Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 1)

schen Dorşchlas nnmLskîch. Schn« Dr. Lrrrki«» $<tt 
auf bei Septeuibertagung des vorige« Jahres be» 
tont, Saß ein Ausbau Ser Völkerbunds- 
streitkräfte nur als Dachkonftruktio« nach 
Sem bedingungslosen staatlichen Rüstungsausgleich 
überhaupt denkbar wäre. Eine Jnternationalisie- 
rung Ser Strcitkräste ist schon deshalb nur auf der 
Grundlage eines paritätische« Rüstungsstatus 
denkbar, da sonst diese internationale Armee im 
mer wieder nur das Werkzeug des Stärkeren 
gegen den Schwächeren bleiben müßte. 
Was den französischen Vorschlag zur Inter- 
Nationalisierung der großen Kampfschisfe 
betrifft, so ist auch hier dafür Sorge getragen, daß 
die deutsche Flotte, obgleich sie unter dek 
lyooo-Tvnnen-Grenze bleibt, einbczogen wird 
Unsere beiden letzten Schiffe haben zwar nur 
10 000 Tonnen Verdrängung, dafür aber 28 Zenti 
meter-Geschütze. Der französische Entwurf aber 
sicht die Grenze von 23 Zentimetern vor. 
Was weiterhin den Vorschlag der Jnternatio- 
«alisierung der deutschen Luftschifsahrt betrifft, so 
ist klar, daß 
eS fich i» erster Linie um einen Vorstoß auf 
die hochentwickelte deutsche zivile Luftschiffahrt 
handelt. Den technisch deutschen Vorsprung zu 
ersassen und zu zerschlagen, ist vor allem der 
Sin» des französische« Projekts. 
Dadurch, daß der deutsche Flugpark zur internatio 
nalen Verfügung kommen soll, soll die über 
ragende Vormacht der französischen 
Luftflotte sowie die seiner Verbündeten i» 
Osteuropa noch mehr erhöht werden. Gleichzeitig 
wird mit diesem geschickten Vorschlag der Versuch 
gemacht. SaS nicht mehr zu leugnende Nebergcwtcht 
Frankreichs in der Militärluftfahrt auf eine für 
Frankreich schadlose Weise „den allgemeinen Inter- 
essen zu opfern". Der besondere Fallstrick der Denk 
schrift ist in jenem Teil zu sehen, der betont, daß 
Frankreich weitgehend abgerüstet habe und zu wei 
teren Verhandlungen über eventuelle neue Rück- 
stungSbeschrünkungen ausschließlich unter der Be 
dingung bereit sei, daß die neuen französischen 
Vorschläge restlos angenommen werden. 
Zs England 
Auch in Amerika 
bringt ms« ebenfalls dem fvauMschen Plan Miß 
trauen entgegen. Ein heutiger Londoner Be 
richt sagt: 
TU. London, 8. Febr. (Ctg, Funkmeldung.) Die 
Vorschläge Tardieus für die Schaffung einer Dölker- 
bu-ndsarmee werden in der Londoner Presse ausführ 
lich wiedergegeben. Es fehlt jedoch noch vielfach an 
eingehenden Kommentaren. Der „Daily Herald" stellt 
di« Frage, ob Frankreich aufrichtig sei. Der Wunsch 
Tardieus nach einer (internationalen) bewaffneten 
Macht bedeute nichts anderes als die Aufrechterhal 
tung der Verträge von Versailles, St. Germain und 
Trianon. Die llnterbreitun-g des französischen Planes 
an den Völkerbund sei nichts weiteres als Zeitver 
lust. Außerdem habe 
der Vorschlag nichts mit Abrüstung zu tun. 
Viele Leute glaubten, in dem Plan eine List zu sehen, 
deren Zweck sei, bei den kommenden Wahlen in 
Frankreich einen Ruck nach links zu verhüten. „News 
Ehronicle" erklärt, daß Frankreich die Führung an sich 
gerissen habe und die Abrüstungskonferenz zwinge, die 
Verhandlungen auf der Grundlage dieses Vorschlages 
zu führen. Allerdings sei es nicht möglich, den Völker 
bund zu einem Neberflaat zu machen. Es feiern noch 
genauere Untersuchungen notwendig, 'ehe man die 
volle Bedeutung der Vorschläge durchschauen könne. 
