Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

124. Jahrgang 7 Nr. 51 / Zweites Blatt. 
VrUrswR-Kolllrintsidr 
Landeszeitung 
RknLeduryer TageLlo« 
Montag, den 2. Marz 1931. 
Rendsburg, den 2. März 1931. 
Bolkstrauertag. 
Ş Voll schmerzlicher, ehrfurchtsvoller Trauer 
bereinigt sich an einein Tag im Jahre das deutsche 
Ņolķ im Gedanken an seine 1,8 Millionen Toten, 
^>e in den Massengräbern der blutgedüngten 
Schlachtfelder in Ost, West und Süd, im heißen 
Wüstensand und in den Tiefen der Meere von 
dem gewaltigen Kampf ausruhen, der durch vier 
Jahre hindurch die Welt erschütterte, und dessen 
Folgen noch heute, alle Länder in Unruhe erhal 
len. Keine Stadt, kein Dorf in deutschen Landen 
ist verschont geblieben von dem Vlutopfer, das 
uns auferlegt wurde. Tausende von steinernen 
Ehrenmälern, heute mit frischen Kränzen ge 
schmückt, und zahllose Gedenktafeln in den Kir 
chen verzeichnen die Namen der Tausende und 
Abertausende, die ihr Leben für uns lassen muß- 
len. Unzählige Familien trauern um den Vater, 
den Bruder,, den Gatten oder Sohn, der ihnen 
entrissen wurde. Uns, die wir durch die Hölle des 
Krieges hindurch gegangen sind, ist dies Erlebnis 
gegenwärtig, wie wenns gestern gewesen wäre, 
und wir vergessen zu leicht, wie lange es schon 
hinter uns liegt, und daß die jüngeren Genera 
tionen einen größeren Abstand dazu haben. 
Die Gedächtnisfeier im Lyzeum. 
Deshalb war es von besonderer Bedeutung, 
haß auch das Lyzeum anr Sonnabendmittag eine 
Gedächtnisfeier veranstaltete, um die 2, Genera 
tion, die Schülerinnen, die erst während und nach 
dem Kriege geboren wurden, an das Opfer jener 
Männer zu mahnen, die ihr Leben für uns ließen. 
Die Aula war mit Tannengrün geschmückt. Auf 
dem mit Schneeglöckchen umwundenen Rednerpult 
brannten Kerzen, davor mahnte ein eisernes Kru 
zifix. Studiendirektor Dr. Müller legte in seiner 
tief empfundenen, packenden Ansprache den Nach 
druck darauf, daß auch die Jugend die Verpflich 
tung habe, das Andenken unserer Kriegsgefalle 
nen zu hüten, in Ehrfurcht und Treue ihrer am 
Volkstrauertag zu gedenken, aus dieser Verpflich 
tung heraus aber auch ihre Aufgaben an den Le 
benden zu erfüllen. Den Rahmen der erhebenden 
Feier bildeten gemeinsame Lieder, Vorlesungen 
aus den Kriegsbriefen gefallener Studenten, mu 
sikalische Vorträge, Chorgesang und Rezitationen. 
Besonderen Eindruck hinterließ ein Sprechchor. 
Mit dem Vortrag von „Reigen seliger Geister" 
von Gluck mar die schlichte, aber eindrucksvolle 
Feier zu Ende. 
Musikalische Feierstunde 
in der Neuwerker Christ Kirche. 
Dem Gedächtnis der im Weltkriege Gefal- 
lenen war eine Abendmusik gewidmet, die 
Adolf L o r e n z e n am Sonnabend in der 
Neuwerker Christkirche veranstaltete. Als 
Chor wirkte der vor wenigen Wochen gegrün 
dete Bach-Chor mit, der sich hauptsächlich der 
Pflege Bach'scher Kantaten- und Chormusik 
widmen will. Vor allem die Pflege der Kan 
tate, fast etwas zu sehr vernachlässigt in 
Nendsburg ist zu begrüßen. Der Bach-Chor 
trat am Sonnabend zum ersten Mal öffentlich 
auf. Trotzdem er über kaum 20 Stimmen ver 
fügt, füllte er den großen Raum der Nenwer- 
ker Kirche gut aus. Ein Zeichen dafür, daß 
Adolf Lorenzen das ştimmaterial mit großer 
Sorgfalt ausgewählt und daß er auch bei dem 
Bach-Chor sein Hauptaugenmerk als Chorlei 
ter aus die Stimmbildungsarbeit legt. Somit 
bat auch die Neuwerker Christkirche wieder 
einen guten Chor zu ihrer Verfügung, der 
unter der zielbewußten Leitung von Adolf Lo 
renzen uns sicher noch manche Feierstunde be 
reiten wird. Zu wünschen wäre allerdings, daß 
zwischen den beiden Kirchen eine Vereinba 
rung dahingehend getroffen wird, daß die 
Abendmusiken zeitlich mehr getrennt bleiben. 
