Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

- 
, 
tu Haufe noch fit (SngTcnb cm Prestige gewonnen. 
ßn London verlor er, in der fremden Atmosphäre 
und ohne den unendlichen Hintergrund des indi 
schen Raumes und seiner Massen rasch an Einfluß 
und ließ es auch nie zu einer ganz klaren Definition 
seiner Ziele kommen. Als es vollends dem Führer 
der Minderheiten, d. h. dem mohammedanischen 
Führer Aga Khan gelang, alle Minderheiten zu 
sammenzufassen und in die Hindzifront einen Keil 
zu treiben, da war Gandhi geschlagen und der wirk 
same Bremsklotz für jeden allzuraschen Fortschritt 
zur indischen Freiheit hin gefunden: die innere, 
unversöhnliche Spaltung der indischen Massen. Das 
Hinzufügen der sozialen Frage hat die indische 
Lage kompliziert. Nun konnte England wieder Zeit 
gewinnen. Zu Hause aber hatten inzwischen die 
radikalen Nationalisten, vor allem die Jugend Ein 
fluß gewonnen, und, als Gandhi zurückkehrte, fand 
er eine außerordentliche schwierige Lage vor: zwar 
bekränzten ihn seine Anhänger mit Blumengewin 
den, aber die Parias empfingen ihn mit Nieder- 
rufcn, u. die nationalistische Jugend stand in offener 
iRcvolte gegen ihn. Sie hat den „gewaltlosen Kampf" 
des passiven Widerstandes in jeder Form satt. Sie 
hat in Moskau anderweitig gelernt, wie man die 
Ginge durch offene und geheime Aufstände, An- 
fchlüge, Streiks und Terrorakte zur Entscheidung 
«drängt und will sich nicht mehr kampflos den Kopf 
einschlagen lassen. In drei Provinzen gärt es: in 
der Nordwestprovinz hatten die Rothemden Zu- 
fammenstöße mit englischen Truppen herbeigeführt, 
Lei denen es viele Tote gab. Ihr Führer war ver 
haftet worden. In Bengalen herrschte wegen der 
Erschießung englischer Beamter Ausnahmezustand, 
ļnrtb in den Vereinigten Provinzen tobt ein Streik 
ķder Pächter und ein Steuerstreik der Besitzer, die 
sich an die Weisungen der Kongreßleute halten, 
nichts oder nur einen Teil der Pacht und Grund 
steuer zu zahlen. 
Die indische Regierung sah den Augenblick kom- 
4ne«, wo man mit starker Hand zugreifen mußte, 
wenn nicht Indien binnen kurzem ein Ehaos werden 
sollte. Als der Kongreß, ohne daß Gandhi die vor 
gesehene Unterredung mit dem Vizekönig durch 
geführt hatte, den Wiederbeginn des Boykotts und 
„gewaltlosen Krieges" verkündigte, konnte die 
Staatsgewalt sich nicht mehr auf Verhandlungen 
mit Gandhi einlassen und machte durch seine Ver 
haftung eine Ende. Sie ist sich selbstverständlich 
darüber klar, daß damit der neue Kampf nicht er 
ledigt ist. Sie rechnet im Gegenteil damit, daß bin 
nen kurzem der passive Kampf in einen aktiven, 
revolutionären umschlagen wird. Denn die Natio 
nalisten sind, zumal sie jetzt des mäßigen Einflusses 
Gandhis entbehren, im Begriff, unter die Führung 
wirklicher, in Rußland und in westlichen Ländern 
geschulter Aktivisten zu geraten. D:e Wirtschafts 
krise mit ihren Preisstürzen hat unter den Bauern- 
und Pächtermassen den Boden bereits vorbereitet, 
und schließlich verleitet die gegenwärtige englische 
Schwäche dazu, den Augenblick zu nützen. Das neue 
Jahr wird daher aller Voraussicht nach für Indien 
schwere Störungen, aber nicht den Fortschritt auf 
dem Wege zur Freiheit bringen, den ihm Maedonald 
loyal und ehrlich zugedacht hat. Bekanntlich sind 
bereits drei Ausschüsse eingesetzt,, die in Indien das 
Werk der Round-Table-Konferenz fortsetzen sollen, 
'und an der Aufrichtigkeit der englischen Regierung 
Macdonald ist nicht zu zweifeln. 
