Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

Frage in der Wahl ist eine an das Volks 
genosse» gestellte. 
Ein gut Teil deutsches Schicksal liegt in die 
ser Entscheidung, allerdings nicht allein, son 
dern auch darin, ob das neue Haupt die rich 
tigen Mitarbeiter an die richtige Stelle zu 
stellen in der Lage ist. Das gilt für jeden 
Fall. Ohne solche Mitarbeiter und obne ent 
sprechend wirkliche Leistungen für Staat und 
Volk wäre der „Alte Fritz" nicht der große 
Koni g, Wilhelm I. nicht der „a l t e K a i s e r" 
geworden. HD 
Wachlregimeril-Parade vor HmSenburg 
Reichspräsident Eeneralfeldmarfchall von Hin 
ds n b u r g besichtigte gestern mittag auf dem 
Moabiter Exerzierplatz, wie alljährlich, die Macht 
gruppe Berlin. Nach der Besichtigung nahm er im 
Ossiziersheim am Mittagessen teil. 
Das Berliner Wachtregiment, dessen Parade 
der Reichspräsident abnahm, besteht aus 18 
Kompagnien aus allen Teilen des Reiches. Die 
Truppe setzte sich zusammen aus sechs Jnsan- 
teriekompagnien, drei Maschinengewehrkvm- 
pagnien, einer Minenwerferkompagnie und 
einer Batterie Feldartillerie. Sie stammt 
aus den Garnisonen Gumbinnen, Neuruppin, 
Regensburg, Bautzen, Frankfurt a. d. Oder, 
Paderborn, Dresden, Allenstein, Bückeburg, 
Deutsch-Eylau und Königsberg. Das Kom 
mando führte Oberst von Tiedemann. Um 
12.30 Uhr erschien der Reichspräsident in der 
Uniform eines Generalfeldmarschalls, von den 
Klängen des Deutschlandliedes begrüßt. Er 
schritt die mehrere Hundert Meter lange Front 
ab und ließ sich von Oberst von Tiedemann die 
einzelnen Truppenabteilungen vorstellen, jede 
Kompagnie mit einem „Guten Morgen" be 
grüßend, dem ein kräftiges „Guten Morgen,! 
Herr Generalfeldmarschall" entgcgenscholl. 
Nach dem Abschreiten der Front nahm Hinden- 
burg den Parademarsch des Wachtregiments 
ab. Er sprach dem Kommandeur der Truppe 
seine Anerkennung über die Leistung der 
Truppe aus und nahm von dem Sohn des 
Obersten von Tiedemann einen Blumenstrauß 
entgegen. Unter den Hochrufen der auf dem 
Kasernenhof und vor der Kaserne versammel 
ten großen Menschenmenge trat der Reichs 
präsident die Rückfahrt an. 
Dem 1). Mar; entgegen: 
IkllM 
lüpf uni) GmW. 
Wie wird Sie Gkuppicrung in einem eiwaigen zweiten Mahlgang fein? 
In öeir politischen Kreisen Berlins werden 
nicht nur die Aussichten der Wahl, sondern 
In dem Stimmungsbild 
einer Berliner Zeitung heißt es: Hindenburg hat 
den rechten Flügel der Front erreicht. Während 
die Truppe zum Nordteil des Exerzierplatzes ab 
rückt, um sich dort zum Vorbeimarsch zu formieren, 
bleibt der Reichspräsident, abseits von seiner Um 
gebung, stehen und beobachtet jede Bewegung der 
Formationen. Er steht wie ein Erzbild, nur leicht 
auf den Degen gestützt, ganz in unmitelbarer Nähe 
der Zuschauer. Niemand kann sich dem Eindruck 
dieser Stunde entziehen. Ergriffenheit läßt jedes 
Gespräch verstummen. 
Die Aufstellung ist beendet und Kommandos, die 
Musik als Spitzengruppe, setzt sich in Bewegung. 
