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î-i. Oôfîriļrtnfi / Nr. 5 / Zmeties Blatt.
ÜHhieetPlq-ftolsleirrisit*
Lsndesreitung
RsiSsdurgec Sageblnß
Mittwoch, den 7. »tanum 10:11.
Nofe Ver»K.
ton seiner engen Einstellung zu springen vermag.
Wilhelm Diesen that gab sich redlich und
mit Erfolg Mühe mit dem schuldverstrickten Brau
sekopf Christoph Flamm. Seilte metallisch klin
genden Gutturallaute lassen bisweilen letzte Deut-
llchk-it missen. Bon Animalität strotzte der
schi», zenjäger Streckmann, von Erich Hell
treffsicher geformt. Max Feurcr gab dem
schließlich über frömmelnde Enge hinausgewachse
nen Bräutigam August, der mit den Worten „Das
-Rädel . . . was mutz die gelitten han!" dem Rot-
turns den Abschluß verleiht, äußerlich und inner
lich das Erforderliche mit. Die Kornfeldszene der
Schnitter und Schnitterinnen war mit echtem
"eben erfüllt.
Bolle Anerkennung verdienen die Bühnen
bilder. vor allem Kornfeld mit ummauerter Quelle
und Bernds Stube mit gespenstischem Zwielicht.
An dem Gelingen der Aufführung hat Sviel-
lüter Dr. Hermann Schaffner natürlich be
sonderen Anteil. Der schlesische Dialekt konnte
nicht einheitlich durchgeführt werden: milderw
uillt ins Gewicht, datz fremde Mundart ja ste.s
ent Schmerzenskind bleibt. ...
Gern bezeigte das Publikum seinen Dank rur
bas saftige Theater durch Beifall. Ņ. L>.
* Wetter i m Dezember. Der vcrfloffene De
zember. der bereits als Wintermonat gilt, trat dies
mal äußerst gelinde auf. Er brachte an nur acht
Tagen einen gelinden Bodenfrost. Der niedrigste
, Stand des Thermometers betrug an dem kältesten
Tage nur minus 4 Grad. Der Gesamtni'cderichlag
betrug nur 16.5 Millimeter. Cr verteilte ych auf
neun Tage, nämlich fünf Regen- und vier eochnee-
tage. An einem Tage halten wir Rauhreif. Der
höchste Niederschlag an einem Tage betrug nur 0,8
Millimeter. Sehr häufig traten dichte Nebel auf.
Sic zeigten sich an fünfzehn Tagen gegen nur fünf
nn Monat November. — Der Geiamtniederschlag
K'Ct verflossenen Jahres betrug 804.3 Millimeter.
Er verte'lte sich auf 148 Tage. — Für den ersten
Monat des Jahres leben folgende Bauernregeln im
Rendsburg, den 7. Januar 1931.
Bon den Gerhart Hauptmanufchen Dramen
wurden hier schon die „Weber" gespielt und, irre
ich nicht, auch „Fuhrmann Heuschel". Nun folgte
cktrch Bewirken der Freien Volksbühne und aus
geführt vom No rdmork-L andrst heater die „Rose
Bernd", die neben dem „Fuhrmann Heuschel" den
Dichter auf dem Gipfel naturalistischen, d. h. na-
turuahen Schaffens zeigt. Und wieder erlebte man
die dichterisch starke Tragödie der Kindesmörderin
mitgerissen von der heitzcit Welle der Menschlich
keit und des Mitleids, die durch dieses Werk strömt.
Der seelische und sittliche Konflikt gehört ,zu den
tragischen Grundstoffen dramatischen Schaffens, er
findet sich bekanntlich vor Hauptmann bei Goethe
(Gleichen im „Faust") und Hebbel (Klara in
„Maria Magdalena").
Hauptmann hat die Anregung zu feiner „Rose
Bernd" durch einen Fall von Meineid und Kin-
desmord erhalten, über den er als Geschworener
mit zu befinden hatte. Er verzichtet in seinem
Stück auf die Anwendung gerichtlicher Strafe und
läßt weibhaftes Schicksal selber wie ein großes
dunkles Verhängnis walten. Stumm überwältigt
sehen wir das von den Männern gehetzte Mäd
chen, dem triebhafte Hingabe zur Verstrickung
ward und das aus Scham und Furcht in Rot und
Verzweiflung gestürzt wurde, in den Abgrund glei
ten, dumpf unentrinnbare Sühne empfindend, doch
im. übrigen zurückgehalten durch das Wort der
Gute und der Demut: „Richtet nicht!"
