Die unrentable Milchwirtschaft.
Unter dieser Ueherschrist wurde in Nr. 32 der Lan
deszeitung ein Aufsatz des Land- und Bauernbundes
veröffentlicht, der sich mit der Preisspanne im Milch-
Handel befaßte. Aus Kreisen des Milchhandels haben
wir zu diesem Artikel Zuschriften erhalten, die wir aus
zugsweise abdrucken. Herr Möller, Meierei Bredenbek,
2. Vorsitzender der Berufs- und Jnieressenoertretung
der Frischmilchbetriebe im Bezirk Kiel, schreibt u. a.:
Die aus Kreisen des Land- und Bauernbundes unter
obiger Ueberschrift in Nr. 82 dieser Zeitung der Oef-
fentlichkeit übergebenen Mitteilungen bedürfen unter
allen Umständen einer Richtigstellung. Die Unrentabi
lität der Milchwirtschaft ist einzig und allein eine
Folge des niedrigen Butterpreifes. Wenn deshalb
Meiereien mit ausschließlicher Butter-verwertung im
Monat Januar etwa 6—7 Pfg. für Vollmilch mittleren
Fettgehalts bei freier Magermilchrückgabe zahlen, so
darf dieser Preis nicht ohne weiteres in ein Verhält
nis zum städtischen Verkaufspreis gebracht werden.
Es kann nur ein geringer Prozentsatz der schleswig-hol
steinischen Landwirtschaft zu den Bevorzugten gehören,
einen besseren Preis infolge günstiger Lage zur Stadt
zu bekommen. Das Angebot ist natürlicherweise in den
wenigen Stadtgebieten unserer Pr-ovinz sehr groß und
dringend. Von schwerem Nachteil für die zunächstgelege-
nen Erzen gerb e tri ebe würde es sein, wenn seitens der
Meierei ein noch höherer Preis wie bisher, bezahlt
würde. D'ie logische Folge wäre nämlich ein weiterer
Anreiz für entfernt gelegene Meiereien, das Angebot
in den Städten zu vergrößern und den Preis wieder
Hevabzudr ticken.
Der veröffentlichte Markenvollm-ilchpreis von 30
resp. 2« Pfg. interessiert in diesem Zusa-mmenhange
abjolut nicht, weil es sich hier um besonders behandelte
und mit großen Unkosten hergestellte Flaschenmilch
handelt. Diese Milch ist keine Konsum-milch, wie sie die
Hausfrau braucht, sondern nur für Büros und Betriebe
nrit großer Arbeiterzahl praftM. Der Umsatz beträgt
daher tn der Stadt Kiel auch nur etw-a 10—15 Proz.
des gesamten Verbrauchs.
In der letzten Jannar-Woche betrug der von bcr
Preiskommission festgesetzte Verkaufspreis 21 Pfg. bei
einem Butterpreis Ha-inb-u-rger Aktion von 1,13 RM.
Der Abrechnungspreis war auf Er-unÄ des in Kiel
üblichen Normal-vertrages 11,7 Pfg. ab Hos des Er
zeugers in, der näheren Umgebung Kiels (also nicht
10,5—11 Pfg.!). Der genannte Preis von 24 Pfg., der
dem Ailszahlu-ngsmo-dus zu Grunde lag, ist in dersel
ben Zeit nur von den wenigsten b-ezahlt worden. Der
größte Teil aller in Kiel konsumier ten losen Vollmilch
'jt mit 18—22 Pfg. ab Laden resp. frei Haus abgegeben
worden. Es ist also absolut unrichtig, bei Zuärunde-
legung eines Durchschn-ittsverkau-fspr-eiies v-o-n 20 Pfg..
daß der städtische Verbraucher „in allen Fällen den
doppelten bis dreifachen Betrag des Pre-ifes. d-en d-er
nri-lcherzeuaende Betrieb erhält", bezahlen muß Heute
kostet die Butter 1.25 Mk. und auch jetzt noch kann die
Kieler Hausfrau Milch in Hülle und Fülle für 20 Pfg.
