Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

124. Jahrgang / Nr. 65 / Zweites Blatt. 
_ MMesVW-KEMnlstv« 
Landeszeitung 
Brndsviceyer DtgedloS 
Mittwoch, den 18. März 1931. 
Des M. li« 1$4$ 
in Nenösburg. 
Der Unmut des schleswig-holsteinischen Stam 
mes über die bestehenden politischen Zustände, der 
sich am 24. März 1848, dem Erhebungstage, gewalt 
sam entlud, war nicht erst in den Märztagen des 
„tollen Jahres" geboren. Die Auflehnungsbestre 
bungen des Landes haben vielmehr eine lange Vor 
geschichte, zu der n. a. die Sprachkämpfe in der 
schlesmigschen Ständeversammlung und der „Offene 
Brief" gehören. Zur lmmittelbaren Vorgeschichte 
der Erhebung gehört auch jener bedeutungsvolle 
18. März 1848 in Rendsburg, an dem Ständedepu 
tierte und Bürger zugleich tagten rrnd zum letzten 
Mal versuchten, auf friedlichem Wege zu einem 
Ausgleich mit dem Norden zu kommen. Immerhin 
war die Stimmung an diesem Tage schon so erregt, 
daß manche schon mit dem Ausbruch der Feindselig 
keiten in Rendsburg rechneten. 
Die Bedeutung des 18. März 1848 für die deut 
sche Seite ist von dem bekannten Historiker Dr. Her 
mann Hagenah in seiner grundlegenden Unter 
redung „Revolution und Legitimität in der Erhe 
bung Schleswig-Holsteins" erschöpfend behandelt, 
und ans zeitgenössischen Pressestimmen wissen wir, 
wie schon rein äußerlich an jenem Tage das groß 
deutsch« Denken und Fühlen alles andere überwog, 
„Vom Grafen bis zum Lazzaroni trug alles fchwarz- 
rot-gold", sagt der Bericht des „Rendsburger Wo 
chenblattes", war doch an demselben Tage die Nach 
richt verbreitet worden, daß der Bundestag die 
schwarz-rot-goldenen Farben zu Bundesfarben er 
klärt habe. Mau-weiß-rot trat in jenen Tagen stark 
in den Hintergrund. Vielen galt es lediglich als 
Symbol der „Augustenbuvger Dynastie". Rach dem 
Scheitern der deutschen Einheitsbestrebungen rück 
ten dann die Landessavben mehr und mehr an die 
erste Stelle. 
Am 18. März waren die Ständedeputierten — 
etwa 70 an der Zahl — im Dülfertschen Saal ver 
sammelt. Es waren hauptsächlich Vertreter der be 
dächtigen älteren Generation, aber es spricht für 
den allgemeinen Schwung dieses Tages, daß der vor« 
wärtsstrebende Nationalliberal« Befeler, und nicht 
einer der älteren, Prominenten, Falck oder Bule- 
mann, zum Leiter der Versammlung gewählt wurde. 
Die beiden Hauptredner waren Theodor Olshausen- 
Kiel und Graf Reventlou-Preetz. Olshausen, der 
als Wortführer der Nationalen und der Liberalen 
auftrat, wandte sich in schärfster Form gegen den 
Norden, während Graf Neventlou, einer der hervor- 
tretendsten Führer der Ritterschaft, zur Vorsicht 
mahnte, ehe die Stellungnahme Preußens nicht ganz 
klar fei. Das Ergebnis der mehrstündigen Bera 
tungen war denn allerdings, daß durch eine Depu 
tation von fünf Männern dem Königsherzog die 
bekannten Forderungen überbrocht werden sollten: 
Vereinigung der schlesmigschen und holsteinischen 
Stände zur Beratung einer gemeinsamen Verfas 
sung, Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund, 
Einführung einer allgemeinen Volksbewaffnung, 
Presse- und Versammlungsfreiheit, Absetzung des 
Regierungspräsidenten von Scheel. 
