Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

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Wem gehört die Krone 
des Kaisers von Brasilien? 
Ein SenfaLionsprozeß in Amerika. 
Ein Prozeß um eine Kaiserkrone gehört wohl 
selbst in der amerikanischen Justiz chro-nik zu den ganz 
seltenen Fällen. Nun wird diese Woche das Urteil 
in einem so seltenen Rechtsstreit gefällt werden, 
in dem es um eine Krone geht. Es handelt sich um 
die Krone des ehemaligen Kaisers von Brasilien 
Dom Pedro II,; ein herrliches Mestierwerk der Gold- 
-chmiedekunst, das nicht bloß einen hohen historischen 
Wert besitzt, sondern dessen Edelsteine allein einen 
^wältigen Permögenswert darstellen. Der Prozeß 
wird zwischen dem brasilianischen Staat und den 
Abkommen der ehemaligen Dynastie geführt. Die 
Erben behanpten, die Krone bilde einen Privatbesitz 
der Familie, während der Staat der Ansicht ist, daß 
sowohl die Krone wie die anderen Krönungsinsig 
nien aus Staatsgeldern gekauft, folglich im Besitz 
des Staates zu bleiben haben. Am Anfang schien der 
Prozeß für den Urenkel des ehemaligen Kaisers von 
Brasilien günstig zu stehen. 
Die erste Instanz hat die Kaiserkrone der Fami 
lie zugesprochen. Sie hat zu Recht erkannt, daß das 
prachtvolle Krönungsdiadem einen Bestandteil des 
Priva'tvermögens der Dynastie gebildet hat, solglich 
I)aben die Erben darauf einen Anspruch. Der spätere 
Verlauf des Prozesses brachte jedoch eine der Fami 
lie ungünstige Wendung, und die zweite Instanz 
entschied dahin, daß die Kaiserkrone dem Staat ge 
höre. Run steht das Urteil der dritten höchsten 
Instanz aus. 
In informierten Kreisen ist man lder Ansicht, 
daß die Sache der Erben verloren sei und daß das 
höchste Gericht Brasiliens die Kaiserkrone dem Staate 
zusprechen werde. Inzwischen war nämlich ein Do 
kument aufgefunden worden, aus dem hervorgeht, 
da« seinerzeit das Goldmaterial der Krone vom 
-«linz-a-mt des Staates zur Verfügung gestellt wor 
den war. Allerdings beinhaltet dieses Dokument 
nichts anderes über die Diamanten und andere 
Edelsteine, die die Krone zieren. Daher ist es mög 
lich. -daß dieser Rechtsstreit einen anderen Prozeß 
zur Folg«; haben wird, dessen Ausgang über die 
Diamanten entscheiden soll. Jedenfalls sieht man mit 
großem Interesse dem Urteil entgegen. Die Ebben 
Dom Pedros II. haben nach dem günstigen IXricil 
der ersten Instanz einen Anteil an dem zu erwarten 
den Erlös 'der Kaiserkrone an einen Neuyorker Groß 
kaufmann veräußert. Dieser hat sich wieder gegen 
die Möglichkeit eines ungünstigen Ausganges des 
Prozesses versichern lassen; so daß, falls der brasili 
anische Staat die Krone erhält, die Verlustträgerin 
weniger die Nachkommenschaft Dom Pedros, als viel 
mehr eine Neuyorker Versicherungsgesellschaft sein 
werde. Die Mitglieder der Familie.des ehemaligen 
Herrscherhauses befinden sich durchweg in gUnst'ger 
materieller Lage und sind im Besitze ausgedehnter 
, Güter. 
•So manche Sagen und Legenden ranken sich um 
die Krone Dom Pedros II. Der Kaiser soll damals 
für leine Krone einen besonders großen Diamanten 
gewünscht haben, und zwar einen blauen Stein. 
Eine große Edelsteinfirma, die diesem Auftrag nach 
zukommen hatte, bestellte einen solchen Diamanten 
bei dem Besitzer einer Di-amaniengrube in Südafrika. 
Dort war augenblicklich ein blauer Diamant von den 
gewünschten Ausmaßen nicht vorhanden. Einige 
Wochen später fand ein Diamantengräber «inen au. 
ßergewöhnlich großen blauen Diamanten. Kaum 
nahm er den Stein in die Hand, als dieser explo 
dierte und ihm so schwere Wunden zugefügt haven 
toll, daß er diesen bald erlag. Der Vorfall erregte 
damals beträchtliches Aufsehen und wurde als un 
günstiges Omen für Pedro ausgelegt. Dieses Omen 
schien sich zunächst nicht zu bewahrheiten, doch späier, 
als die Monarchie von den Republikanern gestürzt 
worden war und Pedro mit seiner Familie Brasi 
lien verlassen mußte, erinnerte man sich an die'en 
denkwürdigen Vorfall. Die Behauptung von der 
Explosion des Diamanten klingt zwar wenig glaub, 
häuft, doch es steht fest, daß solche Fülle wiederholt 
tatsächlich vorkauten. 
