Schleswig-Holstein.
Rood 50 Dewttbmigķn ob dm Posten
der LoodesdaoMa«.
Kiel, 18. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Auf
die Ausschreibung zur Neuwahl des Landes
hauptmanns der Provinz Schleswig-Holstein
sind innerhalb der vorgeschriebenen Frist ins
gesamt 50 Bewerbungen eingegangen. Von
diesen entfallen als Beiverber auf Schleswig-
Holstein 2g, das übrige Preußen 13, nicht-
preußische Länder 14.
Die Bewerber gliedern sich nach Berufen
wie folgt: Reichsbeamte 2; Staatsbeamte
preußische 8, nichtpreußische 3,- Kommunalbe-
amtc aus der Provinzverwaltung 3, Landräte
8, Oberbürgermeister und Bürgermeister 9,
Staöträte 6 und sonstige Bewerber 10.
Die schleswig-holsteinischen Bewerber stam
men aus folgenden Berufen: Provinzialbc-
amte 3, Landräte 8, Oberbürgermeister, Bür
germeister und Stadträtc 4, Staatsbeamte 4,
sonstige Bewerber 4.
Negierungsrat Dr. Schifferer vom Oberprä
sidium der Rheinprovinz in Koblenz teilt uns
mit, daß er sich nicht um die Stelle des Lan
deshauptmanns der Provinz Schleswig-Hol
stein beworben habe und daß die Pressenach-
richtcn daher unrichtig seien.
’ *
GabenpMe und Zoll.
In „Jydske Tidende" wird mitgeteilt, daß fast
täglich Leute auf seinem Kontor in Gravenstein er
schienen, um sich zu erkundigen, wie man am besten
Liebesgadenpakete — jetzt offiziell Gabenpakete ge
nannt — noch Deutschland senden könne. Man müsse
diesen Leuten immer wieder antworten, man könne
leine Auskunft darüber geben, da es sich gewöhnlich
zeige, daß die Deutscher in dieser Sache nicht nach
'einer bestimmten Regel gingen und daß es nur
abhänge von dem Fürgutbefinden des zufällig dienst
tuenden Zollbeamten, ob er Waren zollftei nach
Deutschland lassen wolle oder nicht. Mehrere arme
Leute hätten infolgedessen in der letzten Zeit Zoll
auf Margarine und andere Kolonialwaren zahlen
muffen. Solange die deutschen Zollbehörden deshalb
nicht mehr Verständnis hätten für die Wohltätigkeit,
die armen Leuten helfen wolle, solange könne man
Unmöglich Auskunft darüber geben, was erlaubt sei
tzu senden und was nicht.
Gegen diese Auffassung des Blattes und gegen
die Vorwürfe gegen die deutschen Zollbeamten muß,
wie uns mitgeteilt wird, Widerspruch erhoben wer
ben. Die Beamten handeln nicht nach Gutdünken,
sondern nach ihren Vorschriften. Sie würden gewiß
lieber alle Gabenpakete durchlassen, als denjenigen,
die andern helfen wollen, noch einen Zoll abzufor
dern. Sie wissen aber, daß sie sich damit eines Dienst
vergehens schuldig machen würden; ihre Dienstauf
fassung verbietet ihnen aber, ein Auge oder beide
Augen zuzudrücken.
Niemand hat ein Recht, darauf, Gabenpakete zoll
frei nach Deutschland zu senden; in den betreffen
den Bestimmungen heißt es, daß in gewissen Fällen
der Zoll erlassen werden kann, also nicht muß. Der
Zoll wird ober regelmäßig erlassen, wenn die da
für geltenden Vorschriften beobachtet werden. Wie
diese lauten, kann jeder beim Zollamt erfahren.
Kommt man diesen Vorschriften nicht nach/dann
muß Zoll bezahlt werden, sowohl für Margarine als
für andere Kolonialwaren, für die eben Einfuhr
zölle festgesetzt sind. Es sind, wie man uns auf eine
Anfrage mitteilt, Tausende von Gabenpaketeu um
die Weihnachtszeit herum über die Grenze gegangen,
ohne daß ein Zoll erhoben wurde, weil mau eben
die geforderten Formalitäten erfüllt hatte.