Daß diese im Grunde „konservative" Versamm 
lung solche weitgehenden Forderungen stellen 
konnte, wird nur verständlich dadurch, daß das Volk 
gleichzeitig im Theaters«! eine Volksversammlung 
abhielt, in der die Wogen der Begeisterung turmhoch 
gingen. Diese»! Tribunal glaubte inan keine allzu 
mageren Forderungen vorsetzen zu dürfen. Iin 
Theatersaal war die Stimmung durchaus revoluti 
onär. Die Versammlung war eigentlich verboten, 
aber schnell gründete man einen „Allgemeinen Biir- 
gerverein", der eine Mitgliederverwmmluirg mit 
„Gästen" abhielt. Hier war die Verbindung mit den 
Gedanken, die in dem übrigen Deutschland lebte», 
restlos vollzogen. Hemmungslos schlugen die Wo 
gen aus dieser Volksversammlung mit dem bran 
dende» Meer großdeutscher Freiheitsschnsucht zu 
sammen. Selbst Vertreter der Garnison Rends 
burg erklärten ihre volle Sympathie mit dem Wollen 
des Volkes. Das war bedeutsam für die folgenden 
Ereignisse: man wußte, daß bei einem Vorgehen ge 
gen Kopenhagen ein Widerstand von Seiten der in 
Holstein stehenden Truppen nicht zu erwarten war. 
Die Rendsburger Versammlung bei Dülfert 
war auch noch von zwei dänischen Nordschleswigcrn 
beschickt. Schon Dr. Hagenah hat in seiner Unter 
suchung diese beiden dänischen Vertreter genannt: 
cs waren Hans Andersen Krüger aus Bsftoft und 
Hans Petersen Schmidt aus Flensburg. Da die 
Teilnahme des letzteren in der dänischen Literatur 
umstritten ist, hat der Vorsitzende des „Grenz 
vereins", Rektor Hansen, dieser Frage kürzlich in 
„Flensborg Avis" eine besondere Untersuchung ge 
widmet. („Wer war Krügers Begleiter auf der 
Rendsburger Versammlung ani l8. Mürz?" Fleus- 
borg Avis vom 4. und 5. 12. 1930). 
Rektor Hamen berichtet, daß sowohl in dem be 
kannten „Handbuch zur nordşchleswigşchen Frage" 
von Franz von Jessen, als auch in dem von Amts 
arzt Lausten Thomsen herausaeaebenen biographi 
schen Sammelband „Hcabets Maend" (Männer der 
Hoffnung) der Agent Heinrich Carstenien Sensen 
aus Flensburg als Begleiter Krügers in Rends- 
biirg genannt wird. Die Verwechselung mag darauf 
Rendsburg, den 18. März 1931. 
beruhen, daß Krüger vor seiner Weiterfahrt nach 
Rendsburg sicher in Flensburg eine Unterredung 
mit dem Agenten Jensen gehabt hat, der im übri 
gen eine viel bekanntere Persönlichkeit war als 
Schmidt. 
Hans Petersen Schmidt, ein gebürtiger Flens 
burger, hatte es als Beamter der deutschen Kanzlei 
in Kopenhagen bis zum Kanzleirat gebracht, hatte 
sich aber im Jahre 1839 als Kaufmann in seiner 
Vaterstadt niedergelassen. Er war ein Schwieger 
sohn des dänisch gesinnten Ständedeputierten Pe 
ter Nielsen, der einst Christian VIII. bei einem Ge 
spräch über die „Längsbahn" den Rat gab, Schles 
wig gegen Deutschland, durch eine „chinesische 
Mauer" abzuschließen und diese noch durch einen 
Wall von nie verlöschendem Feuer zu schützen. 
Schmidt war 45 Jahre alt, als er Krüger nach 
Rendsburg begleitete. Der dänische Wortführer bei 
Dülfert war natürlich Krüger, der energisch gegen 
eine Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund 
protestierte. Das Echo, das diese Worte auslösten, 
war allerdings derartig, daß er sich, einen Stuhl als 
Sturmbock vor sich herschiebend, schleunigst au^ dem 
Saal entfernen mußte. Unter seinen gleichgesinnten 
Landsleuten lief aber sein Auftreten in der schles 
wig-holsteinischen Versammlung von Mund zu 
Mund, und der 18. März 1848 wurde für den da 
mals 32jährigen der Ausgangspunkt eines späteren 
Aufstiegs zu der Stellung eines Vertreters der dä 
nischen Minderheit im deutschen Parlament. 