Mr Lie Ruhe künn es muchen! 
Wer in diesen Tagen den Endspurt um 
die große preußische Lotterieziehung miter, 
lebt, fühlt sich als Unbeteiligter geradezu 
einem Kriegsschauplatz von Aufregungen, 
Wünschen, zertrümmerten oder angstvoll wei 
tergesponnenen Hoffnungen, kurz, einer aus 
gesprochenen Lotterie-Hysterie gegenüber. Das 
ganze Unterbewußtsein unserer geplagten und 
enttäuschten Mitbürger scheint in Aufruhr. 
Man rechnet mit phantastischen Tausendern, 
Zehntausendern und Hunderttausendern fast 
wie in der Inflation. Man kann den Nein 
fall, bis man nur mit einem Freilos heraus 
kommt, gar nicht erwarten. Mit einer Aus 
nahme! In dem Dorfe Nied in Hessen-Nas 
sau saust der aufgeregte Lotterieeinnehmer 
zu einem Bauern, um ihn zum Gewinn des 
großen Loses zu gratulieren. Der Bauer sieht 
den Aufgeregten kopfschüttelnd an, nimmt die 
Pfeife aus dem Munde und jagt: „Das hät 
ten Sie mir auch schriftlich mitteilen können." 
Hoch klingt das Lied vom braven Mann. 
Dm Frauen Imm 
Lus gàne §porWegsr-Aöz 
Während das deutsche Sportflieger-Ab 
zeichen in Silber bereits an etwa 100 deutsche 
Sportflieger vom Deutschen Luftfahrtverband 
verliehen wurde, wurde das Abzeichen in 
Gold bisher rrur 10 der besten deutschen Flug 
sportler zuteil. Jetzt hat der Verband erst 
malig diese hohe Auszeichnung an drei 
Frauen vergeben, nämlich an Liesel Bach- 
Köln, Marga von Etzdorf-Berlin und Elli 
Beinhorn-Berlin. Liesel Bach verdiente sich 
diese Auszeichnung in erster Linie durch ih 
ren Sieg in der deutschen Tamenknnstflug- 
mcisterschaft 1900 sowie ihre erfolgreiche Teil 
nahme an deutschen und ausländischen Wctt- 
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An der Küste des Schwarzen Meeres gestrandet 
ist der italienische Dampfer „Campidoglro". der unweit des bulgarischen Hafens Dur- 
gas auf die Felsen geworfen wurde. Trotz der Klippen und der wütenden Brandung 
gelang es, wenn auch unter unsäglichen Schwierigkeiten, Passagiere und Besatzung 
zu retten. 
Kind und Göst. 
Von 
Prof. Dr. med. Martin Vogel, 
Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Hygiene- 
Museums, Dresden. 
Brauchen Kinder Obst? Daß sie es gern messen, 
weiß jeder, soweit ihnen wenigstens der Geschmack nicht 
durch allzu viel Süßigkeiten verdorben worden ist. Was 
aber mancher nicht recht weiß: ob das Kind nur den 
Genuß jucht oder ob es ein tiefer Instinkt in der 
Frucht Gefundheitsw-erte ahnen läßt, die ihm die Na 
tur sonst nicht zu bieten vermag. 
Was sagt die Wissenschaft dazu? Noch vor gar 
.licht langer Feit nur sehr wenig und Unbestimmtes. 
Man erkannte den günstigen Einfluß des Obstes auf 
sie Regelung des Stuhlganges an. wußte es auch als 
bekömmliche Nachspeise zu Mahlzeiten zu schätzen. Weil 
es aber von den altbekannten Nährstoff arten Eiweiß, 
Fe.tt und Kohlehydraten (Zuckerstoffen) im Vergleich 
zu anderen Nahrungsmitteln verhältnismäßig wenig 
enthielt, sah man es mehr als angenehme Zugabe, 
denn als Nahrungsmittel an. Heute wissen wir: Obst 
ist Nahrung, wertvollste, unersetzliche Nahrung, genau 
wie die grünen, die Knollen- und Wurzel-Gemüse, die 
früher mit dem Obst das Aschenbrödel unter den Nah 
rungsmitteln waren, jetzt aber eine wesentliche Rang 
erhöhung erfahren haben. Sie enthalten Vitamine 
(besser: Lebensstoffe oder Ergänzungsstoffe) und Mi- 
neralstoffe, neu entdeckte Nährftofsarten, die zur Er 
haltung von Leben und Gesundheit nicht weniger ent 
behrlich sind als die alten, längst bekannten. 