In weitem Abstand die Offiziere. Salutierend 
senken sich vor dem Generalfeldmarschall die blit 
zenden Degen. Nach einigen Links- und Rechts 
schwenkungen nimmt bas Tambourkorps gegenüber 
dem Reichspräsidenten Aufstellung. Es naht die 
erste Kompagnie. Im Parademarsch marschieren 
die Kompagnien an dem Reichspräsidenten vorbei. 
Die Parade ist vorüber, Hindenburg, offensichtlich 
sehr befriedigt, richtet Worte der Anerken 
nung an die versammelten Offiziere. Ein Soldat 
mit dem Söhnchcn des Kommandeurs tritt heran: 
der Kleine, im Nu von einer Schar Film- und 
Kameraleute umringt, überreicht dem Reichspräsi 
denten einen Strauß leuchtender Frühlingsblumen 
mit weiß-gelber Schleife. Freundlich beugt sich Hin 
denburg zu dem Kleinen herunter, reicht ihm die 
Hand und bedankt sich für die duftende Gabe. 
Inzwischen sind die Wagen des Reichspräsidenten 
und seiner Begleitung vorgcfahren. Die Offiziere 
treten zurück. Hindenburg wendet sich voll den 
Hunderten zu, die den Ring der Schutzpolizei zu 
durchbrechen versuchen. Grüßend legt er die Hand 
an den Helm. Ein dreifaches Hoch aus Hunderten 
von Kehlen gibt der Begeisterung Ausdruck. 
rlalionalsozialislische Zeitung 
Ostpreußens 3 Wochen verboten. 
Der Oberpräsident der Provinz Ostpreußen hat 
«ruf Grund der zweiten Verordnung des Reichs 
präsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschrei 
tungen vom 10. August 1931 die „Preußische Zei 
tung" in Königsberg, das Organ der ostpreußischen 
Nationalsozialisten, vom 5. März bis zum 25. 
März 1932, also für die Dauer von drei Wochen, 
verboten. Das Verbot erfolgte wegen eines Ar 
tikels „Ohne Hitler die Heimat in Gefahr. — 
Außenpolitischer Versagen in Memel gefährdet 
Ostpreußen" in.der Nummer vom 3. März. Die 
Ausführungen dieses Artikels, so heißt es in der 
amtlichen Mitteilung, seien geeignet, die öffent 
liche Sicherheit und Ordnung besonders in den 
Grenzgebieten der Provinz auf das allerschwerste 
zu schädigen. 
* * * 
Frühere Preuhenwahl? 
In Bremen teilte der volkskonservative Führer 
Graf Westarp mit. daß die Preußenwahl zu einem 
frheren Zeitpunkt als dem 8. Mai stattfinde. Die 
D. A. Z. wendet sich gegen den Gedanken, aus 
Gründen politischer Spekulation die preußische 
Landtagswahl auf den Tag eines etwaigen zwei 
ten Reichspräsidenten-Wahlganges zu verlegen. 
auch die Möglichkeiten einer Kabinettsumbil 
dung, die eventuell einen zweiten Wahlgang, 
falls er notwendig werden sollte, beinflnssen 
könnte, diskutiert. Es sind Besprechungen be 
kannt geworden, die zwischen Hugenberg und 
Brüning über Mittelspersonen geführt sein 
sollen und, wie es heißt, das Thema einer 
Kabinettsumbildung nach dem ersten Wahl 
gang behandelten. Aber auch, wenn sic zunächst 
dementiert werden sollten, scheine, so bemerkt 
Dammerts Büro, doch etwas daran zu sein. 
Man glaube, daß zwischen Deutschnationalen 
und Stahlhelm einerseits sowie den National 
sozialisten andererseits eine Verständigung 
aussichtslos erscheine. Tie Auffassungen über 
die Formen einer Annäherung seien im übri 
gen sehr verschieden. Sicher sei nur, daß man 
auch in dentschnationalen Kreisen eine Auf 
gabe der Tüsterberg-Kandidatnr für den zwei 
ten Wahlgang nicht für unmöglich halte. Man 
sehe schon an diesen Kombinationen, 
ivie labil die politische Lage auch während des 
Wahlkampfes sei. Ein unentschiedener Aus 
gang des 13. März könne unter Umständen 
Ueberraschttngen zur Folge haben, die eine 
Veränderung der Fronten bedeuten würden. 