Dr. H. K. 
* * * 
Aus der Arbeit der Rendsburger 
Volkshochschule. 
Am 15. März ging der Winterlehrgang für 
junge Männer an der Rendsburger Volkshoch 
schule zu Ende. Der Kursus war besucht von 43 
jungen Leuten, die in der Mehrzahl aus dem 
Kreise Rendsburg und der Provinz stammten und 
zu einem kleinen Teil aus Kärnten, Steiermark, 
Siidtirol, dem Banat und Siebenbürgen kamen. 
Nachdem am Freitagabend eins religiöse Andacht 
stattgefunden hatte, fand am Sonnabend die 
Schlutzfoier in der Schule statt. An ihr nahmen 
zahlreiche Eltern und Schulfreunde teil. Eine 
Reihe von Schülervorträgen (das Leitthema für 
diese lautete: „Land und Bauerntum in früherer 
und heutiger Zeit") wechselte mit passenden Lie 
bern und Gedichten ab. Die Abschiedsfeier brachte 
als Hanptdarbietung das Theaterstück „Glum", 
das in alter Zeit spielt und uns Kampf und Sieg 
der Friesen über einen feindlichen jütischen Stamm 
schildert. — Die Schüler sind fast alle in ihre Hei 
mat zurückgekehrt. Von den Südländern bleiben 
einige hier im Lande, um sich praktisch in der Land 
wirtschaft zu vervollkommnen. — (Der Som 
me r k n r s u s für junge Mädchen, zu dem bereits 
eine erfreuliche Anzahl von Anmeldungen vorliegt, 
beginnt am 3. Mai.) 
* * * 
* Ter Gemischte Chor „Volkslied" feierte 
am 14. März sein 11. Stiftungsfest in der 
prächtig geschmückten Schweizerhalle. Zur 
Feier hatte sich der Chor einige Gäste einge 
laden. Erschienen waren der Auöorfer Ge 
sangverein lind eine Abordnung vom Hauler 
Mättncrchor. Der Gem. Chor „Volkslied" 
hatte eine gute Festfolge vorbereitet. Tie dar 
gebrachten ernsten und heiteren Volkslieder, 
vom Audorser und Rendsburger Chor gesun 
gen, wurden mit großem Beifall aufgenom 
men. Eine besondere Ehrung wurde 2 Mit 
gliedern des Vereins zuteil durch Ueberrei- 
chung des silbernen Vereinsabzeichens für 
10jährige Zugehörigkeit. Jetzt sind ca. 28 
Mitglieder Inhaber dieses Abzeichens, ein 
gutes Zeichen für den Chor mit fei 
nem Sängergruß: „Rein im Sange, treu 
im Wort, fest in Eintracht immerfort!" Das 
Theaterstück „De Jsenbahn op Fehmarn" 
wurde von den Mitgliedern des Gem Chors 
recht natürlich ausgeführt und löste bei den 
Zuhörern große Heiterkeit ans. 
* Volksbühne. Die Vorstellung endet heute 
abend um 23 Uhr. 
bd. Büdrlsdors, 17. März. Weitere Spenden 
für die Nottüchr. Die Spendefreudigkeit für die 
Notküche hat auch in den letzten Wochen unver 
mindert bestanden. Ein reichliches Quantuni von 
Lebensmitteln konnte aus der Gemeinde Sophien 
hamm abgeholt werden. Die Gemeinde Hamdorf 
schickte ein fettes Schwein. Von „Ungenannt" gin 
gen einige Geldspenden und 1 Sack Reis ein. Auch 
sonst sind wieder zahlreiche Spenden aus Büdels- 
dorf und aus Kreisen der Landbevölkerung zu 
verzeichnen. Die Meiereien Hohn, Christians 
holm, Sophienhamm, Büdelsdorf, Hamdorf und 
Elsdorf stellten größere Mengen Milch und Butter 
zur Verfügung, die für Milchspeisen sehr will- 
kommen waren. 