Es ist auch eine ganz falsche Auffassung, wenn
man glaubt, daß die Zollbeamten berechtigt sind.
Zölle zu erlassen. Das kann nicht einmal das Lan
desfinanzamt, das kann lediglich das Reichsfinanz
ministerium, das sich alle Zollerleichterungen oder
Zollnachlässe ausdrücklich vorbehalten hat.
Die Erlaubnis, Gabenpakete zollfrei senden zu
dürfen, ist ein besonderes Entgegenkommen des
Ministeriums; cs kann daher auch verlangen, ■ daß
die von ihm erlassenen Vorschriften beachtet werden.
Nus ö§m Ķreèfs NrrrêĶrrrg.
ai. Hohenwestedt, 18. Jan. Der Kampfgenos
sen- und Kriegerverein von Hohenwestedt und
Umgegend hielt am Sonntag in seinem Ber-
einslokal „Harmonie" seine diesjährige Haupt
versammlung ab. Der Vorsitzende, Oberge-
richtsvollzieher Fesefelöt, gedachte kurz der
Gründung des Deutschen Reiches vvr 61 Jah
ren. Bor Eintritt in die Tagesordnung ge
dachte der Vorsitzende ferner des verstorbenen
Mitgliedes und Kampfgenossen von 1870-71
Johannes Hölck, Bucken. Aus dem Jahres-
nnd Kassenbericht sei hervorgehoben, daß der
Verein im vorigen Jahxe sein vierzigjähriges
Bestehen feiern durfte. Der Verein konnte mit
einem Bestand von 12 Kampfgenossen von
1870-71 und 252 Kriegern in das neue Jahr
eintreten. Ein Ehrenkreuz 1. und drei 2. Klasse
wurden int vorigen Jahre an Mitglieder ver
liehen und den beim vierzigjährigen Bestehen
noch anwesenden Mitbegründern des Vereins
wurden 13 Hinöenbnrg- und 2 Kyffhäuserbil-
der überreicht. Durch die Zuwendungen aus
der Preußischen Kriegcrstiftung Wilhelms II.
und von den übergeordneten Verbänden er
hielten verschiedene bedürftige Kameraden
namhafte Unterstützungen. Auch zum Weih
nachtsfest wurden 21 Kameraden und Hinter
bliebene mit einer besonderen Gabe bedacht.
Der Beerdigungsfonüs wies am Jahresschluß
einen Bestand von 400,39 NM. auf. Es wurde
beschlossen, aus der Bereinskasse einen weite
ren Betrag von 60 RM. an diesen Fonds zu
überweisen. Für den ausscheidenden 2. Vor
sitzenden, Kam. Hans Trede, der eine Wieder
wahl ablehnte, wurde Kam. H. Lahann, und
für diesen Kam. Wilh. Ohrt als 2. Kassierer-
gewählt. Ebenso lehnte der bisherige Fecht
meister Kam. Christ. Kasch, der als Mitbegrün
der des Vereins diesen Posten vom Aufkom
men des Fechtwesens an inne hatte, wegen
vorgerückten Alters eine Wiederwahl ab. An
seiner Stelle wurde Kam. Göttsche zum Förde
rer des Fechtwesens gewählt. W. Fock, Silzen,
wurde als Beisitzer neu-, der 1. Schriftführer,
die bisherigen Fahnenträger, die Rechnungs
prüfer sowie der Schieß- und der Festausschuß
wurden einstimmig wiedergewählt. Von irgend
welchen festlichen Veranstaltungen wurde nftt
Rücksicht auf die allgemeine schlechte Wirt
schaftslage abgesehen. Zum Schluß hielt Kam.
Lehrer Hansen, Büöelsdorf, einen sehr inter
essanten Vortrag über die Marneschlacht, unter
besonderer Hervorhebung der Kämpfe der
Truppen des 9. Armeekorps. Der Bortrag
wurde allgemein mit großem Interesse ver
folgt.