Selbstverständlich kann die neue Verschärfung der 
kubischen Lage nur ungünstig auf Englands euro 
päische Position zurückwirken und wird vor allem 
«in Frankreich begrüßt werden. Deutschland hat kei 
nerlei Grund, England diese neue Belastung zu 
wünschen, denn ein handlungsfähiges und starkes 
England war und ist es ja, was Europa vermißt, 
feit sich die englische Außenpolitik von Paris an die 
Kette legen ließ. 
Englisches Militär marschiert. 
Das mm Blutvergießen fit Indien 
Verhaftung der KongreßmiLglieder. — Tausende neue Ersatzleute 
stehen jedoch bereit. 
Im polnischen Parlament hat sich der Nvgs« 
ordnete Warynfki aus unbekannten Gründen 
erhängt. Er gehörte dem Regieruugsblock 
an. 
In Arnedo in Spanien gab es bei einem 
Heute in aller Frühe begann, wie aus 
Bombay gemeldet wird, die englische Polizei 
mit der Verhaftung der Kongreßführer. U. a. 
wurden Vithalbay Patcl, der ehemalige Prä 
sident der gesetzgebenden Versammlung In 
diens, Bruder des bereits verhafteten Präsi 
denten Vallabay Patel, sowie der Vizepräsi 
dent de» Vombayer Vollzugsausschusses des 
Kongresses, Nariman, verhaftet. 
Zu schweren Zusammenstößen kam es zwi 
schen der Polizei und Kongreßanhängcrn in 
Benares. Eine riesige Menschenmenge ver 
anstaltete eine Sympathiekundgebung für 
Gandhi. Tie Polizei ging mit Stöcken gegen 
die Menge vor, wobei eine Person getötet 
wurde. AIs die Menge sich weigerte, ausein 
ander zu gehen, gab die Polizei 14 Gervchr- 
salvcn ab. Die Zahl der Verluste ist noch un 
bekannt. 
Ter „Kriegsrat" des Kongresses in Bombay 
hatte, wie weiter berichtet wird, die Einzel 
heiten für den Ungehorsamkeitsseldzug festge 
legt, darunter die Boykottierung englischer 
Schiffahrtsgesellschaften und Bersicherungs- 
konzerne, die Aufstellung von Streikposten vor 
englischen Läden sowie die ungesetzliche Hcr- 
stellung von Salz. Ferner ist die Einrichtung 
von zwei Hospitälern mit je 480 Betten in 
Angriff genommen. Gelder zur Unterstützung 
der Kongreßaktion werden gesammelt. Tie 
bisherigen Sammlungen haben über zwei 
Millionen Mark eingebracht. Weiter soll der 
Kongreß mit der Bombayer Goldbarrenbörse 
in Verbindung getreten sein, um die Gold- 
ausfuhr einzustellen. Ter Provinzialkongreß 
von Gnjerat hat sämtliche Mühlenbesitzer auf 
gefordert, Aufträge auf englische Maschinen 
in Höhe von mindestens 7 Millionen Mark für 
ungültig zu erklären. 
' Ter Vizekönig 
hat eine Reise aufgeschoben und bleibt wegen 
der kritischen Lage in Delhi. Neue Notstands- 
verfügnngen sind am Dienstag in den Präsi 
dentschaften Bombay und Madras sowie in 
den Provinzen Pundschab, Bihar, Orissa uno 
Bengalen in Kraft getreten. Auch in Carvn- 
pnr schritt die Polizei mit Stöcken gegen De 
monstranten ein, wobei mehrere Personen 
verletzt wurden. Eine Kinderdemonstration 
wurde gleichfalls aufgelöst, und 6 Kinder wur 
den verhaftet. In Cawnpur wurden 17 Kon 
greßmitglieder, darunter der Präsident der 
lokalen Kongreßorganisation, festgenommen. 
