Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

Die Unterschrift eines Mannes, 
d:r nie g.'lebt hat. 
Rechtsanwalt Ro-wlan erbot von Dr. Stomüsser 
Hie genaue Prüfung der Urkunde. Der Archivdirek- 
tor stellte sofort fest, daß die Originalurkunde, die 
der Reproduktion zugrunde lag, wohl vermutlich 
auf Originalpapier verfaßt war, daß sie aber aus 
folgenden Gründen schwere Bedenken gegen ihre 
Echtheit ergeben: In der Mitte der Urkunde war 
oben eine Stempelmarke zu sechs Kreuzern einge 
prägt. Sie ist aber, wie wohl die Urkunde aus dem 
Jahre 1836 in den Verkehr gelangt. Ferner ist der 
Totenschein vom „Kammeramt der Herrschaft Döb- 
linß" ausgestellt; fest steht aber, daß eiu Kammer- 
. amt zur Ausstellung derartiger Urkunden gor nicht 
befugt war, sondern daß nach einer kaiserlichen 
Verordnung vom Jahre 1786 zur Führung der 
Matrikel nur die katholischen Pfarrämter befugt 
waren. Das Bedenklichste an der Urkunde war auch, 
daß als Vorsteher dieses Äammeramtes ein gewisser 
Emanuel Girk unterschrieben war, der überhaupt 
nie existiert hat. Der Vorsteher des Kammeramtes 
hat zur damaligen Zeit Ortuer geheißen, und der 
Nachfolger des Vorstehers hieß Zeilner. Außerdem 
trug der Totenschein in der Handschrift vcr Urkunde 
den Vermerk: „Zu Handen des Vaters Johannes 
Gotlieb, Mathias Wendel, der zur zeit m Amerika". 
Einen derartigen Vermerk haben seit unvordenk 
lichen Zeiten Aemter nie auf Originalurkunden 
gesetzt. 
Verhaftung in der Kärnlnerstraße. 
Auf Grund dieser Feststellungen befaßte sich im 
Sicherheitsbureau Polizeirat Dr. Spring mit der 
Aufklärung des nun zweifellos vorliegenden Bc- 
trugsversuches, nnd die Erhebungen ergaben, daß 
Kuderna bereits Amerika verlassen hat und nach 
Wien zurückgekehrt ist. Die Kriminalbeamten Haben 
nun bezüglich der Vorbereitung dieses gigantischen 
Betruges Erhebungen eingeleitet und erfahren, daß 
Kuderna wiederholt beim amerikanischen Konsulat 
in Wien Dokumente zur Ueberprüsung und Legali 
sierung vorgelegt hat. So hat er auch einen Trau- 
iungsschein der verstorbenen Marie Kuderna beim 
Konsulat hinterlegt, un, ihn übersetzen und legali 
sieren zu lassen. Diesen Schein wollte er einige Tage 
T pät-Gr wieder abholen. Er wurde in der Kärntner- 
straße festgenommen, als er den Schein behoben 
hatte,, und in das Sicherheitsbureau gebracht. 
Archivdirektor Dr. Stowasser, dem auch diese 
Urkunde vorgelegt wurde, hat festgestellt, daß auch 
sie gefälscht ist. 
Aushebung der Fülfcherwerkstätte. 
Bei eine.r Hausdurchsuchung in seiner Wohnung 
wurden eine gleichfalls von der Hand Kudernas 
herrührende, nachgeahmte Geburtsurkunde der Ma- 
r:a Kuderna, dann einige Bogen vergilbtes Papier, 
Siegel und Tinten zur Nachahmung von Urkunden 
gefunden. Im Verhör wollte Kuderna noch immer 
«in die Stichhaltigkeit seiner Erbansprüche glauben 
machen und erst nach langem Leugnen gab er zu, 
daß er m-t der Familie Wendel nicht im geringsten 
Verwandtschaftsverhältnis stehe und die Urkunden 
gefälscht hat. Kuderna, der 46 Jahre zählt, ist wie 
derholt abgestraft: wegen Benutzung einer falschen 
Urkunde, wegen Diebstahls in Wien mit acht Mo 
naten Kerker, in Bayreuth wegen Betruges mit 
fünf Monaten Gefängnis imd vom Militärstraf- 
gericht mit vier Monaten strengen Arrest. Kuderna, 
der sich auch aus allen Dokumenten und auch sonst 
als Ingenieur bezeichnet hat. gab auch zu. diesen 
Titel zu Unrecht zu führen und bloß den ersten 
Später Änrug des 
Mmters. 