Tie Klage-Kantate „Weinen, Klagen, 
Sorgen, Zagen" leitete die Feierstunde ein. 
Cin wunderschönes, tiesinnerliches Werk, 
unzweifelhaft das musikalisch Schönste des 
Abends. Die Solopartien hatten Lotte 
Bartelt (Alt), Traugott Fick (Bäri 
nn) und W. Richter, Flensburg, (Oboe) 
rune. Frl. Bartelt hat einen, wenn auch 
kleinen, so doch klangschönen, warmen Tilt 
Und eine vorzügliche Aussprache. Die Stim 
me von Traugott Fick klingt besonders in 
»en höheren Lagen angenehm und ausdrucks 
voll. 
Der Mittelteil der Feierstunde brachte 
Ger Choräle für vierstimmigen gemischten 
Chor. Der Bach-Choral „Gib dich zufrieden 
!'Kd fei stille" stellte den Chor vor eine sehr 
schwere Aufgabe, deren gute Lösung von der 
Gsher geleisteten Chorarbeit Zeugnis ableg 
te. Der letzte Choral „Dir, dir. Jehova, will 
w) singen" gestattete dem Chor ein irisches, 
Eeies Singen und war im Vortrag neben der 
^chlnßkantate das best Gelungenste des 
Abends. 
Mit der hoffnungsvoll ausklingenden 
Kantate „Wer nur den lieben Gott läßt mal 
ten" wurde der Abend beschlossen. Neben dem 
Bach-Chor utid dem Collegium musicum des 
Musikvereins gebührt der Tank für die musi 
kalisch wertvolle Abendmusik den Solisten 
Herta Fi cf, die in der letzten Kantate die 
Sopran-Solis sauber und ausdrucksvoll im 
Ton durchführte. Lotte B a r t e l t und 
T r a u g o t t Fick. Ten Orgelpart hatte 
Karl Friedrichs inne, den er gut durch 
führte. 
Die Neuwerker Kirche eignet sich wegen 
ihrer Akustik recht gut zur Veranstaltung von 
Abendmusiken, doch sind die Bewegungsmög- 
lichkeiten auf der Orgelempore anscheinend zu 
sehr beschränkt, so daß cs schwer halten dürfte, 
hier mehr Sänger und Musiker unterzubrin 
gen, als an diesem Abend. Ein Umbau, ähn 
lich wie der in der Sr. Marienkirche, würde 
hier ohne erhebliche Kosten Abhilfe schaffen 
und dem Dirigenten bei der für die Klangwir 
kung wichtigen Aufstellung von Chor und Or 
chester große Erleichterung verschaffen. H. P. 
Die kirchlichen Feiern. 
Am Sonntagmorgen um 149 Uhr spielte 
der kirchliche Posaunenchor am 85er-Tenk- 
mal bei der Christ- und Garnisonkirche. Um 
'A10 Uhr fand in der Neumerkêr Christkirche, 
von dessen Turm die Kirchenfahnen mit 
Trauerflor wehten, ein Gottesdienst zum Ge 
dächtnis der Gefallenen statt. Die Kirche war 
stark besetzt. Auch die Garnison nahm an der 
Feier teil und die Neichswehrkapelle unter 
Leitung des Obermusikmeisters Goldberg trug 
zur musikalischen Ausgestaltung des Gottes 
dienstes bei. Pastor Bielfeldt hielt die Pre 
digt über Johs. 12, 24 und 25 und stellte in 
ihren Mittelpunkt den Gedanken, daß der 
Sinn der Gedächtnisfeier sei, Lebenskräfte zu 
gewinnen aus dem Tod der gefallenen Brü 
der, Lebenskräfte, die wir gebrauchen in un 
serem wirtschaftlichen, politischen und geisti 
gen Daseinskampf. Kränze waren in der 
Kirche niedergelegt von der Ortsgruppe 
Rendsburg des Volksbundes Deutsche Kriegs 
gräberfürsorge, vom Bund „Königin Luise" 
und vom Bund eyein. 45er Artilleristen. Der 
Bolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 
hatte außerdem die Gefallenen geehrt durch 
Kränze in der Altstädter St. Marienkirche, 
in der katholischen Kirche und ans dem Gar- 
nisonfriedhof bei den Gefallenengräbern. 
