Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

Die unrentable Milchwirtschaft. 
Unter dieser Ueherschrist wurde in Nr. 32 der Lan 
deszeitung ein Aufsatz des Land- und Bauernbundes 
veröffentlicht, der sich mit der Preisspanne im Milch- 
Handel befaßte. Aus Kreisen des Milchhandels haben 
wir zu diesem Artikel Zuschriften erhalten, die wir aus 
zugsweise abdrucken. Herr Möller, Meierei Bredenbek, 
2. Vorsitzender der Berufs- und Jnieressenoertretung 
der Frischmilchbetriebe im Bezirk Kiel, schreibt u. a.: 
Die aus Kreisen des Land- und Bauernbundes unter 
obiger Ueberschrift in Nr. 82 dieser Zeitung der Oef- 
fentlichkeit übergebenen Mitteilungen bedürfen unter 
allen Umständen einer Richtigstellung. Die Unrentabi 
lität der Milchwirtschaft ist einzig und allein eine 
Folge des niedrigen Butterpreifes. Wenn deshalb 
Meiereien mit ausschließlicher Butter-verwertung im 
Monat Januar etwa 6—7 Pfg. für Vollmilch mittleren 
Fettgehalts bei freier Magermilchrückgabe zahlen, so 
darf dieser Preis nicht ohne weiteres in ein Verhält 
nis zum städtischen Verkaufspreis gebracht werden. 
Es kann nur ein geringer Prozentsatz der schleswig-hol 
steinischen Landwirtschaft zu den Bevorzugten gehören, 
einen besseren Preis infolge günstiger Lage zur Stadt 
zu bekommen. Das Angebot ist natürlicherweise in den 
wenigen Stadtgebieten unserer Pr-ovinz sehr groß und 
dringend. Von schwerem Nachteil für die zunächstgelege- 
nen Erzen gerb e tri ebe würde es sein, wenn seitens der 
Meierei ein noch höherer Preis wie bisher, bezahlt 
würde. D'ie logische Folge wäre nämlich ein weiterer 
Anreiz für entfernt gelegene Meiereien, das Angebot 
in den Städten zu vergrößern und den Preis wieder 
Hevabzudr ticken. 
Der veröffentlichte Markenvollm-ilchpreis von 30 
resp. 2« Pfg. interessiert in diesem Zusa-mmenhange 
abjolut nicht, weil es sich hier um besonders behandelte 
und mit großen Unkosten hergestellte Flaschenmilch 
handelt. Diese Milch ist keine Konsum-milch, wie sie die 
Hausfrau braucht, sondern nur für Büros und Betriebe 
nrit großer Arbeiterzahl praftM. Der Umsatz beträgt 
daher tn der Stadt Kiel auch nur etw-a 10—15 Proz. 
des gesamten Verbrauchs. 
In der letzten Jannar-Woche betrug der von bcr 
Preiskommission festgesetzte Verkaufspreis 21 Pfg. bei 
einem Butterpreis Ha-inb-u-rger Aktion von 1,13 RM. 
Der Abrechnungspreis war auf Er-unÄ des in Kiel 
üblichen Normal-vertrages 11,7 Pfg. ab Hos des Er 
zeugers in, der näheren Umgebung Kiels (also nicht 
10,5—11 Pfg.!). Der genannte Preis von 24 Pfg., der 
dem Ailszahlu-ngsmo-dus zu Grunde lag, ist in dersel 
ben Zeit nur von den wenigsten b-ezahlt worden. Der 
größte Teil aller in Kiel konsumier ten losen Vollmilch 
'jt mit 18—22 Pfg. ab Laden resp. frei Haus abgegeben 
worden. Es ist also absolut unrichtig, bei Zuärunde- 
legung eines Durchschn-ittsverkau-fspr-eiies v-o-n 20 Pfg.. 
daß der städtische Verbraucher „in allen Fällen den 
doppelten bis dreifachen Betrag des Pre-ifes. d-en d-er 
nri-lcherzeuaende Betrieb erhält", bezahlen muß Heute 
kostet die Butter 1.25 Mk. und auch jetzt noch kann die 
Kieler Hausfrau Milch in Hülle und Fülle für 20 Pfg. 