Strenger Winter in England nnd auch im 
Orient. 
TU. London. 11. Febr. sEig. Funkmeld.) 
"«ach dem bisher niildesten Winter, den Eng 
land seit 33 Jahren erlebt hat, hat jebt plöb- 
lich scharfe Kälte und Schneesall eingesellt. 
Zwei Erwachsene nnd ein Junge sind bereits 
als Todesopfer des Winters zu verzeichnen. 
TU. Bagdad, 11. Febr. (Eig. Fnnkmelö.) 
In Mossul herrscht jetzt der strengste Winter 
feit vielen Jahren. Auch heftige Schneefalle 
sind zu verzeichnen. Viele Schafe und andere 
Tiere sind erfroren. In Amadia können die 
Bewohner wegen der Schneeverwehungen 
nicht aus ihren Häusern heraus. Zwei Poļî- 
zistcn sind erfroren. 
Starker Schnerfall und strenge Kälte in Bayern. 
TU. München, 10. Febr. Nach lang an-dauern- 
ber milder Witterung ist nun in Südbayern wie 
der ein schwerer Wintereinbruch erfolgt. Dieus- 
tag na chm it tag setzte in Südbayern und besonders 
im Alpengebiet Schneefall ein, der auch die Nacht 
über und heute noch anhielt. Gleichzeitig hat sich 
bei eisigem Nordwind scharfe Kälte eingestellt. 
Heilte hatte München eine Morgeiitemperakur von 
10.7 Grad Kälte und Bayreuth 16,3 Grad unter 
Null. In München waren heute früh 21 Motor- 
pslüge und 17 pferdebespannte Schneepflügc und 
zahlreiche Arbeitskräfte mit der Freimachung der 
ļsth- und Fahrbahn beschäftigt. 
Jahrgang einer Kadettenschule absolviert zu haben. 
Er hat nach dem Kriege im Palffy-Palais in der 
Wallnerstraße eine Kunsthandlung betrieben, hat sie 
aber dann verkaufen müssen und dann eine Kunst 
handlung auf dem Parkring eröffnet, die aber so 
schlecht ging, daß er sie sperren nrußte. 
Schätze unter dem Altpapier. 
Durch die Not will er auch zur Ausführung des 
Betruges veranlaßt worden sein. Das notwendige 
Altpapier hat er schon im Jahre 1918 bei dem Ma 
kulaturhändler Boschan auf dem Laurenzerberg als 
Gelegenheitskauf erstanden und hat unter den Pa 
pieren sogar eine Anzahl wertvoller Urkunden aus 
dem Beginn des vorigen Jahrhunderts gefunden, 
von denen er späterhin eine ziemliche Anzahl dem 
Archiv der Stadt Wien verkauft hat. Mit Hilfe der 
Respektseiten dieser alten Papiere hat er, indem er 
sich die alten Schriften, den alten Stil und die 
Grammatik zum Vorbild genommen und die Ur 
kunden mit Hypermangan geschrieben, so vollkom 
men den Eindruck der Echtheit erzielt, daß sie in 
Amerika auch bei fachgemäßen Untersuchungen nicht 
als gefälscht erkannt wurden. Mit den gefälschten 
Dokumenten und durch die Versicherung der Stich 
haltigkeit seiner Erbansprüche hat er hier Geldgeber 
gesunden, die ihm in Erwartung einer zweiprozcn- 
tigen Beteiligung an der Erbsumme ein Darlehen 
von 6000 Schilling vorschossen. Mit dem Gelde hat 
dann Kuderna. wie oben erwähnt, mit dem Ozean 
dampfer „Bremen", dem Besitzer des blauen Bandes 
des Ozeans, die Reise nach Neuydrk angetreten. 