Nicht Luxus, sondern Lebensnotwendigkeit ist dar 
um der Obst-genuß. Enthalten die üblichen Nahrungs 
mittel wie Brot, Milch, Eier, Butter, Fleisch haupt 
sächlich Bau- und Brennstoffe für die Körpermaschine, 
so kann man die Ergänzungsstoffe als den Funken be 
zeichnen, der wie im Benzin-Motor den Brennstoff zur 
bewerben. Wlatņ& von Etzdorf erregte rm 
Borjahre Bewunderung durch ihre hervorra 
genden Flüge nach Konstantinopel und vor 
allem von Berlin über Spanien nach Afrika 
und den Kanarischen Inseln. Fräulein Bein 
horn endlich steht noch augenblicklich im Mit 
telpunkt des flugsportlichen Interesses durch 
ihren Flug von Berlin nach Westafrika, wo 
sie an einer wissenschaftlichen Expedition teil 
nimmt. Unter den Trägern des goldenen 
Sportflieger-Abzeichens befinden sich der 
Weltumfliegcr König von Warthaufen, ferner 
Wolf Hirth, der 1929 den Hindenburg-Pokal 
gewann, Fritz Siebel und andere bekannte 
deutsche Luftsportler. Mit der Verleihung 
dieser höchsten deutschen Fliegerauszeichnung 
an Frauen hat sich also das weibliche Ge 
schlecht auch auf dem Gebrete des Flugsports 
als gleichberechtigt mit den männlichen Ka 
meraden erwiesen. 
“isr 
RMà will eine Ddiostäu 
errichten. 
Nerryork, 6. März. Eine Radiostation 
plant John D. Rockefeller jr. im Herzen Neu- 
yorks zu errichten. Seit Jahren kaufte er 
durch seine Agenten drei Straßenblocks zwi 
schen der 6. und 6. Avenue und der 48. und 51. 
Straße auf, um hier ein Zentrum der Radio 
industrie und verwandter Interessen, Thea 
ter, Konzerthäuser usw. erstehen zu lassen. 
Im Mittelpunk t soll sich 65 Stockwerke hoch 
der Wolkenkratzer der Radio Corporation of 
America erheben. Wie verlautet, will Rocke 
feller sich das Projekt 180 Millionen Dollar 
kosten lassen. 
Bei der Ausführung ist nur noch eine 
Schwierigkeit zu überwinden. Aus den in 
Frage kommenden Grundstücken befinden sich 
eine große Anzahl „Flüsterkneipen", mehr 
oder minder geheime Alkoholschankstätten 
mit langjährigen Mietskontrakten, die hier 
glänzende Geschäfte machen und keine Nei 
gung haben, auszuziehen. Aber es ist anzu 
nehmen, daß es Rockefeller schließlich doch 
gelingt, sie durch Abfindungen oder auf dem 
Prozeßwege zur Kapitulation zu zwingen. 
Crsßes fïan,pfiffe Italtos&get 
in hïz £iifl geflogen. 
TU. Paris, 7. März. (Eig. Funkmeldg.) 
Eine furchtbare Explosion ereignete sich in 
den späten Abendstunden des Freitag in 
einem Munitionslager in Chemilly-sur-Ionne 
in unmittelbarer Nähe von Auxerre. Zwei 
große Baracken von über 10» Meter Länge 
und 23 Meter Breite, in denen gefüllte Kar 
tuschen aller Kaliber untergebracht waren, 
flogen plötzlich unter ungeheurem Getöse in 
die Luft. Mehrere tausend Tonnen Pulver 
waren explodiert. Unter der Bevölkerung 
entstand große Beunruhigung, da die Gefahr 
bestand, daß weitere in unmittelbarer Nähe 
gelegene Munitionslager, in denen sich fertige 
Geschosse befanden, ebenfalls von den Flam 
men ergriffen würden. Die Ausmaße der 
Katastrophe wären in einem solchen Falle 
unübersehbar gewesen. Der Himmel war 
weithin blutrot gefärbt. Aus allen umliegen 
den Ortschaften eilten sofort die Feuerweh 
ren herbei, denen es nach großen Anstren 
gungen gelang, das Feuer auf seinen Herd 
zu beschränken. Ter Präfekt der Provinz 
weilt persönlich an der Unglücksstelle. Der 
Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen 
Franken. Nach den letzten Meldungen soll die 
Gefahr vollkommen beseitigt fern. Menschen 
leben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. 