ab Laden kaufen. Die tatsächliche Spanne zwischen Er 
zeugerpreis ab, Hof und Kieler Verkaufspreis betrug 
demnach 8,3 Pfg. Selbst wenn sie zu anderen Zeiten 
schon höher gewesen ist, so kann unter heutigen Ver 
hältnissen von einem anormalen Zustand nicht ge 
sprochen werden. Es d-arf d-er Oeffentlichkeit nicht vor 
enthalten bleiben, daß d-ie Verdienstspanne der Meie 
reien in erster Linie dazu dient, den Transport ab Hof 
und in d-i-e Stadt, die Reinigung und Haltbarmachung 
der Milch, sowie alle sonstigen Unkosten und Steuern 
zu decken. Die großen Ansprüche des städtischen Ver 
brauchers und die Anlieferung vor 7 Uhr morgens 
machen einen kostspieligen Autotr-ansport unvermeid 
bar. 
Die Vela-stung der Milch mit der erhöhten Umsatz 
steuer wird auch in Fachkreisen nicht verstanden und 
durch unsere Berliner Organisation auf das schärfste 
bekämpft. 
Abschließend muß gesagt werden, daß d-er geringe 
Preis, den d-ie Landwirte von ihren meist eigenen Ge 
nossenschaften sButtereibetriebe) erhalten, nur durch 
einen höheren Butt-erpr-cis gesteigert werden kann. Der 
n-eue Buttsrzoll scheint in dieser Richtung eine Besse- 
rung zu versprechen. 
Ein Rendsburger Milchhändler teilt uns dazu u. a. 
folgendes mit: 
Die Ursache der verhältnismäßig hohen Handels 
spanne, die der Uneingeweihte leicht in Profitgier des 
Handels sucht, wird wohl jed-em Eingeweihten klar 
sein. Es ist: die allgemeine hohe steuerliche und soziale 
Belastung und zur Hauptsache die kolossale Zersplitte 
rung der Gesamtbelieferung in zu kleine Zwergge 
schäfte, gegen die sich Meiereien und Handel immer 
verzweifelt gewehrt haben. Bei immer neuen Handels- 
crl-au-bnisert eil ringen der zuständigen Behörden mußte 
es so kommen wie es heute ist: hohe Zwischenh-andels- 
'panne zu Lasten von Erzeuger und Verbraucher, und 
trotzdem die Existenzfähi-gkeit des Handels bedroht, 
weil der Umsatz zu gering ist! Es wäre zu wünschen, 
daß die Behörden das Zwangsläufige dieser Entwick 
lung einsehen und ihre Konizessionserteilungspolitik 
dementsprechend einstellen. 
Nun zu der Preisbildung für Markenm'ilck!. Aus dem 
letzten veröffentlichten Jahresbericht des Markenmilch 
verbandes ging h-ervor. daß gut 50 Proz. der Flaschen- 
nrilch durch Genossenschaftsmeiereien in d-en Verkehr 
gebracht wurden. Di-ese Betriebe erzielen doch keinen 
Gewinn, sondern zahlen alles Ver-einn-ahmte nach Ab 
zug d-er Unkosten an ihre Lieferanten aus. Wenn vom 
Land- und Bauernbund heute geschrieben wird, d-aß 
der Kleinhandelspreis â hn Verhältnis zum Erzeuger 
preis zu hoch fei, so müßte es doch d-en Erzeugern, die 
ihre Milch durch eine Genossenschaft selbst in den Ver 
kehr bringen, gelin-gen, der Derbraucherschaft eine bil- 
lig-ere Milch zu liefern, oder ab-er ihren Genossen hö 
here Anlieferuimspreise zu zahlen. Beides bürste ihnen 
leider unmöglich sein. 
Abschließend d-a-rf wohl behauptet werd-en, d-aß mit 
Kritik in der Form, wie sie in dem Artikel „Die un 
rentable Milchwirt-schaft" bet der Markenmilch zum 
Ausdruck kommt, der Allgemeinheit nicht gedient ist, 
und daß derartige Ausführungen, wenn nicht gleich 
zeitig Vorschläge zu Verbesserungen gemacht werden 
können, nur geeignet sein dürften, die leider bestehen 
den Gegensätze zwischen Wirtschaftsgruppen, die mit 
einander arbeiten müssen, zu verschärfen. 
menbruch der Kaffenärzte herbeiführen. Ihn zu ver 
hüten, halten die ärztlichen Berufsverbände im 
Interesse der Volksgesundheit für eine ebenso 
dringliche Pflicht wie im bisherigen Eintreten für 
die Wünsche des ärztlichen Nachwuchses. 