Interessant ist, daß ein Wiener Glasermeister 
Georg Wendel, der von einer schleswig-holsteinischen 
Familie stammt und der letzte seines Stammes ist, 
gleichfalls nachweisen kann, daß er mit der Familie 
des Erblassers verwandt ist. 
Einer, der kein Erbe sein will. 
Don der Fannlie des Wiener Glaswarenevzengers 
Georg Wendel erfährt das „W. I." zu dieser inter 
essanten Erbschaftsasfäre: Georg Wendel wurde be 
reits vor Monaten daraus aufmerksam gemacht, daß 
der seinen Namen tragende Erblasser ein Vermögen 
von 78 Millionen Dollar hinterlassen habe, aus das 
er als Erbe Anspruch habe. Georg Wendel stellte 
daraufhin Nachforschungen nach dem Ursprung sei 
ner Familie arc, die zu dem Resultat führten, daß 
deren Abstammung von einer bayrischen Familie 
Wendel hergeleitet wurde, die aber mit dem ameri- 
kantzchen Erblasser in keinerlei Verwandtschaftsver- 
hältnis steht. Es wurde deshalb auf eine weitere 
Verfolgung dieser Erbschaftsangelegenheit verzich 
tet. Auch mit dem jetzt verhafteten Kuderna steht 
die Familie Wendel in gar keinem verwandtschaft- 
l'chen Verhältnis. Die einzige Folge dieser Erb- 
schaftslegende, die durch verschiedene Zeitungen ver 
breitet wurde, war, daß Georg Wendel seit dem 
ersten Auftauchen dieser Nachrichten nicht nur aus 
Oesterreich, sondern auch aus Deutschland zahlreiche 
Bettelbriefe erhalten hat und daß sich Verwandte 
gemeldet haben, die an seinen Erbaussichten teil 
nehmen wollten. Da aber die Nichtverwandtschast 
mit dem Erblasser nachgewiesen ist, hat es Georg 
Wendel abgelehnt, weitere Schritte in dieser An 
gelegenheit zu unternehmen. 
fragte, waren fite Leute fefir erstaunt, Seit« M 
stinen war niemand krank, noch hatte man bei 
öen Arzt angerufen. Nichts Gutes ahnend, 
eilte der Arzt wieder ans die Straße, wo er 
feststellen konnte, daß sein Auto gestohlen wor 
den war. 
* * * 
KMjjbersslļ ms eine SpsrkŞŞà. 
Hamburg, 10. Febr. Am Mittwochabend 
gegen 20 Uhr wurde aus die Filiale der Spar 
kasse von 1864 in der Lübecker Straße 130 ein 
Raubüberfall verübt. Zwei etwa 20—25 
Jahre alte Burschen drangen in die Räume 
der Filiale ein. Einer von ihnen hielt mit 
zwei Revolvern die beiden Angestellten in 
Schach, während der andere ca. 1»üv Mark 
raubte. Nach dem Raub wurden die beiden 
Angestellten in einen Keller eingeschlossen, 
worauf die beiden Täter in ein bereitstellen 
des Auto sprangen, in welchem noch zwei 
Männer saßen und davonfuhren. Sie sind bis 
jetzt unerkannt entkommen. 
* * * 
Postraub In Beuttzen. 
TU. Beuchen, 10. Febr. Am Mittwoch ge 
gen 19,30 Uhr wurde ans der Bergstraße cì» 
Postkrastwagen, der von einem Schaffner und 
dem Kraftwagenführer begleitet war, von 
zwei bewaffnete« Banditen überfallen. Sie 
zwangen den Wagenführer zum Halten, for 
derten mit vorgehaltener Pistole den Schlüs 
sel zum Wagen und raubten eine Geldkifle 
mit 5000 Mark. Darauf flüchteten sie in der 
Richtung ans die polnische Grenze. 
Massenmord aus einem französischen 
Bauernhos. 
TU. Paris, 11. Febr. (Eig. Funkweld.) 
Auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe 
von Agen hat sich am Mittwoch ein furcht 
bares Drama abgespielt, dem 6 Mitglieder 
einer Familie zum Opfer fielen. Die Opfer 
des Massenmordes sind ein 77jähriger Ver 
wandter der Familie, die 52jährige Besitzerin 
des Gehöftes, ihre 29jährige Schwägerin und 
deren beide Kinder im Alter von 8 Jahren 
und 4 Monaten sowie ein 70jähriger Ver 
wandter. Sämtliche Opfer wurden in ihren 
Betten mit einer Axt ermordet. Eigentüm 
licherweise befand sich der Ehemann der jun 
gen Frau und Vater der beiden Kinder zur 
Zeit des Dramas nicht im Hanse, sondern 
war schon am Montag zu einem Schwager in 
einen Nachbarort gereist. Er kehrte erst am 
Mittwoch zurück. Alan hält es nicht für aus 
geschlossen, daß er irgendwie in die Angele» 
genheit verwickelt ist. 
- * X 
Der Zugführer eines französischen Schnellzuges 
überfallen. 
Paris, 10. Febr. Der Zugführer des Schnell 
zuges Ventimiglia—Paris wurde, kurz nachdem der 
Zug den Bahnhof von Marseille verlassen hatte, von 
zwei Banditen überfallen, die sich die Uniformen 
von Schaffnern angezogen und im Gepäckwagen 
versteckt gehalten hatten. Eie knebelten den Zug 
führer und bemächtigten sich der Kaffee, die 10 090 
Franken enthielt. Den Zugführer schloffen sie in den 
Gepäckwagen ein. 
* * * 
Sturm verhindert die Fortsetzung 
der Bergungsarbeiten von „M. 2". 
London, 10. Febr. Ein heftiger Sturm im Kanal, 
verbunden mit starken Schneefüllen, zwang gestern 
abend die Bergungsschiffe an der Unsallstelle des 
Unterseebootes „M. 2" die Arbeiten wegen schwerer 
Gefährdung der Taucher und der Schiffe selbst auf 
zugeben. Die Arbeiten müssen wieder von vorn be 
gonnen werden. Nur ein kleines Bergungsboot ist 
zurückgeblieben, damit die Boje, die die Unfallstelle 
bezeichnet, nicht verloren geht. Die Gerüchte über 
Auffindung weiterer sechs Leichen der Besatzung 
werden von amtlicher Stelle nicht bestätigt. Auch 
die Einnahme, daß das Unglück durch vorzeitiges 
Ocffnen der Tür zwischen Flugzeugraum und Be- 
obachtungsraum erfolgte, beruht auf Vermutungen 
und ist bisher amtlich nicht bestätigt. 
&tms VoK» 
^ In der Vraunkohlcngrube Finkenyeerü bet 
Frankfurt a. Oder wurden zwei Bergleute 
durch hereinbrechende Sandmassen verschüt 
tet. Es ist noch nicht gelungen, die Leichen zu 
bergen. 
Bei Köslin ist infolge der stürmischen See 
ein Fischerboot gekentert. 3 Insassen sind er 
trunken. 
Ans der Sosnitze-Grube bei Hindcnbnrg 
(O.-S.) wurden durch Zusammenbruch einer 
Strecke zwei Bergleute gelötet. 
* 
Ein zweites Todesopfer hat der Raul,über 
all auf die Kasse der Danziger Straßenbahn 
gefordert. Der 61jährige Nachtwächter Krest ist 
einen Verletzungen erlegen. 
Ein Schultheiß-Bierkutscher ist bei Oranien 
burg ans feinern Gefährt ermordet aufgefun 
den worden. Es scheint ein Raubmord ge 
plant gewesen zu sein, doch wurden die Mör 
der durch einen ankommenden Lastkraftwagen 
von der Vollendung ihrer Tat abgehalten. 
Die Seehunds-Kolonie bei Röin zählt z. Zl. 
ciber 100 Stück. Die Zunahme der Seehunde 
bringt man mit der Abschaffung der Schuß. 
Prämie in Dänemark in Verbindung. 
Ende. 
Ein Volksflugzeug für 2609 Mark. 
»rar 
Das neue Kleinflugzeug, 
dessen Vorführung in Berlin in Luftfahrtkreisen großes Aufsehen erregte. Das Flugzeug, 
das als Ein- oder Zweisitzer geliefert wird, erreicht eine Schnelligkeit von 125—130 Stun- 
den-Kilometern und kostet nur 2500 Mark. 