Gerade wer seinerzeit die berühmte Elfe Leh
mann in der Rolle der Rose. Bernd schaute, wird
das abirrende Urteil jenes Literaturhistorikers
nicht begreifen, der schrieb, datz einzig die Kunst
der Lehmann die Gestalt der Rose halte. Die junge
B ä r b e l W o l f f z. B. hat uns in der Stadthalle
bewiesen, datz auch sie aus der Rolle des unglück
lichen Mädchens etwas zu machen weiß. Nach
einem Anfang, der den Höhepunkt der Darstellung
noch unbestimmt erscheinen ließ, wuchs sie im
Laufe des Abends recht eindringlich über die Sta
dien der Schaut, des Anlaufs zu entspannender
Beichte und der krampfigen Verstocktheit bis zum
fiebrigen, alle Schleusen durchbrechenden Wahn.
Verstehendes reifes Frauenherz im Schimmer der
Urgefühle der Mutter war Lydia H olthoff
'in der Rollo der gelähmten Frau Flamm: leuch
tende und wärmende Funken hoben sich aus die
ser Berkörperung. Verschüchterte Mädchenhaftig
keit prägte Ruth W i l d e der Marthel auf.
Dio Männer kommen, was Art des Wesens
und Liebens betrifft, nicht gut weg in dent Stück,
von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. Es
geht aber nicht an. deshalb vielleicht von einem
„Tettdenzdroma" sprechen zu wollen, wie früher
einmal versucht worden ist: gewisse Aussprüche der
Dulderin Frau Flamm sind individuell zu ver
stehen. Mit gesteigerter Sicherheit umntz .Hein
rich Cornway den alten Bernd, der, aynu )
wie Hebbels Meister Anton, nicht über den Schat-
Volksmund: „Bringt der Januar warmen Regen,
fehlt's nachher ain Ernte fegen: ist er aber kalt und
klar, gibt's gewiß ein gutes Jahr." — „Je frostiger
der Januar, je freundlicher das ganze Jahr." —
„Im Januar Schnee zuhauf, dann Bauer, tu den
Sack auf." — „Tanzen im Januar die Mucken, muß
der Bauer nach Futter gucken." —„Donnert's im
Januar überm Feld, kommt später große Kalt'." —
',3„, Januar viel Regen und wenig Schnee, tut
Saaten, Wiesen und Bäumen weh." — „Ist der Ja
nuar hell und weiß, mtrd sicher der Sommer heiß."
Im übrigen hofft die Menschheit im ganzen doch
schon im Januar auf das Wiedercrwachen der Na
tur. Heißt es doch schon: „Fabian Sebastian (20.
Januar) läßt den Saft in die Bäume gähn."
* Saison- und Inventur-Ausverkäufe.
Tie Jnvcittitraiisverkäufe beginnen am zwei
ten Montag des Monats Januar, die Saison
ausverkäufe am Montag nach dem l8. Juli
eines jeden Jahres. Tie Dauer beträgt 14
Werktage. Tie Gewerbetreibenden sind ver
pflichtet, in den Ankündigungen dieser Aus
verkäufe den Anfangs- und Endtermin anzu
geben. (Stehe heutige amtliche Betänntma-
chitttg der Polizciverwaltung).
* Seinen 87. Geburtstag begeht am Ton-
nerstag, den 8. Januar, der frühere Maler
August Hutzfeldt, wohnhaft Neue Straße 26. in
seltener geistiger und körperlicher Frische. Er
trat im Jahre 1806 bei der Gründung des Re
giments Nr. 85 bei der 8. Kompagnie ein und
machte den Feldzug von 1870-71 bei der 12
Kompagnie des Füsilicr-Bataillotrs desselben
Regiments mit. Alle Jähre nimmt er noch von
Anfang bis zu Ende teil an den Festlichkeiten
der Neuwerkcr Scheibenschützengilde und ge
hörte in den letzten Jahren sogar noch der
„Garde" an.
* Professor Mensing as Speelbaas tut
fvftein mm lien Specters, mit Bruno Gün-
zel nn Grete Schmidt, de Blvmenfrn nt
„Sturm im Wasserglas", fonts Sünndag na
Rendsborg nn speelt hier drce Mal Kummedi
in een Törn: „De Straf" nun Dr. Alma Rog
ge, preisgekrönt in den „nedderdütschen Büh-
nenwettbewcrb", „Packesel" nun Behnken, den
fielt „Sodom und Gomorrha" hier all bekannt
is und „Se wüllt Grotvadder bcarbcn" vun
Hougthon, nt dat Engelsche öbersett vun R.
nn I. Petersen, de Kummedi vun een Opa, de
sien raffgierigen Kinner up heel lustige Ort
necsföhrt. Wer dat nödi hett, kann sik dorbi
np billige Wies gesund lachen.
