roimtgezàn: Dei der Aussprache lern cs, «achîà
einem ļomnņrnişischen Reimer das Wort entzogen
wurde, zu Lärmszenen. Me Kommunisten verließen
unter Gesang der Internationale den Saal, wobei
eine größere Unruhe entstand. Um eine Schlägerei
zu verhindern, wurden die Unruhestifter von Land
jägereibeamten aus dem Saal entfernt. Der Beauf
tragte der politischen Polizei erklärte die Bersamm-
lung für aufgelöst. Me Nationalsozialisten blieben
im Saal zurück. Die übrigen Teilnehmer zogen in
losen kleineren Trupps über die Benninghofer»
straße in der Richtung nach Dortmmrd-Loh. Unge
fähr 120 Meter von dem Versammlungslokal ent
fernt wurden plötzlich aus dem Hinterhalt auf einen
dieser Trupps etwa 12 Schüsse abgegeben. Der Ar
beiter Jäger hat einen Herzschutz und Geise einen
Kopfschuß erhalten.
3m wenigen Zeilen.
Der litauische Gesandte in Berlin erklärt« im
Auswärtigen Amt namens seiner Regierung, daß
di« Gerüchte über litauisch« Putschabsichten gegen
das Memelgebiet nicht zuträfen.
Der d«-utsche Botschafter in Paris, von Hoesch,
hatte eilte Unterredung mit dem Ministerpräsiden-
lert Laval. Me Aussprache bezog sich auf die
Tributfrage.
*
Der Reichspräsident empfing den Gouverneur
«. D. Dr. Schnee, der sich in seiner Eigenschaft als
deutsches Mitglied des vom Völkerbund ernannten
M and fchureikom misst on meldete.
*
Nachdem der Untersuchungsrichter beim Land
gericht Berlin wegen der Zusammenstöße in der
Kolonie Felseneck die Voruntersuchung ge
gen insgesamt 43 Personen eröffnet und gegen 25
der Angeschuldigten Haftbefehl erlaffen hatte, ist
nunmehr gegen 20 weitere Angeschuldigte ein Haft
befehl vollstreckt worden, so daß sich jetzt 45 Per
sonen in Untersuchungshaft befinden.
*
Das neue Alk oh olge fetz wurde vom fin
nischen Reichstag mit 120 gegen 46 Stimmen an
genommen. Damit ist dos finnische Alkoholoerbot
endgültig aufgehoben. Me Vorbereitungen zur
Durchführung der neuen Bestimmungen dürften
noch vor dem 1. April abgeschlossen sein.
Der 16jährige Kronprinz von Abessi
nien, Prinz Memridazmatsch Asfau Wossän traf,
aus Rom kommend, in Berlin ein. U. a. gilt der
Besuch der Grünen Woche.
* * *
Em Engländer
Präsident der Saarregierung.
Der Völkerbundsrat hat in geheimer Sitzung
zum Präsidenten der Saarregierung den bis
herigen englischen Botschaftsrat in Madrid,
George Knox, ernannt. Der neue Präsident der
Saarregierung, der 58 Jahre alt ist, war 1023
Geschäftsträger der englischen Botschaft in
Berlin und beherrscht die deutsche Sprache.
Zum juristischen Mitglied der Saarregie-
rnng wurde der frühere Präsident des Verwal
tungsgerichts in Belgrad, Zorigitsch, ernannt,
der gleichfalls die deutsche Sprache beherrscht
und eine Zeitlang Regierungspräsident in
Agram gewesen ist.
Die Lage in Ostafien.
sFortsetzuug von der ersten Seite.)
Verwundeten beladen und fuhren nach dem
Hasen. Acht Granaten fielen in die internatio
nale Niederlassung, wobei ein Chinese getötet
wurde.
Unter dem Vorwand, daß chinesische Scharf
schützen in einem Hotel im nördlichen Teil der
Fremdenniederlassung versteckt seien, forderten
die Japaner die Hotelgäste zum Verlassen des
Hotels auf und steckten dieses mit Petroleum
in Brand.
Am Sonntag wurde der chinesische Kriegs-
Hafen Wnsong bei Schanghai durch die japa
nische Marine besetzt.
Keine neutrale Zone.
TN. Tokio, 1. Febr. (Eig. Funkmeldung.)