Zn her heuttgen MWm Presse 
wird einstimmig gegen di« französischen Vorschläge 
Stellung genommen, wobei man daran erinnert, daß 
der Völkerbund ein Mittel der französischen Macht- 
politik sei. Der „Vorwärts" allein vertritt die Auf 
fassung, daß es klug gewesen sei, den Gedanken einer 
Völkerbundsarmee in Genf in di« Debatte zu werfen, 
und behauptet, gerade Deutschland, das militärisch 
schwach sei, müsse einen starken Völkerbund wollen, 
Daß dieser starke Völkerbund nicht einer Macht oder 
einer Mächtegruppe, sondern allen gleichmäßig dienen 
müsse, verstehe sich von selbst. 
dzi Me Zrimmgs, 
der voraussichtlich am Dienstag in Genf nach Tar- 
dieu sprechen wird, steht man in Konferenzkreisen mit 
größter Spannung entgegen, da sie die Haltung de: 
deutschen Regierung auf der Abrüstungskonferenz 
grundsätzlich für die weiteren Verhandlungen fest 
legen wird. 
Von den Genfer Abrüslungs-Verhanblunoerr. 
hat man di« Hinterhältigkeit der französischen Vor 
schläge durchschaut. Es wird von drüben gemeldet: 
Tll, Washington, 6. Febr. (Erg. Funkmeld.) Präsi 
dent Hoover wird, wie versichert wird, die amerikani 
sche Abordnung in Genf anweisen, den französischen 
Vorschlag für Schaffung einer internationalen Polizei 
glatt abzulehnen. Zuständige Stellen sehen den Vor 
schlag als einen neuen Versuch Frankreichs an, di« 
Abrüstung zu umgehen. Washington sei durch dieses 
alt« Manöver nicht überrascht. 
Senator Borah 
brandmarkte in einer Unterredung mit einem Presse 
vertreter den französischen Vorschlag, ein« in-ternatio- 
nal« Polizeitruppe zu schassen, als einen Versuch, 
Europa in eine Zwangsjacke zu stecken.. „Der Vor 
schlag", so erklärt« Borah, „ist das logischste Erzeugnis 
des Versailler Vertrages und der anderen Fricdens- 
verträge. Verträge, die weder auf Ehre noch Gerechtig- 
keit aufgebaut sind, können eben nur durch Gewalt 
aufrecht erhalten werden. Die Absicht der Franzosen 
ist es, den Status quo ohn« Rücksicht auf Gerechtigkeit 
und auf dir Rechte eines Volkes aufrecht zu erhalten, 
das im Wachstum und in der Entwicklung begriffen 
ist." Borah vertritt die Auffassung, daß nur wenige 
Regierungen den französischen Vorschlag unterstützen 
würden. 
Zn Washington sieht man di« Erklärung Borahs als 
den Todesstoß für den französischen Vorschlag an. 
Au>ßer bei Präsident Hoover und Senator Borah 
sind auch hei den Führern des Kongresses di« fran 
zösischen Vorschläge durchweg auf unfruchtbaren Boden 
gefallen. 
Selbst in einem Teil 
der französischen presse 
wird die unehrliche Absicht der französischen Macht- 
politiker angeprangert, wie folgende Pariser 
M e l d u n g zeigt. 