❖ A
teilen sich nach dem Lebensalter wie folgt:
Bis zum 1. Jähr 12 (Vorjahr 8), vom 1. bis
13. Jähr 2 (—), vom 15. bis 40. Jähr l (2),
vom 40. bis 30. Jähr 1 (4), vom 50. bis 70.
Jähr 8 (61, über 70 Jähre 13 (14). Tie Zahl
der Stcrbcfällc im 1. Lebensjahr ist also ge
genüber 1929 um 4 gestiegen, was mit eine
Folge der außerordentlichen Not der Bevölke
rung sein t .ist. Von 10 Sterbefällen aus der
Gemeinde Alt-Tnvenstedt liegen 3 im ersten
Jähr, 1 im Alter von 1 bis 15 Jähren, 2 im
Alter von 50 bis 70 Jahren und 4 im Alter
von mehr als 70 Jähren. Auf Rickert entfal
len im ganzen 2 Sterbefälle (1 im ersten Le
bensjahr und 1 im Alter von über 70 Jäh
ren). In Rickert ist also von den Personen,
die sich im Lebensalter zwischen I und 70 Jah
ren befinden, niemand verstorben. — Von
der Fürsorge. In der hiesigen Gemeinde wur
den Ende Dezember unterstützt: 125 Ausge
steuerte mit 171 Familienangehörigen, 27
Kleinrentner mit 9 Familienangehörigen, 128
Sozialrentner mit .75 Familienangehörigen.
Ter Gesamtaufwand für die Fürsorge, soweit
er zur teiliveiscn Erstattung angemeldet wer
den kann, betrug in der Zeit vom 1. Oktober
bis 31. Dezember 1930 38 914,55 NM. —
Vereins-Anzeiger
Train-Verein
Donnerstags.
8. Januar, abends 8.30 U'lir
*)
Versammlung
Der Vorstand.
Schleswig-Holstein
Kè§s dem Lrŗêâft KmösLrrrß.
Wildernde Hunde zerreißen
86 Schale.
ai. Hohe it we sie dt, 6. Jan. Wildernde Hunde
haben in den letzten Nächten in den Schafher
den in verschiedenen Nachbarorten ein Blirt-
bad angerichtet. Es sind in der Nacht von
Sonnabend auf Sonntag alleine 28 Stück. Die
Landjägerei bittet ihr jede Beobachtung, die
zur Feststellung der Hunde dienen kann, mit
zuteilen. — Vandalismus. An dem Fußweg,
der vom Hotel Erholung zum Park Wilhelms
höhe führt, sind vom Berschönerungsansschuß
junge Alleebänme angepflanzt. Bon diesen
jungen Bäumen sind in der Nenjahrsnacht
eine ganze Anzahl abgebrochen worden. Wer
über die Täter etwas mitteilen kann, wolle
dieses beim hiesigen Landjäger tun.
bd. Büdelsdorf, 6. Januar. Im Kalen
derjahr 1930 wurden vom hiesigen Standes
amt 135 Geburten (Vorjahr 131), 55 Ehc-
schließungeik (49) und 60 Stcrbcfälle (46) be
urkundet. Davon entfallen auf die Gemeinde
Büdelsdorf 109 (113) Geburten, 45 144) Ehe
schließungen und 37 (34) Sterbefälle. Tie
iterbefälle in der Gemeinde Büdelsdorf ver-
gg. Haale, 6. Januar. Unfall. Eine alte hie
sige Einwohnerin siel über eine Milchkanne und zog
sich «inen Schenkelhalsbruch zu. Sie wurde durch
das Sanitätsauto der Reirdsburger Freiwilligen Sa-
nitätskolonne vom Roten Kreuz in eine Rendsbur-
gcr Privabklinik gebracht.
Mm HsZstem.
Preissenkung durch die Plakatsäule?
Wandsbek, 6. Januar. In Wandsbek ist
man dazu übergegangen, eine Tabelle der in
verschiedenen Stadtteilen ermittelten Preise
zusammengestellt an den Anschlagsäulen zu
veröffentlichen. Tie Bekanntgabe soll Händler
und Verbraucher über die festgestellten Preise
unterrichten — und „anregend" wirken.
sengeldern in Höhe von 2000 Mark geflüchtet.
