Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

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für die Ausgleichskasse ein. Sieh-Lütjenwesteüt 
setzte sich für den berufsständischen Zusammenschluß 
ein. 
Schwarzloh-Neumnnster setzte sich ebenfalls für 
die Besitzschutzgenossenschaft ein. 
Die Spar- und Darlchnskasse Ersde 
hatte zu einer außerordentlichen Generalversamm- 
lung eingeladen. Landwirt Peter Schrum sen. be 
grüßte die Erschienenen. Franzen, Rendsburg, re 
ferierte über die wirtschaftliche Lage in ihrer Aus 
wirkung ans die Spar- und Tarlehnskasse. Dipl.- 
Landwirt Müller sprach über neue Absatzmöglich 
keiten landwirtschaftlicher Erzeugnisse. 
Drs sLfchķrcheà Haupt- 
perşşamMķuug öer D. L. H. 
Die Große Landwirtschaftliche Woche in Ber 
lin wurde mit einer Hauptversammlung abge 
schlossen, in der Prof. B r i n k m a n n - Bonn 
die großen Linien der Wirtschaftsentwicklung 
und der Zukunftsausgaben der Landwirtschaft 
zog. Der Redner erblickte die für die künftige 
Gestaltung des landwirtschaftlichen Weltbildes 
entscheidende Tatsache in der Entwicklung der 
Nachfrageseite des Weltagrarmarktes beson 
ders in dem plötzlichen Aufhören der Bcvölke- 
rungsvermehrung in den Hauptzufuhrländern 
für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Stagnieren 
der Bevölkerung bedeute Stagnieren des 
Agrarmarktes. Der Redner war keineswegs 
der Auffassilng, daß bei dem künftigen lang 
wierigen Kampf um den Kunden die deutsche 
bzw. europäische Landwirtschaft unterliegen 
müsse. Der Erzeugungskostenunterschied zwi 
schen überseeischer und deutscher Landwirtschaft 
werde vielfach überschätzt. Die Lage der deut 
schen Landwirtschaft sei deshalb nicht so, daß 
ihre Erhaltung auf die Dauer mit unerträgli 
chen Opfern erkauft werden müsse. Der Prä 
sident der Landwirtschaftskammer für Pom- 
mern, von Flemming-Paatzig, stellte die Zu 
sammenhänge von Agrartechnik, Agrarpolitik 
und Finanzpolitik mit den drückenden inter 
nationalen Verpflichtungen dar. 
Iie« SîŞmļSkmdmiig 
unterzeichnet. 
Die vom RcichSkabinctt verabschiedete Verord 
nung zur bcscheunigten Durchführung der land 
wirtschaftlichen Entschuldung im Osthilfcgebict, die 
die weitere Finanzierung der Osthilfe ans eine 
sichere Grundlage stellen und eine beschleunigte 
Durchführung der Entschuldungsverfahren — in 
etwa 1 bis 1%. Jahren — ermöglichen soll, ist 
vom Reichspräsidenten unterzeichnet worden. 
In der Verordnung ist vorgesehen, daß die 
Gläubiger mit OsthUseentschnldnngsbriefeu abge 
funden werden können. Diese Entschulbungsbriefc 
werden von der Deutschen Rentenbank, Abteilung 
Osthilfe, bis zur Höhe von 600 Millionen ausge 
geben, mit \Yi v. H. verzinst und in Höhe von 
rund 800 Millionen int Rechnungsjahr 1935, mit 
dem Restbestand im Rechnungsjahr 1988 eingelöst. 
Zur Verzinsung und Einlösung werden verwen 
det die Aufbringungsumlage der Jndustrie-RcichS- 
hauShaltsmittcl, verfügbare Reingewinne der 
Rentenbankkreditanstalt und die Zins- und Til- 
gungsbeträgc der Entschuldungshypothckcn. die in 
Höhe der ausgegebenen Entschnldungbricfe auf den 
entschuldeten Grundstücken eingetragen werden. 