ab Laden kaufen. Die tatsächliche Spanne zwischen Er
zeugerpreis ab, Hof und Kieler Verkaufspreis betrug
demnach 8,3 Pfg. Selbst wenn sie zu anderen Zeiten
schon höher gewesen ist, so kann unter heutigen Ver
hältnissen von einem anormalen Zustand nicht ge
sprochen werden. Es d-arf d-er Oeffentlichkeit nicht vor
enthalten bleiben, daß d-ie Verdienstspanne der Meie
reien in erster Linie dazu dient, den Transport ab Hof
und in d-i-e Stadt, die Reinigung und Haltbarmachung
der Milch, sowie alle sonstigen Unkosten und Steuern
zu decken. Die großen Ansprüche des städtischen Ver
brauchers und die Anlieferung vor 7 Uhr morgens
machen einen kostspieligen Autotr-ansport unvermeid
bar.
Die Vela-stung der Milch mit der erhöhten Umsatz
steuer wird auch in Fachkreisen nicht verstanden und
durch unsere Berliner Organisation auf das schärfste
bekämpft.
Abschließend muß gesagt werden, daß d-er geringe
Preis, den d-ie Landwirte von ihren meist eigenen Ge
nossenschaften sButtereibetriebe) erhalten, nur durch
einen höheren Butt-erpr-cis gesteigert werden kann. Der
n-eue Buttsrzoll scheint in dieser Richtung eine Besse-
rung zu versprechen.
Ein Rendsburger Milchhändler teilt uns dazu u. a.
folgendes mit:
Die Ursache der verhältnismäßig hohen Handels
spanne, die der Uneingeweihte leicht in Profitgier des
Handels sucht, wird wohl jed-em Eingeweihten klar
sein. Es ist: die allgemeine hohe steuerliche und soziale
Belastung und zur Hauptsache die kolossale Zersplitte
rung der Gesamtbelieferung in zu kleine Zwergge
schäfte, gegen die sich Meiereien und Handel immer
verzweifelt gewehrt haben. Bei immer neuen Handels-
crl-au-bnisert eil ringen der zuständigen Behörden mußte
es so kommen wie es heute ist: hohe Zwischenh-andels-
'panne zu Lasten von Erzeuger und Verbraucher, und
trotzdem die Existenzfähi-gkeit des Handels bedroht,
weil der Umsatz zu gering ist! Es wäre zu wünschen,
daß die Behörden das Zwangsläufige dieser Entwick
lung einsehen und ihre Konizessionserteilungspolitik
dementsprechend einstellen.
Nun zu der Preisbildung für Markenm'ilck!. Aus dem
letzten veröffentlichten Jahresbericht des Markenmilch
verbandes ging h-ervor. daß gut 50 Proz. der Flaschen-
nrilch durch Genossenschaftsmeiereien in d-en Verkehr
gebracht wurden. Di-ese Betriebe erzielen doch keinen
Gewinn, sondern zahlen alles Ver-einn-ahmte nach Ab
zug d-er Unkosten an ihre Lieferanten aus. Wenn vom
Land- und Bauernbund heute geschrieben wird, d-aß
der Kleinhandelspreis â hn Verhältnis zum Erzeuger
preis zu hoch fei, so müßte es doch d-en Erzeugern, die
ihre Milch durch eine Genossenschaft selbst in den Ver
kehr bringen, gelin-gen, der Derbraucherschaft eine bil-
lig-ere Milch zu liefern, oder ab-er ihren Genossen hö
here Anlieferuimspreise zu zahlen. Beides bürste ihnen
leider unmöglich sein.