In der Nacht zum Mittwoch wurden in Bom 
bay 100 Personen verhaftet. In Srinagar 
wurden die Negierungsgebäude niederge 
brannt. In der Nähe von Mohmand steckten 
Rothemöen die Häuser von regierungstreuen 
Indern in Brand. In Bengalen wurden von 
der Regierung besondere Schutzmaßnahmen 
für englische Persönlichkeiten getroffen, da 
diese von Kongreßanhängcrn mit Ermordung 
bedroht worden sind. 
In Bombay 
wurden 10 000 Kongretzfreiwillige in die Li 
sten eingetragen. Für den Fall, daß jeden Tag 
ein Kriegsrat verhaftet werden sollte, sind be 
reits 60 „Kriegsräte" gebildet worden, die 
'Mindestens für zwei Monate ausreichen. 
Z u s a m m e n st o ß streikender Schuhfabrik- 
arbeiter mit der Zivilgarde 6 Tote, darunter 
Das englische Militär in Indien 
entwickelt angesichts der gespannten Lage eine 
verschärfte, Tätigkeit. Tas Flaggschiff „Effing 
ham" setzte in Chittagong eine Abteilung Ma 
trosen und ein Schiffsgeschütz an Land. Es 
folgte ein Marsch durch die Straßen der Stadt, 
an dem auch Mannschaften der englisch-indi 
schen Armee und Polizei teilnahmen. Ein 
schottisches Bataillon wird durch die am dich 
testen bevölkerten Gebiete marschieren und die 
englische Flagge zeigen. § 
Gegenüber dem Verlangen des Mosseblattes 
„Berliner Volkszeitung", Hitler solle als „Staa 
tenloser" ausgewiesen werden, fordert der 
„Völkische Beobachter", daß der Frontkämpfer und 
Führer von 18 Millionen Deutschen, Adolf Hitler, 
auch unter der Notverordnungsdiktatur vor der 
artig niederträchtigen Angriffen geschützt werde. 
Widerruf in einem Veleidigungsprozeß. 
Die ZMen der PMM. 
In einem Beleidigungsprozeß gegen den Her 
ausgeber der „Grünen Briefe", Sonntag, wegen 
übler Nachrede und Beleidigung des Leiters der 
Presse-Abteilung der Reichsregierung, Dr. Zcch- 
lin, gab dieser eine Uebersicht über seine Aufgaben. 
Zechlin erklärte, daß er zur deutschen Presse 
persönlich in Fühlung trete, um ihr die Richt 
linien der Politik der Reichsregierung geben 
zu können, so habe er verschiedentlich dem 
„Vorwärts" gegenüber den Wunsch ausgespro 
chen, daß dieser die Angriffe gegen Mussolini 
unterlassen solle, da das Blatt dadurch die 
Arbeit der Reichsregierung erschwere. Die 
Rechtspresse habe er wiederholt gebeten, keine 
Angriffe gegen das linksrepublikanische Spa- 
Bctiifung oisf hm yMMWe-Mürssg. 
TU. Washington, 6. Jan. (Eig. Funkmeldung.) 
Obwohl es noch an amtlichen Auslassungen fehlt, 
sind Anzeichen für ein gemeinsames Vorgehen der 
Bereinigten Staaten, Frankreichs und Englands 
in der Mandschureifrage vorhanden. Es wird eine 
formelle Berufung auf den Neunmächts-Vertrag 
aus dem Jahre 1822 erwartet, der die offene Tür 
und den Chinesen territoriale und Verwaltungs- 
freiheit garantiert. 
I§r Güldener ZŞMsà 
Der japanische Botschafter Debuschi erklärte nach 
einem Besuch beim Staatssekretär Stimson, er 
habe, den Anweisungen seiner Regierung folgend, 
dem amerikanischen Staatssekretär das aufrichtige 
Bedaueru der japanischen Regierung wegen des 
Angriffs auf den amerikanischen Konsul in Muk 
den ausgesprochen. 