Außer den Entschuldungsbrtefen stehen für die 
Durchführung der Entschuldung Barbcträgc in 
Höhe der ausgegebenen Entschulöungsbricfe auf den 
kommen sichergestellt ist. Die danach für die Ent 
schuldung der bereitstellenden Betrüge von ruud 
600 Mill, reichen nach genauen Schätzungen aus, 
um den Entschuldungsbcdarf im Osthilfegcbiet zu 
decken. 
MrļļbeciÄķe. 
Kieler Ferkelmarkt vom 8. Februar. 
Es wurden gezahlt pro Pfund Lebendgewicht 
dH 0,22—0,26, pro Stück M 6,00—18,00. In einzel 
nen Fällen wurde über Notiz bezahlt. Austrieb 
225, Handel mittel. 
Itzehoe, 8. Febr. Dem heutigen Ferkelmarki 
waren 586 Ferkel zugeführt. Der Handel wav 
rege, der Markt wurde geräumt. Es kosteten 4- 6 
Wochen alte Ferkel 5—6,50 I\M, 6—8 Wochen alte 
7—10 R-tk. 8—13 Wochen alte 11—15 NM. Nach 
Gewicht wurden für kleinere Ferkel 28—30 und 
für größere 25—28 4 das Pfd. bezahlt. Für fette 
Schweine wurde ein Preis von 85—37 RM. für 
100 Pfd. Lebendgewicht erzielt. Läufer kosteten 25 
4 das Pfund. 
Frkgekasien. 
Anfrage H. J. in E. Ich habe Schulland gepachtet, 
Oktober 1931, die Pachtzeit fängt mit dem 1. April 
1931 an. Kann ich nach der Notverordnung Ermäßi 
gung beanspruchen? Kann die Pacht nicht auf 50 Proz 
heruntergesetzt werden? 
Antwort: Stellen Sie einen diesbezüglichen Antrag 
an das Pachteinignngsamt bei dem zuständigen Amts 
gericht auf Ermäßigung der Pacht. Die Notverordnung 
hat hiermit nichts zu tun. Das Pachter nig.ung samt 
kann eine Ermäßigung aussprechen beim Vorliegen be 
sonderer Voraussetzungen. 
Die unrentable Milchwirtschaft. 
Dom Land- und Bauernbund wird uns geschrie- 
den: 
Die mlLnbische Milcherzeugung beträgt gut 20 
Arilliardcn Klg. Milch. Bei einem Verwertungs- 
Preis von Pfg. je Liter werden von der Verbrau- 
chcrschaft, zu der die landwirtschaftlichen Haushal 
tungen ebenfalls gehören, rund 4 Milliarden JIM 
für Milch und milchwirtschaftliche Erzeugnisse aus 
gegeben. Ende Januar 1932 betrug in Kiel der 
Preis für Markenoorzugsmilch 30, für Marken- 
Dollmilch 28 Pfg. 
Davon bekam der Landwirt bei Frischmilch- 
anliefernng nur 10,^ bis 11 Pfg. 
Orte, die nicht zum Frischmilchpreis gehören, er 
zielen nur 7 Pfg. je Liter, z. B. in der Probstei. 
Ob man die Preise von Kiel zugrunde legt oder 
die irgend eines anderen Ortes in der Provinz, 
bleibt sich in der Beziehung der Zahlen zueinan 
der gleich: die städtische Verbraucherschast zahlt in 
allen Fälle» de» doppelten bis dreifachen Betrag 
des Preises, den der milchcrzeugeude Betrieb er 
hält. Das ist ein höchst beklagenswerter Zustand. 
Von dem Teil, der durch Frischmilchverbrauch das 
Haushaltsgeld der städtischen Hausfrau belastet, hat 
die Landwirtschaft das geringste. Die Spanne zwi 
schen Hof- und Ladenpreis teilen sich Groß- und 
Kleinhandel zu 45 und 55 Prozent. Während die 
Landwirtschaft im Milchpreis und damit in der 
Entlohnung von Mühe und Arbeit, die vor Son 
nenaufgang beginnt und nach Sonnenuntergang 
endet, vom freien Spiel der Kräfte des Angebots 
und der Nachfrage abhängt, weil der Milchpreis 
ln einem bestimmten Verhältnis zum Rvrscnbut- 
lerpreis steht, sicherte sich der Zwischenhandel eine 
Garantiespanne, die im ungünstigsten Fall minde- 
şieņs 100 Prozent des Hofpreises beträgt. 