Er war morgens noch im Geschäft. Als man
fern Verschwinden bemerkte, mußte man gleich
zeitig feststellen, daß die genannte Summe
ebenfalls verschwunden mar. In einem kurzen
Schreiben, welches er hinterlassen hatte, gibt
Rosendahl seine Verfehlungen zu. Ta er in
der Stadt nicht mehr gesehen ivnrde, muß man
annehmen, daß er sich außerhalb verborgen
hält. Rosendahl bekleidet seine Stelle seit dem
Frühjahr vorigen Jahres.
* „ *
Raubüberfall auf einen Kieler
Händler.
Kiel, 6. Januar. Am Montag gegen 18,30
Uhr erschienen zwei junge Burschen in einem
Trödlerladcn am Großen Kuhberg, um eilte
Pilothose zu taufen. Beide waren bereits am
Mittag und am Nachmittag in dem Laden,
um die Hose zu erwerben. Plötzlich packte der
Kleinere den Ladeninhaber und warf ihn zu
Boden, hielt ihm den Mund zu und würgte
ihn am Halse. Ter Ueberfallcne wehrte sich,
indem er' einen Feuerhaken ergriff und den
Angreifer an der Nase verletzte. Dieser ries
nun: „Gib Tein Geld raus, sonst erschieße ich
Dich". .Auch der Größere der beiden Ränder
packte jetzt zu und ritz dem Trödler die Geld
börse mit ca. 20 Mark Inhalt ans der Tasche,
woraus er fortlief. Sein Komplize hielt den
Geschädigten noch eine Weile fest und flüch
tete dann mit den Worten: „Tein Tod oder
mein Tod" gleichfalls.
Unter'chlagungen beim Ztzehoer
Kon rrmverein.
Filialleiter mit 2000 Mark flüchtig.
Itzehoe, 7. Jan. Ter bisher als Leiter der
Filiale Feldschmiedekamp des hiesigen Kon
sum-Vereins beschäftigte Filialleiter Johannes
Rosendahl ist nach Unterschlagung von Käs-
^Bdeļe -gm -die Scfitiļtêeiiung,
Die etf riftlrtunfl M* die Benutzung dieser Rubrik, foireti es der Raum zulaßt, den Lesern zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen öffentlicher
- nlcrcs) es-ur Bergung vcrnahrt ßch aber ausdrücklich dagegen, mit kern anhält ldenk.fiziert zu werden und üdrrnunmt daliir keinerlei Verantwortung
Lie behält sich vor bei Einsendungen, die nach lhrer Ansicht über das Maß des sachlichen hinausgehen. Korrekturen dezm. Streichungen vorzunehmen.
Genau nach Vorschrift!
Es klingt wie ein Silnesterscherz, cs ist
aber tatsächlich so.
Tie Straßenbeleuchtung einer Stadt ist
doch sicherlich als eine Einrichtung gedacht,
die den Bürgern in der dunklen Zeit den Weg
erhellt. . ,
In Rendsburg scheint man in dteser Hin
sicht anderer Meinung zu sein, jedenfalls hält
man sich in diesem Punkte nicht an die Zweck
mäßigkeit, sondern an die Vorschrift, eine so
genannte Vorschrift vom grünen Tische.
Morgens wenn das Dunkel der Nacht
noch über Rendsburgs Mauern ruht, so um
die Zeit zwischen 'F7-7 Uhr, wird dem der
Arbeit zustrebenden Bürger das Licht vor der
Nase ausgedreht, und er kann vergnügt seinen
Weg im Dunkeln fortsetzen und noch froh sein,
wenn er nicht mit dem Kopf gegen einen Baum
rennt oder gar, wie es mir beinahe passierte,
von einer auf dem Bürgersteig enlgcgcnkvm-
mcnden Schiebkarre mitgenommen wird,
s Es ist ja noch ein Glück, daß die Fahrzeuge
vernünftigerweise sich nicht an diese Vorschrift
halten, sondern ordnungsmäßig beleuchtet
werden.
Das ist aber auch etwas ganz anderes.
Warum denn diese Aufregung.
Die Stadt macht es ja nicht etwa aus
Sparmaßnahmen, wenn sie das Licht so früh
zeitig abschalten läßt, nein gewiß nicht. Ueber-
?eugen sie sich bitte selbst. Nachmittags, wenn
U normaler Weise tun ca. 4 Uhr noch taghell
st dann beginnt die Stadt ja auch schon mit
der Beleuchtung. T>"' Büro.'-- bekommt also
für sein Geld, was ihm zusteht. Keine Aufre
gung, cs geht alles nach Vorschrift.