* Hohttwcstcdt, 18. Jan. Matļonalsozîalrstîsche
Versammlung. Am Sonnabend fand im Casthofe
„Zur Fernsicht" eine Versammlung der NSDAP,
statt, die recht zahlreich besucht war. Es sprach der
Führer der Nationalsoz. Jugend- und Schüler-
gruppe Frey aus Kiel über das Thema „Hitler
vor den Toren des neuen Deutschlands". Der Red
ner ging in seinen Ausführungen von dem Poung-
plane aus, gegen den sich die nationale Jugend
Deutschlands auflehne. Sie finde in dem Geist und
in den Zielen der NSDAP, die Verkörperung ihrer
Ideale. Darum das gewaltige Anwachsen und die
Ueberzeugungskraft dieser Partei, die zur größten
Partei Deutschlands geworden ist. Auf ganz lega
lem Wege ist dieses Anwachsen bisher erfolgt.
Legal wird auch die Zurücklegung der letzten Etap
pe vor sich gehen.
cc. Bredenbck, 17. Januar. Vom Sportverein
wurde am Sonnabend in der Gastwirtschaft von
Krey ein bunter Abend veranstaltet, der einen star
ken Besuch gefunden hakte. Der Hauptzweck war, den
Gästen zu zeigen, mit welcher Freude und Liebe in
den Wintermonaten in dem Verein gearbeitet wor
den ist. Zunächst wurden turnerische Vorführungen
am Reck, Barren und Pferd, mit langen Riegen bis
zu 14 Mann, gezeigt. Diese Uebungen wurden in der
Durch; chnittsleijtung sehr gut ausgeführt und ern
teten reichen Beifall. Dann wurden schneidige Frei
übungen und verschiedene schwierige Pyramtdenbau-
ten vorgeführt. Bevor das Theàstûck „Baller-'
Enns Wochenende" aufgeführt wurde, begrüßte
der 1. Vorsitzende die Gäste und ermahnte die noch
fernstehenden jungen Leute, ebenfalls dem Verein
beizutreten und sich auch aktiv in den Turn- und
Spielstunden zu betätigen. Don den Damen wurden
leider nur einige Volkstänze gezeigt.
gg. Bovenau, 18. Jan. Zum stcllvertr. Ge
meinde- und Amtsvorsteher der Gemeinde Bo
venau wählte die hiesige Gemeindevertretung
den Müller Friedrich Burmeister in Waken-
öorf.
Bus HŞà
Verhinderte ZrVangsverfteigerung.
Oluicküorn, 18. Jan. Wegen rückständiger
Seuchengclder und rückständiger Beiträge zur
landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft war
öem Landmann Schr. ein Schwein gepfändet
worden. Der Landmann verweigerte die Be
zahlung mit der Begründung, daß er keine
Zahlungen mehr leisten könne und sich auch
von den maßgebenden Instanzen zu Unrecht
behandelt fühle. Zu dem heute angesetzten
Versteigerungstermin hatten sich mehrere
hundert Personen eingefunden. Als die Ver
steigerung beginnen sollte, hielt jemand eine
Rede, in der er die Anwesenden aufforderte,
kein Gebot abzugeben. Als einer der beiden
anwesenden Landjäger dem Redner zu schwei
gen gebot und dieser der Aufforderung nicht
nachkam, drohte der Landjäger von der Waffe
Gebrauch zu machen. Nunmehr nahm das Pu
blikum eine drohende Haltung ein und um
ringte die beiden Oberlanöjäger. Die beson
nene Haltung beider ließ es jedoch zu weite
ren Ausschreitungen nicht kommen. Zur
Zwangsversteigerung kam es unter diesen
Umständen nicht. Der Termin wurde aufgeho
ben.
* . *
nt. Dätgen, 17. Jan. Der Kriegerverein hielt
in Hülsens Gasthof seine ordentliche General
versammlung ab. Die Jahresrechnnng schloß
ab mit einem Kassenbestand von 221 RM. Der
Sterbefonds hat einen Bestand von 186 RM.