Der Landwirt ist in der Reihe derer, die bezahlt 
werden, immer der letzte und gleichzeitig der, von 
öcm man nimmt. Ihm ist cs nicht möglich, seine 
Ausgaben den Einnahmen als Maßstab zugrunde 
Vor einer neuen 
Devisen-Aotverorönnng? 
Der DHD. erfährt aus Bankkreisen, daß das 
Reichsfinanzministerium den Banken verschiedene 
Fragen über die Devisenbewirtschaftung vorgelegt 
hol, die darauf schließen lassen, daß in Aussicht ge 
nommen ist, eine Regelung der Devisenbewirt 
schaftung ähnlich wie in Ungarn und Oesterreich 
auch in Deutschland durch Notverordnung einzu 
führen. Durch eine solche Maßnahme soll erreicht 
werben, daß die Reichsmark nicht mehr im Aus 
lüde gekauft werden kann. Dieses hätte zur Folge, 
bei dem Zwange, Reichsmark nur in Berlin 
erwerben zu können, mehr Devisen nach Deutsch 
land fließen. — Eine Bestätigung des Vorstehen 
den an zuständiger Stelle ließ sich noch nicht her 
beiführen. 
Ne RotzeineiaMle» der Mittelstandes 
in Sälermz-HMeiii. 
Eine Entschließung an die Negierung. 
Eine Führertagung der Notgemeinschaften des 
Mittelstandes Schleswig-Holsteins, an der 40 Ber- 
lreter von 22 Notgemeinschaften unserer Provinz 
leilnah,nen, nahm einstimmig folgende Entschlie- 
sinng an, die der Regierung zugestellt werden soll: 
»-Der wirtschaftliche Konkurs des gesamten Mittel- 
stanües und die nichts bessernden Notverordnungen 
zwingen uns folgende Forderungen auf: Zinslose 
Stundung evtl. Niederschlagung unverschuldeter, 
rückständiger Steuern. Sofortige Einstellung der 
neuerlichen Zwangsmaßnahmen und Zwangsver- 
neigerungen zur Verhütung der Verschleuderung 
c3 Vermögens, Schutz des Handwerks und Ge 
werbes durch sofortiges Einstellen der Regiearbei- 
ctT * Aufhebung der Hanszinssteuer, zinslose Ver 
gebung der Ablösungsgelder für die HanSzins- 
L CUcr un& Vergebung der letzteren nur an private 
Bauunternehmer. Niederschlagung der Grundver- 
wögenssteuer dort, wo auch die HauSzinsstcuer nie- 
ergeschlagen wird. Abschaffung der Gewerbesteuer 
w"l. unter Wiedergabe des städt. Zuschlagrcchtcs 
»"r Einkommensteuer, Vergebung der städt. und 
paatl. Arbeiten nach den Richtlinien der ReichS- 
»crdingungsordnung. Der werktätige Mittelstand 
wehrt sich dagegen, daß ihm zwecklos die letzte Sub- 
panz entrissen wird. Er fordert von allen amtlichen 
feilen Schutz und Unterstützung in seinem Exi 
stenzkampf, und zwar auf Grund des § 164 der Ver 
eisung. Durch sinnlose Wirtschafts- und Stenerpo- 
mk der Nachkriegsregierungen ist der Mittelstand 
Konkurs und Niedergang getrieben worden. 
Sa' .ll?lgemeinschaft des Mittelstandes ist sich in der 
schģ'^Verbundenheit mit der Vauernnotgemein- 
die Rni^ļ°ê"ì6-Holsteins einig und erkennt, daß 
durch ^^weinschaften in Stadt und Land einen 
erzwunu^ Zwangsmaßnahmen und durch die Not 
>• Cst Akt der Selbsthilfe darstellen.« 
zu legen. Ihm stehen keine Garantiepreise, keine 
Tariflohnsätze, keine verbandsmätzig vereinbarten 
Preise zur Seite. Der Landwirt mutz sich begnü 
gen mit dem, was andere für ihn übrig lassen und 
das kann, wie jeder nur zu genau weiß, in heuti 
ger Zeit nicht viel sein. So bringt die Zwischen- 
hand die ihr von den Verhältnissen ausgezwunge- 
nen Kosten als Aufschlag zum oder Abzug vom 
Hofpreis von Verbrauchern und Erzeugern herein. 