Die japanischen Marinebehördcn in Schanghai
melden, daß Sie Bemühungen, mit den Behör
den und den ausländischen Militürbefehlsha-
bern eine Vereinbarung über die Errichtung
einer neutralen Zone herbeizuführen, fehlge
schlagen seien, da die Chinesen den Waffen
stillstand „erneut gebrochen" hätten. In der
vergangenen Nacht seien die japanischen See
soldaten von den Chinesen mit Geschütz- und
Gewehrfeuer angegriffen, so daß es wieder zn
schweren Kämpfen gekommen sei.
Die neutrale Zone zwischen den japanischen
und chinesischen Truppen hätte von Soldaten
der fremden Mächte besetzt werden sollen.
(Ein Waffenstillstand hat in Wirklichkeit noch
nicht bestanden.)
Japanische Verstärkungen.
Werde» die Amerikaner abreisen?
TU. Moskau, 1. Febr. (Eig. Funkmeldung.)
Nach einer sowjetamtlichen Meldung aus
Schanghai sind dort neue japanische Transport
schiffe mit insgesamt 5000 Marineinfanteristen
eingetroffen. Außerdem wird die Ankunft
neuer Flugzeugmutterschiffe mit 75 Vomben-
flugzengen gemeldet.
Das amerikanische Konsulat hat den ameri
kanischen Staatsangehörigen in China mitge
teilt, daß sie sich zur Abreise bcrcithalten sollen.
Bereit znm Auslaufen.
TU. Tokio, 1. Febr. (Eig. Funkmeldung.)
Zwei Schlachtschiffe, 8 Zerstörer und 4 Torpe
doboote im Hafen von Kune-Jnaka haben Be
fehl erhalten, sich zum Auslaufen nach Schang
hai bereitzuhalten.
Sļaàechl îm Zremdenvierlel. Ş
TU. London, 1. Febr. (Eig. Funkmeldung.)
In der internationalen Niederlassung Schang
hais ist das Standrecht erklärt worden. Bon
abends 10 bis morgens 4 Uhr darf sich nie
mand auf den Straßen zeigen. Oefsentliche
Versammlungen sind verboten. Die Versor
gung mit Nahrungsmitteln hat sich gebessert.
Dir Märkte wurden wieder eröffnet. Etwa
eine halbe Million Chinesen ist durch die
Schließung der Baumwollspinnereien und Lä
den arbeitslos geworden. Es machen sich An«-
zèichen bemerkbar, daß der Streik, der als
Protest gegen Japan gedacht war, zusammen
bricht. Die chinesischen Banken haben zum Teil
am heutigen Montag wieder auf.
Sahms Aktion für Hinöenburg.
Der Berliner Oberbürgermeister Dr. Sahm
hat in Fortführung seiner Aktion für die Wie
derwahl des Reichspräsidenten v. Hindenburg
an die gesamte deutsche Presse ein Schreiben
gerichtet, in der er seine Pläne darlegt, von der
am heutigen Montag erfolgenden Gründung
des Ausschusses Kenntnis gibt und die Unter
stützung der Unterschriftenwerbung erbittet,
die nach den gesetzlichen Bestimmungen für die
Vorlage eines Wahlvorschlages erforderlich
ist, da 20 000 Wähler nachgewiesen werden
müssen, wenn der Vorschlag nicht von einer
Partei ausgeht.
Das Schreiben gipfelt in der Erklärung, daß
das Unternehmen keinerlei Einzelintcressen
verfolge, sondern nur den Zweck habe, in der
wichtigen Frage der Reichspräsidcntcnwahl
einmal alles Trennende zurückzustellen und die
große Volksfront für Hindenburg zu ermög
lichen.
Das Schreiben
zur Reichspräsidenlenwah!
stammt von Göbbels.
In der Freitagsversammlung der NSDAP,
im Berliner Sportpalast wurde, wie am
Sonnabendabend mitgeteilt, nach einer Kund
gebung für Hitler mit den Rufen: „Hitler
Reichspräsident!" ein Schreiben zur Reichs
präsidentenwahl verlesen, das nicht, wie auf
grund einer irrtümlichen Auskunft gemeldet
war, von Hitler, sondern von Göbbels stammt.
Bei der Verlesung des Schreibens war
nicht gelallt worden« von wem die. Erklärung
stammte, da für Göbbels, welcher der Kund
gebung beiwohnte, Redeverbot besteht.
* . *
Abrüstung - Wehrhaftigkeit.
In Hirschbcrg in Schlesien hat der Arbeits
ausschuß Deutscher Verbände sich wit dem
Abrüstungsproblem beschäftigt. Generalleut
nant a. D. Otto von Stülpnagel erklärte, die
Stärke der Kriegsheere Frankreichs und seiner
Verbündeten betrage rund 9,1 Millionen
Mann. Ungeheuerlich sei auch die Ucüerlegen-
heit der Nachbarstaaten au Kriegsmaterial.