Abschließend d-a-rf wohl behauptet werd-en, d-aß mit
Kritik in der Form, wie sie in dem Artikel „Die un
rentable Milchwirt-schaft" bet der Markenmilch zum
Ausdruck kommt, der Allgemeinheit nicht gedient ist,
und daß derartige Ausführungen, wenn nicht gleich
zeitig Vorschläge zu Verbesserungen gemacht werden
können, nur geeignet sein dürften, die leider bestehen
den Gegensätze zwischen Wirtschaftsgruppen, die mit
einander arbeiten müssen, zu verschärfen.
menbruch der Kaffenärzte herbeiführen. Ihn zu ver
hüten, halten die ärztlichen Berufsverbände im
Interesse der Volksgesundheit für eine ebenso
dringliche Pflicht wie im bisherigen Eintreten für
die Wünsche des ärztlichen Nachwuchses.
38,1 Prozent der dänischen Arbeiter erwerbslos.
Nach den Ermittelungen des Statistischen Departe
mcnts waren im Januar 35,1 Prozent der 300 671
Köpfe zählenden dänischen Arbeiterschaft erwerbs
los. Im Januar 1031 betrug der Prozentsatz 24,2
Prozent. 1930 19,9 und im Krisenjahr 1931 31,8
Prozent.
Die dänische Devikcnzentrale must wegen Neber-
belastnng geschlossen werde». Das vor kurzem er
richtete Devisenkonto! der dänischen Nationalbank,
das allein berechtigt ist, Atteste für .s gäbe von
Devisen zum Einkauf von Waren im Auslande
auszustellen, hat eine derartige Fülle von Arbeit
zu bewältigen, daß man das Kontor zunächst für
die Dauer von drei Tagen völlig schließen muß.
In Preußen „nur" 2141 Gerichtsvollzieher. Der
Amtl. Preuß. Pressedienst hat sich zu der Mittei
lung veranlaßt gesehen, daß im Jahre 1931 die Zahl
der planmäßigen und außerplanmäßigen Gerichts
Vollzieher in Preußen insgesamt „nur" 2141 betra
gen hat. Außerdem seien noch 290 planmäßige un-d
außerplanmäßige Gerichtskaffenvollzicher besch-äf
tigt.
FkcivekkchrshanSrl arr
Ser Vsrfe.
Der preußische Minister für Handel und
Gewerbe hat den Vörsenvorständen mitgeteilt,
das; mit der Abhaltung von Versammlungen
der Wertpapierbörsen nunmehr einverstanden
fei. Dabei soll jedoch zunächst von amtlichen
Kursfeststellungen abgesehen werden. Des wei
teren erscheint es notwendig, daß der Wert-
papierverkehr sich nach der langen Dauer der
Schließung in der nächsten Zeit beeinflußt von
Zwangsverkäufen von Wertpapieren (Lom
bard-Effekten) entwickelt. Es sollen daher vor
der Wiederaufnahme von Börsenversammlnn-
gen Beschlüsse der Berufsvereinigungen des
Bankgewerbes veranlaßt werden, nach denen
sie sich für ihre Mitglieder verpflichten, Pfand-
Exekutive im Börsenverkehr vorläufig nicht
vorzunehmen.
Wietschaftsrrmökchau.
Große Mehrheit stir das amerikanische Krediter
weiterungsgesetz. Das Repräsentantenhaus hat das
Kredlterweiterungsgesetz mit überwältigender
Mehrheit angenommen und an den Senat weiter-
gelcitet.
Der Verein Hannoverscher Gastwirte für den
Bierstreik. Der Verein hannoverscher Wirte hielt
am Dienstag eine Versammlung ab, in der eine
Entschließung gefaßt wurde, in der eS heißt: „Falls
Verhandlungen nicht volles Ergebnis bringen, for
dern wir vom Deutschen Gastwirteverbanö die so
fortige Proklamation des Vierstreiks für das ganze
Reich, da wir sonst nicht vor örtlichem Vorgehen
zurückschrecken."
Aachener Steinkohlenbergbau von der Beitrags-
Pflicht zur Arbeitslosenversicherung befreit. Durch
Verordnung der Reichsregierung sind nunmehr
auch die im Aachener Steinkohlenbergwerk unter
Tage beschäftigten Angestellten und ihr Arbeitgeber
mit Wirkung vom 1. Januar bis 1. März 1932 von
der Beitragspflicht _ zur Arbeitslosenversicherung
befreit morden.
