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Ï25. Jahrgang 7 Nr. 22 ? Zweites Blatt.
Mittwoch, den 27. Januar 1902,
Nendsbnrg, den 27. Januar 1932.
Dringender Astrrrk der
Gemeinden.
Angesichts des drohenden finanziellen Zu
sammenbruchs vieler Städte hat Oberbürger
meister Dr. Menge (Hannover) als Bevoll
mächtigter des Reichsrates beantragt, der
Reichsrat möge sich von der Erklärung des
Vertreters der Reichsregierung, Dr. Zarden,
nicht befriedigt erklären und nochmals bei
der Regierung wegen umgehender Hilfe für
die Länder und Gemeinden vorstellig werden.
Die Behebung der finanziellen Krisis der
Länder und Gemeinden ertrage einen weite
ren Aufschub einfach nicht mehr. Fast feine Ge
meinde sei in der Lage, ihren Haushalt für
1932 zum Ausgleich zu bringen. Der finanzi
elle Zusammenbruch zahlreicher Gemeinden
stehe unmittelbar bevor. Es sei zweckmäßig,
den Reichskanzler zu bitten, in der Sitzung
selbst den Vorsitz zu übernehmen.
Ferien für -ns Schuķmhr
mi/ss.
1 an, um sie von der Straße zu hallen, sie mit Spiel,
Gesang und Tanz zu beschäftigen und ihnen in
Form von Brötchen mit Butter, Milch, Kakao und
Obst eine körperliche Erquickung zukommen zu las
sen. Don Jahr zu Jahr können sehr gute Erfolge
festgestellt werden. Drei Frauen wurden mit Unter
stützung der Behörde zu einem' Müttererholuugs-
kursus nach dem Landesjugendheim in Cismar ent
sandt. Sie 'kamen an Körper und Geist erfrischt
zurück.
Im Winterhalbjahr stellte die Arbeiterwohlfahrt
täglich nach Bedarf Hilfskräfte für die Volksküche
zur Verfügung, die gemeinsam mit den Helferinnen
des hiesigen Vaterländischen Frauenvereins große
Mengen Lebensmittel verarbeiteten. In dairkens-
werter Weife haben uns eine Reihe Geschäftsleute
sowie Bürger und Freunde in unserem Tun unter
stützt durch Hergäbe von Sachen und Geldern, wo
für wir sehr dankbar sind.
Im letzten Vierteljahr wurde besonders mit Hoch
druck gearbeitet, galt es doch, die vielen Anträge
vom Fürsorgeamt neben der sonstigen Arbeit zu
erledigen.
Einmal im Jahre pflegen wir eine große Zahl
alter Leute, Veteranen der Arbeit, zu einer Feier
stunde einzuladen und bieten ihnen allerlei Unter
haltung. Einige Herren musizieren in dankenswer
ter Weise, Frauen und gemischte Chöre singen, und
Kinder und Jugendliche erfreuen durch Tanz und
Spiel. Dann gibt cs Kaffee und Kuchen, welcher
zum großen Teil gespendet worden ist. Dank für
alles Gebotene sagen die hellen Augen der Alten.
Im Laufe des Jahres wurden 317 Familien mit
Kleidung und Sachen aller Art versorgt, 25 Schul
entlassene erhielten Kleidung und Wäsche, 24 Säug
lingsausstattungen wurden vergeben, an Kranke
und Schwache wurden 134 Portionen Mittagessen
vergeben, Wöchnerinnen und Bedürftige erhielten
laufend monatsweise Milch, und die vorhandenen
Baby körbe wurden öfters ausgeliehen. In den
Sommerferien sind 110 Kinder halbtagsweise vier
Wochen betreut worden. An Geldmitteln standen
2642 d\Jl zur Verfügung, die überwiesen wurden
von der Kreis- und Ortsbehörde, der Ortskrankcn-
kassc, dem Landeswohlsahrtsamt, dein Bezirksaus
schuß für Arbeiterwohlsahrt, den Arbeiterorganisa-
tionen und der Winterhilfe. Die Mittel sind bis auf
59.02 Rckl verbraucht.
Die Rollgelder für bahrmmMche
Air- und Abfuhr ermäßigt!