Bon der Direktion der Städtischen Werte
hören wir hierzu, daß tatsächlich letzten Endes Spar
maßnahmen fur die Zeitpunkte maßgebend sind, zu
welchen mit dem Löschen bezw. Anzünden der La-
lernen begonnen werden muß. Rendsburg hat im
ganzen ungefähr 20 Kilometer Straßen und Wege
zu beleuch'en. Für diese Arbeit steht nur eine ganz
beschränkte Anzahl von Kräften zur Verfügung
und zwar so, daß für den ganzen Vorgang minde
stens 1% Stunden benötigt werde.n Es ist daher
unausbleiblich, daß m gewissen Stadtteilen bereits
in der Dämmerung gelöscht wird, damit nicht an
anderer Stelle die Stroßenlampen zu lange in den
Tag hinein brennen und umgekehrt. Z. Zt. wird
morgens um 7.15 Uhr mit dem Löschen und abends
um 15,45 Uhr mit dem Anzünden begonnen, damit
die letzte Lampe nicht zu spät zum Brennen kommt.
Das deckt sich auch mit der Feststellung des Ein
senders. daß nachmittags um 4 Uhr schon Lampen
brennen. Mit dem Löschen.wird stets in den weniger
belebten und verkehrsarmen Gegenden begonnen
und mit dem Anzünden ebendort aufgehört, io daß
sichergestellt bleibt, Mß die verkehrsreichen Gegenden,
insbesondere die Innenstadt, stets rechtzeitig und
lang genug mit Licht versorgt sind. Die Lö'ch- und
Anzündezcit noch mehr „ozukürzen. wäre nur durch
Einstellung weiterer Kräfte möglich, die aber in der
übrigen Zeck nicht genügend cvmacnutzt wären. Eine
sicher funktionierende Fernzündanlage konnte bis
her ebenfalls aus, Ersparnisgründen nicht beschafft
werden.
Itzehoe, 6. Januar. Große Warcndieb-
stähle eines ungetrenen Angestellten. Eine
unliebsame Entdeckung machte der Inhaber
des altbekannten Wirtschaftsartikel - Geschäf
tes Georg Clausen in der Feldschmiede, als
er feststellen mußte, daß durch einen seiner
kufmännischen Angestellten umfangreiche Wa
rendiebstühle in seinem Geschäft ausgeführt
wurden. Schon seit einiger Zeit hatte er ge
merkt, daß verschiedentlich Waren aus dem
Lager auf rätselhafte Weise verschwunden
waren. Es gelang ihm nun zufällig, den Dieb
auf frischer Tat zu ertappen, als dieser im
Begriff war, eine Blumenvase beiseite zu
schaffen. Es stellte sich heraus, daß seit eini
ger Zeit dieser Angestellte systematisch Waren
aller Art aus dem Geschäft geschmuggelt hatte.
Es handelte sich hauptsächlich^ um wertvolle
Tassen, Vasen und Wirtschaftsartikel.
mr. Wilster, 6. Jan. Fabrikvcrpachtung. Die
stillgelegten Lederwerte Ballin Söhne sind an die
Reichsgetrcidestelle verpachtet worden, die damit
begonnen hat, die großen Räume mit Kartoffel-
flocken zu füllen. Mehrere Wagen trafen bereits
aus Magdeburg ein. Ein Waggon sprang aus
dem Gleis und konnte nur durch einen Werkstät-
tenzug wieder fahrbereit gemacht werden. Mehrere
hundert Wagen Flocken sollen hier eingelagert
werden. Gerüchte, datz in der Lederfabrik ein
neuer Industriezweig aufgemacht werden solle,
entsprechen nicht den Tatsachen.
Kiel, 6. Januar. Einbruch beim Optiker.
In einem Optikerladen der Brunswiker Str.
wurde in der Nacht zum Dienstag ein Ein
bruch verübt. Ten Tätern, die über das Git
ter stiegen und mit Nachschlüsseln Eingang
erhielten, fielen Gläser, Photoapparate und
Instrumente im Werte von mehreren tausend
Mark in die Hände.
Mm rmtzmarlchen.
Amis- und Dienstftihiläum des Amis
und Gememdevorstesier«, De'chhaupt-
manns Paul Voß-Wesie?buren.
Wcsielburcu, 7. Jan. Tie Kirchspielsge,
ineiildevertretung Wesselbnren - Land hatt:
zum Sonnabend zit einer Festsitzung im Heb,
belhanse eingeladen, um das 25jährige Amts-
iubiläum ihres Gemeindevorstehers in würdi
ger und schlichter Weise zu begehen. Landrat
dr. Kracht nahm namens des Kreisaus-
schnst'es das Wort, um die zahlreichen Ver
dienste, die sich der Jubilar im Lause der ver
gangenen Jahrzehnte um Gemeinde, Amt und
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