Tll. Paris, 8. Febr. (Erg. Funkmeld.) Der franzö 
sische Vorschlag wird von einem großen Teil der Pa 
riser Presse begeistert aufgenommen. Di« Rechtspresse 
und auch die gemäßigten Blätter sind allgemein der 
Auffassung, daß Frankreich durch den Plan wesent 
lich zur „Organisierung der Sicherheit und des Frie 
dens" beitrage, während die Linksblätter ihn als ein 
plumpes Propagandamittel verwerfen. Die französi 
schen Vorschläge, so schreibt der sozialistische „Popu- 
lair", könnten nicht ernst genommen werden, weil 
Frankreich sich dadurch nur 
der Verpflichtung zur Abrüstung entziehen 
wolle. Es handle sich um einen sehr vorsichtigen Ver 
such, di« Verwendung von Kriegsflugzeugen zu 
regeln. Der Zweck des ganzen Manövers sei lediglich 
der, Deutschland die Entwicklung seiner Handels- 
lufffahrt zu untersagen, da man befürchte, daß die 
deutschen Handelsflugzeuge eines Tages in Bomben 
flugzeuge umgewandelt werden könnten. Es handle 
sich darum, eine bestimmte Art von Kriegsmaterial 
auf dem Papier zu internationalisieren, während die 
jenigen Staaten, die im Besitze dieses Materials seien, 
auch weiterhin frei darüber verfügen könnten. Die von 
Frankreich vorgeschlagene internationale Arniee würde 
nicht allein dastehen, sie sei den nationalen Armeen' 
nur nebengeordnet. Ihr« Schaffung sehe keinerlei all 
gemein« Abrüstung voraus. Die Rechtspresse ist be 
geistert. Allerdings meint Pertinax, daß man sich über 
das Schicksal des französischen Planes keinen Illusionen 
singeben dürfe; immerhin sei der Zweck sehr nützlich 
zewesen. 
V* 
Eruppenlnisnnhme der deutschen Vertreter nach einer Sitzung. 
Von links nach rechts: General von Blomberg, Vizeadmiral von Freyberg, Graf Welczek, 
deutscher Botschafter in Madrid (stellvertretender Leiter der deutschen Abordnung), Staats 
sekretär von Rheinbaben, General Schönheinz und Staatssekretär von Möllendorf. 
Hinter dem Photographier-Lächeln einiger Vertreter verbirgt sich der Ernst der Weltsituation. 
Mwort dec Mimischen Regierung. 
Von Fricks Verhalten rückt sie ab. 
Das Thüringer Kabinett beschäftigte sich am 
Freitag mit dem Versuch Fricks, Hitler durch An 
stellung im Staatsdienst die thüringische Staats 
angehörigkeit zu verleihen. Ueber den Verlauf der 
Sitzung wird amtlich bekanntgegeben: 
„Die Absicht, einem verdienten Frontsoldaten 
des deutschen Kriegsheeres alle Rechte eines deut 
schen Staatsbürgers zu gben, betrachtet man als 
durchaus verständlich. Das Staatsministerium be 
dauert aber die versteckte und unwürdige Art, mit 
der seitens des damaligen Innenministers die 
beabsichtigte Anstellung Hitlers versucht wurde. 
Zudem habe das Vorgehen Dr. Fricks einem aus 
drücklichen, am 13. April 1930 gelegentlich der Be 
antwortung einer Kleinen Anfrage im Beisein 
Fricks gefaßten Beschluß widersprochen, wonach 
die Staatsregierung nicht die Absicht habe, Adolf 
Hitler den Erwerb der thüringischen Staatsange 
hörigkeit dadurch zu ermöglichen, daß sie ihn pro 
forma als thüringischen Staatsbeamten anstelle. 
Die Staatsregierung ist einstimmig der Auffas 
sung. daß kein Anlaß vorliegt, gegen die beiden 
beteiligten Beamten ein Disziplinarverfahren ein 
zuleiten." 
Das volle Za des SWhelms. 
Wie die Pressestelle des Stahlhelms mitteilt, 
herrscht in der Bundesführung des Stahlhelms die 
Auffassung, daß Hitler, nachdem er vier Jahre im 
Felde für Deutschland gefochten und für tapferes 
Verhalten das E. K. 1 bekommen hat, damit ohne 
weiteres dis deutschs Staatsangehörigkeit besitzen 
sollte. Bürokratische Auseinandersetzungen feien 
vom Frontsoldatenstandpunkt aus nicht würdig. 
Hitlerjugend an Hindenburg. 
Von der Gauleitung Koblenz-Trier-Dirkenfeld 
der Hitlerjugend wurde folgendes Telegramm an 
den Reichspräsidenten von Hindenburg gerichtet: 
„10 000 Jungen der Westmark bitten Sie, Ihrem 
Mitkämpfer und Mitbeschützer unserer Heimat. 
Adolf Hitler, endlich Staatsbürgerrecht verleihen 
zu lassen." 