Wie wir erfahren, sind im Nahmen des allgemei
nen Preisabbaues die Rollgelder für die bahnamt
liche An- und Abfuhr vom 15. Januar an um 10
Prozent ermäßigt worden. Ab 1. März wird der
neue Bahnspeditionsvertrag (der sogenannte Schen
kervertrag) in Kraft treten, der eine nochmalige
Senkung der Rollgelder bringt. Allerdings wird
in der Zoneneinteilung dann eine Aenderung ein
treten.
* Sind Maikäfer Frühlingsboten? Wir berichteten
gestern von einem Schmetterling, der uns als einer
Alles^ in ollem kann gesagt werden, daß das
Jahr 1931 uns viel Arbeit brachte, aber auch gutbn
Erfolg, der den Dank in sich trägt. Wir vitten die
Behörden sowie alle Verbände und Freunde un
serer Sache, uns auch im kommenden Jahre wie
der wohlwollend zur Seite zu stehen, damit wir
wie bisher in der Lage sind, die Wunden, die die
schwere Zeit schlägt, heilen zu helfen. Hier ist uns
Anerkennung Dank genug.
Wie der Amtliche Preußische Pressedienst einer
Veröffentlichung des Preußischen Ministeriums für
Wissenschaft, Kunst und Volksbildung im „Zentral
blatt für die gesamte Unterrichtsvevwaltung in
Preußen" entnimmt, regeln sich die Ferien in
Schleswig-Holstein für das Schuljahr 1932-33 fol
gendermaßen:
Ostern: Schluß: Dienstag, 22. März 1932; Be
ginn: Freitag, 8. April 1932.
Pfingsten: Schluß: Freitag, 13. Mai 1932; Be
ginn: Dienstag, 24. Mai 1932.
Für Plön und Wyk auf Föhr keine Pfiugstferic».
Sommer: Schluß: Donnerstag, 30. Juni 1932;
Beginn: Freitag, 5. August 1932.
Für Kiel:
Sommer: Schluß: Donnerstag,, 14. Juli 1932;
Beginn: Freitag 19. August 1932.
Für Plön und Wyk auf Föhr:
Schluß: Freitag. 24. Juni 1932; Beginn: Diens
tag, 9. August 1932.
Herbst: Schluß: Freitag, 30. September 1932;
Beginn: Dienstag, 11. Oktober 1932.
Weihnacht: Beginn: Dienstag, 20. Dezember
1932; Beginn: Mittwoch, 4. Januar 1933.
Schluß des Schuljahres 1932-1933: Freitag,
24. März 1933.
Das Kultusministerium über den
KbtzkA im hâhķr Schîķl'Mestļi Schjsstmg-Hslttems.
19 festangestellte Schulkräfte überzählig, 161 Studienassessoren ohne vollen Lehrauftrag
-Mitarbeiters.
der ersten Frühlingsboten in die Redaktion gebracht
wurde. Heute wurde uns ein strammer, brauner
Maikäfer als Zeichen dafür präsentiert, daß der
Frühling vor der Tür steht. Es war allerdings nist»:
der erste Maikäfer, den wir erhielten, schon im
Dezember konnten wir ein ausgewachsenes Exem-
plar bewundern. So ungewöhnlich es scheint, so ein
fach ist die Erklärung. Die Maikäfer entwickeln sich
ja, wie wir olle in der Schule gelernt hoben, in
der Erde. Drei bis vier Jahre lang dauert es, bis
aus den Engerlingen die Maikäfer geworden sind.
Die Maikäfer, die meist schon im Herbst ihre Ent
wicklung beendet haben., kommen nun nicht etwa
aus der Erde heraus, sondern bleiben still und ruhig
in ihr bis zum Frühling liegen, bis die warme
Frühlingssonne sie herauslockt. Wenn man nun im
Herbst oder auch im Januar die Erde umgräbt, dann
kann man schon die Maikäfer herausholen
und sie seinen Freunden als Frühlingsboten — in
den Halskragen setzen.
Sonderbericht unseres Berliner
-!- Alles können die Diebe gebrauchen. In der
Nacht zum Dienstag wurde aus der verschlos
senen Autogarage auf einem Grundstück der
Mühlenstrahe die Autobatterie eines Perso
nenkraftwagens gestohlen.
öer chkrràMrM àhert.
Die Arbeiterwohlsahrt 1931.