Die satzungsgemäß ausscheidenden ķorjlanss-
mitglieder wurden wiedergewählt. Wegen der
schlechten Finanzlage der Mitglieder würd«
beschlossen, im Jahre 1932 den Beitrag vor
4 RM. auf 2 RM. herabzusetzen. Das Einsam:
mein von Beiträgen für den Sterbefonds wir)
vorläufig ganz wegfallen. In Sterbefäüer
wird zur Deckung der Unkosten (50 RM. Ster:
begeld usw.) pro Mitglied 1 RM. gesammcli
(36 Mitglieder), der Rest wird aus der Ver
einskasse bezahlt. Bei Beerdigungen fällt dis
Trauermusik fort.
às DrihMMfchm.
mx. Meldorf, 18. Jan. Wieder einmal das
Plätteisen. Am Montag früh wurden die Ein
wohner Meldorfs durch die Feuersirens aus den
Betten und auf die Straßen gerufen. Es brannte
in der Wohnung des Kaufmannes Warns in der
Zingelstraße. Es war vergessen worden, das elek
trische Bügeleisen auszuschalten; das heiße Eisen
hatte einen Zimmerbrand verursacht. Dem schnel
len und energischen Eingreifen der Feuerwehr ge
lang es, mit Minimax und Spritze schnell das
Feuer zu löschen, ehe ein größerer Brand sich ent
wickeln konnte.
Verhaftung eines Sparkaffen-
rrmöers in Friedrichstadt.
ds. Friedrichstadt, 17. Januar. Seit Ende Novem
ber vorigen Jahres suchte die Polizei nach dem
Sparkassenräuber Emil Maiburg aus Brande bei
Pinneberg. Gestern endlich konnte dieser im Hause
eines hiesigen Kommunisten, wo M. sich besuchsweise
aufhielt, durch die hiesige Polizei und drei Krimi
nalbeamte aus Flensburg ergriffen werden. Am
25. November 1931 drangen zwei maskierte Räu
ber in die Spar- und Darlehnskasse in Wees bei
Flensburg gewalttätig ein und zwangen durch Dro
hen mit Pistolen den Rendanten, ihnen 1750 RM.
auszuhändigen. Kurz nach dieser Tat konnte der
eine der beiden Täter, Heinrich Kern, festgenommen
werden, dem anderen jedoch, dem jetzt sichergesetzten
Maiburg, gelang es bis jetzt, sich der Festnahme zu
entziehen. Er will sich seit Begehung des Raubüber-
falls bei KPD.-Genossen in Flensburg, Niebüll,
Husum, Friedrichstadt, Lunden, Heide uitd Wesselbu
ren verborgen gehalten haben; während dieser Zeit
soll er auch mit bereits festgenommenen Komplizen
in Friedrichstadt, Kleve und Wesselburen weitere
Einbruchsdiebstähle begangen haben. Ein gefährli
cher Einbrecher konnte durch die hier erfolgte Fest
nahme auf mehrere Jahre unschädlich gemacht wer
den.
* * *
ps. Bergenhuscn, 18. Jan. Deutscher Abend.
Der am gestrigen Abend in der Gastwirtschaft
von Hans Clausen von der NSDAP, veran
staltete Deutsche Abend hatte einen außeror
dentlich starken Besuch gefunden, so daß der
große Saal, welcher über 400 Personen faßt,
bis auf den letzten Platz gefüllt war. Der Orts-
gruppenführer El. Hansen eröffnete den Abend
mit einer Begrüßungsansprache. Großen Bei
fall fand die Ansprache des Pg. Lohe aus Kiel,
der den Weg und das Ziel des Nationalsozia-
lismus erklärte. Dann wurde das Theaterstück
„Frisch ans, mein Volk" recht flott gespielt.
Auch der Posaunenchor und der Gesangverein
wirkten an der Ausgestaltung des Abends
mit. Von jungen Männern und jungen Mäd
chen wurden einige entsprechende Gedichte vor
getragen.
Die Gräserwirtschaft ist vernichtet.
Kleine Anfrage Howe, Rüster und Fran Mehlis
(Dentschnationale Volkspartci).