Staatssekretär Stimson teilte dem Botschafter 
mit, daß das StaatsdeMrtement den Bericht des 
diplomatischen Vertreters der Vereinigten 
Staaten in der Mandschurei über den Zwischenfall 
abwarte. Im Gegensatz zum japanischen Außen 
ministerium betrachtet also das amerikanische 
Staatsdepartement den Zwischenfall als noch nicht 
erledigt. 
Severing 
mb öle Bereinigung btt MzeisWere 
Der Fall Levit. — Man bedauert. 
Wie der Amtliche Preußische Pressedienst 
mitteilt, hat der Vorsitzende der Vereinigung 
der Polizeioffizicre Preußens, Polizeioberst 
a. D. Dlllenburger, dem preußischen Innen-, 
minister eine schriftliche Erklärung überreicht, 
die u. a. besagt: Die Vereinigung bedauert die 
von ihr nicht veranlaßte Presseveröffentlichung 
zum Fall Levit, da hierdurch der Eindruck 
einer Mißtrauenskundgebung gegen den Mi 
nister erweckt wurde. Der Verband ist weder 
bevollmächtigt, ein solches Mißtrauens- oder 
Vertrauensvotum gegen einen Ressortchef aus- 
zesprechen, noch in den Dienstbctrieb einzugrei 
fen. Solcher Eingriff ist auch von der Vereini 
gung der Polizeioffiziere Preußens mit ihrer 
Stellungnahme nicht beabsichtigt gewesen. Es 
sollte vielmehr mündlich die Auffassung der 
Vereinigung zum Fall Levit vorgetragen wer 
den. Die Vereinigung wird in Zukunft keine 
derartig scharf pointierten Aeußerungen mehr 
schriftlich festlegen, sondern die Angelegenheit 
durch mündliche n Vortrag erledigen. 
Zweifel in die Versassungstrene der Polizei- 
offiziere entbehren jeder, auch der schwächsten, 
Grundlage. Die Vereinigung wird ihrem Res 
sortchef die unbedingte Gefolgschaft leisten 
und für Aufrechterhaltung der verfassungs 
mäßigen Staatsform eintreten. 
Auf diese Erklärung hin hat Severing die 
gegen die Vereinigung der Polizeioffiziere ge 
troffenen Maßnahmen aufgehoben. 
Immerhin ist es bemerkenswert, daß die 
Vereinigung der Polizeioffiziere wohl öffent 
liche Folgen ihres Schrittes im Falle Levit 
bedauert, nicht aber ihre Stellungnahme als 
solche. 
nien zu unternehmen. Für ihn als alten Be 
amtem bedeute es eine ungeheure Verleum 
dung, wenn man ihm vorwerfe, daß er im 
Dienste der Antifaschistenliga arbeite, einer 
Organisation, die zweifellos den Zielen der 
Reichsregierung feindlich gegenüberstehe. Er 
sei niemals, wie ihm vorgeworfen werde, ein 
Feind des italienischen Volkes gewesen, er sei 
nicht einmal ein Feind de.s Faschismus, da 
ihm kein Recht einer Kritik in dieser Hinsicht 
zustehe. 
Was nun die Orientierung des Reichspräsi 
denten von Hindenbnrg anlange, erklärte 
Zechlin weiter, so müsse er sagen, daß Hindcn- 
burg in politischen Fragen durch die Reichs 
regierung sowie durch den Staatssekretär Tr. 
Meißner unterrichtet werde. Er selbst, Zechlin, 
gehe jeden Tag um 11 Uhr vormittags zum 
Reichspräsidenten, um ihm ein Bild über die 
Pressenachrichten, hauptsächlich die außenpoli 
tischen, zu geben. Es sei für ihn der Stolz 
seines Lebens, daß er täglich diesen Vortrag 
halten könne. Wenn er diesen Vortrag, den 
er seit sieben Jahren täglich halte, parteimäßig 
gefärbt hätte, so hätte er sich niemals auf die 
sem Posten halten können. Er sei allerdings 
davon überzeugt, daß êr von seinem Posten 
gehen müsse, wenn Hitler sein Drittes Reich 
in Deutschland einrichte. Aber er müsse immer 
wieder betonen, daß er, zumal er noch Beam 
ter des Kaiserreichs gewesen sei, seine Amts 
pflicht stets erfüllt habe. 