Dem genannten Nachrichtenbüro muß die 
Verantwortung für diese Gerüchte über 
lassen bleiben. 
& 
Der Reichspräsidentenwühlkampf steigert sich 
in Kundgebungen mannigfacher Art. Von be 
sonderem Interesse sind die Andeutungen aus 
dem Hitler- und Düsterberglager über die 
Parole für einen etwaigen zweiten Wahlgang. 
In einer nationalsozialistischen Versammlung 
in Dresden gab Rosenberg bekannt, daß Hit 
ler auch als nationalsozialistischer Kandidat 
im zweiten Mahlgange auftreten werde, falls 
ein solcher nciwevdcg fei. Hugenberg dagegen 
erklärte gestern im Berliner Sportpalast, was 
nach dem 13. März zu geschehen habe, lftt-.e er 
freundlichst ihm zu überlassen. Man wolle das 
System in Formen und mit Mitteln stürzen, 
bei denen sein unvermeidlicher Sturz nicht in 
einem ungezügelten Augenblick auch das mit 
sich reiße und entzweischlage, was noch ans 
recht stehe. Hugenberg stellte seine Rede unter 
das Motto „Nationalismus, nicht Sozialis 
mus", womit er sich vermutlich vom sozialisti 
schen Begriff im Programm der NSDAP, 
distanzieren wollte. Tüfterberg sagte in der 
selben Versammlung des Kampfblocks 
Schwarz-Weiß-Rot, er sei sich aller Wider 
wärtigkeiten seines Auftrages bewußt und mit 
seiner Kandidatur in die Bresche gesprungen; 
es sei für ihn keine Zahl-, sondern eine Ueber 
zeugungskandidatur. Es fiel ans, daß in der 
Sportpalast-Versammlung einige Holjenzol- 
lernprinze« an hervorragender Stelle im 
Saale saßen, gefeiert wurden und an den Stel 
len, wo scharf mit dem System ins Gericht ge 
gangen wurde, laut mitklatschten. 
In der „Kreuzzeitung" schreibt Seldte n. a., 
man werde den ersten Wahlkampf so. auskra 
gen, daß vom Stahlhelm aus immer noch 
die Möglichkeit offen sei, im zweiten Wahl 
gang die nationalen Menschen zusammen zu 
bringen und zum Siege zu führen. General 
oberst 1. D. von Einem erklärt sich im „Tag" 
aus politischen Gründen gegen Hindenburg 
und für Düsterberg. 
Die Auseinandersetzungen des Tnst"rberg- 
bezw. Hugenberglagers mit den Naiionalsozia- 
listen nehmen ihren Fortgang. Zu Dresden 
bemerkte Tüfterberg, er habe schon allerhand 
Verhandlungenn in seinem Leben gehabt, aber 
so etwas wie die Verhandlungen mit den 
Nationalsozialisten noch nicht kennen gelernt. 
Göring habe Kapitulation und Unterwerfung 
verlangt, das habe man ablehnen müssen. Fm 
Vundesorgan des Stahlhelms heißt es, die 
Ueberheblichkcit gewisser Parteifunktionäre 
werde sich sehr bald geben, wenn der erste 
Wahlgang bewiesen habe, daß die Zahl derer, 
die bei Parlamentswahlen ans negativen 
Gründen für die NSDAP, stimmten, wesent 
lich größer sei als die Zahl derjenigen, welche 
für die positive Tatsache einer nationalsoziali 
stischen Präsidentschaft einträten. 
* 
Die Front für Hindenburg ist natürlich auch 
nicht faul mit Kundgebungen, wenn auch eine 
gewisse Zurückhaltung festzustellen ist. Reichs 
verkehrsminister Treviranus erklärte in Lü 
neburg, wer glaube, daß ohne die Notverord 
nungen Deutschland über die Krise des ver 
gangenen Jahres hätte gerettet werden kön 
nen, der verkenne von Grund aus die deutsche 
Lage. Es sei Hindcnburgs nationales Ver 
dienst, daß ec Brüning beauftragte, eine rück 
sichtslose Bilanz der deutschen Lage aufzuma 
chen. Wer heute die Aufhebung der Notver 
ordnungen verlange, fordere eine neue Politik 
der Selbsttäuschung. 