In der St. Marienkirche, von deren Turm 
ebenfalls die Kirchenfahne mit Trauerflor 
wehte, hielt Pastor Jversen die Gedächtnis- 
predigt über Hebräer 12, 1—3. 
Am 85er-Denkmal waren Kränze nieder 
gelegt vom Verein ehem. 86er Rendsburg mit 
der Inschrift „Durch Einigkeit zur Freiheit. 
Verein ehem. 83er Nendsburg und Umge 
gend" und ein Kranz mit der Inschrift „Bund 
ehem. 85er. Ten gefallenen Helden des Regi 
ments." 
Abendfeier in St. Marien. 
Die St. Marienkirche konnte die Andächtigen 
kaum fassen, die trotz Jahrmarktsrummel zu der 
Gedächtnisfeier der Ortsgruppe Rendsburg vom 
Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge gekom 
men waren. Das Trompeterkorps der 2. Preu 
ßischen Fahrabteilung unter Leitung von Ober- 
musikmeister Goldberg eröffnete die Feier 
stunde mit der Ouvert. zu „Egmont" von Beetho 
ven. Darauf sang die Rendsburger Liedertafel 
das „Sanctus" von Schubert. 6 Variationen für 
Orgel von Sweelinck über „Mein junges Leben 
hat ein End", von Werner Sprung gespielt, 
leiteten über zu gemeinsamen Gesang. P a st o r 
Lübber t hielt darauf die Gedächtntsansprache, 
in der er au-f die tiefere Bedeutung des Volks 
trauertages einging. Darauf folgten zwei Chöre 
von der Liedertafel und der zweite Satz der h- 
moll-Symphonie von Schubert, gespielt vom 
Trompeterkorps. Rach Gebet und Segen schloß 
Werner Sprung mit der Fantasie g-moll von Bach 
die Gedächtnisfeier. dOh 
Der Volkstrauertag in Büde^sdorf. 
h. Vüdelsdorf, 2. März. Der Bolkstrauer 
tag vereinigte den Büdelsöorfer Kriegerverein, 
Büdelsdorfer Gesangverein von 1874 und den 
Turnverein „Glück Aus" zu einer gemeinsamen 
Gedenkfeier für die im Weltkriege Gefallenen 
der Gemeinde Büdelsdorf. Ilm 9c/-, Uhr be 
gann die Feier mit einem Kirchgang. Das Ge 
meindehans war bis ans den letzten Platz be 
setzt. Die Predigt des Pastors Roager, der der 
Opfergedanke zugrundcgelegt war, wurde um 
rahmt von Darbietungen des Büdelsdorfer 
Kirchenchors. Violinvorträae mit Harmonium- 
begleitung. Nach dem Gottesdienst marschier 
ten die Vereine zur Kranzniederlegung nach 
dem Kriegerehrenmal, daS im Vorjahre in 
seiner Schönheit dem Andenken der Gefallenen 
gesetzt worden ist. Mit einem entsprechenden 
Liede eröffnete hier der Gesangverein die ernste 
Feier. Lehrer Hansen vom Kriegerverein hielt 
eine ergreifende Altsprache, worin er u. a. an 
führte, daß aus Büdelsdors mehr als 200 Krie 
ger auf dem Felde der Ehre geblieben, deren 
Namen am Rande der Opferschale in Erz und 
Eisen eingemeißelt sind. Mit dem Liede vom 
guten Kameraden und Kranzniederlegung fand 
die eindrucksvolle Feier ihren Abschluß. 
§ Unfall. Am Sonnabendvormittag gegen 
10,15 Uhr kollidierte in der Fockbeker Chaussee 
ein in der Richtung Stadt fahrender Rad 
fahrer mit einem aus der Stadt kommenden 
auswärtigen Personenkraftwagen wahrschein 
lich infolge des Schneegestöbers. Vermutlich 
Hai die Lenkstange des Fahrrades den Tür 
drücker des Autos berührt. Der Radfahrer 
kam zu Fall und zog sich einen Oberschenkel 
bruch zu. Er wurde durch das.Sanitätsauto 
der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten 
Kreuz ins städtische Krankenhaus gebracht. 
Der Jahrmarkt, der gestern begann, hat 
te unter Schneetreiben und Kälte zu leiden. 
Trotzdem war der Besuch am Nachmittag gut. 
Abends allerdings, bei 4 und 5 Grad Kälte, 
zogen die Marktbesucher meist die warmen Jn- 
nenräume dem zugigen Paradeplatz und 
Jungfernstieg vor. 