» « 
* 
Für Hindenburg. 
Der Hindenburg-Ausschuß teilt mit: In den 
ersten drei Tagen haben sich nach der vorläufigen 
Zählung insgesamt 513 (HM) Personen eingetragen. 
Die llnterschriftensamnilung des Hindenburg- 
Ausschusies wird bis zum Sonnabend, dem 13. Fe 
bruar, ausgedehnt. 
Auftuf Màger Drzenlen. 
Richt weniger als 102 Dozenten der Universität 
Marburg haben einen Aufruf veröffentlicht, in 
dem es heißt: 
„Der Generalfeld-marschall und Reichspräsident 
von Hindenburg ist für die ganze Welt das Sinn 
bild des unbeirrbaren und unbesieglichen deutschen 
Lebenswillens. In dieser Stunde, in der unter 
seiner Führung das deutschs Volk den entscheiden 
den Kampf um seine Freiheit ausgenommen hat, 
darf es nicht geschehen, daß die Wiederwahl Hin- 
denburgg unter den trüben Vorzeichen innerpoliti 
scher Kämpfe vor sich geht." 
Der Aufruf fordert, daß die Volkswahl Hindcn- 
burgs als ein großer, einmütiger Akt des Dankes, 
des Vertrauens und der Liebe vollzogen werde. 
Gefühle der Verehrung in ilmmin. 
Aus Heidelberg wird berichtet: In der Reihe 
der deutschen Washington-Feiern fand in der Aula 
der neuen Universität die erste Gedächtniskund- 
gebung statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung 
stand ein Dortrag von Professor Dr. Carl Wittke 
von der Ohio-Universität in Kolumbia (USA.), 
der nach einer eingehendcn Schilderung des Wer 
deganges und der Bedeutung von George Wa 
shington für das amerikanische Volk einen Ver 
gleich zwischen Washington und Hindenburg zog. 
In Amerika werde dem greisen Reichspräsidenten 
eine fast erstaunliche Verehrung entgegengebracht. 
Das Ansehen. die Achtung, die er rm 
genieße, seien unübertroffen und unbestritten 
Vielleicht mehr, als in Deutschland, wo die Lei 
denschaften des innenpolitischen und des wirk 
schaftlichsn Kampfes den Blick trüben, gelte ri 
Amerika die überragende Gestalt Hindenburgs als 
die Verkörperung des wahrhaft Deutschen in de) 
Wortes bestem Sinne. 
Hiller mb die prWdenîenftnģe. 
Tie in Berlin verbreitete Nachricht, daß Hit 
ler beabsichtige, für die Reichspräsidentenfchast 
zu kandidieren oder gar bereits als Kandidat 
aufgestellt sei, wird dem „Hamburger Frem 
denblatt" gegenüber von eingeweihter Seite 
in München als aus der Luft gegriffen be 
zeichnet. Hitler habe keine Ambitionen auf die 
Reichspräsidentenschaft. Man scheine im Brau 
nen Haus nach wie vor zu hoffen und auch 
der Ueberzeugung zu sein, daß in der aller 
nächsten Zeit eine Lösung dieser Frage auf der 
Grundlage einer Umbildung des Reichskabi 
netts. mit Reichswehrminister Groener an der 
Spitze erfolgen werde. Hitler werde in der 
Zeit zwischen dem 9. und 11. Februar in Ber 
lin sein. Für diese Zeit werde im Braunen 
Haus eine endgültige Lösung der Reichspräsi- 
dentensrage erwartet. 
Jm wenigen Zeiten. 
Ein polnisches Militärflugzeug 
hat die nahe an der Grenze gelegene nieder- 
schlesische Kreisstadt Trachenberg in etwa 150 
Meter Höhe überflogen. Man bringt den neu 
en Uebergriff mit Reichswehrmanövern, die 
dort stattfinden, in Verbindung. 
* 
Eine M ildcrung der Pressenvtverord- 
mrng durch Vereinheitlichung der für ihre 
Handhabung maßgebenden Richtlinien soll bc- 
schlossen werden. 
* 
Die ukrainische Minderheit in Polen hat 
wegen polnischer Terrorakte in Galizien beim 
Völkerbund Beschwerde eingelegt und be 
antragt das Dringlichkeitsverfahren gegen die 
polnische Regierung. 