Im thüringer Landtag legte der volksvar- 
teiliche Abgeordnete Tr. Witzmann ein Be 
kenntnis für Hindenburg ab. Ter Zentrnms- 
führer Prälat Kaas erwirkte die Beschlag 
nahme des Druckstockes für eine Werbekarte 
des Gaues Koblenz-Trier der Nationalsoziali 
sten, auf welcher die Nachbildung eines Tele 
grammes zu sehen war, ans welchem angeb 
lich eine frühere rheinseparatistische Neigung 
Kaas' hervorgeht. Kaas hat auch Strafanzeige 
beim Oberstaatsanwalt in Trier erstattet. 
Während die Führerschaft des Reichsjung 
landbundes bekannt gibt, ihre Jugend stehe 
bei der Präsidentenwahl in den Reihen der 
nationalen Opposition, trat das Ftthrerkapitel 
Niedersachsen des Jungdeutschen Ordens in 
Hannover für Hindenburg ein. 
Die „Teutsche Allgemeine Zeitung" beklagt 
die außenpolitische Lähmung Deutschlands 
durch die Wahlaufregung. Sie schreibt: 
„Deutschland ist jedenfalls für lange Wochen 
durch den innerpolitischen Machtkampf sznmal 
die Prentzenwahlen unmittelbar folgen wer 
den), auch außenpolitisch so gut wie lahm 
gelegt. Statt rechtzeitig, d. h. im Herbst 1930 
die Machtkämpfe auszutragen, um im Zeit 
punkt der Abrüstungskonferenz eine stabile 
nationale Regierung zu besitzen, statt vielleicht 
auch die Präsidentenwahl schon bereinigt zn 
haben, steht Deutschland dem französischen 
Gegner in einem Schwächezustand ohnegleichen 
gegenüber, und Tardicn zögert natürlich kei 
neswegs, diese günstigen Wochen für seine 
Pläne auszunutzen. Sein Auftreten in Genf 
und sein Vorstoß gegerr Oesterreich sind dafür 
der schlagendste, aber nicht der einzige Beweis." 
Sjcc WaMzetteL 
NerchsprWdentenwE 
Theodor Duesterberg 
Oberstleutnant a. D., Halle o. b.Saale 
O 
Paul von Hindenburg 
Reichsxrästdent, Gcneralfeidmarschall, Berti» 
O 
Adolf Hitler 
NegierungSrat im braunschweigische» Staatsdienst, 
München 
O 
Ernst ThAmmm 
TranSxorlalbejter.Lamburg 
o 
Adolf Gustav Winter 
BetriebSanwalt, 
Kroßjena bei Naumburg a.d. Saale 
o 
Q 7»4» H SU». 
So sieht dar amtliche Wahlzettcl für die Reichs- 
Präsidentenwahl aus, der nun an alle Abstim- 
mungsorto geschickt wird. 
Qesßetäes Amecika. 
Amerika, früher das Land großer Hoffnungen 
solcher, denen der Boden des allen Europa unter 
den Füßen brannte und die im fremden Land sich 
eine neue Heimat suchen wollten, hat sein Gesicht 
längst zum Auswandererschreck gewandelt. Mil 
lionen Arbeitsloser warten drüben auf Beschäs- 
DLnische Grenzarbrit in Schleswig. 
11.8 tun Men MMökü. 
Der Süderjütischo Fonds wählte in einer Ver 
sammlung in Kopenhagen den früheren Staats 
minister Ncergaard zum Vorsitzenden anstelle des 
verstorbenen Hochschuloorstehers Appel. In das 
Zentralkomitee wurde als Kassierer Bankdirektor 
Roepftorff gewählt. Es wurden 1000 Kr. für wei 
tere Unterstützung an bedürftige nordschlcswigsche 
Konfirmanden bewilligt, deren Väter im Kriegs 
gefallen sind, ferner eine besondere Beihilfe von 
080 Kronen für die Krankenpflege südlich der 
Grenze. Mitgeteilt wurde, daß im letzten Jahr« im 
ganzen 308 800 Kronen für die Erenzarbeit südlich 
und nördlich der Grenze ausgegeben worden seien. 