Aus Vorschlag des Vorsitzenden, Landgerichts 
direktors Dr. Ziegel, kam es im Prozeß zu einem 
Vergleich, in dem der Angeklagte Sonntag feine 
Behauptungen, daß Zechlin ein Feind Italiens 
sei, im Dienste der antifaschistischen Liga arbeite 
und der Vertrauensmann der SPD. bei der 
Reichsregierung sei, widerrief. Zugleich erklärte 
Sonntag, daß er Zechlin eine Verletzung seiner 
Amtspflicht nicht zum Vorwurf mache. 
Jm merngea Zäien. 
< Die von dem Verlag „Das andere Deutsch 
land" herausgegebene Schmähschrift „Wer war 
Schlageter?" ist für den Bereich Preußens 
polizeilich beschlagnahmt und verboten 
worden, weil ihr Inhalt die öffentliche Sicher 
heit und Ordnung gefährde. 
In Berlin haben de u t s ch - f r a n z ö si s ch e 
L u f t s a h r t s v e r h a n d l u n g e n begon 
nen. Laut Havas soll die Zeppelingesellschaft 
den Plan hegen, als Ausgangspunkt für den 
Südamerikaöienst den Pariser Flughafen Orly 
zu benutzen. Dem „Figaro" verursacht allein 
Aus W e st ö e u t s ch l a n d wird der voll- , „*■ 
kommene Zusammenbruch der kommunistischen dieses Gerücht schon Beklemmung. 
4 Frauen, und 16 Schwerverwundete. 
4- 
Der amerikanische Senat wies das Farmamt 
an, 40 Millionen Scheffel Weizen dem Roten 
Kreuz und anderen Wohltätigkeitsgesellschaf- 
ten zum Besten der Bedürftigen zur 
Verfügung zu stellen. 
Bei Damask u s in Syrien warfen fran 
zösische Soldaten zwei Handgranaten in eine 
Menschenansammlung, wodurch drei Personen 
getötet und zehn verwundet wurden. 
Ter südslavische König Alexander hat im 
Kabinett Siwkow lisch einige Aende 
rungen vorgenommen. 
Die sog. Eiserne Front, aus der Sozial 
demokratischen Partei, den Freien Gewerkschaften 
uixb den sozialdemokratischen Sportorganisationen 
bestehend, hat soeben in Schleswig-Holstein unter 
der Devise „Wir greifen an" eine ganze Reihe 
öffentlicher Kundgebungen veranstaltet. 
FchKchmen in ßMhmg. 
In Hamburg wurden rund 50 nationalsoziali 
stische Flugblattverteiler von der Polizei festge 
nommen. Es soll sich uni ein Flugblatt handeln, 
das der Polizei nicht vorschriftsmäßig 24 Stunden 
vorher vorgelegt worden war. Die Nationalsozia 
listen erklären, es habe sich nicht um Flugblätter 
gehandelt, sondern um eine Beilage ihrer Ham 
burger Zeitung. Die Festgenommenen sind wie 
der auf freien Fuß gesetzt. 
Ferner wurden zwei angebliche Nationalsozia 
listen wegen Schändung eines jüdischen Friedhofs 
festgenommen. Der Gau Hamburg der N.S.D.A.P. 
gibt die Festgenommenen preis, weil dis Partei 
deren Handlungsweise verwerfe. 
* * * 
AņhMtze RrģikMg MW. 
Der Anhaltische Landtag nahm einen deutsch- 
nationalen Mihtrauensantrag mit 18 gegen 
17 Stimme» an. Für den Mißtraueusantrag 
stimmten Deutschnationale, Deutsche BolkS- 
partei, Hausbesitzer, der Nationalsozialist und 
die Kommunisten, dagegen die Sozialdemokra 
ten und Demokraten. Die Negiernngsneubil- 
duttg dürfte auf Schwierigkeiten stoßen, da die 
Rechte eine bürgerliche Regierung wegen der 
Stärke der Kommunisten nicht bilden kann. 