In der hambnrgischcn Bürger 
schaft wurde ein nationalsozialistischer An 
trag aus Einsetzung eines Untersuchuugsaus- 
schuffes zur Prüfung angeblicher Mißstände 
bei der Polizei mit 81 Stimmen der Ralional- 
sozialìstsii, Tcutschuationalcu und Kommuni 
sten gegen 39 Stimmen der alten Koalition 
l ei 3 Enthaltungen angenommen. 
ri 
tzn stürmischer Kammersitzung in Madrid 
betonte die sozialistisch-radikalsozialistische 
Mehrheit gegen 43 katholische Stimmen ihren 
Standpunkt, daß die des Landes vertriebenen 
Jesuiten für Abtretung ihres Eigentums 
an den Staat enschädigungslos bleiben. 
-i- 
Dic dänische Regierung hat uns« 
Berufung auf Waffenhandelsbcstimmungeu 
des Völkerbundes ein Kaufangebot Chinas für 
entbehrliches dänisches Waffenmatcrial abge 
lehnt. 
* 
Der preußische Minister für Handel und Ge 
werbe hat den Studiendirektor und einen 
Studienrat der Staatlichen Baugewcrkschiile 
in tz d st e i n im Taunus strafversetzt, weil sie 
die Vorschrift der Pflege der Staatsgesinnung 
an den Fach- und Berufsschulen nicht genü 
gend beachtet haben sollen. , 
* 
Wie der dänische Christliche Jugcndverbaud 
wegen der Wertverminderung der Krone das 
dänische Jugendheim in Hamburg schließen 
mußte, so sieht er sich genötigt, auch das iu 
Paris unterhaltene Heim aufzugeben. 
In Stade wurde ein K o m m u n i st zu 6 
Wochen Gefängnis verurteilt, weil er in Bux 
tehude Grabsteine eines Steinbildhaucrs so 
wie einige Häuser mit Hakenkreuzen bemalt 
hatte. 
Mschreck§Nds§ Neteil. 
Wegen Erschießung eines politischen Gegners zu 10 bezw. 8 wahren Zuchthaus 
verurteilt. 
In dem Prozeß gegen zwölf Essener Kommu 
nisten, die in der Nacht zum 14. März 1931 einen 
Fouerüberfall auf einen Trupp von einer Ver 
sammlung heimkehrender Nationalsozialisten ver 
übt und dabei einen 18jährigen SA.-Mann, den 
Anstreicherlehrling Felgendreher, erschossen hatten, 
wurde nach mehrtägiger Verhandlung das Urteil 
verkündet. Die Angeklagten Zingel und Wolff 
wurden wegen gemeinschaftlichen Totschlages in 
Verbindung mit versuchtem Totschlag, Naufhan- 
dels, verschiedener Waffenvergehen und Geheim- 
büudelei zu je zehn Jahren drei Monaten Zucht 
haus verurteilt, die Angeklagten Verseck und 
Schuler wegen derselben Verbrechen bezw. Ver 
gehen zu je acht Jahren drei Monaten Zuchthaus. 
Von den übrigen Angeklagten wurden sechs zu Ge- 
fängnisstrafen von fünf Monaten bis drei Jahren 
verurteilt, während zwei freigesprochen wurden. 
Den ersten vier Angeklagten wurden die bürger 
lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren 
aberkannt. 
Ueberlrilü 
Die bisher der Wirtschaftspartei angehörr- 
gen sächsischen Lanbtagsabgeoröneten Finanz 
minister a. D. Dr. ing. h. c. Hugo Weber, Ober 
meister Hermann Kaiser und Diplomvolksmirt 
Wilhelm Fussel als bisherige Leiter der Lau- 
desabtciluug der Wirtschaftspartei in Sachsen 
teilen mit, daß sie ans der Wirtschaftspartei 
ausscheiden und der Dcutschnationalen Bolks- 
Partei beitretcn. 
Haussuchungen wurden in ganz Baden 
bei Dienststellen der NSDAP, und bei einzel 
nen Parteimitgliedern vorgenvmmrn.
	        
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