Dazu kommen an verschiedenen Anleihen rund 
187 080 Kronen. Im ganzen sind damit seit Be 
stehen des Fonds für die Arbeit in Schleswig 
11 595 080 Kr. ausgegeben worden. Das Gesamt- 
kapital des Fonds machte am Schluß des Jahres 
1931 2 218 000 Kr. aus. 
finden die Leier auf der 3. Hauptblattseite. 
Die 4. Seite des 4. Mattes enthält u. a. den 
Schluß des Aufsatzes „Hüben und Drüben" 
aus gestriger Nummer. 
Saticz des Jaqes. 
Fmràeêchs Schachspiel tsm ècn Dormmaum. 
Der Plan Tardieus, die Donau-länder einschließlich Oesterreichs und Un 
garns zu einer Wirtschaftseinheit zusammenzufassen, stellt eine Wiederauf 
nahme der alten französischen Bestrebungen dar, den Südosten Europas ge 
schlossen unter den Einfluß Frankreichs zu bringen. Durch die schwierige öster 
reichische Finanzlage glaubt sich Frankreich seinem Ziel, das letzten Endes 
hochpolitischer Natur ist, sehr nahe. 
Das europäische Schachspiel, bei dem Frankreich alle Trümpfe in 
der Hand zu haben glaubt. „Michel" schaut melancholisch drein. 
tigung und Verdienst, für Fremde ist fein Platz 
mehr in dem weiten Lande, das nicht mehr seine 
eigenen Landeskinder ernähren kann. Seit Regie 
rung und Parlament eine genauere Prüfung der 
Papiere der Eingewanderten und Einwanderungs 
lustigen und die Notwendigkeit ihres längeren 
Aufenthaltes oder ihrer Einreise angeordnet hat, 
sind der Polizei Handhaben geliefert, unliebsame 
Elemente und unnötige Brotesser auszuweisen und 
fernzuhalten. 
Mit welchem Erfolge die Behörden die Frem 
den auf Herz und Nieren geprüft und gesiebt ha 
ben, zeigen die Berichte des Sekretärs des Ar 
beitsamtes in Washington. Im Laufe des ver 
gangenen Jahres wurden aus den Bereinigten 
Staaten nicht weniger als 21 00 0 Personen 
ausgewiesen, eine Zahl, die noch nie auch 
nur annähernd erreicht wurde. Außerdem wurde 
12 008 Personen die Einreise in die Staaten ver 
weigert, weil ihre Papiers der genauen Nachprü 
fung nicht standhielten- oder sich sonst gewichtige 
Bedenken der Einwanderung entgegenstellten. 
Die Maßnahmen haben in erster Linie Mitglie 
der der Unterwelt getroffen. Aus den Nachbar 
ländern, aber auch aus Ueberfee, waren viele 
Abenteurer in die Bereinigten Staaten ge 
kommen, wo ein blühendes und durch die Prohi 
bition gut ernährtes Verbrechertum ihnen eine 
„Existenz" versprach. Aber auch in den oberen und 
mittleren Schichten hat man gesucht und gefunden. 
Die Ausgewiesenen sind meist auf amerikanischen 
Transportschiffen, auf die sie teilweise mit Poli- 
zeigewalt gebracht werden mußten, in ihre Heimat 
zurückbefördert worden. 
Das Arbeitsministerium in Washington ist stolz 
auf das Ergebnis des vergangenen Jahres. Man 
will das Abwehrsystem weiter ausbauen und Per 
sonen. deren wirtschaftliche Verhältnisse nicht eine 
gesicherte Existenz versprechen, entweder die Aus- 
reize nahelegen oder durch dis Einwanderungsbe 
hörden an der Einreise hindern.
	        
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