Der Deutschland erlaubte Munitionsbestaud
reiche gerade für vier Kampftage. Dagegen
könne Frankreich an einem Tage mehr Muni-
tion herstellen als vor dem Kriege in mehre
ren Wochen. Die deutschen Grenzen lägen
völlig offen. Der Redner schloß mit der Frage,
auf welcher Seite die Bedrohung, die Sicher
heit und die Unsicherheit liege.
Dr. Widmann beendete einen Vortrag mit
dem Gedanken, daß Abrüstung nicht gleich ge
setzt werden dürfe mit dem Verzicht ans Wehr
haftigkeit. Wehrhaft müßten die Völker, sein
und bleiben. Denn in dem Begriff der Wehr
haftigkeit seien wertvollste seelische Eigenschaf
ten des Menschen enthalten: Selbstaufopfe-
rungsfähigkeit, Sinn für Disziplin, Kamerad
schaftlichkeit und Mut.
Der geschästsführende Vizepräsident des
Ausschusses, Tr. Dracgcr, bemerkt u. a. wenn
sich die deutschen Vertreter bei der Abrüstungs
konferenz zu verhängnisvollen Zugeständnis-
sen bewegen ließen, werde der Arbeitsausschuß,
das ganze deutsche Volk »um Protest ausrufen,
te Kämpfe m der Mandschurei.
TU. Tokio, 1. Febr. (Eig. Funkmeldung.)
Japanische Trnppentransportzüge wurde» ans
der Fahrt nach C h a r b i n vo» Kirin-Trup-
pev angegriffen. Es entwickelte sich ein vier
stündiger erbitterter Kampf. Ans chinesischer
Seite wurde» 800 Man« getötet, während die
Japaner 24 Tote «nd 40 Verwundete verloren.
Japanische Bombenslngzenge verfolgten die
fliehenden Chinesen. Weitere Verstärkungen
sind aus Tschangtschn nach dem Kampfplatz in
Marsch gesetzt.
Vau Nankins nach Lsyaug.
Die chinesische Regierung räumt das Feld,
Die chinesischen Regierungsbehörden haben!
ihren Sitz von Nanking nach Loyang in der
Honan-Provinz verlegt. Die Vorbereitungen
hierfür waren schon seit einigen Monaten gc-e
troffen, und die Staatsarchive sind vor einiger
Zeit dorthin gebracht worden. Ministerpräsi
dent Wangtschingwei und auch Tschiangkaischck
haben sich angeblich nach Loyang begeben.
Die Provinz Honan liegt von Nanking land
einwärts in nordwestlicher Richtung.
Die Führer des chinesischen Widerstandes.
Eugen Tschen,
der frühere Außenminister der Kanton-Regie
rung und bis vor wenigen Tagen Außen
minister der Zentralregierung, hat m Schang
hai den Abwehrkampf gegen die japanische
Invasions-Armee organisiert.
Marschall Tschiangkaifchek,
der Oberbefehlshaber der chinesischen Truppen,
die in und bei Schanghai zum bewaffneten
Widerstand gegen Japan gesammelt werden.
Prinz Cihibu slinks),
der Bruder des Mikados, ist als Hauptmann
in den Krieg gegen China gezogen.
Der Kaiser von Japan, Hirohito,
dessen Name (auf deut ich „Leuchtender
Friede") in der Politik Japans gegen China
leider nicht zur Geltung gekommen ist.
„MsuchierWgs"-DWch
Hugenberg freigesprochen.
Der 2. Strafsenat des Reichsgerichts unter
Vorsitz des Senatspräsidenten Dr. Witt, der
am Sonnabend die Revision im „Retonchi-
rungs"-Prozeß gegen Hugenberg zu verhan
deln hatte, fällte folgendes Urteil:
Das Urteil des Landgerichts vom 29. Sep
tember 1931 wird aufgehoben. Der Angeklag-
te wird freigesprochen. Die Kosten und not
wendigen Auslagen des Angeklagten fallen
der preußischen Staatskasse zur Last.