Schleswig-Holstein. 
Aus öem ftmU Rmösbrrrg. 
Schacht-Audorf erhält einen Staals- 
fUjchutz von 2ÖÖÖ0 Mark. 
ili Schacht-Andorf, 17. März. Die Gemeinde 
Schacht-Audorf hat einen einmaligen Staatszu- 
schuß von 20 000 Rcki erhalten zur Linderung der 
wirtschaftlichen Notlage, in der die Gemeinde sich 
befindet, durch stetige Zunahme der Erwerbslosig 
keit. Wie groß die Not ist, ersteht man daraus, 
daß 50 Proz. der Gesamteinwohnerschaft aus öf 
fentlichen Mitteln unterhalten werden. Es sind 
ja dis Eisenhütte Holstein, die Steinfabrik der 
Audorfer Land- und Industrie-Gesellschaft und die 
Abwrackwerft von Brandt u. Sohn seit langer Zeit 
stillgelegt. 
ib. Schacht-Audorf, 18. März. Für die hiesige 
Volksküche sind aus der Gemeinde verschiedene 
Spenden an Lebensmitteln und Geld eingegangen, 
Mehr Verkehrssicherheit! 
Das Ergebnis einer V§rlrehrsbeodlrchimrgssahrL des MsLorsporiklubs 
Rendsburg. 
Wenn man den Ursachen der Verkehrsunfälle, 
die sich Tag für Tag ereignen, glücklicherweise jedoch 
in den meisten Fällen glimpflich ablaufen, nachgeht, 
so ist in den häufigsten Fällen festzustellen, daß die 
Verkehrsregeln und Verkehrsvorschriftcn nicht be 
achtet wurden. Die Beachtung der Verkehrsregeln 
liegt noch immer sehr !m Argen, und man weiß aus 
Erfahrung, daß es neben den Fußgängern haupt 
sächlich die Radfahrer und Fuhrwerksführer sind, 
die sich allzu leicht über sie hinwegsetzen. 
Der Motorsportklub Rendsburg hatte bereits 
früher einmal eine Derkehrsbeobachtungsfahrt ge 
meinsam mit Vertretern der Behörden veranstaltet, 
bei der alle Verstöße gegen die Perkehrsordnung 
notiert wurden. Diele Fahrt, die seinerzeit sehr 
eindrucksvolle Ergebnisse gebracht hatte, wurde am 
Dienstagabend wiederholt. Der Einladung des Mo 
torsportklubs Rendsburg waren zahlreiche Vertreter 
der Polizeibehörden, des Gerichts und anderer in 
teressierter Kreise gefolgt, so daß 17 Wagen mit ins 
gesamt 63 Personen auf verschiedenen Strecken etwa 
2 Stunden lang die Landstraßen befuhren, um sämt 
liche Verstöße gegen die Verkehrsregeln zu notieren. 
Dos Ergebnis war erschütternd. In erster Li 
nie waren es Radfahrer, die kein Licht führten, kei 
nen Rückstrahler hacken, oder auf der falschen Stra 
ßenseite fuhren. Dann kamen die Fußgänger, d>e 
sich regelwidrig benahmen, ferner Fuhrwerke, vor 
allem Langholzfuhrwerke ohne Licht oder Schlußlicht. 
Am wenigsten Verstöße wurden von Kraftwagen be 
obachtet. Hier kamen nur einige Fehler beim Ü15-- 
blenden vor. Auf der Fahrt nach Christiansholm, 
einer Straße, die zum Teil nur aus Löchern besteht, 
konnte beobachtet werden, daß bei geringstem Ver 
kehr 
80 Prozent oller Wegebenutzer gegen die Ver 
kehrsregeln verstießen. 