Zu dem Zusammenbruch der schleswig-holsteini
schen Gräserwirtschaft hat der um die schleswig
holsteinische Viehzucht verdiente Landrat des
Kreises Eiöerstedt, Reeder-Tönning, in einer sehr
beachtenswerten Erklärung Stellung genommen.
Landrat Reeder weist darauf hin, baß das gegen
wärtige Wirtschaftsleben Schleswig-Holsteins sich
in einer ganz ähnlichen Lage befindet, wie vor gut
100 Jahren nach dem dänischen Staatsbankrott.
Auch in der damaligen Zeit genügte der Erlös
der landwirtschaftlichen Produkte nicht zur Deckung
der wirtschaftlichen Kosten, Steuern, Abgaben usw.
Viele Bauern mußten zu jener Zeit ihren Besitz
aufgeben. Ein Rückblick auf die Gräserwirtschaft
des vergangenen Jahres müsse jeden Kenner zu
dem Schluß kommen lassen, daß die schleswig-hol
steinische Gräserwirtschaft nicht erst vor dem Zu
sammenbruch stehe, sondern schon zusammengebro
chen sei. Die Bilanz der Weidewirtschaft im Jahre
1931 sei in jeder Hinsicht vernichtend. Die gegrasten
Tiere waren im Herbst bei dem Verkauf um durch
schnittlich 120 bis 150 JlJi weniger wert als im
Frühjahr. Durch diesen Minöererlös ging den
Viehbesitzern nicht nur jegliche Rente oder Ein
nahme verloren, es entstanden ihnen zu allen
Abgaben und Steuern noch ungeheure Verluste.
Die Gesamtverluste, die das Jahr 1931 dem Ver
mögen des Kreises Eidcrstcdt gebracht hat, schätzt
Landrat Reeder zum mindesten auf IS Millionen
Reichsmark.
Mittel für die Weiterführung der Grasung in
der bisherigen Art seien nicht mehr vorhanden,
»uma! die vorjährigen Grüserkreöite zum größten
Teil schon nicht zurückbezahlt werden konnten.
Zur Abhilfe dieser Notlage verlangt Landrat
Reeder:
1. Sperung der Grenzen gegen jegliche Einfuhr
von Fleisch und Vieh.
2. Fortfall der Umsatzsteuer anch für die Vieh
wirtschaft.
3. Pachtung und Bewirtschaftung größerer Weide-
flächen durch den Staat und das Reich, oder Be
reitstellung von Pensionsvieh oder Hergäbe von
neuen Krediten zu einem mäßigen und für die
Gräserwirtschaft tragbaren Zinsfuß.
Da der langjährige Landrat des Kreises Eider-
ßedt, in dem fast ausschließlich Gräserwirtschaft be
trieben wird, einer der besten Kenner der Gräser
wirtschaft ist und da. sofern nicht baldigst plan
mäßige und durchgreifende Maßnahmen getroffen
werden, die ernste Gefahr besteht, daß zehntauscnde
Hektar der besten Weiden Deutschlands im Jahre
1932 unbenutzt bleiben werben, fragen wir:
Ist das Staatsministerium bereit, umgehend die
katastrophale Lage der schleswig-holsteinischen
Gräserwirtschaft zu prüfen und im Einvernehmen
mit der Reichsregierung Maßnahmen -zu treffen,
durch die im Interesse der deutschen Volksernäh-
rnng und der verarmenden oder schon verarmten
Eigentümer das Brachliegen der besten Weiden
Deutschlands verhindert wird?
Ģeşiàekèmsfteàng für
Aorôfàsêrm-.