DêļîkàM!. 
Wettervoraussage für den 7. Januar 1932: 
Für das mittlere Norddeutschland: im ganzen 
etwas kühler, mit geringerer Nicderschlags- 
neigung, aber noch frischen, westlichen Winden. 
HambmM ZMermaM. 
Hamburg, 6. Jan. Vorläufiger Bericht. MarM,bricht 
bis auf cine Stunde vor Schluß der Auktion .der 
MerevriverLände für Schleswig-Holstein. Es wurden 
aezahlt für Nichtmarkenbutter 98—108,20 NM., für 
Maveknbutter 110—112 60 RM. für je 60 Kg... Hinzu 
kommen für Käufer auf der Auktion 8 Prozent Kaoe- 
lingsegld und die Kosten der Verpackung. 
LkUe MlMNW m MimH-RMt 
Hamburg, den 6. Januar 1932 
Getreide (Preise in RM. per 80 Kg.) 
Streikbewegung gemeldet. 
Weizen franko Hamburg 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg 
Rogoen ab inland. Station 
Wintergerste ab Mockl./Holst./Hann.--- 
Sommergerste ab Meckl.'Holst./Hann.-- 
Donauaerste kwgir. Hbg. unoerz. loko 
basier franko Hamburg 
Hafer ab inland. Station 
11. 20—11.30 
10.85—10.95 
9.90— 9.95 
9.55— 9.60 
7.70— 7.80 
7.80— 8.00 
4.90— 5.00 
7.20— 7.60 
6.80— 7.20 
Futtermittel sVreiie in RM yer 80 Kg vrpt) 
Wei-enkleie inland 
Weizenkl. int mar. 
Raagenkleie inland. 
Maiski. afrik. verz. 
Valmk.SarblWilüb 
Kokoskuchen .. 
Ravskucben 
4.05 
4.80 
3.90 
5.15 
5.20 
3.70 
Erdnubk. Harb.W. 
i^rdnu»k Şbļ. bell 
Leink. HarblWilbb. 
Leinkucbenm.37% 
Soya-Sckrot 
Reisf.-Mebl 24/28°/° 
Vaumw.-2.-M. 50% 
6.CO 
6.00 
6.05 
6 50 
525 
4.50 
5 70 
Mehl fPreise in RM ver 100 Kg) 
41 50 
36.00 
30.50-32.00 
24.25—25.25 
Auszuamebl hiesiger Mühlen 
Bäckermehl .. „ 
Roggenfeinmehl» „ 
Roggengrobm. .. .. 
Tendenz: Getreide ruhig. Fullermitte! ruhig. Mehl ruhig. 
Berliner ĢâMefrNhmkrkL 
mom 6. Januar 1932. 
Tendenz Rubiaer. 
Weizen ....220.00—224.U) I ha er 134.00 142.>.0 
Roggen.... 18S.00-I87.00 Weizenklsie.. .87 50-90 00 
Wintergerste 148.00—152.00 | Roggenir'eie..90.00 95.00 
Breis °br 1009 k<? 
Zwangsversteigerung. 
Am Donnerstag, dem 7. Januar, versteigere ich öffentlich 
meistbietend gegen Barzahlung: 
a) um 10 Uhr vormittags in Lohenwcstedt (Sammclstclle 
Harmonie): 1 Büfett, 1 Schreibtisch, 1 Anzug, 2 Schatullen, 
2 Sosas, 1 Haarschneidemaschine, 1 Vertiko n. a. m.; 
b) um 2 Uhr nachmittags in Nienjahn (Sammelstelle an 
der Chaussee Hohenwestedt—Itzehoe, wo der Weg nach filzen 
abgeht): 1 Schreibtisch, 1 Uhr, 1 Sosa, 1 Klavier, 1 Bücher, 
schrank ». a. m. (4026 
Aesejeldt, ObergerìchtŞllzieher i» Hohenwestedt. 
/
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.