Rach Schluß der Fahrt hielt in Greens Hotel 
nach kurzen, einleitenden Worten des 2. Vorsitzen 
den des Motorsport-Klubs, D-r. Fed der sen. 
Oberingenieur Gerhards aus Kiel, einen die 
Aussprache einleitenden kurzen Vortrag. Er hob 
hervor, daß das Kraftfahrzeug heute zum Gebrauchs 
fahrzeug geworden sei und dementsprechend immer 
mehr das Verkehrsmittel, unserer Zeit werde. Es 
könne deshalb dieselbe Rücksicht verlangen wie jeder 
andere Siraßenbemitzer. Hinsichtlich der Verkehrs 
sicherheit ist das Kroflfahrzeug >'o verbessert, daß es 
allen Situationen gewachsen ist. In Kiel. darauf 
wwg der Redner be'onders hin, habe sich eine Ar 
beitsgemeinschaft gebildet, der nicht nur Kraftfah 
rer, sondern Behörden, Vereine, Vertreter der Post, 
der Bahn usw. angehörten, und die sich zusammen 
geschlossen hätten, um die Mängel im Straßenver 
kehr zu besprechen und ihre Beseitigung anzu 
streben. 
In der anschließenden Diskkussion gab Regie 
rungsrot Dr. Schifferer einen kurzen Ueber- 
blick über die Ergebnisse der Rundfahrt, wie wir sie 
oben schon skizziert haben. In der weiteren Aus 
sprache beschäftigte man sich zunächst mit den Ver 
kehrsverhältnissen an der Straßendrehbrücke. Cs 
wurde vor allem darüber geklagt, daß man die Kraft- 
wagen schon warten lasse, wenn der letzte Fußgän 
ger erst die Brücke betreten habe und sich anschicke, 
gemächlich hinüberzugehen. Es wurde angeregt, 
Kraftfahrzeuge noch so lange auf die Brücke zu las 
sen, wie sich Fußgänger auf ihr befinden. Geklagt 
wurde auch über die Unzweckmäßigkeit der Trennung 
der Straße an den Barrieren in eine rechte und 
linke Seite. Auch das Katzenauge an dieser Ein 
richtung sei unzweckmäßig angebracht, denn man 
könne es bei abgeblendetem Licht nicht sehen. Er 
wähnt wurde auch, daß bei einer kürzlichen Fahrt 
des Motorsportclubs Reumünster nach Rendsburg, 
an der 15 hintereinander fahrende Wagen beteiligt 
waren. 12 über die Brücke gelassen wurden, die 3 
letzten jedoch zurückbleiben mußten. Bemängelt 
wurde auch die unzweckmäßige Einrichtung der Ro- 
biskrüger Fähre und angeregt, beide Fähren in 
Betrieb zu nehmen. Auf der Rundfahrt war eini 
gen Teilnehmern dos Fehlen von Warnnngsfch'l- 
dern oder deren falsche Anbringung aufgefallen. Be 
züglich der kleinen Schleuse wurde angeregt, auch 
sie für den Kraftwagenverkehr freizugeben, damck 
Rendsburg eine Zufahrtsstraße mehr habe. Gerügt 
wurde die Verkehrsregelung vor dem Bahnhofs- 
aebäudc, die völlig verkehrswidrig sei. Bürgermei 
ster Dr. de Haan konnte hierzu erklären, daß 
nicht die Stadt, sondern die Bahnpolizei dafür zu 
ständig sei, und daß die Stadt diesen Fehler wohl 
kenne. 
Zum Schluß sprach sich der Präsident des Gaues 
7 c des ADAC., Direktor H a r tz - K i c l, für enge 
Zusammenarbeit mit den Behörden aus. Es gelte, 
gemeinsam mit ihnen für die Ausarbeitung der Ver 
kehrsregeln und deren bessere Beachtung zu sorgen. 