Am 17. und 18. Januar hielt die Arbeitsgemein
schaft der Geflügelzuchtvereine Bredstedt, Wester
land, Niebüll nnd Leck ihre diesjährige Geflügel
schau ab, welche mit zirka 260 Tieren beschickt
war und bei fachmännischer Durchführung einen
sehr guten Eindruck machte. Als Preisrichter war
der geschützte Züchter Röhmeier-Testorf gewonnen,
der nach sehr strenger Prüfung folgende Ehren
preise verteilen konnte:
Hühner: 1. Th. Jannsen, Niebüll, gelbe Italie
ner; 2. N. Jannsen, Niebüll, Minorka; 3. C. Jann-
sen, Niebüll, Rohöelänöer; 4. Rüstenholz, Wester
land, Zwerg-Silberlack,- 5. Nommensen, Struckum,
Plymouth- Rocks; 6. H. Harksen. Bredstedt, Silber-
Wyandottes; 7. H. Sommer, Westerland, schwarze
Italiener; 8. L. Maas, Westerland. Anöaluster; 9.
W. Peters, Niebüll, gelbe Italiener; 10. A. Mom-
me, Niebüll, weiße Wyandottes; 11. B. Behrend-
stn, Bredstedt, schwarze Wyandottes; 12. H. Raabe,
St. N.-Koog, Reichshühner; 13. H. Mohr, Brcö-
steöt, Rheinländer; 14. Peter Mayer, Westerland,
Bronze-Puten; 18. P. Christiansen, Bredstedt,
Zwergwyanbottes.
Tauben: 1. A. Jessen, Niebüll, Kröpfer; 2. E.
Christiansen, Niebüll, Luchstanbe; 3. K Will, Breb-
stebt, Straßer; 4. Tadsen, Bredstedt. Brieftauben.
k!àe Mtteilrmgm.
Vom Verband Schleswig-Holsteinischer Geflügel-
zuchtvercine.
(es.) Unter Leitung von Marinebaurat Techow-
Wattenbek fand im Bordesholmcr BahuhofShotcl
eine VorstandSsitzung des Verbandes Schleswig-
Holsteinischer Geflügelzuchtvcreine statt. Die große
Landesschau wird Ende Januar in Kiel abgehalten.
Es sind 90 Ehrenpreise gestiftet. Die Ehrennadel
erhielten folgende Mitglieder und Vereine: Völ-
kers-Neustadt, Winkelmann und Baasch-Eutin,
Gnutzmann-Preetz, Wieben, Bendixen, Nchder und,
Paternoster-Renösbrua. Doormann. Dieörtchsen,
Hoff, Hansen, Moröhorst, Saß, Untiedt und Zie-
ger-Kieler Fauna, Eckmann und Kühnert-Tungen-
dors, ferner Strüben und Boresch-Krempe. Post
meister Butenschön, der Rechnungsführcr des Ver
bandes, gab den Rechnungsbericht für 1931 .Es ist
eine Einnahme von 7089,83 RM. und eine Aus
gabe von 6797,98 RM. zu verzeichnen.
Bullenkörung in Bordesholm.
Von den 14 vorgeführten Breitenburger Bullen
wurden 10 angekört, und zwar die der Züchter G.
Bustorff und H. Ekocks-Bissee, Kaak, Bracker und
Hingst-Schönbek (2), Brüning-Dätgen (2), Stange-
Loop und J. Speck-Hoffeld. 6 von den angekörten
Stieren wurden für die große Versteigerung -n
Kellinghusen bestimmt. Der Körung folgte eine Mit
gliederversammlung. Die Jahresrechnnng schließt in
Einnahme mit 1988,04 RM., in Ausgabe mit
1451,78 Reichsmark ab. Ueberschuß 536,26 Reichs
mark. Der Voranschlag schließt in Einnahme und
Ausgabe mit 1654 Reichsmark ab. Die Körgelder
sind für Mitglieder wie im Vorjahr gestaffelt, und
zwar: für Genoffenschaftsbullen 8 R°1t und für
Einzelziichter 4 Rckt, für alte Kühe 0,50 Rckl und
für junge Kühe 1 Rá (es.)
ZrageMen.
Anfrage: Wie sind die Kündigungsbedingungen
eines Mieters, der monatlich seine Miete zahlt?
Muß eine am 14. Januar ausgesprochene Kündi
gung zum 1. Februar vom Vermieter anerkannt
werden?
Antwort: Wenn keine anderen Kündigungsfristen
vereinbart worden sind, ist die am 14. Januar aus
gesprochene Kündigung zum 1. Februar rechtsver
bindlich.