In Bestätigung eines schöffengcrichtlichen
Urteils war Hugenberg wegen öffentlicher Be
leidigung zu 500 Mark Geldstrafe und zur Tra
gung der Kosten des Verfahrens verurteilt
worden. Es handelte sich um den bekannten
Artikel nach Abschluß der Einzeichnungsfrist
für das Volksbegehren gegen den Joungplan,
in dem es hieß: „Hoffentlich wird inzwischen
nicht allzusehr retouchiert." Wegen der Ver
öffentlichung dieses Artikels hatte das Reichs
gericht bereits den verantwortlichen Schrift
leiter des „Tag" in Aufhebung des erstinstanz
lichen Urteils freigesprochen, weil der Kreis
jener Personen, die beleidigt sein sollten, vom
Gericht nicht fest zn umgrenzen war. Das nun
auch den Verfasser des Artikels freisprechende
Urteil des Reichsgerichtes erfolgte im wesent
lichen unter der gleichen Begründung.
* . *
Stahlhelm gegen NSDAP.
Der Stahlhelm teil mit, von führenden Per
sönlichkeiten der NSDAP, sei vor einigen Ta
gen die Behauptung aufgestellt worden, daß
der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, die
Absicht habe, den Kronprinzen als Kandidaten
für den Rcichspräsidcntcuposten aufzustellen.
Wie die Bundessührung des Stahlhelms mit
teilt, trifft die Behauptung nicht zu.
WetterbmM.
Für Deutschland: im Südwesten weiterhin be
ständig, nachts kaltes Wetter, im übrigen Rei
che veränderlich und kühler, mit einzelnen
Schauern, im Noröosten sehr unbeständig und
stark windig.
MMberWe.
Itzehoe, 1. Febr. Dem heutigen Fcrkclmarķk
waren 706 Ferkel zugeführt. Der Handel war leb-
haft, der Markt würde fast geräumt. Es kosteten
4—6 Wochen alte Ferkel 4,50—6 JlJi, 6—8 Wochen
alte 6,50—9 M.M, 8—13 Wochen alte 9—16 .î«.
Nach Gewicht wurden für kleinere Ferkel 25—27
und für größere 22—24 Pfg. das Pfund bezahlt.
Für fette Schweine luurdc ein Preis von 33—85 ÆJC
für 100 Pfund Lebendgewicht erzielt. Läufer koste,
ten 23 Pfg. das Pfund.
Kieler Ferkelmarkt vom 38. Januar 1833.
Es wurden gezahlt pro Pfund Lebendgewicht 20
bis 23 Pfg., pro Stück 5—14' MJl. Im einzelnen
wurde über Notiz bezahlt. Auftrieb 186. Tendenz:
mittel.
.
We WMWM m MMW-MM
Hamburg, den 1. Februar 1982
Getreide (Preise in RM. per 50 Kg.)
Weizen franko Hamburg
Weizen ab inland. Station
Roggen franko Hamburg
Roggen ob inland. Station
Wintergerste ob Meckl./Holft./Hann.---
Sommergerste ab MecklckHolst./öann.--
Donaugerste kwgfr. Hbg. unoerz. loko
Haier franko Hamburg
Hafer ab inland. Station
11
11
10
9
7
8
4
7
.85—11.95
.55-11.65
.10-10.15
.90— 9 95
.80— 7.90
.00— 8.10
.60— 4.70
.30— 7.70
.90— 7.50
Futtermittel (Preise fn RM per 50 Kg prrf >
Mestenkleie inland.
Weizenkl. inl mgr.
Roggcnkleieinländ.
Maiski. asrik. verz.
Palmk. Harb.Wilhb
Kokoskuchen „
Rapskuchen „
Mehl (Preise in
4.10
5.10
4.30
5.40
5.20
3.50
Erdnudk. Harb.W
Erdnubk.-Mebl. beN
Leink. Harb.lWilhb.
Leinkuchenm.37Vo..
Soyg-Schrot
Reish-Mehl
Baumw.-S.-M 50%
RM. per 100 Kg.)
5.30
6.25
5.70
8 20
5.30
4.65
5.60
Auszuamehl hiesiger Mühlen
Bäckermebl
Roggenkcinmehl
Roggengrobm. ,.
42 75
37.25
30.75-32.
24.50—25.50
Tendenz: Getreide ruhig. Futtermittel ruhig. Meh! ruhig
* * *
Berliner GetreidefrühMarLt
vom 1. Februar 1932.
Tendenz' Gut bebauvtct. Geschäft: Wenig entwickelt.
Weizen....238.00-24-.00 chcher 138.C0-146.C0
Roggen.... 198.00-200.00 Westenkleie. .96.00-100.00
I Wintergerste 133.00—158.00 > Roggenkisie .90.00—100.00
' Preis für 1000 ks