38,1 Prozent der dänischen Arbeiter erwerbslos. 
Nach den Ermittelungen des Statistischen Departe 
mcnts waren im Januar 35,1 Prozent der 300 671 
Köpfe zählenden dänischen Arbeiterschaft erwerbs 
los. Im Januar 1031 betrug der Prozentsatz 24,2 
Prozent. 1930 19,9 und im Krisenjahr 1931 31,8 
Prozent. 
Die dänische Devikcnzentrale must wegen Neber- 
belastnng geschlossen werde». Das vor kurzem er 
richtete Devisenkonto! der dänischen Nationalbank, 
das allein berechtigt ist, Atteste für .s gäbe von 
Devisen zum Einkauf von Waren im Auslande 
auszustellen, hat eine derartige Fülle von Arbeit 
zu bewältigen, daß man das Kontor zunächst für 
die Dauer von drei Tagen völlig schließen muß. 
In Preußen „nur" 2141 Gerichtsvollzieher. Der 
Amtl. Preuß. Pressedienst hat sich zu der Mittei 
lung veranlaßt gesehen, daß im Jahre 1931 die Zahl 
der planmäßigen und außerplanmäßigen Gerichts 
Vollzieher in Preußen insgesamt „nur" 2141 betra 
gen hat. Außerdem seien noch 290 planmäßige un-d 
außerplanmäßige Gerichtskaffenvollzicher besch-äf 
tigt. 
FkcivekkchrshanSrl arr 
Ser Vsrfe. 
Der preußische Minister für Handel und 
Gewerbe hat den Vörsenvorständen mitgeteilt, 
das; mit der Abhaltung von Versammlungen 
der Wertpapierbörsen nunmehr einverstanden 
fei. Dabei soll jedoch zunächst von amtlichen 
Kursfeststellungen abgesehen werden. Des wei 
teren erscheint es notwendig, daß der Wert- 
papierverkehr sich nach der langen Dauer der 
Schließung in der nächsten Zeit beeinflußt von 
Zwangsverkäufen von Wertpapieren (Lom 
bard-Effekten) entwickelt. Es sollen daher vor 
der Wiederaufnahme von Börsenversammlnn- 
gen Beschlüsse der Berufsvereinigungen des 
Bankgewerbes veranlaßt werden, nach denen 
sie sich für ihre Mitglieder verpflichten, Pfand- 
Exekutive im Börsenverkehr vorläufig nicht 
vorzunehmen. 
Wietschaftsrrmökchau. 
Große Mehrheit stir das amerikanische Krediter 
weiterungsgesetz. Das Repräsentantenhaus hat das 
Kredlterweiterungsgesetz mit überwältigender 
Mehrheit angenommen und an den Senat weiter- 
gelcitet. 
Der Verein Hannoverscher Gastwirte für den 
Bierstreik. Der Verein hannoverscher Wirte hielt 
am Dienstag eine Versammlung ab, in der eine 
Entschließung gefaßt wurde, in der eS heißt: „Falls 
Verhandlungen nicht volles Ergebnis bringen, for 
dern wir vom Deutschen Gastwirteverbanö die so 
fortige Proklamation des Vierstreiks für das ganze 
Reich, da wir sonst nicht vor örtlichem Vorgehen 
zurückschrecken." 
Aachener Steinkohlenbergbau von der Beitrags- 
Pflicht zur Arbeitslosenversicherung befreit. Durch 
Verordnung der Reichsregierung sind nunmehr 
auch die im Aachener Steinkohlenbergwerk unter 
Tage beschäftigten Angestellten und ihr Arbeitgeber 
mit Wirkung vom 1. Januar bis 1. März 1932 von 
der Beitragspflicht _ zur Arbeitslosenversicherung 
befreit morden. 
