noch 
mals sucht man mit Kundgebungen auf die Wähler- 
masten einzuwirken. Behauptungen werden aufgestellt 
und zurückgewiesen, wobei teils die verschiedenen Kan 
didatenlager und teils amtliche Stellen die Zurück 
weiser sind. Der Hindenburgausschuß erklärt, daß ihm 
öffentliche Gelder für die Wahlagitation nicht zur 
Verfügung ständen. Im Rheinland ist eine teilweise 
Aufhebung der Verbote nationalsozialistischer Zeitun 
gen erfolgt, auch die nationalsozialistische Zeitung in 
Königsberg darf auf Grund einer Entscheidung des 
Reichsgerichts wieder erscheinen. Für die preußische 
Polizei und Landjägerei ist von heute mittag 12 Uhr 
ab erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet. 
Reichskanzler Brüning 
hielt gestern abend vor etwa 15 000 Menschen, minu 
tenlang begrüßt, im Berliner Sportpalast die Rede 
für Hindenburg. Die von ihm dargelegten Gedanken- 
gänge vermocht » nach seinen Reden im Reichstag und 
dieser Tage in Westdeutschland nichts wesentlich Neues 
mehr zu Bieten, II. a. sagte Brüning, nicht diejenigen, 
die immer und immer wieder mit neuen Vorschlägen, 
wechselnden Plänen und tönenden Worten sich hin 
stellten vor die Massen, seien wirkliche Führer, sondern 
nur Männer wie der Reichspräsident, der gottesfürch- 
tig, in entscheidenden Stunden in und nach dem Kriege 
den Mut gehabt habe, durchzuhalten und Entschlüsse 
zu treffen. Er schloß mit den Worten, Hindenburg 
mäste siegen, weil Deutschland leben müste. 
Nach dem Kanzler sprachen zu Gunsten Hinden- 
burgs noch Gras Westarp, der die Reichspräsidenten 
wahl unter den Blickpunkt außenpolitischer Fragen 
stellte, und Generalleutnant a. D. Streccius. Auf Zu 
ruhe' hin nahm zuletzt noch einmal der Reichskanzler 
das Wort, wobei er über Hindenburg sagte: Der Erste 
im Kriege, der Erste im Frieden, der Erste nahe un 
srem Herzen, Mit dem Deutschlandlied schloß die 
Kundgebung. 
Hriler, 
dem gestern abend in Hannover zusammen 30 900 
Menschen zuhörten, sagte u. a„, wenn man frage, ob 
es die NSDAP, denn besser machen könne, so mäste 
darauf erwidert werden, daß eine Aenderung nicht zu 
erwarten sei, wenn die NSDAP, denselben Weg wie 
dieses Systein verfolge. Deutschland sei politisch zer 
brochen, und diesem Zusammenbruch sei der wirtschaft 
liche Niedergang gefolgt. Es sei zurückgegangen, weil 
sich nur Stände zusammenfanden, um ihre eigenen In 
teressen zu befriedigen. Die Zukunft liege heute nicht 
mehr auf den Schaltern eines noch so ehrwürdigen 
Greises, sie liege auf den Schultern der National 
sozialisten. Seine, Hitlers, Bewegung ergreife die 
Macht legal, und die Gegner würden ihr das nicht 
illegal verwehren können. Der 1Z. März werde ein 
Kampftag sein, aber es fei nicht daran zu denken, daß 
mit diesem Tage Deutschlands Schicksal geändert sein 
werde. Es werde ein Tag sein auf dem Wege zur 
inneren Wiedergesundung, denn nicht durch Abstim 
mungen werde Deutschland gerettet, sondern nur durch 
eine neue Generation. 
Seldte 
erklärte in einer großen Versammlung in Koblenz, 
was es unmöglich gemacht habe, hinter den alten 
Führer Hindenburg zu treten, das sei der Umstand, 
daß es Hindenburg leider nicht möglich gewesen, Ga 
rantien für eine Aenderung des herrschenden Systems 
zu geben, das man um Deutschlands willen seit dem 
November 1918 habe bekämpfen mästen. Im Duester- 
berg-Lager sei man ebenso wie Hindenburg überpar 
teilich und erblicke ebensowenig wie er in einer einzel 
nen Partei das Heil und Glück des Ganzen. Wenn man 
es ablehne, im Sinne Hindenburgs einer einzelnen 
Partei das Schicksal des Vaterlandes anzuvertrauen, 
so müsse man es erst recht ablehnen, es einem einzigen 
auszuliefern, der für seine Person die Diktatur in 
Deutschland und von allen anderen kritiklose Gläubig 
keit fordere. Der Versuch, im Rahmen der nationalen 
Opposition einen Einheitskandidaten zu finden und 
aufzustellen, sei daran gescheitert, daß einer für sich 
allein alles begehrte, das sei Adolf Hitler. Man wolle 
die Leistung und den reifen Führer, deshalb stelle man 
Duesterberg, den deutschen Mann. 
Hitler, Frick, Goebbels und andere nationalsozialisti 
sche Führer werden am Wahlsonntag in Koüurg sein 
Die Ausübung der Polizeigewalt in dieser Stadt 
deren beide Bürgermeister Nationalsozialisten sind, 
wurde vom bayerischen Innenministerium vorüber 
gehend dem dortigen Staatskommissar übertragen. 