Der französische Znsatzzoll aus englische Kohle
aufgehoben. Der Handelsminister machte im Unter
haus Mitteilung von einem Beschluß der franzö
sischen Regierung, den Zusatzzoll von 15 Prozent
*»f englische Kohle aufzuheben.
Beschäftigung einreisender ausländischer Land
arbeiter verboten. Der Rcichsrat hat in seiner Sit
zung am 11. Februar der Vorlage des Reichsar-
beitsministers zugestimmt, wonach mit Rücksicht auf
d außergewöhnliche Arbeitslosigkeit in Deutschland
tin Jahre 1932 die Beschäftigung neu einreisender
zusländischer Landarbeiter verboten.
Zunehmende Arbeitslosigkeit anch in Dänemark.
Die Zahl der Arbeitslosen in Dänemark hat sich in
der letzten Woche um rund 6000 vermehrt. Sie be
trägt jetzt 146124.
Die kanadische Regierung hat für das Jahr 1932
die Einwanderung solcher deutscher Staatsangehö
riger und ihrer Familien in die Secprovinzen Neu-
Braunschweig und Neu-Schottland vorgesehen, die
die Absicht und die Befähigung haben, sich land
wirtschaftlicher Arbeit zu widmen.
400 deutsche Einheitspreis-Geschäfte. Nach den
neuesten Erhebungen sind in Deutschland rund 400
Einheitspreis-Geschäfte in-Betrieb, deren jährlicher
Umsatz auf etwa 300 Millionen Mark geschätzt wird.
200 dieser Unternehmen gehören drei Großkonzer
nen an, die mit rund 70 Prozent am Gesamtumsatz
beteiligt sind.
Die Standesorganisation der Aerzte gab eine
Erklärung ab, in der es zum Schluß u. a. heißt:
Eine Vermehrung der ärztlichen Stellen in der
Krankenversicherung über das jetzt geschaffene
Höchstmaß hinaus muß den wirtschaftlichen Zusam-
Die Kreisgruppe EÄernförde des
Rordwestdsulsch. Haudwerkerbundes
hatte Anfang der Woche eine Generalversammlung
einberufen Der Vorsitzende, Stellmachermeister
Tank, eröffnete die Tagung mit einer program
matischen Erklärung. Anschließend erstattete Ge
schüftsführer Scheller den Jahresbericht, aus dem
hervorging, daß die wirtschaftliche Lage verschiedene
Handwerker der Kreisgruppe gezwungen habe, zur
Einsparung der Beiträge ans dem Handwerkerbund
auszutreten. Dieselbe Erscheinung zeige sich auch
in anderen Krcisgruppen und wäre die Ursache
eines vor kurzem von Rendsburg aus erfolgten
Aufrufs zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft
der Kreisgruppen Voröesholm, Eckernförde und
Rendsburg gewesen. In der darauf abgehaltenen
erweiterten Ausschußsitzung des Eckernförder Kreis-
hanöwerkerbundes sei jedoch von 'den Vertretern
aller Ortsgruppen gegen eine solche Verschmelzung
Stellung genommen worden. Die Versammlung
billigte diese Stellungnahme des erweiterten Aus
schusses. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Vor
lagen sprach der Syndikus der Handwerkskammer
Hannover, Dr. Wienbeck, über „Wirtschaftspolitische
Grundfragen der Gegenwart". Ans den Vortrag
folgte eine Erörterung der Stellung des Landes
verbandes^ Schleswig-Holstein zum Noröwestdeut-
schen Hanöwerkerbnnö.
Dis
Die Interessengemeinschaft Deutscher Bausparer
hatte die Sparer der Eigenheim- und Hypotheken-
A.-G. zu einer Versammlung nach Hamburg geru
fen, an der auch der Treuhänder des Reichsauf
sichtsamtes teilnahm. Den Sparern wurde mitge
teilt, daß für sie im Fall- eines Konkurses der Ehag
so gut wie gar nichts heranskommen würde. Die
einzige Möglichkeit, einen Teil der eingezahlten
Sparbeträge zu retten, bestehe darin, daß sich eine
andere Bausparkasse bereit finde, die Bausparver
träge und den Hypothckenstock zu übernehmen.