Was soll aber die Landwirtschaft mit den ihr von 
den Verhältnissen aufgezwungenen Kosten anfan 
gen? Dieser Krebsgang des Ertrages führt bei 
Fortdauer der nun schon seit Jahren sich erwei 
ternden Spanne zwischen Einnahmen und Ausga 
ben trotz Notverordnung vom März 1981, die die 
Schließung der Preisschere zum Richtpunkt von 
Negierungsmaßnahmen erhob, zur Zahlungsfähig 
keit, Ueberschuldung, Betriebsstillegung und, aus 
Gründen der Gefährdung der Ernährung, auch zur 
Gefährdung der so dringend notwendigen politi 
schen Unabhängigkeit Deutschlands. > 
In diesem Zusammenhang ist es nicht zu ver 
stehen, warum die Regierung die Milch und ihre 
Erzeugnisse nicht von der Umsatzsteuer fret ließ, 
wie es beim Getreide der Fall ist. Die zweiprozen 
tige Umsatzsteuer fällt mindestens in 3 Etappen an: 
beim Landwirt, beim Großhändler, beim Klein 
händler. Butter und Käse werden noch häufiger 
erfaßt. 
Diese Darlegung der Preise von Milch ab Hof 
und ab Laben neben den jedem bekannten gegen 
über 1913 gestiegenen Lebenshaltungskosten. 
Steuern, Zinsen usw. offenbart den unmöglichen 
Zustand, in dem sich ein ganzer Berufsstand be 
findet. Gegenüber dem Winter 1927-28 sind die 
Hofpreise für Milch halbiert worden. Die Kauf 
kraft der Landwirtschaft sank damit, allein was die 
Verwertung von Milch und milchwirtschaftlichen 
Erzeugnissen anbelangt, von rund 4 Milliarden 
auf rund 2 Milliarden ab. Wie andere, findet auch 
dieser Betriebszweig seinen Lohn nicht mehr. 
AnbernfaAs fchärffte Deposition... 
Vorschau auf die Vertreter-Versammlung des Nordwestdeutschen Handwerkerbundes 
Vom Landesverband Schleswig-Holstein des 
Nordwestdeutschen Handwerkerbundes e. V. 
wird uns geschrieben: 
Der Nordwestdeutsche Handwerkerbund hat 
am Dienstag, dem 9. Februar 1932, in Hanno 
ver eine Vertreterversammlung, auf der Fra 
gen entschieden werden sollen, deren richtige 
Lösung für die weitere Entwicklung des Bun 
des von größter Tragweite sein wird. 
Von Schleswig-Holstein liegt zunächst ein 
Antrag vor, der den Rücktritt des Vnndes- 
prasideuteu Freidel, Mitglied der Reichstags- 
fraktioil der W.-P., mit Rücksicht auf seine bis 
herige politische Haltung fordert. Weiterhin 
hat Schleswig-Holstein beantragt, vom Rcichs- 
verband des dentschen Handwerks zu fordern, 
das; dieser sich unzweidentig zur nationale« 
Opposition bekennt und Vorstand und Ge 
schäftsführung durch aktive nationale Persön 
lichkeiten ergänzt, andernfalls schärfste Oppo 
sition gegen den Reichsverband des deutschen 
Handwerks zu erwarten ist. Ein weiterer An 
trag von Schleswig-Holstein verlangt die 
Aufstellung eines Aktionsprogrammes, dessen 
Leitgedanken die geistige und weltanschauliche 
Vertiefung der Berufsorganisationen mit dem 
Grundsatz aktiver nationaler Politik und 
schließlich die Einstellung der Organisations 
arbeit auf weithin sichtbare organisationspo 
litische und wirtschaftspolitische Ziele sind. 