Militargüterzug verunglückt. 
TU. Newyork, 7. März. (Eig. Funkmelög.) 
Bei Apasco, etwa 65 Kilometer von Mexiko- 
Stadt entfernt, hat sich ein außerordentlich 
folgenschweres Eisenbahnunglück ereignet. 
Ein mit Feldgeschütze» beladener Güterzug 
entgleiste aus bisher »och unbekannten Grün 
den, wodurch 6 Soldaten und 5 Arbeiter getö 
tet und 6 weitere Personen schwerverletzt wur 
den. Die meisten Opfer wurden von herunter 
fallenden Kanonen erschlagen. 
Ranschmittelvertieb in China unter Wassen- 
schutz. 
TU. London, 6. März. Die chinesische Re 
gierung hat festgestellt, daß fast die gesamte 
etwa 15 0090 Menschen zählende Bevölkerung 
von Sin-Aschang sich mit der Herstellung von 
Entzündung bringt. Ohne sie nützt die reichlichste 
Nahrungszufuhr nichts, gibt es kein Wachstum, keine 
Gesundheit, insbesondere keine gesunden Knochen, keine 
gesunden Nerven, keine normale Tätigkeit der Drusen 
usw^ wird der Körper von Skorbut, Rachitis u. a. 
Krankheiten befallen. Und die Mmeralftoffe sind nicht 
nur unentbehrliche Baustoffe, sondern vor allem die 
Schmiermittel, die die Maschine sparsam und ohne 
Störungen laufen lassen. 
Kinder brauchen deshalb Obst noch dringlicher 
als die großen Leute. Schon dem Säugling gibt man. 
zumal wenn er künstlich ernährt wird, vom 3. bis 4. 
Monat ab täglich einige Teelöffel von frischem Obst- 
saft, besonders aus Apfelsinen. Zitronen (gesüßt), aber 
auch Saft aus Tomaten, Möhren (Karotten) und 
Spinat. Später treten die Früchte bezw. Gemüse leihst 
hinzu, außerdem Aepfel, Pflaumen, Weintrauben, Bee 
renfrüchte, Bananen, natürlich im Ansang entsprechend 
geschält, entkernK zerkleinert, ge'chabt usw. Lieber ein 
mal auf etwas Milch, ein Stück Brot, ein Ei verzich 
ten als auf reichlichen Obstgenuß! Roh ist das Obst 
mauschmMelgist, dem „«eiyen Pulver", w* 
fäßt, das eine Mischung von Heroin und an 
deren Narkotika ist. Geschützt wird die Stadt 
bei dieser Beschäftigung von einer Brigan- 
ten-Armce in Stärke von 5068 Mann, denen 
es durch Raubzüge glungen ist, sich in den 
Besitz von 200 Maschinengewehren und 5000 
Gewehren und Mauserpistolen sowie einer 
Batterie von Feldgeschützen zu setzen. Sie 
besorgen sich lausend Munition durch den 
Austausch von Rauschmittelgiften. Bon die 
ser Stadt aus werden große Mengen des 
„Weißen Pulvers" nach allen Teilen Chinas 
geschmuggelt, ohne daß die Regierung, wie 
die „Morningpost" meldet, hiergegen wirksam 
einschreiten könnte. 
Eisschwierigkeiten in -er Ostsee. 
DU. Stockholm, 6. März. An der schwedi 
schen Ostseeküste haben Schueestürme am Frei 
tag der Schiffahrt große Schwierigkeiten be 
reitet. In kritischer Lage befinden sich die bei 
den schwedischen Dampfer „Rane" und „War- 
jo", die von einem Staatseisbrecher nach 
Gävle einbugsiert werden sollten. Der Ver 
such mußte aufgegeben werden, da 8 Meter 
hohe Eiswände jedes Vorwärtskommen un 
möglich machten. Da der Sturm 20 Sekunden 
meter beträgt und außerdem dichter Nebel 
herrscht, hat man ernste Besorgnisse. 
Im Finnischen Meerbusen sind die beiden 
deutschen Dampfer „Cremon" und „Hüxter" 
aus Hamburg bei Gräscgrund eingefroren. 
Ihre Lage wird als ernst bezeichnet, da ein in 
der Nähe befindlicher Eisbrecher keine Hilfe 
bringen kann. 
Leîhbîlîothek für Schallplatte». 
Nach den Leihbikiotheken für Bücher, die . es 
heute allerorts gibt, kommen nun auch Schallplatten» 
Leihbiliotheken in Mode. Die Stadt Köln hat 
damit den Anfang und einen guten Griff gemacht. 