Amscharr irr die Welt. 
Wallace gestorben. 
Seine Produktion: 169 Romane, 
hunderte von Erzählungen. 
TU. Newyork, 10. Febr. Der bekannte eng 
lische Schriftsteller Edgar Wallace ist am Mitt- 
n'vch früh in Beverly Hills an den Folgen 
einer Lungenentzündung gestorben. 
^ Edgar Wallace stand im 57. Lebensjahr, 
^eine zahllosen Kriminalromane sind in der 
ganzen Welt bekannt. Seine erfolgreichsten 
Bücher sind „Ter Hexer", „Der rote Kreis", 
„Die Tür mit den sieben Schlössern" nnd „Die 
Bande des Schreckens". Außer Kriminalge 
schichten hat Wallace u. a. eine Reihe von 
Abenteuerromanen geschrieben, in denen das 
Schicksal des Leutnants Bones in Afrika ge 
schildert wird. Alle seine Bücher erreichten 
Riesenauflagen und brachten ihm ein großes 
Vermögen ein. Seiner Feder entstammen an 
nähernd 150 Romane, hunderte von Erzüblun 
gen nnd etwa ein halbes Dutzend erfolgreicher 
Theaterstücke. Vor kurzem erschien unter dem 
Lite! „Menschen" eine Autobiographie von 
Wallace. 
* * 
ànneîà Dampfer im ZMMk Hafen 
TU. Danzig, 10. Febr. Am heutigen Mitt 
wochmittag ist der schwedische Dampfer 
„Silva" (600 Tonn. groß) im Danziger Frei 
bezirk in Brand geraten, weil ein Petroleum 
tank leck geworden war. Der Brand war nicht 
zu löschen. Das Schiff mußte infolgedessen 
aus Grund gesetzt werden. Mehrere Lösch 
dampfer bekämpften das Feuer mit ihren 
Spritzen.- Ein Feuerwehrmann wurde durch 
Stichflammen schwer verletzt. 
Feuer auf dem Mgsksuball. 
Tll. Prag, 10. Febr. In bet Nacht zum Mit 
woch brannte der alte Holzsaal auf der Schützen 
insel in Prag während eines Maskenballes de 
technischen Angestellten der Stadt Prag vollstän 
dig nieder. Der Saal war dicht gefüllt. Ein Ball 
gast. der den Saal verlassen hatte, bemerkte kur 
nach %il Uhr Feuer im Holzdach und verständigt! 
die Feuerwehr. Die Kapelle spielte währenddessei 
lustig weiter. Dann wurde aus Besohl des Poti 
zeikommiffars der Saal geräumt. Kaum batte, 
sich die letzten Gäste aus dem Saal in die Garde 
roden entfernt, als ein Teil der brennenden Holz 
decke in das Saalinnere stürzte. In den (garde 
robenräumen brach eine Panik aus. Biele Balk 
gaste verließen rm Maskenkostüm das Gebäude 
ließen dis übrige Kleidung im Stich. Der 
Brand konnte erst nach Stunden eingedämmt wer 
den, 
* * * 
MkplM als NeSesWser. 
Berlin, 10. Febr. Einem alten und stets 
neuen Trick von Autodieben ist der Arzt Dr. L. 
znm Opfer gefallen: Während seiner Sprech- 
stunöe wurde er angerufen rrnd dringend zu 
einem Kranken in der Karl-Schraöer-Straße 
gerufen. Als er nicht gleich kam, weil er noch 
viel zu tun hatte, läutete es nach einer halben 
Stunde abermals, und eine flehende Stimme 
bat ihn, er möge doch alles stehen und liegen 
lassen und sofort zu dem Kranken kommen, 
dessen Zustand lebensgefährlich sei. Daraus 
brach der Arzt seine Sprechstunde ab und 
eilte mit seinem neuen Kabriolett zur angege 
benen Adresse — vier Treppen ohne Fahr 
stuhl. Als er an der ihm bezeichneten Woh 
nung läutete und nach dem Schwerkranken
	        
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