Insonderheit wird eine sofortige Inangriff 
nahme der Untersuchung der Frage der Ver 
einfachung des handwcrkerlicheu Organisa- 
tionsapparates und auf wirtschaftlichem Ge 
biete des Währungsproblems gefordert, Auf 
gaben, die bereits der Ausschuß des Landes 
verbandes Schleswig-Holstein sich in seiner 
Sitzung vom 16. v. Mts. für seinen Geltungs 
bereich gestellt hat. Schließlich hat der Landes 
verband an den Nordwestdeutschen Handwer- 
kerbund das Ersuchen gerichtet, daß die Ver 
treterversammlung sich unzweideutig gegen 
das neuerdings zu beobachtende einseitige 
Vorgehen des Reichskommissars für Preis 
überwachung gegen das Handwerk wendet. 
AWŞmW der Mit- «ft 
Fahrschule Schleswig. 
Am Sonnabend endete bei der Reit- und Fahr 
schule öer Winterkursus. Infolge besonderer Um 
stände sowie auch Krankheit der Schüler hat ein 
größerer Teil der Schüler den Lehrgang vorzeitig 
abbrechen müssen. Zur Entlassung gelangen nach 
nach viermvnatigcm AusbilöungSlchrgang: Fed- 
dersen-Flensburg, Petersen-Nübel, Festersen- 
Jeldstedt (Nordschleswig) und Noraeus-Holnäs 
lSchwcdcn). Auf Grund einer an mehreren Tagen 
durch die Prüfungskommission vorgenommenen 
Prüfung haben für die Verleihung des silbernen 
NeiterabzeichenS in Vorschlag gebracht werben 
können: Fcdderscn, Petersen und Noraens. 
Im weiteren Arbeitsplan der Reit- und Fahr 
schule sind für die nächste Zeit vorgesehen: ein 
30tägiger Ausbildungsgang für Jungreitlehrcr? 
zu diesem liegt ans öer Provinz eine ganze An- 
zahl von Nennungen vor. Mit einer ani Schluß 
vorgesehenen Abzeichen-Bewerbung wird den nun 
mehr ausscheidenden Kursusteilnehmern die Mög 
lichkeit gegeben, hinsichtlich der Verleihung der 
Fahrabzeichen ebenfalls in Konkurrenz zu treten. 
Und ferner sieht öer Arbeitsplan im Laufe des 
Monats März die Veranstaltung von mehrtägigen 
Uebnngs- und Dauerritten vor, an denen die Mit 
glieder des Schleswiger Reiterklubs beteiligt sein 
werden. 
Zu dem am 1. April beginnenden neuen Ans- 
bildungskursus sind bereits 7 Anmeldungen einge 
gangen. 
Stetiger Rückgang der Großhandels 
richtzahl. 
Die vom Statistischen Reichsamt für den 3. Fe 
bruar berechnete Großhandelsindexzisfer ist mit 
99,3 gegenüber der Vorwoche um 9,4 Prozent zu 
rückgegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen 
lauten: Agrarstoffe 92, 1 (4- 0,8 Proz.), Kolonial 
waren 99,5 (— 0,4 Proz.), industrielle Rohstoffe 
und Halbwaren 91,8 (— 0,7 Proz.) und industrielle 
Fertigwaren 123,1 (— 0,9 Proz.». 
Für den Monatsdurchschnitt Januar stellt sich die 
Großhandelsindexzisfer auf 100,0 (— 8,6 Proz.), 
Haupt gruppen: Agrarstoffe 92,1 (—2,5 Proz.), Ko 
lonialwaren 90,4 (—0,3 Proz.). industrielle Roh 
stoffe und Halbwaren 92,2 (— 4,8 Proz.) und in 
dustrielle Fertigwaren 126,2 (-4,0 Proz.). 
B.J.Z. Auch Dr. Melchior nahm an den Bespre 
chungen teil. 
Bor dem Abbruch der norwegisch - russischen 
Handelsbeziehungen? In Oslo verlautet gerücht 
weise, daß die Verhandlungen zwischen der russi 
schen Handelsdelegation und der norwegischen Re 
gierung als endgültig gescheitert zu betrachten 
seien. 