Man ging von der Tatsache aus, daß es heute 
Tausenden und Abertausenden nicht möglich ist. 
Schallplatten käuflich zu erwerben. Das Grammo 
phon jedoch ist in vielen Familien vertreten. Au 
ßerdem liegt es klar auf der Hand, daß man nicht 
immer dieselben Platten hören will, zumal beson 
ders die modernen Tänze schnell veralten. 
Die Schallplatten-Leihbibliolhck in Köln erwirbt 
die Platten nicht ausschließlich direkt von der Fa 
brik, sondern kauft sie teilweise von Privaten und 
vom Rundfunk. Im allgemeinen ist für eine Platte 
die Leihgebühr von 20 Pfg. zu entrichten; stark ge 
fragte, besonders wertvolle Platten kosten einige 
Pfennige mehr. Ein jeder, der von dieser neuen 
Einrichtung gebraucht macht, muß ein Pfand hinter 
legen. Weiterhin muß man sich verpflichten, nach 
einmaligem Spielen eine neue Radel zu benutzen. 
Die Platten sind unbeschädigt innerhalb einer ge 
wissen ■ Seit wieder abzuliefern. Die Beschaffenheit 
der Leihgegenstände wird genau von dem Personal 
kontrolliert. Für jede Beschädigung ist ein „Schmer 
zensgeld" zu entrichten. 
Die Schallplatten-Leihbibliokhek verfügt über ein 
Repertoire von etwa 4000 Tanz- und ebenfalls 4000 
Gesangplatten. Weiterhin werden die bekanntesten 
Ouvertüren, Opern und Operetten sowie eine statt 
liche Anzahl von Charakterstücken geführt. Die 
Nachfrage ist schon jetzt äußerst rege. Selbstver 
ständlich wird eine Hebung des Verleihgeschäftes 
erwartet. Auffällig ist, daß neben den modernen 
Schlagern, insbesondere Tangos, Wagner- und Ca 
ruso-Platten am meisten begehrt werden. Die Ein 
richtung dpr ersten Schallplatten-Leihbibliothek ent 
spricht den Bedürfnissen unserer heutigen Zeit. 
Gründungen erfolgen. 
ftuvu Pott. 
48—50 Grad Kälte werden aus Schweden 
gemeldet. 
Die älteste Frau auf den Färöern, die 
Witwe Anna Hansen, ist im Alter von 100 
Jahren gestorben. 
Ein französisches Militärflugzeug über 
schlug sich beim Wassern. Die 5 Insassen wur 
den lebensgefährlich verletzt. 
Schwerer Sturm wütet bei Gibraltar und 
im englischen Kanal. Der Schiffsverkehr wird 
stark gefährdet. 
Die Seine führt bedrohliches Hochwasser 
Alle in der Nähe gelegenen Ortschaften befin 
den sich im Alarmzustand. Niedrig gelegene 
Teile von Paris mutzten bereits geräumt 
werden. 
Ein Riesenfeuer, das durch die Explosion 
eines Benzintanks entstand, hat die Flug 
zeughallen der Western Canada Airways in 
Winnipeg mit neun Flugzeugen zerstört. 
stets wertvoller als gekocht oder getrocknet und fvisth 
besser als lange gelagert, weil die Ergänzungsstosic 
dabei zugr-midegehen. Der Mmeralftoffe wegen sind 
ab« auch Apfelmus und andere Kompotte eine wert 
volle Ergänzung der Nahrung. Obst zu jeder Jahres 
zeit! Obst kann man nicht auf Vorrat essen. 2'n 
Winter und Frühjahr leiden wir in unserem Klima 
leicht Mangel an Ergänzungsstoffen, deshalb ssnd ge 
rade in dieser Zeit Apfelsinen, Zitronen usw. für klein 
und groß ebenso wenig Luxus wie das einheimisch/ 
Obst. Obst am Morgen, Obst zum Frühstück, Obst 
nach dem Mittagessen, Obst am Nachmittag, Obst nach 
dem Abendbrot. das ganze Jahr hindurch: wer seinen 
Kindern das gibt, der wird Freude an ihrem Blühen 
und Gedeihen erleben. Darum nochmals: Gebt Kin 
dern Obst. Obst, Obst! (şş 
Auf das von Nagnar Berg und Martin Vogel verfaßte 
Buch: „Die Grundlagen einer richtigen Ernährung", Deut 
scher Verlag für Volkswohlfahrt G. m b. §>., Dresden A f. 
Uingnerplatz, allgemein verständlich geschrieben (Preis 
wird besondem hingewiesen 
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