Nach dem vorläufigen Status der Ehag betragen
die eingezahlten Bauspargelder 293 000 JUl, Der
Status ergibt ein Soll von 60 000 JIM. Zu einer
Bereinigung müßten rund 80 000 JIM .y\twt Bar
mittel zugeführt werden. Wie mitgeteilt wurde,
steht das Reichsaufsichtsamt dem Vorschlag, die
ķinzrchrmdeķ vrrö Gaşiwèeir Hanàrgs
im Kbwkhrkamflk.
Ausdehnung des Merstreiks
anķ ganr verrtschland?
Hamburger Streikdelegierte bei Brüning.
Bier Abgeordnete der Groß-Hamburger Streik
leitungen sind nach Berlin gefahren, um an den
wichtigen Verhandlungen zwischen der Reichsregie-
rnng und den Gastwirtsvertretern teilzunehmen
und ihnen den nötigen Nachdruck zu verleihen.
Nach Lage der Dinge scheint die Reichsregierung
nicht in der Lage zu sein, der Not des deutschen
Gaststättengewerbes durch grundlegende Umgestal
tung der Frage der Vierbesteuerung Rechnung
tragen zu können. Die Vertreter stehen daher vor
der Entscheidung, den Kampf um die Forderungen
ihres Gewerbes über ganz Deutschland auszudeh
nen.
Die Verhandlungen der Gastwirtsvcrtreter mit
dem Reichskanzler hatten im Wesentlichen den
Charakter von Vorverhandlungen, um die Situ
ation erst einmal klarzustellen.
Reservierte Haltung des Senats.
Auf das Schreiben, das das Gaststättengewerbe
der NSDAP. (Arbeitgeber) unter dem 13. Februar
an den Senat gerichtet hat, ist heute eine Antwort
erteilt worden, an der folgendes bemerkenswert ist:
„Der Senat weist darauf hin, daß gestern bei dem
Reichskanzler Besprechungen mit dem Neichs-
kommissar für Preisüberwachung und dem Spitzen-
verbanö Ihres Gewerbes über die Bicrpreisscn-
knng stattgefunden haben. Bei dieser Sachlage sieht
sich der Senat außerstande, in der Angelegenheit
bei dem Reichskommissar für Preisüberwachung
ober im Reichsfinanzministerium vorstellig zu wer-
den.
Er unterläßt aber nicht, darauf hinzuweisen, daß
durch die Art und Weise der Einleitung dieser Be
wegung nicht nur starke Schäden in den Inter
essentenkreisen eingetreten sind, sondern auch bei
den Brauereien, die voraussichtlich genötigt sein
werden, wegen des Rückganges des Vierverbrau
ches Arbeiter und Angestellte zu entlassen und
dadurch die Zahl der Erwerbslosen noch weiter zu
erhöhen.
KichGrä öes
ķmMMàks.
Das kleine und mittlere Geschäft zahlt 200 Mark
Sonbersteuer! Strcikvorschlag zum 25. Februar.
Der Kampf gegen die Strompreise der Hambur-
gischcn Elektrizitätswerke für gewerbliches Licht
tritt in ein neues Stadium. Da der Weg von Ent
schließungen und Ersuchen erschöpft zu sein scheint,
hat die Arbeitsgemeinschaft des Einzelhandels
Groß-Hamburg e. V. in einer Sitzung mit den
Fachverbänden beschlossen, sofort an alle Einzel
handelsgeschäfte die Umfrage zu richten, ob sie
bereit sind, am 28. Februar in den Lichtstreik zu
treten. Aus der Aussprache ging hervor, daß alle
anwesenden Fachverbände sich geschlossen für den
Lichtstreik als letztes Abwehrmittel einsetzen.
Amtliche WKtzruugsķuŗke
1 Pfund Sterling ............
1 Dollar . ^ Ş ... ...... .....
Işişi öän. Ķr. . ..............