Aus dem Bericht des Ortsausschusses der Arbeiter-
wohlfahrL über das Jahr 1931 entnehmen wir fol
gendes:
Die Arbeiterwohlsahrt kann auf ein Jahr der
intensivsten Tätigkeit zurückblicken, galt cs doch der
stetig wachsenden Not vorzubeugen. Dank des airs
opfernden Fleißes unserer nimmermüden selbst
losen Helferinnen ist es uns gelungen, in eine große
Anzahl Men-schenherzen die Hoffnung zu tragen,
t-aß sie noch nicht ganz verloren gegeben sind.
Unsere Haupttätigkeit bezog sich naturgemäß auf
Herstellung und Verteilung vöir Kleidungsstücken,
Wäsche, Eäuglingsausstattimgen und leihweise Aus
gabe von Babykörben. Daneben wurden Kranke
betreut durch Hergäbe von Milch und Mittagessen.
Besonders in Not befindliche Familien wurden mit
Lebensmittelscheinen des Allgemeinen Konfumvcr-
cins bedacht. Eine Reihe aus der Schule zu ent
lassender Kinder wurde mit Kleidern, und Unter-
zeug versorgt. In den Sommerferien nahm die
Arbeiterwohlsahrt sich einer großen Anzahl Kinder
Wie unser Berliner W.-Vertreter erfährt, ist der
Abbau im höheren Schulwesen der Provinz Schles
wig-Holstein soeben Gegenstand von Verhandlungen
in: Unicrrichtsausschuß des preußischen Landtages
gewesen. Der starke Stellenabbau aus dem Gebiet
des höheren und mittleren Schulwesens, die Vermin
derung der Wochenstundenzahlen wichtiger Unter
richtsfächer, die Erhöhung der Pflichtstundenzahl der
Direktoren und Oberschullehrer, insbesondere aber
die Nachrichten über eine systematische Planwirt
schaft auf dem Gebiete des höheren und mittleren
Schulwesens haben eine große Unruhe in die Schu
len hineingetragen. Die Berichte der Provinzialbc-
hörden liegen im Ministerium bereits vor, sie ent
halten bestimmte Vorschläge für Verminderungen.
Das Kultusministerium vertritt hinsichtlich des Ab
baues im höheren Schulwesen folgende Grundsätze:
die Mädchenschulen sollen, abgesehen von einzelnen
Fällen in kleinen Städten, in ihrem Bestand erhal
ten bleiben. Ebenso soll die Aufbauschule im ganzen
als Schultyp aufrechterhalten bleiben, auch wenn
verschiedene schlecht besuchte Schalen aufgehoben
werden müssen. Schwierigkeiten infolge der Konkur
renz der Aufbauschnle mit grundständigen Schulen
'ollen bei dieser Gelegenheit möglichst behoben wer
den, ohne daß ein bestimmter Schultyp entscheidend
beeinträchtigt wird. Auch dos Interesse der Konfes-
ioneu an den einzelnen höheren Schulen, das In
teresse der Gymnasien und vor allen: das der kleinen
Städte und des platten Landes an der Erhaltung
höherer und mittlerer Schulen wird gewahrt. Die
Schulverwaltung bemüht sich, bei der Prüfung unter
Beachtung der wirtschaftlichen Verhältnisse, aber so
schonend, individualisierend und maßvoll wie nur
möglich vorzugehen. Bei den Abbaumaßnahmen im
höheren und mittleren Schulwesen handelt es sich —
wie das Kultusministerium ausdrücklich erklärt —
um keine Gesamiaktion, sondern um eine Einzelprü
fung bei jeder höheren oder mittleren Schule, um
gewisse Vereinfachungen, die man ohne wesentliche
Schädigung der Bildungshöhe der einzelnen Orte
nicht vermeiden kann und hier und da schon längst
hätte vornehmen können.
Ein Beauftragter des Ministers für Wissenschaft,
Kunst und Volksbildung hat :m Unterrichtsausschuß
des preußischen Landtages nähere Angaben über den
Abbau im höheren Schulwesen Schleswig-Holsteins
gemacht. Danach sind irach den: Stand vom 15. No
vember 1931 in der Provinz Schleswig-Holstein 19
festangestellte Lehrkräfte der höheren Schulen über-
zählig geworden. Bei den staatlichen höheren Lehr
anstalten in der Provinz Schleswig-Holstein sind 6
männliche akademisch gebildete Lehrkräfte überzählig
geworden, bei den städtischen höheren Lehranstalten
in der Provinz Schleswig-Holstein 4 männliche aka
demisch gebildete Lehrkräfte und 5 männliche und 4
weibliche nicht akademisch gebildete Lehrkräfte. Bei
den staatlichen Lehranstalten sind also in Schleswig-
Holstein 6, bei den städtischen 13 Lehrkräfte übdr-
zühlig geworden. Es handelt sich um ausnahmslos
evangelische Lehrkräfte.