Der französische Znsatzzoll aus englische Kohle 
aufgehoben. Der Handelsminister machte im Unter 
haus Mitteilung von einem Beschluß der franzö 
sischen Regierung, den Zusatzzoll von 15 Prozent 
*»f englische Kohle aufzuheben. 
Beschäftigung einreisender ausländischer Land 
arbeiter verboten. Der Rcichsrat hat in seiner Sit 
zung am 11. Februar der Vorlage des Reichsar- 
beitsministers zugestimmt, wonach mit Rücksicht auf 
d außergewöhnliche Arbeitslosigkeit in Deutschland 
tin Jahre 1932 die Beschäftigung neu einreisender 
zusländischer Landarbeiter verboten. 
Zunehmende Arbeitslosigkeit anch in Dänemark. 
Die Zahl der Arbeitslosen in Dänemark hat sich in 
der letzten Woche um rund 6000 vermehrt. Sie be 
trägt jetzt 146124. 
Die kanadische Regierung hat für das Jahr 1932 
die Einwanderung solcher deutscher Staatsangehö 
riger und ihrer Familien in die Secprovinzen Neu- 
Braunschweig und Neu-Schottland vorgesehen, die 
die Absicht und die Befähigung haben, sich land 
wirtschaftlicher Arbeit zu widmen. 
400 deutsche Einheitspreis-Geschäfte. Nach den 
neuesten Erhebungen sind in Deutschland rund 400 
Einheitspreis-Geschäfte in-Betrieb, deren jährlicher 
Umsatz auf etwa 300 Millionen Mark geschätzt wird. 
200 dieser Unternehmen gehören drei Großkonzer 
nen an, die mit rund 70 Prozent am Gesamtumsatz 
beteiligt sind. 
Die Standesorganisation der Aerzte gab eine 
Erklärung ab, in der es zum Schluß u. a. heißt: 
Eine Vermehrung der ärztlichen Stellen in der 
Krankenversicherung über das jetzt geschaffene 
Höchstmaß hinaus muß den wirtschaftlichen Zusam- 
Die Kreisgruppe EÄernförde des 
Rordwestdsulsch. Haudwerkerbundes 
hatte Anfang der Woche eine Generalversammlung 
einberufen Der Vorsitzende, Stellmachermeister 
Tank, eröffnete die Tagung mit einer program 
matischen Erklärung. Anschließend erstattete Ge 
schüftsführer Scheller den Jahresbericht, aus dem 
hervorging, daß die wirtschaftliche Lage verschiedene 
Handwerker der Kreisgruppe gezwungen habe, zur 
Einsparung der Beiträge ans dem Handwerkerbund 
auszutreten. Dieselbe Erscheinung zeige sich auch 
in anderen Krcisgruppen und wäre die Ursache 
eines vor kurzem von Rendsburg aus erfolgten 
Aufrufs zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft 
der Kreisgruppen Voröesholm, Eckernförde und 
Rendsburg gewesen. In der darauf abgehaltenen 
erweiterten Ausschußsitzung des Eckernförder Kreis- 
hanöwerkerbundes sei jedoch von 'den Vertretern 
aller Ortsgruppen gegen eine solche Verschmelzung 
Stellung genommen worden. Die Versammlung 
billigte diese Stellungnahme des erweiterten Aus 
schusses. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Vor 
lagen sprach der Syndikus der Handwerkskammer 
Hannover, Dr. Wienbeck, über „Wirtschaftspolitische 
Grundfragen der Gegenwart". Ans den Vortrag 
folgte eine Erörterung der Stellung des Landes 
verbandes^ Schleswig-Holstein zum Noröwestdeut- 
schen Hanöwerkerbnnö. 
Dis 
Die Interessengemeinschaft Deutscher Bausparer 
hatte die Sparer der Eigenheim- und Hypotheken- 
A.-G. zu einer Versammlung nach Hamburg geru 
fen, an der auch der Treuhänder des Reichsauf 
sichtsamtes teilnahm. Den Sparern wurde mitge 
teilt, daß für sie im Fall- eines Konkurses der Ehag 
so gut wie gar nichts heranskommen würde. Die 
einzige Möglichkeit, einen Teil der eingezahlten 
Sparbeträge zu retten, bestehe darin, daß sich eine 
andere Bausparkasse bereit finde, die Bausparver 
träge und den Hypothckenstock zu übernehmen. 