■ 0 ļŞrûitk ..............
Lira ......
Peseta
(CÏ) te Gewehr!) Geldkurs
16. 2
14.49
^.209
7 V.82
16 59
21 84
33.17
15 r
1449
4.209 S
79.82
16 59
21.84
33.27
Bausparkasse der Ehag ans eine andere Kasse zu
überführen, im Prinzip nicht ablehnend gegenüber.
AàŗflAjW§s WàZmL
hsi KsK UàààZE.
In seiner neuesten Denkschrift stellt der Rech
nungshof des Deutschen Reiches auf S. 45 folgen
des fest: „Die Arbeitsämter sind ohne Rücksicht auf
ihren Geschäftsumfang mit einem Vorsitzenden und
einem stellvertretenden Vorsitzenden besetzt. Bei gro
ßen und bei einem Teil der mittleren Arbeitsämter
sind beide Vorsitzende voll beschäftigt. Bei kleinen
Arbeitsämtern dagegen ist für einen stellvertreten
den Vorsitzenden oft kein genügender Wirkungskreis
vorhanden. Der Rechnungshof hat daher empfohlen,
bei diesen Aemtern aus wirtschaftlichen Gründen
von der Bestellung eines ständigen Vertreters künf
tig abzusehen." Die neue Dienstordnung .welche
der Vorstand der Reichsanstalt aufgestellt hat, und
die nach ihrer Genehmigung durch den Reichsarbeits
minister in Kraft treten soll, wird in dieser Bezie
hung Abhilfe schaffen.
Die Generalvcrsamlnna der Meiereigenossenschaft
Wallsbiill
fand in Wallsbiill statt. Bon 106 Genossen mit reich
lich 600 Kühen wurden 1403 022 Kg. Milch ange
liefert ll 469 189 Kg. 1930). Der Durchschnittsgehalt
betrug 3.24 Prozent Fett. Es wurden 108 298 Pfd.
Butter gewonnen <12,80 Kg Milch zu 1 Pfd. But
ter). Ausgezahlt wurde pro 100 Kg. Milch brutto
10,50 JtM (11,57 JiJi 1930) bei 02 Prozent freier
Rückgabe von Mager- und Buttermilch. Zur Be
streitung der Betriebs- und Unterhaltungskosten
wurden pro 100 Kg. 2 JtM in Abzug gebracht. Die
satzungsgemäß ausscheidenden Vorstands- bezw.
Aufsichtsratsmitglteder wurden einstimmig wieder
gewählt. lwl.)
Die Spar- «nd Darlehnskaffe Meyn
hielt ihre Generalversammlung unter Leitung des
Vorsitzenden Jes H. Hinrichsen, Wallsbüll, in
Meyn ab. Der Umsatz betrug 1373 000 MM (1591 000
JUt 1930). An Einlagen 26 833 MM (27 485 JtM
1980). Kapital der Genossenschaft 16 779 JtM. Forde
rungen an Genossen 91549 JIM (93 634 JIM, 1930),
Der satzungsgemäß ausscheidende Vorsitzende Hin-
richsen wurde einstimmig wiedergewählt. Der sat-
zungsgemäß ausscheidende Vorsitzende des Aufsichts
rats, N. Caritensen, Wallsbüll, lehnte eine Wieder
wahl ab. An dessen Stelle wurde Gemeindevorsteher
P. Jwersen, Wallsbüll, gewählt, (wl.)
Anfrage I. F. in O.-O. Kr. Husum: Meine Toch
ter ist von 1928 bis 1930 bei einem Landmann in
Stellung gewesen. Bei einem zweiten Landmann
war sie von 1930 bis 1931, Sic hat jetzt weder
Quittungs- noch Jnvaltöenkarte erhalten, obgleich
ihr die Hälfte vom Lohn abgezogen ist. Ich hab«,
mich zweimal an die Landesversjchernngsanstalt ge
wandt, mit Abrechnung und Rückporto dabei. Habe
bisher noch keine Antwort erhalten. Meine Tochter
ist seit dem 1. November wieder in Stellung,
jedoch ohne Karte. Welchen Weg muß ich gehen,
um eine Nachprüfung zu erreichen?