Ju der Provinz Schleswig-Holstein hatten bei der
Erhebung — Stichtag 15. November 1.931 — feit
feem 1. Oktober 1931: 73 Studienassessoren und 28
Studienassessorinnen keinen vollen Lehrauftrag, dar
unter 30 und 6 Anwärter. 41 Studienassessoren und
16 Studienassessorinnen wurden stundenweise und
unentgeltlich in der Provinz Schleswig-Holstein be
schäftigt, darunter 8 und 1 Anwärter. 32 Assessoren
und 12 Asscssorinuen wurden entgeltlich beschäftigt
bzw. beurlaubt, darunter 22 und 5 Anwärter. Da
von wurden 19 und 4 entgeltlich beschäftigt, darun
ter 19 und 3 Anwärter.
* Wer will zur Wasscrschutzpolizci? Zum 1.
4. 32 werden wieder, wie alljährlich, in Stet
tin Anwärter aus der schiffahrttretbenden Be
völkerung für die Wasscrschutzpolizei gesucht.
Die Anwärter müssen ein Alter von 18 bis 28
Jahren und eilte Binncnsahrzeit vvn minde
stens 5 Monaten an Deck haben. Nähere Aus
künfte erteilt die hiesige Mnsternngsbehvrde
im Rathaus.
* Zirkus Krone kommt nach Rendsburg! Der
Zirkus Krone teilt uns mit, daß er auf seiner dies
jährigen sogenannten Blitztournce auch in unserer
Stadt ein auf wenige Tage berechnetes Gastspiel
geben wird. Er weist ausdrücklich darauf hin, daß
der gesamte Zirkus Krone restlos mit seinem voll
zähligen Material und einschließlich' seines großen
Tierparks bei uns aufgebaut und daß das gleiche
Programm gezeigt werden wird, das in seiner voll-
kommenen Neuartigkeit und prunkvollen Auf
machung im September-Oktober letzten Jahres vier
Wochen lang für Berlin zur wirklichen Sensation
wurde. Eine vollkommen neuartige Zirkuskunst in
einer einzigen 62 Meter langen Arena bringe end
lich „das Neue", wonach man sich in Iirkuskreifcn
so lange sehnte.
Im gesamten höheren Schulwesen Preußens sind
667 Lehrpersonen überzählig geworden, und zwar
331 akademisch und 336 nicht akademisch gebildete
Kräfte. Bon den akademisch gebildeten Lehrkräften
sind 305 männlich und 26 weiblich. Was die Unter
haltungsträger betrifft, so stehen 161 staatlichen
akademisch gebildeten männlichen und 4 weiblichen
Lehrkräften M nicht staatliche akademisch gebildete
männliche und 22 weibliche Lehrkräfte gegenüber.
Bon den 336 nicht akademisch gebildeten Lehrkräften
sind 188 männlich und 148 weiblich. Hier stehen 69
staatlichen, und zmar 34 männliche und 25 weib
liche, Lehrkräften 277 nicht staatliche, nämlich 154
tnäimliche und 123 weibliche, Lehrkräfte gegenüber.
* Ueber Arterienverkalkung und andere
häufig vorkommende Krankheiten hält Dr.
mcö. H. Malten, Baden-Baden, am Donners
tag, dem 28. Jan., in der Tonhalle, Nienstadt-
ftratze 11, einen Lichtbildervortrag. Der Vor
tragende weist auf Heilmethoden hin, die eine
durchgreifende Beeinflussung dieser Leiden er
möglichen. Im Interesse der Leidenden wäre
zu wünschen, das: der Vortrag des als Ernäh-
rnngsrefornrer bekannten Arztes einen zahl
reichen Besuch fände. (Näheres siehe Anzeige.)
(Nachdruck verboten.)
Büdclödorf, 27. Jan. Ein Mädchen- und
Mntterabend des Vaterk. Franenvereins van:
Roten Kreuz findet morgen, am 28. Januar,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus statt. Frl.
Elisabeth Zander wird einen Vortrag halten
über praktische Arbeit am Kinde.
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