Nach dem vorläufigen Status der Ehag betragen 
die eingezahlten Bauspargelder 293 000 JUl, Der 
Status ergibt ein Soll von 60 000 JIM. Zu einer 
Bereinigung müßten rund 80 000 JIM .y\twt Bar 
mittel zugeführt werden. Wie mitgeteilt wurde, 
steht das Reichsaufsichtsamt dem Vorschlag, die 
ķinzrchrmdeķ vrrö Gaşiwèeir Hanàrgs 
im Kbwkhrkamflk. 
Ausdehnung des Merstreiks 
anķ ganr verrtschland? 
Hamburger Streikdelegierte bei Brüning. 
Bier Abgeordnete der Groß-Hamburger Streik 
leitungen sind nach Berlin gefahren, um an den 
wichtigen Verhandlungen zwischen der Reichsregie- 
rnng und den Gastwirtsvertretern teilzunehmen 
und ihnen den nötigen Nachdruck zu verleihen. 
Nach Lage der Dinge scheint die Reichsregierung 
nicht in der Lage zu sein, der Not des deutschen 
Gaststättengewerbes durch grundlegende Umgestal 
tung der Frage der Vierbesteuerung Rechnung 
tragen zu können. Die Vertreter stehen daher vor 
der Entscheidung, den Kampf um die Forderungen 
ihres Gewerbes über ganz Deutschland auszudeh 
nen. 
Die Verhandlungen der Gastwirtsvcrtreter mit 
dem Reichskanzler hatten im Wesentlichen den 
Charakter von Vorverhandlungen, um die Situ 
ation erst einmal klarzustellen. 
Reservierte Haltung des Senats. 
Auf das Schreiben, das das Gaststättengewerbe 
der NSDAP. (Arbeitgeber) unter dem 13. Februar 
an den Senat gerichtet hat, ist heute eine Antwort 
erteilt worden, an der folgendes bemerkenswert ist: 
„Der Senat weist darauf hin, daß gestern bei dem 
Reichskanzler Besprechungen mit dem Neichs- 
kommissar für Preisüberwachung und dem Spitzen- 
verbanö Ihres Gewerbes über die Bicrpreisscn- 
knng stattgefunden haben. Bei dieser Sachlage sieht 
sich der Senat außerstande, in der Angelegenheit 
bei dem Reichskommissar für Preisüberwachung 
ober im Reichsfinanzministerium vorstellig zu wer- 
den. 
Er unterläßt aber nicht, darauf hinzuweisen, daß 
durch die Art und Weise der Einleitung dieser Be 
wegung nicht nur starke Schäden in den Inter 
essentenkreisen eingetreten sind, sondern auch bei 
den Brauereien, die voraussichtlich genötigt sein 
werden, wegen des Rückganges des Vierverbrau 
ches Arbeiter und Angestellte zu entlassen und 
dadurch die Zahl der Erwerbslosen noch weiter zu 
erhöhen. 
KichGrä öes 
ķmMMàks. 
Das kleine und mittlere Geschäft zahlt 200 Mark 
Sonbersteuer! Strcikvorschlag zum 25. Februar. 
Der Kampf gegen die Strompreise der Hambur- 
gischcn Elektrizitätswerke für gewerbliches Licht 
tritt in ein neues Stadium. Da der Weg von Ent 
schließungen und Ersuchen erschöpft zu sein scheint, 
hat die Arbeitsgemeinschaft des Einzelhandels 
Groß-Hamburg e. V. in einer Sitzung mit den 
Fachverbänden beschlossen, sofort an alle Einzel 
handelsgeschäfte die Umfrage zu richten, ob sie 
bereit sind, am 28. Februar in den Lichtstreik zu 
treten. Aus der Aussprache ging hervor, daß alle 
anwesenden Fachverbände sich geschlossen für den 
Lichtstreik als letztes Abwehrmittel einsetzen. 
Amtliche WKtzruugsķuŗke 
1 Pfund Sterling ............ 
1 Dollar . ^ Ş ... ...... ..... 
Işişi öän. Ķr. . .............. 