* Einen Aufruf an alle schleswig-holsteinischen 
Postwertzeichen-Sammler zum Zusammenschluß in 
einem Verein schleswig-holsteinischer Posdwert- 
zeichensammler erlassen Dr. Hennings-Büdelsdorf 
nnd C. H. Sieveking-Altona. Er lautet: Um allen 
ansässigen schleswig-holsteinischen Sammlern Ge 
legenheit zu geben sich zu einer Einheit zusammen 
zuschließen, rufen wir alle Sammler im schleswig- 
holsteinischen Gebiet auf, sich dein neu zu gründen 
den Verein schleswig-holsteinischer Postwertzeichen- 
Sammler anzuschließen. Der Verein bezweckt, den 
Heimatgedanken in Bezug auf die Postgeschichte zu 
pflegen, dem Ausbau aller modernen Sammelgebiete 
Rechnung zil tragen, einen regelmäßigen Rund 
sendungsverein zu unterhalten. Ferner sollen etliche 
interne Ausstellungen veranstaltet werden. Wenn 
genügende Teilnehmer vorhanden sind, soll aller 
Voraussicht nach in diesem Winter eine Lehr-Aus- 
stellung in Altona veranstaltet werden. Es ergeht 
daher die dringende Bitte an alle schleswig-holstei 
nischen Sammler, sich diesem neu zu gründendeit. 
ersten heimatlichen Postwertzeichen-SammleşiDer- 
ein anzuschließen, denn nur durch festen Zusammen 
schluß können die Interessen des einzelnen weit 
gehendste Berücksichtigung finden. 
Das Sturmtief über der Ostsee verharrt im 
wesentlichen an Ort und Stelle und füllt sich jetzt 
allmählich auf. Auf seiner Rückseite erfolgt ein 
mächtiger Vorstoß von polaren Lustmassen. Auch 
aus der Nordseite fließt sehr kalte Luft über 
Schweden nach Westen aus. Es scheint also nach 
einmal Winter zu werden. 
Schleswig-Holstein. 
Kus ZLM ĶŗŞ AsrröÄLurg. 
ar. Osterrönseld. 1. März. Einen Wohltätig- 
keitsabend. um Mittel zu bekommen, bedürftige 
Konfirmanden zu unterstützen, veranstaltete der 
Ausschuß für Arbeiter-Wohlfahrt hier avr Frei 
tagabend bei Gastwirt Bielfeld. Ein reichhaltiges, 
schönes Programm war ausgestellt, Der Gemischte 
Chor „Brüderschaft" erfreute unter Leitung sei 
nes berühmten Dirigenten Th. Johannfen durch 
wohlklingende Lieder. Es war eine Lust, zuzu 
hören. Eine gleiche Freude hatte man an den 
Klängen der Stimmungskapelle „Blau-Weiß", die 
sich gerne in den Dienst der guten Sache stellte. 
Besonders beifällig aufgenommen wurde das im 
zartesten Piano vorgetragene Geigensolo von Jo- 
hannsen sowie die Tylophon-Soli, bei welch letz 
teren man die staunenswerte Treffsicherheit des 
Künstlers bewunderte. Humoristische Vortrüge 
verschiedener Art der Geschwister Biemann und 
Herrn Vehsech setzten die Lachmuskela in Bewe 
gung. Der Vorsitzende des Ausschusses, Kollien, 
sprach über die bisherige Tätigkett und die wei 
teren Ziele der Arbeiter-Wohlfahrt und dankte 
für den so zahlreichen Besuch sowie für die rege 
Nutarbeit, wie auch für die in großer Menge ge 
spendeten Sachen, die verlost wurden. Es waren 
Handarbeiten, Wäschestücke, Lebensmittel, sogar 
ein lebender stolzer Hahn und ein Kaninchen ge 
stiftet. Die Lose wurden alle verkauft. Mit Be 
friedigung darf wohl der Ausschuß auf den auch 
in finanzieller Hinsicht wohlgelungenen Abend 
,zurückschauen, der ihn m die Lage setzt, bei man 
chen bedürftigen Konfirmandeneltern die Sorge 
um die Ausrüstung der Konfirmanden etwas zu 
beheben. Er dankt nochmals allen, die hierzu mit 
geholfen haben. 
’ Westerrönfeld, 28. Febr. Der Gesangverein 
„Liedertafel" zeigte auf seinem Wintervergnügen, 
was er tmter seinem rührigen Dirigenten Musik 
lehrer Johannfen - Rendsburg zu leisten vermag. 