Antwort: Wenden Sie sich sofort an bas zustän
dige BersicherungSamt in Husum. Die betreffenden
Landwirte haben sich strafbar gemacht, jedoch haben
auch Sie die Pflicht, für die ordnungsgemäße Ab
führung der sozialen Beiträge zu sorgen.
Der durchschnittliche Berliner Nörsen-Raggenpreis
für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 28. bis 30.
Januar 1932 ab märkischer Station 107,5 JIM.
MerkMkî.
Hamburg, 16. Febr. Preisnotiernngen für Eier.
Festgestellt von der Eiernotierungskommissiion in
Hamburg am 16. Februar. Es wurden folgende
Preise notiert: Deutsche Eier: frische, gestempelte,
Sonderklasse über 65 Gr. 914—9 'A, Größe A über
60 Gr. 8I2—834, Größe B über 55 Gr. l'A—8,
Größe C über 60 Gr. 031—7; frische ungestemvelte
9—931, SVt—8!4 f 7)4—734, 6’A~7; kleine 6. AuS-
landseier: Holländer 8)1, Schweden 8)1, Dänen 8.
Chinesen 6Á. Spitzenpreise nach oben und unten
bleiben unberücksichtigt. Die Preise verstehen sich in
Pfg. je Stück frei Laden des Einzelhändlers. Ten
denz: ruhig.
Bichmärkte vom 16. Februar.
Berlin: Ochsen 36—87, 35—38, 30—83, 26—28,
Bullen 28—80, 26—27, 24—26, 21—28, Kühe 24—26,
20—28, 16—19, 12—15, Färsen 31—32, 26—30, 21 bis
25, Fresser 18—23, Kälber 38—44, 30—87, 20—28,
Schafe 42, 40—41, 37—39, 33—35, Sauen 38—39.
Auftrieb: 1627 Rinder, 2972 Kälber, 1991 Schasc,
14 978 Schweine Tendenz: Rinder mittel, Kälber
ruhig, Schafe glatt, Schweine ziemlich glatt.
Kiel: Bullen 24-26, 22—24, 18—21, Kühe 26—30,
20—26.' 15—18. 10—18, Färsen 30—84, 26—31, 22—26,
Kälber 34—42, 20—30, 16—20, Schafe 82—35,
Schweine 41, 39—40, 38—89, 86—38, 31—35, Sauen
25—30. Austrib: 272 Rinder, 150 Kälber, 11 Schafe,
911 Schweine. Tendenz: ruhig.
Magdeburg: Ochsen 30—82, Bullen 29—82, 25—28,
20—24, Kühe 26—29, 22—26, 18—21, 13—17 Färsen
31—34, 27—30, 22—26, Fresser 18—23, Kälber 35—40,
8—34, 20—27, Schweine 40—43, 38—42, 36—30 34
bis 37, Sauen 35—88. Auftrieb: 678 Rinder, 510
Kälber, 4741 Schweine. Tendenz: Rinder langsam,
sonst mittel.
Stuttgart: Ochsen 28—32. 28—32, 24—27, 24—27,
20—23, Bullen 24—25, 22—23) 19—21, Kühe 22—26,
17—20, 21—15, 9—11, Färsen 83—35, 26—31, 21—24,
Kälber 35—38, 82—34, 28—30, Schweine 42—44. 4!
Vis 43, 39—40, 37—38, 37—38, Sauen 26—32. Auf
trieb: 972 Rinder, 1450 Kälber, 2403 Schweine Ten
denz: mäßig.
Hamburg: Kälber 42—46, 34—38. 26—30, 15—20
Schweine 44—46, 44—45, 44—45, 40—43)4, 28—35,
Sauen 33—40. Auftrieb 1279 Kälber, 4967 Schweine!
Tendenz: Kälber mittel, Schweine rege bis ruhiger.