Der Mürm der Aufrechnung 
des 18. März. 
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Neichswahlleiter Eeheiinrat Prof. Dr. Wagemann, 
in. dessen Büro die Ergebnisse der Reichsprästden- 
tenwahl aus dein ganzen Reich zur Feststellung des 
Ģesamiresulà übermittelt werden. — 
Hindenburgs Rede heute zum zweiten Mal 
im Rundfunk. 
Die Ansprache des Reichspräsidenten von Hin- 
denburg, die auf SHallplatten aufgenommen wur 
de, wird am heutigen Sonnabend zum zweiten 
Male übertragen. 
"-c Wiederholung geschieht um 8 Uhr abends. 
Em Toler in Duisburg. 
Ein von der Polizei genehmigter Propaganda- 
wogen der NSDAP, in Duisburg fuhr Freitagnach- 
mittag mit einem Lautsprecher durch den Stadtteil 
Hamborn. Als er m die Nähe der Emkcher Drücke 
kam, wo hauptsächlich Kommunisten wohnen, stürm, 
ten diese den Wagen. Die Mitfahrer wurden herun, 
tergeholt, und es kam zu einer Schlägerei, bei der 
plötzlich Schüsse krachten. Einer der Streitenden — 
feine Parteizugehörigkeit konnte noch nicht festge 
stellt werden — wurde durch einen Herzschuß ge 
tötet. Die Schnellhilfe griff ein und verhaftete 32 
Personen. Auf einem Feld in der Nähe wurde eine 
geladene Pistole gefunden, aus der mehrere Schüsse 
abgefeuert waren. Auch im Propagandawagen be 
fand sich eine mit sieben Schuß geladene Piftvle, die 
aber nicht abgefeuert war. 
In Stettin wurde bei Zusammenstößen mit Kmn- 
munisten ein Nationalsozialist durch einen Beilhieh 
über den Kopf schwer verletzt. 
So srrh Wn'rrrņ nach der Einnahme durch die Japaner aus. 
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Die Zerschossene Ruine eines der schönsten Seidengeschäfte des Küstsnortes Wnsung 
(bei Schanghai) nach der Einnahme durch die Japaner. Zuvor war Wnsung, das von 
chinesischen Forts geschützt wurde, tu wochenlangen Kämpfen durch die Chinesen hel 
denmütig verteidigt worden. 
Jm wenigen Zeiten. 
Der erste Band der politischen literarischen 
Hinterlassenschaft Stresemanns ist in ei 
nem Berliner Verlag erschienen Er umfaßt 
hauptsächlich die Zeit vom Ruhrkampf bis zur 
Londoner Konferenz. 
* 
Der spanische sozialistische Führer Lnis 
Araquistain ist zum Botschafter i n V e r- 
l i n ernannt worden. 
Gestern wurde in Oslo unter großer Beteili 
gung Ministerpräsident Kolstad bestattet. Der Kö 
nig, der Kronprinz und das gesamte diplomatische 
Korps nahmen an der Beisetzung teil. 
* 
Der letzte Kabinettschef Kaiser Franz Josefs, 
Freiherr von Schießl, starb, wie aus Wien 
gemeldet wird, int Alter von 88 Jahren. 
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Haml'urp, den 12. Mär, 1932 
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Mèļ,en srsnka Bamdura 12.60—12.70 
"Nel-en ab tnlänb. Station 12.30—12.40 
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Donauoerbe kwaşr. Hba. unverz. îoko 5 20— 5.25 
^aker franko Hambura 8.50— 8.90 
Baser ab inland. Station 8.10— 8 50 
Fllttermittel sPreile *n 37U7 v-n 50 Kg rrrt) 
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vorn 12. März 1938. 
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'lônitn ....247 0C—2490-, I looser 15.4.00- 1664 0 
Roggen....193 00-195.00 Webenklei«. 107.00-11000 
Wintergerste 178.00-185.00 ! Rogaenbleie 103 00-106.00 
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Tendenz: Getreide nibig. Futtermît'«! f eft. Mehl rublg 
«erlag «. Druct Heinrich Möller söhne. Nenosvurg. 
Lhenedakkion a. iiertagsleikung: ä e r d. Uļ S l l e r, 
Berankworlllch lüc Ceitarttlel: Ferd. U! 8 11 e t. fsil 
Politik: Äd 0 l » Dreg 0 rt. für den allgemeinen 
Teil und' Feuilleton: Herbert P u h l tn a n n . für den 
wirtschaftlichen Teil: Dr. I 0 h. Lolch für den vrovin- 
ztellen und örtlichen TeU: Karl Müller, olle u» 
Rendsburg. 
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Das neue irische Kabinett des Republikaners de Palera ist extrem englandfeindlich ein 
gestellt. De Valeras Ziel ist kein geringeres als die Erringung der absoluten Selbständigkeit 
seines Landes und die Befreiung von der englischen Vorherrschaft. Dem britischen 
Löwen sind die neuen Töne- der irischen Leier recht unangenchm.
	        
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