Alle gebotenen Gesangvorträge wurden exakt und 
temperamentvoll gesungen; hervorzuheben sind die 
Stücke „An der blauen Donau" und „Die Mühle 
im Schwarzwald", die unter Musikbegleitung am 
imposantesten wirkten. Außerdem wurden zwei 
Theaterstücke gespielt, die größten Anklang fanden. 
Die musikalische Leitung lag in den Händen des 
Musiklehrers Johannfen. Auch in musikalischer 
Hinsicht wurde den Gästen Interessantes geboten. 
2 Molinsolis, gespielt vom Solisten Iohannien, 
sowie einige.Rylophon-Solis. gespielt vom Solisten 
Greisinger, fanden lebhaften Beifall. 
zz. Nortorf, 28. Febr. Unfall. Infolge dich 
ten Schneefalles stieß heute vormittag ein jun 
ger Mann, der auf dem Fahrrad aus Richtung 
Bahnhofstraße kam, gegen einen Personen 
kraftwagen. Trotzdem der Kraftwagen ein ver 
hältnismäßig langsames Tempo fuhr und 
schnell zrmr Stehen kam, geriet der junge 
Mann unser den Wagen; er erlitt Verletzun 
gen am Oberschenkel und wurde sofort dem 
Arzt zugeführt. Die Verletzungen waren glück 
licherweise nicht ernster Natur. 
Mm HrŞeà 
Dis Zusammenstöße in Dad Vramstedt 
Stahlhelms üy rer Tüllmann 
an den Regierungspräsidenten. 
Kiel, 28. Febr. Ter Stahlhelm, Bund der 
Frontsoldaten, Landesamt Nordmark, ver 
öffentlicht folgendes Schreiben des Landesfüh 
rers Tüllmann an den Regierungspräsidenten 
in Schleswig: 
„In mehreren Zeitung ist am 24. d. M 
ein Bericht der Polizeipressestelle in Kiel über 
einen Zusammenstoß zwischen Angehörigen des" 
Stahlhelms und des Reichsbaniters in Bad 
Bramsiedl erschienen. In diesem Bericht heißt 
es: „Ein Stahlhelmer ging auf einen Ange- 
hörigen des Reichsbanners zu und versetzte 
ihm einen Schlag. Das war das Signal zu 
einer allgemeinen Schlägerei, bei der sieben 
Stahlhelmer leicht verletzt wurden." 
Ich stelle dazu fest, daß mit der Verneh 
mung der beteiligten Stahlhelmkameradey 
durch die Kriminalpolizei in Kiel erst am 25. 
d. Mts. begonnen ist. Der Bericht der Polizei- 
pressestelle in Kiel kann also nur auf Grund 
einseitiger Aussagen erfolgt sein ttnd gibt der 
Oeffentlichkeit also auch ein einseitig gefärb 
tes Bild der Vorgänge. Ohne dem Endergebnis 
der eingeleiteten Untersuchung in irgend einer 
Weise vorgreifen zu wollen, erhebe ich schärf 
sten Einspruch gegen diese einseitige Darstel 
lung seitens der Polizeipressestelle. Um der 
dadurch hervorgerufenen Stimmungmache ge 
gen den Stahlhelm entgegen zu treten, habe 
ich eine Abschrift dieses Schreibens gleichzeitig 
der Presse übergeben." 
* * * 
Tödliche Folgen eines Unfalles. 
Itzehoe/ 28. Febr. Um die Weihnachtszeit 
verunglückte ein bei einem hiesigen Förster ange 
stelltes junges Mädchen, als es gefrorene Bohner 
masse auftauen wollte. Die Masse fing Feuer und 
setzte die Kleidung in Flammen, so daß die Un 
glückliche schwere Brandwunden erlitt. Rach qual 
vollen Schmerzen ist das sechszehnjährige Mäü-. 
chen jetzt im Krankenhause gestorben. 
* * 
* 
es. Wiemersdorf, 28. Febr. Ueberschwem- 
mung. Ungeheure Wassermassen haben sich im 
Laufe der vergangenen Woche in dem ganzen Ge 
biete des Vroklandsautales angesammelt, so daß 
das ganze Autal zur Zeit einen großen See 
bildet. 
Nrrs DiîhMKLschtêr. 
Errichtung eines Elektrizitäts- 
Werkes in VrunsLLttelkoog? 
mz. Brunsbüttelkoog, 28. Febr. Die Ge 
meindevertretung Brunsbüttelkoog tagte in 
dringlicher und nicht öffentlicher Sitzung Es
	        
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