Die Perkehrsbeobochtungsfahrt hat ihren Zweck, 
allen Beteiligten zu zeiaen, wo die Ursachen der vie 
len Unfälle liegen, erfüllt. Möge sie dazu dienen, 
daß durch verständnisvolles Zusammenarbeiten aller 
beteiligten Stellen und Behörden und durch festes 
Durchgreifen gegen die Schuldigen eine größere Si 
cherheit im Straßenverkehr erreicht wird. & ' 
ferner stiftete die Gemeinde Ohe Kartoffeln und 
die Kredit-Bezugsgenossenschaft m. b. H. Klein- 
Bollstedt stiftete dankenswerterweise ein 2 Zentner 
schweres Schwein. — Die Eemeindejagd wurde 
verpachtet an Schlächtermeister Wilhelm Martens- 
Schacht-Audorf, Kaufmann Johann Schräder und 
Kaufmann Schuldt-Rendsburg für eine Jahres 
pacht von 640 R-tt, im Gegensatz zu 1360 Rckt in 
den früheren Jahren. — Handarbeitsausstellung. 
Am Donnerstag und Freitag dieser Woche findet 
in der Siedlerschule eine Handarbeitsausstellung 
statt, zu deren Besichtigung die Leiterin der Sied 
lerschule einladet. 
X Hademarjchen. 17. März. Bestandene Prü 
fungen. Von der hiesigen Theodor Storm-Mittel- 
schule bestand Bruno Hansen, Hanerau, die Auf 
nahmeprüfung an der Anfbauschuls in Bad Sege- 
berg, Chr. Vrammer und Kl. Delfs. Oldenbüttel, 
dis gleiche Prüfung an der Aufbauschule. in 
Uetersen. 
rs. Westens«, 17. März. Tic bicueuwirt- 
schafttiche Aufklärungs- und Werbeversamm- 
luug, welche hier stattfand, war gut besucht. 
Erschienen waren u. a. der Geschäftsführer des 
schleswig-holsteinischen Jmkcrverbandes, Jo 
hannes Pries, Kronshagen, die Vorstands 
mitglieder der bienenwirtschaftlichen Kreis- 
vereine Rendsburg und Bordesholm, und eine 
Anzahl Mitglieder der Jmkervereine Westen- 
lee, Großvollstedt, Bredenbek und Grvßflint- 
bek. — Auch Richtimker waren zu der Tagung 
eingeladen und erschienen, als Gärtner, Land- 
wirte, Kleinsiedler, Handwerker, sowie eine 
Anzahl Hausfrauen und einige größere Schul 
kinder in Begleitung ihrer Eltern oder Leh 
rer. R. Wahle-Neumünster hatte eine passen 
de Auswahl praktischer Jmkereigeräte und die 
„Verkaufsstelle des schlesmig-holst. Jmkerver- 
vandes", die Kaufmann Schumacher, hier, über 
nommen hat, Natnryonig von schleswig-holst. 
Imkern, in verschiedenen Sorten, in Ein 
heitsgläsern, mit dem Getvährverschluß des 
deutschen Jmkerbundes, und holsteinischen 
Honigmet in Flaschen ausgestellt. Mitglieder 
des Westenseer Bienenzuchtvereins hatten 
Butter und Honig gestiftet znm Bestreichen 
von Semmeln, für Kostproben, die in der 
Kasfecpause unentgeltlich gereicht ivnrden 
und freudige Abnahme fanden. Den Hanpc- 
vortrag hatte auf Bitte des Vorsitzenden des 
Imkeroereins Wcstensee Lehrer i. R. E. Lau- 
I KgtlBH'irBäCTlWW' Ş-.Zķ 
$2ini x'renden! 
In den Hüttener Bergen tummelte sich bis in 
bis letzten schneereichen Tage der letzten Woche.auch 
Rendsburger Jugend. Hei, wie flitzten die Schlit 
ten die Abhänge hinab! Zum Rodeln gehören 
auch Purzelbäume. Einen solchen „Umfall" hat 
ein fixer Schnappschluß im Bild festgehalten, als 
gerade eine Klaffe unseres Rendsburger Gym 
nasiums sich mit Eifer dein Wintersport widmete. 
Rechts oben saust sogar eine abgerissene Schlitten- 
kltfe durch die Luft.
	        
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