Das erste Kraftwerk an der Wolga. An der 
Wolga bei Jaroslaw soll das erste hydroelektrische 
Kraftwerk gebaut werden. Das Kraftwerk soll mit 
einem Stauwerk und einer Schleusenanlage ver 
sehen sein, so daß die Wolga für Ozeandampfer 
mit einer Wasserverdrängung bis zu 20 000 To. 
schiffbar wird. Die Baukosten für diese Anlage 
werden mit 260 Millionen Rubel veranschlagt. 
Bauernbund, Bcsttzgenosienschaft nnd Not 
gemeinschaft. 
ah. Der Kreisvorsitzenüe des Stcinbnrger Bau 
ernbundes, Claus Glöy-Lockstedt, hielt in Reher 
eine Versammlung ab und sprach über Bauern 
bund, Besitzschutzgenossenschaft und Notgemeinschaft. 
Es wurden einige neue Mitglieder aufgenommen. 
Der landwirtschaftliche Bezugsvcrcin hielt unter 
dem Vorsitzenden Friedr. Voß tm Gasthof „Zur 
Post« seine diesjährige Mitgliederversammlung 
ab. Der Gesamtumsatz für das Geschäftsjahr 1981 
ist fast 3000 JIM höher als im Vorfahre. Das Vor 
standsmitglied D. Voß sen. lehnte eine Wiederwahl 
wegen vorgerückten Alters ab, an seiner Stelle 
wurde Wilh. Bolln gewählt. 
Die Meltorationsgcnoffcnschaft Tielcn-Erfde 
hielt in Ticlen eine Mitgliederversammlung ab. 
Dem Geschäfts- und Kassenbericht ist zu entnehmen, 
daß eine Schuldenlast von 37 500 JIM besteht. Sehr 
schwer ist es, die Deichslastcn aufzubringen. Die 
Deichinstandsctzung ist auch in Zukunft nur von 
jedem Anlieger anteilmäßig zu verrichten. Dadurch 
werden bedeutende Lohnkosten gespart. Die Rech 
nung wurde geprüft und für richtig befunden. 
Tielen hat einen Deich von 13 Klm. zu unter 
halten. Die Ländereien sind wegen der hohen La 
sten sehr im Preis gesunken. In den Vorstand 
und Aufsichtsrat wurden Elans Sievers, Vorsteher, 
Stem Siemsen, Tielen, wiedergewählt, ,während 
H. P. Frenzen. Tielen, Hans Briichmann, Ersde, 
und Henning Stamp, Grevcnhorst. neu gewählt 
wurden. Eine besondere Aussprache führte ein 
Deichanteil herbei, öer früher Stavenanteil gewe 
sen war. 
fecit fassen, w»2°ķlnschaften noch Entschließun 
ernst genommen 1 Lf' * 0tt t bcr Regierung nicht 
helfen. Die Grund»» und dem Mittelstand nicht 
die auch nur EnisM-w emcr ncuCM Organisation, 
üblich war. ist nicht àngen faßt, wie cs bisher 
Notgemeinschastcn liegt àbsîģ' 3sufß “ Dc S &er 
Gebiet und wird vielleicht ""deren 
wirtschaft verstanden. ^^ger von der Land- 
Wiŗtlchaftsrnn-lchau. 
Dr. Luther in Basel. Sonntagnachmittag saird 
eine Vorbesprechung der Präsidenten der Noten 
banken zur Verwaltungsratssttznng der B.J.Z. am 
Montag statt. Reichsbankpräsident Dr. Luther,*der 
am Vormittag zusammen mit dem Reichskanzler 
in Basel eingetroffen war, hatte nach öer Vorbe 
sprechung noch Einzelbcsprechungen mit Herren der 
Handwerk und Landwirtschaft im Aukrug. 
(id.) Zwecks Gründung einer Besitzschuhgenosscn- 
schaft hatte der Bauernbund zu einer öffentlichen 
Versammlung in Jnnien eingeladen, die außer 
ordentlich gut besucht war. Dr. Meycr-gîendsburg 
referierte über die Notverordnung. Die Besitz- 
schutzgcnossenschaft ist keine Kreditanstalt. Sie will 
nur vermitteln. Sie bekam 6000 Mitglieder im 
ersten Ansturm. Dr. Satz-Rendsburg referierte 
über Währungsfragen und setzte sich sehr warm
	        
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