■ 0 ļŞrûitk .............. 
Lira ...... 
Peseta 
(CÏ) te Gewehr!) Geldkurs 
16. 2 
14.49 
^.209 
7 V.82 
16 59 
21 84 
33.17 
15 r 
1449 
4.209 S 
79.82 
16 59 
21.84 
33.27 
Bausparkasse der Ehag ans eine andere Kasse zu 
überführen, im Prinzip nicht ablehnend gegenüber. 
AàŗflAjW§s WàZmL 
hsi KsK UàààZE. 
In seiner neuesten Denkschrift stellt der Rech 
nungshof des Deutschen Reiches auf S. 45 folgen 
des fest: „Die Arbeitsämter sind ohne Rücksicht auf 
ihren Geschäftsumfang mit einem Vorsitzenden und 
einem stellvertretenden Vorsitzenden besetzt. Bei gro 
ßen und bei einem Teil der mittleren Arbeitsämter 
sind beide Vorsitzende voll beschäftigt. Bei kleinen 
Arbeitsämtern dagegen ist für einen stellvertreten 
den Vorsitzenden oft kein genügender Wirkungskreis 
vorhanden. Der Rechnungshof hat daher empfohlen, 
bei diesen Aemtern aus wirtschaftlichen Gründen 
von der Bestellung eines ständigen Vertreters künf 
tig abzusehen." Die neue Dienstordnung .welche 
der Vorstand der Reichsanstalt aufgestellt hat, und 
die nach ihrer Genehmigung durch den Reichsarbeits 
minister in Kraft treten soll, wird in dieser Bezie 
hung Abhilfe schaffen. 
Die Generalvcrsamlnna der Meiereigenossenschaft 
Wallsbiill 
fand in Wallsbiill statt. Bon 106 Genossen mit reich 
lich 600 Kühen wurden 1403 022 Kg. Milch ange 
liefert ll 469 189 Kg. 1930). Der Durchschnittsgehalt 
betrug 3.24 Prozent Fett. Es wurden 108 298 Pfd. 
Butter gewonnen <12,80 Kg Milch zu 1 Pfd. But 
ter). Ausgezahlt wurde pro 100 Kg. Milch brutto 
10,50 JtM (11,57 JiJi 1930) bei 02 Prozent freier 
Rückgabe von Mager- und Buttermilch. Zur Be 
streitung der Betriebs- und Unterhaltungskosten 
wurden pro 100 Kg. 2 JtM in Abzug gebracht. Die 
satzungsgemäß ausscheidenden Vorstands- bezw. 
Aufsichtsratsmitglteder wurden einstimmig wieder 
gewählt. lwl.) 
Die Spar- «nd Darlehnskaffe Meyn 
hielt ihre Generalversammlung unter Leitung des 
Vorsitzenden Jes H. Hinrichsen, Wallsbüll, in 
Meyn ab. Der Umsatz betrug 1373 000 MM (1591 000 
JUt 1930). An Einlagen 26 833 MM (27 485 JtM 
1980). Kapital der Genossenschaft 16 779 JtM. Forde 
rungen an Genossen 91549 JIM (93 634 JIM, 1930), 
Der satzungsgemäß ausscheidende Vorsitzende Hin- 
richsen wurde einstimmig wiedergewählt. Der sat- 
zungsgemäß ausscheidende Vorsitzende des Aufsichts 
rats, N. Caritensen, Wallsbüll, lehnte eine Wieder 
wahl ab. An dessen Stelle wurde Gemeindevorsteher 
P. Jwersen, Wallsbüll, gewählt, (wl.) 
Anfrage I. F. in O.-O. Kr. Husum: Meine Toch 
ter ist von 1928 bis 1930 bei einem Landmann in 
Stellung gewesen. Bei einem zweiten Landmann 
war sie von 1930 bis 1931, Sic hat jetzt weder 
Quittungs- noch Jnvaltöenkarte erhalten, obgleich 
ihr die Hälfte vom Lohn abgezogen ist. Ich hab«, 
mich zweimal an die Landesversjchernngsanstalt ge 
wandt, mit Abrechnung und Rückporto dabei. Habe 
bisher noch keine Antwort erhalten. Meine Tochter 
ist seit dem 1. November wieder in Stellung, 
jedoch ohne Karte. Welchen Weg muß ich gehen, 
um eine Nachprüfung zu erreichen? 
Antwort: Wenden Sie sich sofort an bas zustän 
dige BersicherungSamt in Husum. Die betreffenden 
Landwirte haben sich strafbar gemacht, jedoch haben 
auch Sie die Pflicht, für die ordnungsgemäße Ab 
führung der sozialen Beiträge zu sorgen. 
Der durchschnittliche Berliner Nörsen-Raggenpreis 
für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 28. bis 30. 
Januar 1932 ab märkischer Station 107,5 JIM. 
MerkMkî. 
Hamburg, 16. Febr. Preisnotiernngen für Eier. 
Festgestellt von der Eiernotierungskommissiion in 
Hamburg am 16. Februar. Es wurden folgende 
Preise notiert: Deutsche Eier: frische, gestempelte, 
Sonderklasse über 65 Gr. 914—9 'A, Größe A über 
60 Gr. 8I2—834, Größe B über 55 Gr. l'A—8, 
Größe C über 60 Gr. 031—7; frische ungestemvelte 
9—931, SVt—8!4 f 7)4—734, 6’A~7; kleine 6. AuS- 
landseier: Holländer 8)1, Schweden 8)1, Dänen 8. 
Chinesen 6Á. Spitzenpreise nach oben und unten 
bleiben unberücksichtigt. Die Preise verstehen sich in 
Pfg. je Stück frei Laden des Einzelhändlers. Ten 
denz: ruhig. 
Bichmärkte vom 16. Februar. 
Berlin: Ochsen 36—87, 35—38, 30—83, 26—28, 
Bullen 28—80, 26—27, 24—26, 21—28, Kühe 24—26, 
20—28, 16—19, 12—15, Färsen 31—32, 26—30, 21 bis 
25, Fresser 18—23, Kälber 38—44, 30—87, 20—28, 
Schafe 42, 40—41, 37—39, 33—35, Sauen 38—39. 
Auftrieb: 1627 Rinder, 2972 Kälber, 1991 Schasc, 
14 978 Schweine Tendenz: Rinder mittel, Kälber 
ruhig, Schafe glatt, Schweine ziemlich glatt. 
Kiel: Bullen 24-26, 22—24, 18—21, Kühe 26—30, 
20—26.' 15—18. 10—18, Färsen 30—84, 26—31, 22—26, 
Kälber 34—42, 20—30, 16—20, Schafe 82—35, 
Schweine 41, 39—40, 38—89, 86—38, 31—35, Sauen 
25—30. Austrib: 272 Rinder, 150 Kälber, 11 Schafe, 
911 Schweine. Tendenz: ruhig. 
Magdeburg: Ochsen 30—82, Bullen 29—82, 25—28, 
20—24, Kühe 26—29, 22—26, 18—21, 13—17 Färsen 
31—34, 27—30, 22—26, Fresser 18—23, Kälber 35—40, 
8—34, 20—27, Schweine 40—43, 38—42, 36—30 34 
bis 37, Sauen 35—88. Auftrieb: 678 Rinder, 510 
Kälber, 4741 Schweine. Tendenz: Rinder langsam, 
sonst mittel. 
Stuttgart: Ochsen 28—32. 28—32, 24—27, 24—27, 
20—23, Bullen 24—25, 22—23) 19—21, Kühe 22—26, 
17—20, 21—15, 9—11, Färsen 83—35, 26—31, 21—24, 
Kälber 35—38, 82—34, 28—30, Schweine 42—44. 4! 
Vis 43, 39—40, 37—38, 37—38, Sauen 26—32. Auf 
trieb: 972 Rinder, 1450 Kälber, 2403 Schweine Ten 
denz: mäßig. 
Hamburg: Kälber 42—46, 34—38. 26—30, 15—20 
Schweine 44—46, 44—45, 44—45, 40—43)4, 28—35, 
Sauen 33—40. Auftrieb 1279 Kälber, 4967 Schweine! 
Tendenz: Kälber mittel, Schweine rege bis ruhiger.
	        
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